Schwangere und Gebärende unter Beobachtung 1750–1830. Der ärztliche Fallbericht im Kontext der französischen Geburtshilfe 1750–1830

http://19jhdhip.hypotheses.org/2344 Lucia Aschauer (geb. 1988) studierte Politik- und Geschichtswissenschaft an der Sciences Po (Paris) und der UvA (Amsterdam). Seit 2012 arbeitet sie unter Betreuung von Rudolf Behrens (Ruhr-Universität Bochum) und Regina Schulte (Ruhr-Universität Bochum) an einer Promotionsschrift zur Rolle des Fallberichts in der Etablierung der ärztlichen Geburtshilfe in Frankreich zwischen 1750 und 1830. Seit 2015 […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2015/10/6181/

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С днем рождения, DHI Moskau!

Das Deutsche Historische Institut Moskau, das jüngste Historische Institut der Max Weber Stiftung, feiert heute seinen zehnten Geburtstag. Aus einer gemeinsamen Initiative der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius im Jahr 2005 gegründet, ist das DHI Moskau “zu einem Bestandteil der wissenschaftlichen Landschaft und des öffentlichen Lebens der Stadt geworden”, so Elena Zubkova von der Russischen Staatlichen Universität für Geisteswissenschaften in Moskau.

Vor dem Hintergrund der Öffnung lange gesperrter russischer Archive nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, ist das Institut eine wichtige Anlauf- und Beratungsstelle für deutsche Historikerinnen und Historiker und verbindet die Geschichtswissenschaften in beiden Ländern. Das bis 2008 ausschließlich aus privaten Mitteln der Alfried-Krupp-von-Bohlen-und-Halbach-Stiftung und der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius finanzierte Institut, ist seit 2009 Teil der Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland.

Trotz des Brandes im Gebäude des DHI Moskau im Januar 2015 wird das gesamte Forschungs-, Stipendien- und Veranstaltungsprogramm des Instituts wird unverändert fortgeführt, weswegen am 15. September 2015 im Staatlichen Historischen Museum in Moskau der 10. Geburtstag auch gebührend gefeiert wird. Höhepunkt der Feierlichkeiten ist der Festvortrag von Ulrich Herbert, Universität Freiburg, zu „Deutschland im 20.

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Quelle: http://mws.hypotheses.org/29280

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Befreiung? Sieg? Niederlage? Interviews zum Kriegsende (1): Frankreich

Im Rahmen des 70. Jahrestags des Kriegsendes in Europa eröffnet die Max Weber Stiftung einen Einblick in die Erinnerungskultur der Gastländer ihrer Institute. Neben einer Auseinandersetzung mit dem Gedenken an 1945 geben wir auch einen kurzen Einblick in die jeweiligen Forschungstendenzen zum Zweiten Weltkrieg. Den Anfang macht Stefan Martens, Stellvertretender Direktor des Deutschen Historischen Institut in Paris. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte der Weimarer Republik, des Dritten Reiches und des Widerstandes, die Geschichte der französischen Dritten Republik und des Vichy-Regime sowie die Geschichte der Internationalen Beziehungen.

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Stefan Martens, Stellvertretender Direktor des DHI Paris.

Herr Martens, wie wichtig ist der 8.

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Quelle: http://mws.hypotheses.org/26843

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Die “geheimen” Tagebücher des Herzogs von Croÿ online

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Am 30. März vor 230 Jahren 1784 verstarb  der Herzog Emmanuel de Croÿ, der Stammvater der Croÿs in Dülmen. Sein Nachlass und seine Tagebücher (in französischer Sprache) wurden im letzten Jahr in einem internationalen Projekt mit dem DHI in Paris im LWL-Archivamt erschlossen und digitalisiert. Entstanden ist ein digitales Inventar zur Person des Herzogs. Über www.archive.nrw.de wurden die Erschließungsinformationen und die Digitalisate online zugänglich gemacht.

Erstmals wurde im Echtbetrieb die Funktion von archive.nrw genutzt, neben Erschließungsinformationen auch Archivaliendigitalisate online zu stellen. Inzwischen sind weitere Digitalisate nachgefolgt.

Emmanuel de Croÿ war der einzige Sohn von Philippe-Alexandre-Emmanuel de Croÿ (1676–1723), Fürst von Solre etc. und Marie-Marguerite-Louise, Gräfin von Millendonk (1681–1768), und damit auch Fürst des Heiligen Römischen Reiches. Als Musketier machte er in der französischen Armee eine steile Karriere, an deren Ende er schließlich am 13. Juli 1783 zum Marschall von Frankreich ernannt wurde. Darüber hinaus entwickelte er sich zu einem engen Berater Ludwigs XV., später auch Ludwigs XVI. Neben seiner glänzenden militärischen und diplomatischen Laufbahn repräsentiert Emmanuel de Croÿ den Typus des aufgeklärten Grandseigneur des 18. Jahrhunderts. Er interessierte sich für alle Erfindungen und Entdeckungen seiner Zeit. Sein enzyklopädisches Interesse für alles, was seine Zeit bewegte, seien es Geistes- und Naturwissenschaften, Militärwesen, Geographie, Nationalökonomie oder Kunst, spiegelt sich in den zahlreichen Manuskripten und Dossiers seines Nachlasses wider, die – wie der gesamte Nachlass bisher von der Forschung in Deutschland weitgehend unbeachtet geblieben sind.

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Berühmtheit erlangt haben allein die 41 Bände Tagebücher des Emanuel de Croÿ, aus denen Hans Pleschinski 2011 eine Auswahledition in deutscher Sprache herausgegeben hat.[1] Der Nachlass des Emmanuel de Croÿ lag bis zu Beginn des Jahres 2012 unbearbeitet im Archiv der Herzoge von Croÿ in Dülmen. Hierhin hatte sich die Herzogliche Familie Croÿ nach dem Reichsdeputationshauptschluss Anfang des 19. Jahrhunderts auf die zugewiesenen Entschädigungsgüter zurückgezogen.

 

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[1] Vgl. Hans Pleschinski, Nie war es herrlicher zu leben. Das geheime Tagebuch des Herzogs von Croÿ, C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-62170-3; Emmanuel Henri vicomte de Grouchy (Hrsg): Emmanuel duc de Croÿ, Journal inédit, 4 Bde., Paris 1906 (Nachdruck 2010);

als Onlineressource: https://archive.org/details/journalinditdud01crogoog.

Quelle: http://archivamt.hypotheses.org/439

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mediaevum.net: Charlemagne – Les temps, les espaces, les hommes. Construction et déconstruction d’un règne

charlemagne.hypotheses.org “Vom 26. bis zum 28. März findet am Deutschen Historischen Institut in Paris die internationale Tagung  aus Anlass des 1200. Todestags Karls des Großen († 28.01.814) statt. Sie wird veranstaltet vom Deutschen Historischen Institut Paris in Zusammenarbeit mit den Universitäten Paris 1 Panthéon-Sorbonne, Paris Ouest Nanterre La Défense, Paris-Est Marne-la-Vallée und Reims Champagne-Ardenne.” http://charlemagne.hypotheses.org/apropos […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2014/03/4999/

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In den Salons von Paris

Eine breite gesellschaftliche Vernetzung kann als Basis der erfolgreichen politischen und wissenschaftlichen Tätigkeit Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dycks gesehen werden. Dabei profitierte der Dycker Schlossherr nicht nur von seinen persönlichen Qualitäten als Netzwerker.

Vielmehr konnte er insbesondere in der französischen Zeit des Rheinlandes von den bereits etablierten Kontakten seiner zweiten Ehefrau Constance de Salm (1767–1845) zehren.

Die engagierte femme de lettres unterhielt bereits vor ihrer Ehe mit Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck einen gut frequentierten Salon im Paris der nachrevolutionären Epoche. Zu eben diesem Kreis, der sich zum größten Teil aus herausragenden zeitgenössischen Gelehrten, Schriftstellern und Künstlern zusammensetzte, stieß Salm-Reifferscheidt-Dyck um das Jahr 1800 hinzu. Im geistigen Fahrwasser der Idéologues und der Décade philosophique – ihrem publizistischen Sprachrohr – erhielt er nicht nur einen Zugang zu bedeutenden Intellektuellen der Zeit, sondern ebenfalls zu einer Vielzahl weiterer gesellschaftlicher Netzwerke.

Neben den Beiträgen zur Person Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dycks ist daher eine eingehendere Beleuchtung des gesellschaftlichen Engagements der Constance de Salm sowie dem Verhältnis der beiden Ehepartner zueinander innerhalb der Netzbiographie von großer Bedeutung. Die Beiträge zum Wirken der Constance und den gemeinsamen Pariser Netzwerken des Ehepaares profitieren dabei nicht zuletzt von einer intensiven Zusammenarbeit mit einer Forschergruppe des Deutschen Historischen Instituts Paris (DHI Paris). Die Forscherinnen des DHI Paris widmeten sich in den vergangenen Jahren der Erschließung des umfangreichen Korrespondenznachlasses der Constance de Salm, der im Archiv der Société des amis du Vieux Toulon et de sa région in Toulon verwahrt wird und nun auch online zugänglich ist (siehe http://dhdhi.hypotheses.org/902 sowie http://dhdhi.hypotheses.org/1575).

Martin Otto Braun

Quelle: http://rhad.hypotheses.org/375

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Wissenschaftlicher Nachwuchs in den Digital Humanities: Ein Manifest

http://dhdhi.hypotheses.org/1995 Die Sozial- und Geisteswissenschaften sind ein zentraler Bestandteil unserer Kultur. Sie bieten einen analytischen Einblick in die Welt, in der wir leben. Die Digital Humanities reflektieren den Übergang der Geisteswissenschaften ins digitale Zeitalter. Sie schaffen nicht nur neue technische Werkzeuge, sondern eröffnen auch neue Wege, Wissen zu generieren und zu verbreiten, und dies sowohl […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/08/4663/

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Forschungsbedingungen und Digital Humanities: Welche Perspektiven hat der Nachwuchs?

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Vom 10.–11. Juni 2013 organisieren das Deutsche Historische Institut Paris und L.I.S.A. – das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung unter Mitarbeit des Centre pour l’édition électronique ouvert eine Tagung am DHI Paris zum Thema „Forschungsbedingungen und Digital Humanities: Welche Perspektiven hat der Nachwuchs?“

Im Zentrum der Tagung steht die Frage, welche Auswirkungen die digitalen Veränderungen auf die Forschungsbedingungen haben und welche Konsequenzen sich daraus für die Nachwuchsforscher ergeben. Welche neuen Kompetenzen gilt es zu erwerben? Welchen Platz haben sie in der Ausbildung? Wie können wissenschaftliche Leistungen im Bereich des Aufbaus von Forschungsinfrastrukturen, Datenbanken, Online-Publikationen aber auch in den sozialen Medien Anerkennung finden? Wie wird evaluiert, und wie wird Qualität gesichert?

In den Räumen des Deutschen Historischen Instituts Paris, 8 rue du Parc-Royal, 75003 Paris planen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei keine bloße Bestandsaufnahme, sondern die Herausarbeitung von Perspektiven und gezielten Maßnahmen im Umgang mit den digitalen Herausforderungen.

Um der Sicht der Nachwuchswissenschaftler gebührend Rechnung zu tragen, wurde am 18. April 2013 ein Call for Papers auf dem Blog Digital Humanities am DHIP veröffentlicht. Alle eingehenden Beiträge werden dort gesammelt und sind frei zugänglich.

Für die Tagung werden die eingereichten Beiträge von einer Gruppe junger deutsch-französischer Wissenschaftler – Aurélien Berra, André Donk, Marten Düring, Sascha Foerster, Sebastian Gießmann, Franziska Heimburger, Lilian Landes, Anika Meier, Michael Schmalenstroer, Bertram Triebel – aufbereitet und zu Beginn der jeweils vier vorgesehenen Panels zusammengefasst. Internationale Experten nehmen im Anschluss dazu Stellung.

 

Panel I: Wie verändert sich derzeit unsere Forschungs- und Wissenschaftskultur?

Dominique Bouiller, Centre d’études européennes de Sciences Po

Arianna Ciula, Wissenschaftlerin

Panel II: Universitäre Ausbildung: Welche neuen Kompetenzen sind erforderlich?

Malte Rehbein, Universität Passau

Jean-Michel Salaün, Collegium de Lyon

Panel III: Evaluierung und Qualitätssicherung in den Digital Humanities

Milena Žic-Fuchs, European Science Foundation Denise Pumain, P.A.R.I.S

Panel IV: Karriere, Finanzierung und akademische Anerkennung der Leistungen in den Digital Humanities

Claudine Moulin, Universität Trier

Pascal Arnaud, Agence nationale de la recherche

 

Die Tagung wird am 10. Juni 2013, um 18 Uhr, mit einem Vortrag von Christian Jacob eröffnet. Christian Jacob ist Professor an der École des hautes études en sciences sociales, an der er unter anderem für den Masterstudiengang „Histoire des sciences, des savoirs et des techniques“ verantwortlich ist. Er ist Autor des Blogs „Lieux de savoir“.

Tagungssprachen sind Englisch und Französisch; die Tagung wird durchgängig in Englisch und Französisch simultanübersetzt.

Gerne nimmt das Deutsche Historische Institut Paris Ihre Teilnahme- bzw. Interviewwünsche entgegen. Kontakt:

Dunja Houelleu

E-Mail: dhouelleu@dhi-paris.fr

Tel: +33 1 44 54 24 16

Das DHI Paris gehört zur Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland und ist eine Schnittstelle zwischen deutscher und französischer Geschichtswissenschaft. Zu seinen Aufgaben gehört die Durchführung und Veröffentlichung von Forschungen zur französischen, deutsch-französischen und westeuropäischen Geschichte.

Das Institut verfügt über eine mit ca. 110 000 Medieneinheiten ausgestattete Spezialbibliothek und veranstaltet Vorträge, Seminare und Tagungen. Das DHI Paris gibt die Fachzeitschrift Francia sowie mehrere Buchreihen heraus. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt im Bereich des elektronischen Publizierens in Form von e-Journals, auf Publikationsplattformen und durch andere Online-Projekte. Von großer Bedeutung für die Vernetzung von deutscher und französischer Wissenschaft ist auch die Nachwuchs- und Forschungsförderung des Instituts durch verschiedene Fellow- und Förderprogramme.

Mit dem interaktiven und multimedialen Wissenschaftsportal L.I.S.A. bietet die Gerda Henkel Stiftung ein Fachangebot für Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftler sowie ein Kommunikationsnetzwerk für ihre Stipendiaten und Förderpartner an. Das Akronym L.I.S.A. nimmt die zentralen Möglichkeiten des Portals auf: Lesen, Informieren, Schreiben und Austauschen. Nicht zuletzt erinnert L.I.S.A. an die Gründerin der Gerda Henkel Stiftung, Frau Lisa Maskell. Ziel der Initiative ist es, sachrelevante Beiträge aus allen Bereichen der Geschichtswissenschaften sowie aus Archäologie und Kunstgeschichte zur Verfügung zu stellen und damit dem Bedarf an fächerübergreifenden Informationen in den Historischen Geisteswissenschaften Rechnung zu tragen.

Quelle: http://gab.hypotheses.org/750

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Aufruf zur Blogparade: „Forschungsbedingungen und Digital Humanities: Welche Perspektiven hat der Nachwuchs?“ #dhiha5

Text: http://dhdhi.hypotheses.org/1598; Lizenz: CC BY 3.0 By: Mareike König Am 10. und 11. Juni 2013 findet das 5. Kolloquium der Reihe „Digital Humanities am DHIP“ statt, gemeinsam organisiert vom Deutschen Historischen Institut Paris mit “L.I.S.A. – das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung” und unter Mitarbeit des Centre pour l’édition électronique ouvert (Cléo). Auf der diesjährigen […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/04/4106/

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Geschichtswissenschaft dies- und jenseits des Rheins. Pierre Monnet im Dialog

 


Pierre Monnet ist seit 2009 Direktor des Institut français d’histoire en Allemagne (Frankfurt a. M.). Parallel bleibt er “directeur d’études” an der École des hautes études en sciences sociales (EHESS). Zudem ist er Mitglied der Expertenkommission des deutsch-französischen Geschichtsbuchs.

Pierre Monnet, Sie beschäftigen sich seit vielen Jahren intensiv mit Deutschland und sind Professor an der renommierten Pariser École des hautes études en sciences sociales (EHESS). Als Wissenschaftler arbeiten Sie zu den städtischen Eliten deutscher Städte im Spätmittelalter sowie zur vergleichenden politischen Geschichte im mittelalterlichen Europa. Als Wissenschaftsmanager haben sie lange Jahre die Mission historique française en Allemagne in Göttingen geleitet. Nach deren Umbenennung in Institut français d’histoire en Allemagne und dem Umzug nach Frankfurt a. M. stehen Sie dieser historischen Forschungseinrichtung nun seit Sommer 2011 erneut vor. Zugleich waren Sie Präsident der Deutsch-Französischen Hochschule mit Sitz in Saarbrücken und haben die Konzeption und Redaktion des deutsch-französischen Geschichtsbuchs mitbetreut.

Wie bewerten Sie vor diesem Hintergrund den allgemeinen Stand der akademischen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich?

Diese Frage ist umso wichtiger, als ich fest davon überzeugt bin, dass die wissenschaftlichen Beziehungen eine zentrale Herausforderung für die Regierungen beider Länder sein werden. Sie sollten und können 2013 – 50 Jahre nach dem Elysee-Vertrag – die Grundlage für einen neuen Kooperationsvertrag bilden. Die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich sind im universitären und wissenschaftlichen Bereich überwiegend positiv zu bewerten. Seit einem Jahr ist Deutschland erstmals statistisch gesehen das von französischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern am meisten besuchte Land. Dies ist ein gutes Zeichen für den engen Austausch zwischen den beiden Communities (auch wenn im Gegenzug die Präsenz von deutschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in französischen Einrichtungen nicht vergleichbar ist). Das letzte Deutsch-Französische Forschungsforum in Berlin im Februar 2012 hat einen Maßnahmenplan mit fünf Schwerpunkten erarbeitet (Gesundheit: Pneumologie, Diabetesforschung, gemeinsame Patientenkohorten; grüne und weiße Biotechnologien; Umweltforschung; Europäisierung der Geisteswissenschaften; Grid Computing). Die sozio-kulturellen und wirtschaftlichen Implikationen von wissenschaftlichen Kooperationen zwischen Frankreich und Deutschland sind – gerade in diesen Gebieten – wohl erkannt. Darüber hinaus sind die Arbeit und die Funktion der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH, Saarbrücken) positiv hervorzuheben: Sie bündelt 135 bi-nationale Studiengange mit 5.000 eingeschriebenen Studenten, 28 deutsch-französische Graduiertenkollegs sowie ca. 100 Workshops und Sommerschulen pro Jahr. Das Beherrschen der jeweils anderen Sprache bleibt jedoch immer noch ein Problem unter den Studierenden und den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Frankreich und Deutschland. Im Verhältnis zur strategischen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Bedeutung der Beziehungen zwischen beiden Ländern bleibt die Mobilität französischer Studentinnen und Studenten nach Deutschland (2011 ca. 5.800) und deutscher Studentinnen und Studenten nach Frankreich (2011 ca. 6.900) zudem zu gering.

Und wie sieht es speziell in der Geschichtswissenschaft aus?

Die Lage bei den Historikerinnen und Historikern ist verhältnismäßig gut. Es sei zunächst betont, dass zwischen deutschen und französischen Geschichtswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern immer ein Dialog bestanden hat. Man denke für die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg nur an eine Figur wie Marc Bloch. Durch Rezensionen, Übersetzungen, Veröffentlichungen und Tagungen, aber auch dank der Arbeit des Centre interdisciplinaire d’etudes et de recherche sur l’Allemagne (CIERA) Paris und des Deutschen Historischen Instituts Paris, des Centre Marc Bloch (CMB) in Berlin, des Institut francais d’histoire en Allemagne (IFHA) in Frankfurt a. M., des Deutsch-Französischen Instituts (DFI) in Ludwigsburg u. a., besteht ein intensiver und reger Austausch, der der Rolle der Geschichte in der gegenseitigen Wahrnehmung des Anderen seit über 100 Jahren Rechnung trägt. Sieben bi-nationale Studiengänge in der Geschichtswissenschaft an der DFH und gemeinsame Unternehmungen wie die des deutsch-französischen Geschichtsbuchs in drei Bänden oder die vom DHI Paris herausgegebene Reihe der Deutsch-französischen Geschichte in elf Bänden zeugen weiter davon. Die Leistung der Historikerinnen und Historiker beider Länder ist dabei aber nicht nur eine bilaterale. Vielmehr geht es auch darum, vergleichende und transfertragende Ansätze sowohl inhaltlich als auch methodologisch zu testen. Ferner werden Lehrer für die Abibac-Schulen ausgebildet, die Geschichte in der jeweils anderen Sprache unterrichten.

Welche Rolle kommt dabei dem Institut français d’histoire en Allemagne zu?

Das IFHA in Frankfurt a. M. und entsprechend das CMB in Berlin spielen in und für Deutschland, genau wie das DHI Paris und mit ihm das Deutsche Forum für Kunstgeschichte in Paris in und für Frankreich, durch die Rezeption und Ubersetzung von Werken und Fachbüchern sowie durch die Ausbildung und die Unterstützung der Mobilität von Studentinnen und Studenten sowie jungen Forscherinnen und Forschern eine zentrale Rolle. Die Institute sind Orte der Begegnung und des Austausches und tragen hierdurch entscheidend zur Verzahnung beider wissenschaftlicher Fachgesellschaften bei. Der Historikertag in Mainz (26.–28. September 2012) hat nicht zufällig Frankreich als Schwerpunktland gewählt. Die „Weimarer Rendez-vous mit der Geschichte“, nach dem Modell der „Rendez-vous de l’histoire“ in Blois, sind weitere wichtige Orte für Begegnungen und Gespräche. Auf diese Weise wird eine neue Generation von Historikerinnen und Historikern ausgebildet, die in den Universitäten und Forschungszentren dafür sorgen, dass gemeinsam eine deutsche, eine französische, aber auch und vor allem eine deutsch-französische sowie eine zunehmend globalisierte europäische Geschichte erarbeitet und geschrieben wird.

Sie sind Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des DHI Paris. Welche Rolle kommt dem Institut aus Ihrer Sicht in den Beziehungen zwischen den Historikerinnen und Historikern unserer beiden Länder zu?

Ich erwähnte bereits das langjährige Projekt einer Deutsch-französischen Geschichte in elf Bänden, das das DHI Paris entscheidend betreut und herausgibt. Darüber hinaus ist das Institut, im Besonderen seit fünf Jahren, ein zentraler Ort für den Dialog und das Gespräch zwischen jungen Forscherinnen und Forschern beider Länder, aber auch für die Ausbildung von Studentinnen und Studenten sowie Promovenden geworden. Durch seine hervorragende Bibliothek (110.000 Bücher und 420 Zeitschriften) wie auch seine vielfaltige Publikationspolitik, sowohl in Papierform als auch im elektronischen Format (Francia-Recensio, recensio.net, Digital Humanities, Trivium als deutschfranzösische Online-Zeitschrift für Geistes- und Sozialwissenschaften), schafft das DHI Paris dafür eine Grundlage. Durch die Organisation von Sprachkursen und Sommerschulen fordert das DHI Paris, oft in Kooperation mit anderen Institutionen, nicht zuletzt dem IFHA, die Qualifizierung von deutschen und französischen Historikerinnen und Historikern, die dann durch ihre dreifache Kompetenz – sprachlich, fachlich und interkulturell – in der Lage sein werden, diesen Austausch in den nächsten Jahrzehnten mitzutragen und zu gestalten. Thematische Forschungsprojekte wie etwa anlässlich des 1200. Todesstages von Karl dem Großen oder des 100. Jahrestages des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs, beide im Jahr 2014, konkretisieren und vertiefen diese Arbeit.

 

Die Teilnehmer/innen der Sommeruniversität “Conflict Studies und Neue Militärgeschichte” des DHI Paris und der université Paris-Sorbonne bei der Zeremonie zum Gedenken an die Gefallenen der Somme-Schlacht 1916 in La Boiselle, 1. Juli 2012.

Welche Veränderungen sehen Sie in der Arbeit des DHI Paris, und welche Möglichkeiten der Kooperation streben Sie zwischen dem DHI Paris und dem IFHA an?

Vieles wurde bereits in den letzten Jahren initiiert und unternommen. Dies gilt es fortzusetzen. Ein modernes, weltoffenes, innovatives Forschungsinstitut wie das DHI Paris muss weiterhin auf die vielfältige Verbreitung seines Wissens (Datenbanken, Online-Publikationen, digitalisierte Archive), auf die Ausbildung und die Qualifikation der jüngeren Generation (im Besonderen über eine engere Kooperation mit deutschen Universitäten und französischen Forschungsinstituten in Deutschland) sowie auf die Flexibilität und Offenheit für neue Bereiche, insbesondere in der politischen und anthropologischen Geschichte, setzen. Hierbei kommt der vergleichenden Perspektive, und vor allem dem europäischen Rahmen, eine besondere Bedeutung zu. Diese Perspektiven stehen auch im Zentrum eines gemeinsam vom IFHA, der Goethe-Universität Frankfurt und dem DHI Paris sowie der Maison des sciences de l’homme, dem CIERA in Paris und der Humboldt-Universität sowie dem CMB in Berlin konzipierten föderativen Netzwerks zum Thema „Europa (be)greifen: eine Herausforderung für die Geistes- und Sozialwissenschaften“. In Anbetracht der aktuellen Krise in Europa sind die Historiker dazu aufgefordert, ihren intellektuellen und wissenschaftlichen Beitrag zur Zukunft unseres Kontinents zu leisten. Hierbei können Frankreich und Deutschland immer wieder eine bahnbrechende Modellfunktion besitzen, für die das DHI Paris und das IFHA unter anderen eine zentrale Rolle spielen sollten.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Gespräch führte Stephan Geifes, Wissenschaftlicher Koordinator des DHI Paris.

 

Quelle: http://mws.hypotheses.org/1157

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