Was ist eine Dublette?

Laut Wikipedia ist eine Dublette „ein doppelt vorhandenes Stück oder Katalogisat, vor allem in Sammlungen und Bibliotheken“. Hier muss man konkretisieren: ein doppelt vorhandenes Stück ist nur dann wirklich doppelt vorhanden, wenn es in Form und Inhalt völlig übereinstimmt. Dies trifft auf bibliothekarischen Altbestand aber kaum zu. Alte Drucke wurden nach Verlassen der Druckerpresse immer manuell ausgestaltet, sei es, dass sie teilweise händisch nachkoloriert wurden, sei es, dass sie einen individuellen, dem Käuferwunsch entsprechenden Einband erhielten. Jedes Buch hat darüber hinaus eine Besitzgeschichte, die oft in handschriftlichen Vermerken im Buch selbst dokumentiert ist.

Die Altbestandskommission kirchlicher Bibliotheken der AKThB hat deshalb in den bereits 2008 veröffentlichten „Kurzgefassten Regeln für den Umgang mit bibliothekarischem Altbestand“ den Verkauf von gewachsenen Altbeständen in den Antiquariatshandel in der Regel ausgeschlossen. Als Altbestand gelten Bücher, Handschriften und Archivalien, die vor 1850 gedruckt oder geschrieben wurden.
„Ein Verkauf von bibliothekarischem Altbestand kann geprüft werden, wenn alle nachstehenden Bedingungen eintreffen:
a) wenn eine konservatorisch verantwortliche und gesicherte Unterbringung nicht gewährleistet ist,
b) wenn eine Abgabe an andere öffentliche Einrichtungen nicht möglich ist,
c) wenn echte Dubletten vorliegen.“

Aber auch die Altbestandskommission weist darauf hin:

„Textidentische Exemplare, die sich durch Einband, handschriftliche Einträge etc. unterscheiden, können nicht als Dublette bewertet und abgegeben werden.“

Das  Referat für die Kulturgüter der Orden der Österreichischen Superiorenkonferenz legt fest „Entscheidungen über Abgabe oder Auflösung von Bibliotheksbeständen dürfen nicht ohne bibliothekarisches Fachwissen getroffen werden. Sie bedürfen einer angemessenen Planungsphase.“ (http://kulturgueter.kath-orden.at/files/anhang/leitlinien_fuer_bibliotheken.pdf )

Was können kirchliche Bibliotheken, die aus verschiedenen Gründen dazu gezwungen sind, Altbestand abzugeben, also tun?

Beratend stehen betroffenen Bibliotheken gerne das Referat für die Kulturgüter der Orden sowie die Landesgruppe Österreich/Südtirol/Schweiz der AKThB zur Seite. Dadurch kann vermieden werden, dass Alte Drucke, die man im guten Glauben als Dubletten ausgeschieden und verkauft hat, später der Auslöser für kollektives mediales Entsetzen werden.

 

Fehlersuchbild: Worin unterscheiden sich die Ausgaben? Es sind nur zwei Satzzeichen - und dennoch handelt es sich nicht um eine Dublette!

Fehlersuchbild: Worin unterscheiden sich die Ausgaben? Es sind nur zwei Satzzeichen – und dennoch handelt es sich nicht um eine Dublette!

Quelle: http://aes.hypotheses.org/288

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Was ist eine Dublette?

Laut Wikipedia ist eine Dublette „ein doppelt vorhandenes Stück oder Katalogisat, vor allem in Sammlungen und Bibliotheken“. Hier muss man konkretisieren: ein doppelt vorhandenes Stück ist nur dann wirklich doppelt vorhanden, wenn es in Form und Inhalt völlig übereinstimmt. Dies trifft auf bibliothekarischen Altbestand aber kaum zu. Alte Drucke wurden nach Verlassen der Druckerpresse immer manuell ausgestaltet, sei es, dass sie teilweise händisch nachkoloriert wurden, sei es, dass sie einen individuellen, dem Käuferwunsch entsprechenden Einband erhielten. Jedes Buch hat darüber hinaus eine Besitzgeschichte, die oft in handschriftlichen Vermerken im Buch selbst dokumentiert ist.

Die Altbestandskommission kirchlicher Bibliotheken der AKThB hat deshalb in den bereits 2008 veröffentlichten „Kurzgefassten Regeln für den Umgang mit bibliothekarischem Altbestand“ den Verkauf von gewachsenen Altbeständen in den Antiquariatshandel in der Regel ausgeschlossen. Als Altbestand gelten Bücher, Handschriften und Archivalien, die vor 1850 gedruckt oder geschrieben wurden.
„Ein Verkauf von bibliothekarischem Altbestand kann geprüft werden, wenn alle nachstehenden Bedingungen eintreffen:
a) wenn eine konservatorisch verantwortliche und gesicherte Unterbringung nicht gewährleistet ist,
b) wenn eine Abgabe an andere öffentliche Einrichtungen nicht möglich ist,
c) wenn echte Dubletten vorliegen.“

Aber auch die Altbestandskommission weist darauf hin:

„Textidentische Exemplare, die sich durch Einband, handschriftliche Einträge etc. unterscheiden, können nicht als Dublette bewertet und abgegeben werden.“

Das  Referat für die Kulturgüter der Orden der Österreichischen Superiorenkonferenz legt fest „Entscheidungen über Abgabe oder Auflösung von Bibliotheksbeständen dürfen nicht ohne bibliothekarisches Fachwissen getroffen werden. Sie bedürfen einer angemessenen Planungsphase.“ (http://kulturgueter.kath-orden.at/files/anhang/leitlinien_fuer_bibliotheken.pdf )

Was können kirchliche Bibliotheken, die aus verschiedenen Gründen dazu gezwungen sind, Altbestand abzugeben, also tun?

Beratend stehen betroffenen Bibliotheken gerne das Referat für die Kulturgüter der Orden sowie die Landesgruppe Österreich/Südtirol/Schweiz der AKThB zur Seite. Dadurch kann vermieden werden, dass Alte Drucke, die man im guten Glauben als Dubletten ausgeschieden und verkauft hat, später der Auslöser für kollektives mediales Entsetzen werden.

 

Fehlersuchbild: Worin unterscheiden sich die Ausgaben? Es sind nur zwei Satzzeichen - und dennoch handelt es sich nicht um eine Dublette!

Fehlersuchbild: Worin unterscheiden sich die Ausgaben? Es sind nur zwei Satzzeichen – und dennoch handelt es sich nicht um eine Dublette!

Quelle: http://aes.hypotheses.org/288

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Kolonialvereine in Europa zwischen nationaler Konfrontation und transnationaler Kooperation (1870-1914)

Ab den 1870er Jahren gründeten sich in ganz Europa kolonialpolitische Gesellschaften und Vereine. Sie sahen es als ihre Aufgabe an, für die koloniale Expansion zu werben und durch die Entwicklung von kolonialen Theorien der praktischen Kolonisation den Weg zu bereiten. Diese Vereine, die sowohl als Lobbygruppen, als auch im Sinne von Gelehrtengesellschaften auftraten, leisteten einen bedeutenden Beitrag zur Ausformulierung und Verbreitung kolonialpolitischer Programme und Theorien. In meinem Dissertationsprojekt möchte ich die Kolonialvereine aus Deutschland, Frankreich, Belgien und Spanien vergleichen und sie hinsichtlich ihrer transnationalen Beziehungen untersuchen.

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Das Propagandainstrument der Deutschen Kolonialgesellschaft

Im Mittelpunkt steht dabei die soziale und ideelle Verortung der Kolonialverbände im Spannungsfeld von nationalistischen Positionen und internationaler Kooperation. Die Kolonialvereine und der von ihnen produzierte koloniale Diskurs soll durch die Verbindung komparativer und transfergeschichtlicher Methoden analysiert werden, um so ihren je besonderen Beitrag zur Entwicklung eines „europäischen Kolonialismus“ zu ermessen. Dieser wiederum situierte sich im globalen Kontext der Wechselwirkungen zwischen kolonisierenden und kolonisierten Gesellschaften, sowie der interimperialen Konflikte. Die Kolonialverbände bilden als Knotenpunkt dieser verschiedenen Wirkmuster einen Ansatz, globale Verflechtungen nachzuvollziehen und das Phänomen des Kolonialismus in seiner Komplexität neu zu erfassen und zu deuten.

Der mitgliederstärkste  Kolonialverein im Untersuchungszeitraum  war die Deutsche Kolonialgesellschaft (1887), der 1914 mehr als 40 000 Mitglieder angehörten. Als erste kolonialexpansive Vereinigung kann allerdings die international agierende Association Internationale Africaine, die in 1876 in Belgien gegründet wurde, angesehen werden. Die Union Coloniale Française wurde 1893 ins Leben gerufen, drei Jahre nach der Gründung des einflussreichen Comité de l‘Afrique Française. In Spanien übernahm zunächst die Real Sociedad Geográfica de Madrid die Funktion als Sammelbecken für kolonialistische Interessen, bevor 1883 die Sociedad Española de Africanistas y Colonialistas und 1885 die Sociedad Española de Geográfia comercial hinzukamen. Von 1900 bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges kam es einerseits zur Konsolidierung der bestehenden Verbände und andererseits zur Ausdifferenzierung und Neugründung von regional- und spartenspezifischen Untergruppen.

Mit großem Aufwand betrieben sie ihr satzungsgemäß oberstes Ziel, zunächst die Nation für die koloniale Sache zu gewinnen, bevor man zur Kolonisation an sich schritt. Die „koloniale Erziehung“ des Volkes sollte die Kongruenz von kolonialem Mutterland und nationalem Vaterland deutlich machen. Die erzieherischen Maßnahmen bestanden in allen vier Ländern aus einer breit angelegten Propagandakampagne mit Broschüren und Flugblättern, Vortragsabenden mit Lichtbildvorführungen, Kolonialausstellungen und kostenlosem Lehrmaterial für Schulen. Die Kolonialverbände richteten öffentlich zugängliche Kolonialbibliotheken ein, gründeten Kolonialmuseen und trieben die Institutionalisierung der Kolonialwissenschaften voran. Zudem agierten sie als koloniale Presseagenturen und sendeten vorformulierte Artikel an die Tageszeitungen. Zusätzlich zu dieser nach innen gerichteten Zivilisierungsmission der „kolonialen Erziehung“ arbeiteten sie an der Institutionalisierung der  von Kolonialwissenschaften an Universitäten. Die Einrichtung von Ausbildungsstätten für Kolonialbeamte ging genauso auf ihre Initiative zurück, wie die Organisation und Finanzierung wissenschaftlicher Expeditionen. Europäische Regierungen suchten zum Beispiel anlässlich der Berliner Kongo-Konferenz von 1884/5 den Rat der Experten aus den Kolonialverbänden, weil eigenständige Kolonialministerien noch nicht existierten. Unternehmer informierten sich in den Publikationen der Kolonialvereine über Gewinnaussichten in den Kolonien und Ergebnisse der Expeditionen zur Rohstoffsuche. Obwohl die Beziehungen der Kolonialverbände zu Regierungen und Unternehmern immer zwiespältig blieben, versuchten letztere die privaten Initiativen „von unten“ für ihre eigenen Zwecke zu nutzen. Umgekehrt konnten Kolonialvereine Teilerfolge in der Mobilisierung von Kapital für die Kolonien und von staatlicher Unterstützung für Kolonisation erzielen, auch wenn die Erwartungen nicht annähernd erfüllt wurden.

Neben der Aktivität auf nationaler Ebene setzten die Kolonialvereine von Beginn an auf eine internationale Kooperation der kolonisierenden Länder. Der Austausch erfolgte zunächst auf gemeinsamen Konferenzen und durch die Zirkulation der kolonialexpansiven Literatur in einem gemeinsamen europäischen Kommunikationsraum. Standardwerke zum Kolonialismus wurden in die eigene Sprache übertragen. Dafür wurden eigens Übersetzer und Experten angestellt. Auch die Organisationsstruktur der Vereine wurde zum Ziel gegenseitiger Nachahmungsversuche. In Deutschland bewunderte man den (angeblichen) Einfluss der französischen „Kolonialpartei“ im Parlament, während man in Frankreich neidvoll auf die Deutsche Kolonialgesellschaft blickte, weil diese es schaffte, die Massen für die koloniale Sache zu mobilisieren.

Das wichtigste Ergebnis der internationalen Kommunikation war aber der Austausch von kolonialpraktischer Erfahrungen und kolonialtheoretischer Rechtfertigungsstrategien. Der Austausch von Erfahrungen sollte der effizienteren Gestaltung kolonialer Herrschaft dienen. Der kolonialtheoretische Teil diente zur Legitimation dieser Herrschaft und spiegelt sich in Konzepten wie der „Zivilisierungsmission“ oder der Notwendigkeit einer „Pazifizierung“ der Kolonisierten wieder. Diese Euphemismen halfen, koloniale Eroberung und Ausbeutung vor der internationalen Öffentlichkeit zu verschleiern und zu rechtfertigen.

http://www.ub.uni-frankfurt.de/afrika/bildsammlung.html

Die internationale Expedition zur Rettung Emin Paschas

Zu diesem Zweck gründeten führende Mitglieder der Kolonialvereine das Institut Colonial International mit Sitz in Brüssel. Hier sollte die Vorstellung einer gemeinsamen Zivilisation in einem institutionalisierten Austausch gepflegt werden. Die einzelnen Mitgliedsländer sandten Vertreter aus den Kolonialvereinen alle zwei Jahre zu gemeinsamen Sitzungen, während ein ständiges Präsidium und ein Generalsekretariat die laufenden Geschäfte erledigten.

In ihrer Ideologie wurde die Fähigkeit zu Kolonisieren und zu Zivilisieren zum Beleg der Zugehörigkeit zur „zivilisierten Welt“. Der bloße Besitz von Kolonien wurde so zum Merkmal von Modernität erklärt. Dies bedeutete auch, dass im Institut Colonial International die nationale Konkurrenz zwar konkret vermieden, aber nicht generell ausgeblendet wurde. Die Mitglieder waren sich bewusst, dass sie keinen transnationalen Ansatz vertraten, sondern einen internationalen. Auf diese Weise erschien das Europa der Nationen als eine Konkurrenzgemeinschaft, in der Kooperation und Konfrontation bei der kolonialen Expansion parallel existieren konnten.

 

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Fotos: Koloniales Bildarchiv Universitätsbibliothek Frankfurt am Main

Quelle: http://19jhdhip.hypotheses.org/1216

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Web Archiving Meeting 2013 – Innsbruck, Austria, 20.9.2013

http://webarchiving2013.wordpress.com The 2013 (international) Web Archiving Meeting, hosted by the Internet Archive’s Archive-It service and The University of Innsbruck (German Department / Innsbruck Newspaper Archive), will be an opportunity for professionals engaged in or curious about web archiving to connect with one another, share best practices, and learn more about web archiving.  In addition, Archive-It […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/07/4606/

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Das Impressum: warum es so wichtig ist und wie man es richtig anlegt

Zum Impressum gibt es viele Fragen und mit diesem Beitrag hoffentlich auch ein paar Antworten. Gerade wegen der juristischen Spielräume und Unklarheiten empfehlen wir bei de.hypotheses.org ein Impressum anzulegen. Wie man das macht und welche Angaben dazu wichtig sind, soll mit diesem Beitrag geklärt werden.

Rechtliche Situation

Bevor wir einen neuen Blog in den Katalog von de.hypotheses.org aufnehmen, überprüfen wir zum einen die Einrichtung des Blogs (z.B. sindalle Standard-Bilder ersetzt worden?  Gibt es bereits einige Beiträge? Funktionieren die Menus?) und das Impressum. Ist noch nicht alles fertig, schreiben wir die Autoren an, damit diese Punkte nachgebessert werden.

Ein Impressum ist wichtig, damit der Autor oder Herausgeber eines Blogs kontaktiert werden kann. Das kann passieren, wenn es Rechtsstreitigkeiten gibt. Doch ein Impressum ist auch die Visitenkarte eines Blogs und ermöglicht die Kontaktaufnahme von Interessenten und die weitere Vernetzung. Warum nicht auch den Twitter- und Facebook-Account dort verlinken?

Eigentlich ist ein Impressum für ein völlig privat bzw. aus familiären Interessen betriebenes Blog in Deutschland gar nicht notwendig. Nach §5 des Telemediengesetzes muss ein Impressum jedoch bei „geschäftsmäßig“ betriebenen Blogs vorhanden sein. Bei den wissenschaftlichen Blogs ist es oft schwierig zu trennen, ob jemand gerade dienstlich-wissenschaftlich, d.h. in irgendeiner Form „geschäftsmäßig“ bloggt oder nicht. Diese Frage, ab wann ein Blog „rein privat“ oder geschäftsmäßig ist, ist rechtlich insgesamt noch umstritten.

Beim Rundfunkstaatsvertrag §55, der ebenfalls relevant ist, wird vielmehr auf die Inhalte der Blogs geachtet. Wer regelmäßig journalistisch-redaktionell gestaltete Inhalte bloggt, die zur Meinungsbildung beitragen können, benötigt ein Impressum. Hier ist es auch schwer zu entscheiden, wann dies der Fall ist. In der Regel wird bei uns regelmäßig gebloggt und auf die ein oder andere Art können die Artikel auch zur Meinungsbildung beitragen. Auch solche Fragen sind bisher gerichtlich nicht eindeutig entschieden.

Dass die Server für hypotheses.org in Frankreich stehen, aber trotzdem bei de.hypotheses.org überwiegend Akademiker aus Deutschland bloggen, macht die Lage noch etwas unübersichtlicher. Schlussendlich gilt auch hier: Jeder ist für seinen Blog und dessen Impressum selbst verantwortlich.

Da die rechtliche Lage wie gezeigt nicht in jedem Fall klar ist, raten wir dringend dazu, ein Impressum  nach deutschem Recht anzulegen. Die passenden Gesetzestexte, nämlich das „Telemediengesetz“ und der „Rundfunkstaatsvertrag“,  lassen sich hier im Detail nachlesen:

http://www.gesetze-im-internet.de/tmg/__5.html

http://www.lmk-online.de/service/rechtsgrundlagen/rundfunkstaatsvertrag/#c2343

Welche Angaben gehören in ein Impressum?

Die folgenden Angaben sollten im Impressum angegeben werden:

  • Vollständiger Vorname und Name (Eine Kürzung wie z.B. M. Mustermann würde nicht ausreichen.)
  • Vollständige Adresse (Das darf auch die Institutsadresse sein, so lange die Post dort wirklich ankommt.)
  • Telefonnummer (Bei einer Institutstelefonnummer sehe ich kein Problem, diese zu veröffentlichen.)
  • Email-Adresse (Notwendig, damit man über den  „elektronischen Weg“ kontaktiert werden kann. Mindestens Email oder Telefonnummer sollten vorhanden sein, am besten beides.)
  • Verantwortliche Redakteure (Bei Gruppenblogs sollten diese genannt werden, ebenfalls mit den obigen Angaben.)
  • Optional: Soziale Netzwerke (So können sich Interessierte vernetzen und Kontakt aufnehmen. Dies wird aber vom Gesetzgeber nicht verlangt, erfüllt aber vermutlich den Punkt der “eletronischen Kontaktaufnahme”.)

Wenn diese Angaben schon mal im Blog stehen, kann nicht mehr viel schiefgehen. Diese Angaben sind je nachdem zu erweitern. Wenn jemand einen besonderen Beruf ausübt, z.B. Psychotherapeut ist, muss er ggfs. noch die Zulassungsbehörde und weitere Angaben hinzufügen. Wenn jemand mit dem Blog auch nur kleine Geldbeträge verdient, gehört  eine Umsatzsteuernummer ins Impressum. Letzteres ist bisher meines Wissens nach nicht der Fall.

Was bedeutet „leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar und ständig verfügbar“ (TMG §5)?

Die Seite "Impressum" lässt sich ganz einfach anpassen!

Die Seite “Impressum” lässt sich ganz einfach anpassen!

In der Praxis bedeutet es, dass man das Impressum von jedem Artikel im Blog direkt finden können muss. Am einfachsten ist es dazu den vorgefertigten Menüpunkt „Impressum“ zu nutzen und die gleichnamige Seite dahinter entsprechend auszufüllen. Dieser Menüpunkt erscheint so überall und erfüllt die genannten Kriterien.

Wo gibt es weitere Informationen?

Das institutionelle und juristische Umfeld der Wissenschaftsblogs ist bereits im Bloghaus beschrieben worden:

http://bloghaus.hypotheses.org/dokumentation/hypotheses-org-anwendungsdokument/das-institutionelle-und-juristische-umfeld-der-wissenschaftsblogs

Klaus Graf hat ebenfalls mehrere Artikel zum Thema geschrieben. Dort finden sich auch Verweise auf Impressum-Generatoren. Der folgende Link ermöglicht einen guten Einstieg:

http://archiv.twoday.net/stories/165211515/

Zwei Dinge zum Schluss: Da ich kein Jurist bin, kann ich hier keine rechtsverbindliche Beratung abgeben. Einerseits ist jeder Einzelfall etwas anders, daher ist diese Anleitung ein Versuch, für die meisten Fälle eine praktikable Lösung zu finden. Andererseits ist bisher kein Fall bei de.hypotheses.org vorgekommen, dass jemand wegen eines fehlenden oder unvollständigen Impressums Probleme bekommen hat. Dies soll auch weiter so bleiben. Gerade darum bitten wir alle Blogger darum, ihr Impressum nochmal zu überprüfen und anhand dieser Anleitung auszufüllen.

Quelle: http://bloghaus.hypotheses.org/706

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Blog zur Tagung “Geschichte Lernen digital”, 8. und 9. März 2013

http://gelerndig.hypotheses.org Die Lebenswelt der Heranwachsenden unterliegt seit einigen Jahren einem tiefgreifenden digitalen Wandel. Die alterstypischen Kommunikationen haben sich stark in digitale Social Networks verlagert (Facebook etc.), Informationen werden offenen Collaboratives (Wikipedia) oder Web-Angeboten entnommen, die nicht den herkömmlichen Reputationsregeln unterliegen (Blogs etc.). An gesellschaftlichen Wandlungen und Ereignissen nimmt man spontan, öffentlich und in Echtzeit teil […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/07/4603/

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stadtteilgeschichten.net – Was bietet ein Bürgerarchiv 2.0?

stadtteilgeschichten.net, das Bürgerarchiv zur Alltagsgeschichte, ging 2005 online.

Es war also Zeit, anlässlich der diesjährigen Tagung der AG Regionalportale am 15. Mai 2013 in Hamburg einen Blick auf das bisher Geleistete und auf das für die Zukunft noch Ausstehende zu werfen.

Die nachfolgende Präsentation bietet Ihnen einige lessons learned zu den Themen Crowdsourcing, User Generated Content und Kollaboration im Bürgerarchiv 2.0

Für den gemeinnützigen Verein stadtteilgeschichten.net ist diese Präsentation ein erster Schritt hin zur Entwicklung einer digitalen Strategie zur organisatorischen und technischen Weiterentwicklung des Bürgerarchivs zur Alltagsgeschichte.

Für weiterführende Kommentare wären wir allen Leser_innen daher besonders dankbar.

Quelle: http://archive20.hypotheses.org/770

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durchsichten: Zwischen nationaler Identität und transnationaler Verflechtung

http://mws.hypotheses.org/3182 Der Beitrag auf dem Wissenschaftsblog der Max-Weber-Stiftung bietet Einblicke in die Arbeit des DHI Warschau auf dem Feld Transnationaler Geschichte und entwickelt darüber hinaus Perspektiven einer transnationalen Geschichtsschreibung.

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/07/4600/

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… in saecula saeculorum. – Bestandserhaltung im Alltag. – Teil 2: Lebensweise und Gesundheitsgefahren von Schimmel

Schimmel ist einer der weniger gern gesehenen Begleiter der täglichen Arbeit in Archiven und Bibliotheken. Seine Lebensweise, die Grundlagen seines Wachstums, die von ihm im Papier ausgelösten Prozesse und die Gesundheitsgefahren für den Menschen müssen verstanden werden, um damit richtig umgehen zu können. Der Erhalt eines Bestandes kann durch Schimmel in Frage gestellt werden – aber was noch viel wichtiger ist (und worüber nicht so gern geredet wird): Schimmel stellt eine große Gefahr für die menschliche Gesundheit dar, besonders, wenn man ihm dauerhaft ausgesetzt ist.

Buchseite mit üppigem Schimmelbefall

Buchseite mit üppigem Schimmelbefall

“Jetzt war ich bei drei Bibliothekstagungen, und drei Mal war Schimmel ein Thema.” – Dieser Satz, der jüngst bei einer Veranstaltung in Salzburg fiel, drückt die Situation, in der sich Bibliotheken und Archive befinden, sehr gut aus. Schimmel ist der häufigste Schädling, der in Archiven und Bibliotheken vorkommt, er ist allen gut bekannt und er stellt eine Gesundheitsgefahr dar. Es ist also kein Wunder, dass Tagungen von Archivaren und Bibliothekaren manchmal eher wie eine Selbsthilfegruppe schimmelgeplagter Mitarbeiter erscheinen. Doch soll hier keinesfalls moniert werden, dass darüber gejammert würde. Das Erzählen der eigenen Erlebnisse mit der Schimmelbelastung führte in den letzten Jahren zu einem verstärkten Erfahrungsaustausch, gerade unter den kirchlichen Bibliotheken. Das Wissen und die Erfahrungen, die sich die Mitarbeiter des Archivs der Erzdiözese Salzburg und der Salzburger Diözesanbibliothek in den letzten Jahren angeeignet haben, soll hier präsentiert werden. In diesem zweiten Teil der Serie zur Bestandserhaltung soll allerdings noch nicht auf bestandserhalterische Maßnahmen im Bezug zu Schimmel eingangen werden. Hier soll es um den Schimmel als solchen und seine Lebensweise gehen. Außerdem sollen vor den bestandserhalterischen Maßnahmen die wesentlich wichtigeren Mittel zur Sicherung der eigenen Gesundheit zur Sprache gebracht werden.

Schimmel ist ein Pilz und erfüllt daher in der Natur die Rolle des Destruenten, also die Rolle dessen, der komplexe Molekülgebilde aufspaltet und damit wieder als Nährstoffquelle verfügbar macht. Das versucht ein Pilz natürlich auch bei Papier. Schimmel geht dabei immer den Weg des geringsten Widerstandes – er siedelt sich also dort an, wo seine Ernährungsgrundlage mit einfachen Mitteln sichergestellt ist und bleibt auch dort zunächst an der Oberfläche. Und ein Drittes ist zu bedenken: Schimmel ist ubiquitär, er ist in der Atemluft, auf jeder Oberfläche in Form von Sporen enthalten, Staub besteht unter anderem aus Schimmelsporen und Pilzhyphen – das sterile Archiv ist also ein nicht erreichbarer Zustand, völlige Schimmelfreiheit kann nicht das Ziel der Bestandserhaltung sein. Was bedeuten diese drei Faktoren in der Praxis: Staub bietet für den Schimmel eine beinahe ideale Ansiedlungsmöglichkeit: er bietet genügend leicht erreichbare Nahrung und enthält die Keimzellen seines Wachstums (Sporen und Pilzhyphen) bereits in unterschiedlicher, aber oft recht hoher Konzentration, in sich. Stark staubige Bücher neigen also in einem Fall von erhöhter Luftfeuchtigkeit und Temperatur eher dazu, Schimmelbefall zu zeigen, als gereinigte, saubere Bücher. Schimmelpilze reagieren außerdem stark auf Veränderung der Umgebungsbedingungen: schon eine kurzzeitige Erhöhung der Luftfeuchtigkeit, etwa durch einen Ausfall der Klimaanlage, kann dazu führen, dass Schimmel zu wachsen beginnt, aber auch eine Verschlechterung seiner Umgebungsbedingungen führt zu gewissen, unter Umständen unerwünschten Reaktionen: Beispielsweise kann Bestrahlung durch UV-Licht, etwa in Form von Sonnenlicht, zwar den Schimmel abtöten, zuvor versucht der sich allerdings, je nach Art, durch massive Pigmenteinlagerung zu schützen. Diese Pigmenteinlagerung ist dann natürlich auch im Papier gut sichtbar, selbst wenn der Schimmel beseitigt wurde. Eine Artbestimmung anhand der Farbe ist beim Schimmel durch diese Eigenschaft der starken Abhängigkeit von Umgebungsbedingungen daher auch kaum möglich – wie wir später noch sehen werden, aber auch nicht sehr hilfreich. Schimmel wächst, wie gesagt, dort, wo es für ihn einfach ist – also zuerst an der Oberfläche, in Ritzen, in die er eindringen kann, wenn z.B. Staub einrieselt, in Buchrücken, in Mikroklimaten, die in Magazinen durch ungünstige Aufstellung entstehen können. Ein durch Schnallen gut geschlossenes, an einem durchlüfteten Ort aufgestelltes Buch ist vor Schimmelgefahr relativ sicher. Schließlich versucht Schimmel sich so schnell und so weit als möglich auszubreiten. Durch Schimmelbefall entstandene Stäube enthalten in hoher Konzentration Sporen und Pilzhyphen – sie unvorsichtigerweise im Magazin zu verteilen, etwa durch Unachtsamkeit beim Buchtransport, kann fatal enden.

Vom Schimmel abgebautes Papier in einem Buch des 16. Jhs.

Vom Schimmel abgebautes Papier in einem Buch des 16. Jhs.

Oben wurde bereits angedeutet, dass Schimmel eine Gesundheitsgefahr für den Menschen darstellt. Eine eher selten vorkommende direkte Ansiedlung von Schimmelpilzen am Menschen – Schimmelpilze, die auf Papier leben, haben üblicherweise Anforderungen an ihre Umwelt, die sich stark von den Bedingungen des menschlichen Körpers unterscheidet – ist in jedem Fall als schlimmstes Szenario im Auge zu behalten. Der Befall von Atemwegen, Augen, Mund und Fingern kann vorkommen und lang anhaltende gesundheitliche Probleme mit sich bringen. Eine Desinfektion der Hände nach direktem Kontakt mit Schimmel, Schutzkleidung, und Sauberkeit sind hier der beste Schutz – doch dazu in einem späteren Artikel. Eine oft unterschätzte Gefahr, die noch dazu nicht davon abhängt, ob der Schimmel noch am Leben ist oder nicht, sind die vom Pilz gebildeten Toxine, Stoffwechselprodukte, die Allergien und in manchen Fällen auch Krebserkrankungen auslösen können. Erste Symptome einer zu hohen Schimmelkonzentration vor allem in der Atemluft sind Müdigkeit, erhöhte Feuchtigkeit der Nasenschleimhaut, Juckreiz, Appetitlosigkeit. Diese Stoffwechselprodukte bleiben auch dann vorhanden und gefährlich, wenn der Schimmel abgestorben ist, oder durch verschiedene Methoden abgetötet wurde. In manchen Fällen kann das Abtöten sogar zu einer Erhöhung der Gesundheitsgefahr führen, wenn z.B. durch Gammabestrahlung die Schimmelzellen aufplatzen und sämtliche Stoffwechselprodukte freigelegt werden.

Literaturempfehlung:

Meier, Christina/Petersen, Karin: Schimmelpilze auf Papier. Ein Handbuch für Restauratoren ; biologische Grundlagen, Erkennung, Behandlung und Prävention. Tönning 2006.

Quelle: http://aes.hypotheses.org/245

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