Foto-Challenge
Die besten Ideen entstehen doch oft in geselliger Runde bei einem Glas Wein. Das hat sich auch am Freitag Abend wieder einmal gezeigt. Es begann alles mit der Feststellung, dass man mit den absurdesten Dingen Aufmerksamkeit und Förderung bekommen kann … Weiterlesen →
Quelle: http://dss.hypotheses.org/1425
Lazarus Bendavid ›annotiert‹
Früher mit »spitzer Feder«, heute mit »Annotator« ?
[→ abstract] Als ich 2013 einen Vortrag Jüdische Bibliophilie vorbereitete,1 stieß ich in der herausragenden Sammlung DigiBaeck auf die Selbstbiografie von Lazarus Bendavid. 2 Das eher bescheiden daherkommende (weil schon ältere) Digitalisat hatte zwar vom äußeren Anschein her weniger mit meinem damaligen Thema zu tun, es weckte aber mein Interesse — trotz oder gerade wegen des Fragezeichens in den Metadaten: »With manuscript additions and corrections by the author (?)«. Schaut man sich das genauer an, kommt man zu dem Schluss: Es kann sich nur um die »Fahnen«3 der 1806 publizierten Autobiografie Bendavids4 handeln, denn im schließlich gedruckten und veröffentlichten Exemplar, das ich per Fernleihe aus der SUB Göttingen beschaffen und einsehen konnte,5 finden sich diese von Hand angebrachten Korrekturanweisungen durchgängig umgesetzt.
Es ist naheliegend, dass Bendavid als Autor selbst die Fahnen korrigiert hatte, weitere Evidenz verschaffte der Vergleich der Handschrift mit seinen wenigen erhaltenen, ebenfalls digitalisierten Briefen.6 Bendavid erweist sich hier jedenfalls als durchaus geübter Redakteur, dem Fachsprache und -zeichen hinsichtlich Typografie, Drucksatz und -korrektur offensichtlich geläufig waren. Daraus ist ein Beitrag für die Zeitschrift »Kalonymos« entstanden.7

5. Bendavids eigenhändige Korrekturen in den (digitalisierten) Fahnen (PDF) seiner Selbstbiografie — Warum nicht direkt dort annotieren ?
Annotationen können, darum geht es mir hier, nach langer Zeit noch oder wieder von Interesse oder Bedeutung sein, und die Fahnen der Autobiografie sind ein augenfälliges Beispiel dafür. Und es gibt Bedarf, diesen Annotationen weitere hinzuzufügen. Auf Anhieb wird vielleicht nicht jeder lesen können, was Bendavid auf S. 66 notierte (Abb. 5): »Sollte es nicht möglich seyn, diesen Hurensohn8 hinüber zu bringen. Ich glaube es geht, wenn Sie so setzen, wie ich gezeichnet habe.« Der Korrekturbogen enthält zudem großflächige Streichungen, die sich ebenfalls nicht von selbst erschließen.
Warum jedoch das Erkannte und Entzifferte nicht gleich dort, direkt in der Quelle anmerken? Und an den Fahnen die Notiz anbringen, dass und wo die regulär erschienene Fassung zu finden ist. Und dort notieren, dass es weitere digitalisierte Dokumente in anderen Sammlungen, die ein Licht hierauf werfen, und eben auch Sekundärliteratur dazu gibt. Und all das möglichst sofort mit anderen Forschern teilen!
Mir scheint, dass Martin Raspe exakt dieses Szenario (auch) adressiert hat. »Eine Online-Ressource sollte den Benutzer durch „backlinks“ zu den referenzierenden Stellen in Werken / Datenbanken verweisen können.«9 Und mir scheint, dass das Softwareprojekt Annotator ein vielversprechender Ansatz ist. Die Abbildungen in diesem Blogbeitrag illustrieren, wie das funktionieren kann. Ein sogenanntes »Bookmarklet« (Abb. 6) erlaubt es, Annotationen scheinbar direkt auf den (ja tatsächlich nicht editierbaren, ›fremden‹) Webseiten anzulegen10 (hier Digibaeck, Göttinger Digitalisierungszentrum, Jewish Theological Seminary sowie Leopold-Zunz-Archiv, Abb. 1–4) und führt sie unter dem eigenen Account zusammen (Abb. 6). Annotationen können — müssen aber nicht — geteilt werden (Abb. 4). Statt also die Publikation, die diese Zusammenhänge herstellt, kennen zu müssen, findet der Leser deren Anmerkungen und Fußnoten jeweils an die referenzierten Quellen ›angeheftet‹ und zugleich zentral ›verwaltet‹ — ein Netz über dem »Netz«. Das Plug-in-Konzept lässt hoffen, dass auch Bildformate — die ja in digitalen Sammlungen vorherrschen, wenn man von den Metadaten absieht — sowie PDFs unterstützt werden.
Dies ist nur ein Szenario dieses faszinierenden Konzepts. Die maßgeblich von der Open Knowledge Foundation entwickelte Software wird von etlichen Projekten weiter vorangetrieben. Gerade auch wegen der vielfältigen Anwendungsperspektiven und des generischen Charakters hat eine Arbeitsgruppe von DARIAH-DE (der ich angehöre) nun eben diesen Annotator zur Integration in die »Digitale Infrastruktur für die Geisteswissenschaften« ausgewählt und Anregungen zur Anpassung im Rahmen einer geisteswissenschaftlichen Forschungsumgebung formuliert und veröffentlicht.11 Man darf gespannt bleiben auf die Weiterentwicklung dieser für die Geisteswissenschaften äußerst attraktiven Technik.

Lazarus Bendavid (1762–1832) (Wikimedia Commons, public domain)
Abstract: There are some old and rare sources concerning the Jewish philosopher Lazarus Bendavid. These are now digitized and available on the web. By means of the software Annotator a connection between these digital documents can be made and shared with other readers. The paper illustrates this approach. With respect to the various possible use cases a working group of DARIAH-DE has published a proposal to integrate »Annotator« into the Digital Research Infrastructure for the Arts and Humanities.
- Jüdische Bibliophilie und ihre Schätze im Web, Vortrag im Seminar »Buch im Judentum | Judentum im Buch. Bibel – Bibliotheken – Bibliophilie«, Steinheim-Institut, 14. Mai 2013.
- Fahnen der Selbstbiografie von Lazarus Bendavid auf DigiBaeck http://www.lbi.org/digibaeck/results/?qtype=pid&term=135737
- »Korrekturbogen« insbesondere in Zusammenhang mit den klassischen Druckverfahren.
- Bildnisse jetztlebender Berliner Gelehrten mit ihren Selbstbiographieen. Herausgegebenen von Moses Samuel Lowe. Zweite Sammlung. Berlin: J.F. Starcke und Leipzig: J.G. Mittler 1806.
- Dem ›Medienbruch Fernleihe‹ konnte ich übrigens für die Zukunft abhelfen, indem ich das Göttinger Exemplar als »Digiwunschbuch« (gegen eine angemessene Gebühr) digitalisieren ließ. URL: http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?PPN756272378
- Teilnachlass von Lazarus Bendavid, Leopold-Zunz-Archiv http://www.jewish-archives.org/
- Harald Lordick: Porträt eines Typografen — Eine aufschlussreiche Quelle zu Lazarus Bendavid und Moses Samuel Lowe, in: Kalonymos 2013, Nr. 2, S. 7-11 http://www.steinheim-institut.de/edocs/kalonymos/kalonymos_2013_2.pdf#page=7 Vgl. auch „Großartig urbane Bildung“. Der Aufklärer Lazarus Bendavid, in: Kalonymos, 15 (2012), H. 3, S. 6–10 (mit Beata Mache) http://www.steinheim-institut.de/edocs/kalonymos/kalonymos_2012_3.pdf#page=6 (Vor wenigen Jahren noch hätte man für die erforderlichen Archiv- und Bibliotheksrecherchen weit reisen müssen, wenn man die genannten Raritäten und Unikate überhaupt in die Hand bekommen hätte — wenn das kein der Digitalisierung zu dankender Fortschritt ist!)
- Es muss eigentlich ›Hurenkind‹ heißen (Bezeichnung aus der Setzersprache für eine als Satzfehler geltende alleinstehende Zeile am Seitenbegin). Nebenbei ein schönes Beispiel dafür, wie wichtig bei Digitalisierungen das Bereitstellen von Seitenabbildern ist. Denn ob ein beanstandeter Umbruch tatsächlich korrigiert worden war, das war keiner der sekundären Textfassungen der »Selbstbiografie«, online oder gedruckt, anzusehen — nur dem Originalband selbst.
- Martin Raspe: Perspektiven der Forschung – PDF? Digitale Bildwissenschaft zwischen gestern und morgen http://www.digitale-kunstgeschichte.de/w/images/0/01/Raspe-PerspektivenDerForschung-PDF.pdf. Vortrag in der Sektion »Bedrohte Besitzstände, verlorene Werte? Die Geisteswissenschaft von der Kunst und die neuen digitalen Verfahren«, DHd 2014. http://www.digitale-kunstgeschichte.de/w/images/0/01/Raspe-PerspektivenDerForschung-PDF.pdf#page=23
- Webseitenbetreiber können Annotator selbstverständlich auch direkt einbinden und die Annotationsfunktion damit ihren Lesern anbieten.
- Vgl. »DARIAH-DE annotation service« https://dev2.dariah.eu/wiki/x/Sg8CAg (DARIAH-DE (BMBF), Cluster 6 »Annotationen«).
Quelle: http://djgd.hypotheses.org/360
(5) Was ist die gesellschaftliche Aufgabe der Soziologie? – Von Felix Wittstock
Die Soziologie ist Teil der Gesellschaft. Aber ist sie sich dessen bewusst? Und wenn ja: Zieht sie Konsequenzen daraus? Der Routinebetrieb der Disziplin kommt weitgehend ohne eine systematische Diskussion des spannungsreichen Verhältnisses der Soziologie zu ihrem Objekt aus, dem sie … Continue reading →
(5) Was ist die gesellschaftliche Aufgabe der Soziologie? – Von Felix Wittstock
Die Soziologie ist Teil der Gesellschaft. Aber ist sie sich dessen bewusst? Und wenn ja: Zieht sie Konsequenzen daraus? Der Routinebetrieb der Disziplin kommt weitgehend ohne eine systematische Diskussion des spannungsreichen Verhältnisses der Soziologie zu ihrem Objekt aus, dem sie … Continue reading
Berlin I
Berlin I
dss2014 Ideensammlung: Partizipative Fantasie – Objektauswahl meets Community
Die Dresden Summer School 2014 blickt nun auf seine erste Woche zurück – voller sehen, hören, denken und diskutieren. Einfache Wege zu Lösungen gibt es dabei nicht, ganz im Sinne Platons, der im Menon beschrieb, dass die Suche nach Lösungen … Weiterlesen →
Quelle: http://dss.hypotheses.org/1415
Einladung zu Hausnummernspaziergang bei Urbanize, 5.10.2014 14 h
urbanize! 2014 »Safe City«
Internationales Festival für urbane Erkundungen
http://www.urbanize.at/2014/event/die-ordnung-der-stadt
Die Ordnung der Stadt
Eine Hausnummern-Flanerie durch die Wiener Innenstadt
5.10.2014 14:00 - 16:00
Treffpunkt: Wien 1., Ballhausplatz 2, 14 Uhr
Hausnummern scheinen keine Geschichte zu haben, so selbstverständlich, so alltäglich sind sie für uns geworden; ihre Anfänge in der Frühen Neuzeit liegen jedoch im Bemühen der Staaten, ihre Bevölkerung regierbar zu machen und die Kontrolle sowie Verwaltung der in den Häusern lebenden Menschen und ihrer Reichtümer zu erleichtern. Anton Tantner gibt ausgewählten »Konskriptionsnummern« in der Wiener Innenstadt ihre Geschichte zurück und den Stadtflanierenden einen neuen Blickwinkel auf die vertrauten Begleiter des gebauten Alltags.
Sie ist Teil der amtlichen Lagebeschreibung einer Immobilie, festgehalten in Liegenschaftskataster und Grundbuch: die Hausnummer. Klein und unscheinbar hat sie sich an den Häusern festgemacht, scheint keine Geschichte zu haben, so selbstverständlich, so alltäglich ist sie für uns geworden.
Dabei wurden die 1770 vergebenen »Konskriptionsnummern« nicht etwa eingeführt, um den in der Stadt lebenden Menschen oder Fremden die Orientierung zu erleichtern, sondern um gemeinsam mit einer Volkszählung der »Seelenkonskription« ein neues militärisches Rekrutierungssystem vorzubereiten. Kein Wunder, dass es wegen dieser obrigkeitsstaatlichen Zielsetzung zumindest vereinzelt zu Widerstandsaktionen gegen die neue Kontrolltechnik kam; doch wusste die Bevölkerung auch, sich die Hausnummern für ihre eigenen Zwecke anzueignen, bis in die jüngste Vergangenheit, wie die Geschichte der Hausnummer »Ballhausplatz 1A« beweist.
Manche der im 18. Jahrhundert vergebenen Nummern sind bis heute an den Wänden der Häuser sichtbar. Die Spaziergangsführung Die Ordnung der Stadt des Stadthistorikers Anton Tantner stellt entlang einer rund zweistündigen Tour durch die Wiener Innenstadt einige der »Konskriptionsnummern« vor und liefert damit Einblicke in die Geschichte vergangener und gegenwärtiger Ordnungssysteme. Von historischen Widerstandsaktionen gegen die neue Kontrolltechnik mit militärischer Zielsetzung bis hin zur Aneignung von Hausnummern in der Gegenwart reicht die Palette der Hausnummern-Flanerie zwischen Ballhausplatz und Walfischgasse. Ihr Ziel ist die »Entfamiliarisierung«, das Fremdmachen des Vertrauten, und damit das Eröffnen neuer Blickwinkel auf die Stadt.
Anton Tantner ist Privatdozent für Neuere Geschichte an der Universität Wien. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Registrierungs- und Identifizierungstechniken, die historische Medienwissenschaft und neue Medien in den Geschichtswissenschaften.
Treffpunkt: Ballhausplatz 2, 1010 Wien, 14 Uhr
Erreichbarkeit: U3 Herrengasse, Straßenbahn 1 Station Dr. Karl-Renner Ring
Die Führung findet bei jedem Wetter statt.
Wie findet man die Büchse der Pandora? Zur Konzeption des freigeschalteten Online-Themenportals “Balkankriege 1912/13″
https://www.vifaost.de/themenportale/balkankriege/
Die Ordnungsprinzipien im Netz verlangen andere Verfahren, Informationen zu strukturieren. David Weinberger spricht von der „Macht der digitalen Unordnung“ und sagt im Zuge des digitalen Wandels fundamentale Veränderungen bei unseren Ideen und Organisationen und beim Wissen selbst voraus.1 Das Browsen ersetze künftig das gezielte Suchen und Finden von Information. Assoziation und Serendipität würden zum Prinzip. Diese Techniken sind an sich nicht neu: Verweise, Fußnoten und Literaturverzeichnisse bieten auch in analogen Medien die Chance, auf den gerade benötigten Baustein zur Vollendung oder einen wichtigen Impuls für die eigene Arbeit zu stoßen. Neu ist vielmehr, dass anstelle eines vertikal aufeinander aufbauenden Verzeichnissystems (vom Buch zum anderen Buch, vom Katalogzettel zum anderen Katalogzettel usf.) ein durchweg in der horizontalen über HTML und HTTP vernetztes und gleitendes System entstanden ist. Es sind nicht mehr strukturierte Darstellungen von Metadaten, in denen eine Ressource einmal beschrieben wird, sondern Suchmaschinen, die fast alle Seiten fast aller im Internet offener Dokumente auf der Basis von Volltextdatenbanken als Ergebnis liefern können. Die Eingabe Erster Weltkrieg bei google.de kam (von meinem Dienst-PC aus) am 17. September 2014 auf ca. 1.080.000 Treffer. „What do you do with a million documents?”2 Angesichts derartiger Trefferzahlen wird deutlich, dass zielgerichtetes Suchen nach dem Muster „Übersicht schaffen, Materialauswertung, Präzisierung der Fragestellung, erneute Recherche“ bereits an seinem ersten Punkt scheitern muss. Dementsprechend intensiv fallen die Bemühungen von Bibliotheken und wissenschaftlichen Einrichtungen aus, durch Zusammenführung, Aggregation und Organisation von Ressourcen im WWW, die horizontale Weite des Suchmaschinenparadigmas übersichtlicher zu ordnen und Zugänge zu erleichtern. Diese Initiativen firmieren unter verschiedenen Bezeichnungen: Collections, Exhibitions, Sammlungen, übergreifend und am häufigsten werden sie unter dem Begriff Portal subsumiert. Und 2014 widmet sich eine ansehnliche Zahl derartiger Initiativen dem Ersten Weltkrieg.3

Bulgarische Truppen vor Adrianopel / Edirne, 1913.
Foto: Ivan Slivkov, Rechteinhaber: Държавна агенция ”Архиви”, Lizenz: http://creativecommons.org/publicdomain/mark/1.0/
Das Institut für Ost- und Südosteuropaforschung Regensburg (IOS) trägt im Rahmen des Projektes OstDok4 zur Organisation von Informationen zum Ersten Weltkrieg bei und fokussiert die Ereignisse in Ost- und Südosteuropa, die generell im Schatten der Westfront stehen. Als erster Beitrag wurde ein Themenportal zu den Balkankriegen 1912/13, den Vorboten des Großen Krieges5, konzipiert, das nun in einer Betaversion auf der ViFaOst6 freigeschaltet. Den Kern des Portals bildet ein umfangreiches Nachweissystem online zugänglicher Quellen und Forschungsmaterialien. Aus internationalen Katalogen und Rechercheplattformen wurden digitalisierte Dokumente erfasst, verlinkt und in Kategorien (Quellen, Ego-Dokumente, Forschungsliteratur etc.) angelegt, so dass zielgerichtete Retrieval-Operationen zu einem direkten Zugriff auf die gewünschte Ressource führen. Das Angebot reicht von Schlüsseldokumenten wie dem Bericht der Carnegie-Kommission über Cemal Pașas Erinnerungen bis hin zu aktuellen Standardwerken wie Katrin Boeckhs Von den Balkankriegen zum Ersten Weltkrieg: Kleinstaatenpolitik und ethnische Selbstbestimmung auf dem Balkan und strukturiert dabei die Sammlung heterogener Materialien.

Screenshot des Themenportals unter: https://www.vifaost.de/themenportale/balkankriege/
Portale sammeln jedoch nicht nur zum Zwecke verbesserter Recherche, sondern kontextualisieren Dokumente. Das Themenportal ist kein bloßer Katalog, sondern wird durch Einführungen und einen Apparat quasi zu einer eigenständigen Publikation angereichert. So wurden für das Portal eigens wissenschaftliche Essays zum Einstieg in zentrale Fragestellungen des Themas verfasst (z.B. ein Beitrag von Katrin Boeckh zu Kriegsführung und Kriegsverbrechen 1912/13). Als Werkzeuge zur vertieften Beschäftigung mit den Balkankriegen fungieren mit Hyperlinks versehene dynamische Karten, eine Chronologie sowie eine Ortskonkordanz. Ein Verzeichnis von derzeit 139 wichtigen Akteuren der Jahre 1912/13 auf dem Balkan liefert eine Basis zu personenbezogener Forschung und durch Verknüpfung mit Normdaten7 und biographischen Nachschlagewerken8 zu weiterführenden Wissensknoten. Das Themenportal wäre nur ein weiterer Baustein in der verzweigten Architektur des WWW, würde es statisch ins Netz gebracht. Tag für Tag werden zudem im Internet neue Zugänge, weitere Ressourcen erzeugt. Daher ist das Portal auf Kollaboration mit der Fachgemeinde angewiesen, die das Angebot hoffentlich registriert und sich an dessen Ausbau durch Meldung von Dokumenten und Websites beteiligt. Gerade in der Möglichkeit, organisch zu wachsen, besteht der große Reiz von Wissensbasen im Netz, die eben nicht wie etwa eine gedruckte Bibliographie mit einem Bucheinband abgeschlossen werden müssen. Anregungen, Ergänzungen oder Korrekturen können jederzeit über eine Nachricht an themenportal@ios-regensburg.de eingebracht werden.
- S. David Weinberger. Everything Is Miscellaneous. The Power of the New Digital Disorder. New York: Times Books, 2007.
- Vgl. Gregory Crane. What Do You Do with a Million Books?: D-Lib Magazine 12, No. 3, 2006, http://www.dlib.org/dlib/march06/crane/03crane.html (abgerufen am 18. September 2014).
- S. http://www.erster-weltkrieg.clio-online.de/, http://www.europeana1914-1918.eu/de, http://ww1.discovery.ac.uk/, http://www.operationwardiary.org/, http://www.europeanfilmgateway.eu/de/content/efg1914-projekt (alle abgerufen am 18. September 2014).
- http://www.ostdok.de (abgerufen am 18. September 2014).
- Auf http://www.europeanfilmgateway.eu/de/content/efg1914-projekt werden die Balkankriege gar als Bestandteil des Ersten Weltkriegs aufgeführt.
- http://www.vifaost.de (abgerufen am 18. September 2014).
- Z.B. der Gemeinsamen Normdatei, http://www.dnb.de/DE/Standardisierung/GND/gnd_node.html;jsessionid=0E083FB1180F6C7EB68C517E6BB30FF6.prod-worker3 (abgerufen am 26. Mai 2014).
- Z.B. dem Biographie-Portal, http://www.biographie-portal.eu/ (abgerufen am 26. Mai 2014).