GAG301: Mary Seacole

Wir springen in dieser Folge wieder ins 19. Jahrhundert, und wie in GAG290 angekündigt, ist dies nun die 2. Geschichte, die sich um den Krimkrieg dreht. Aber eigentlich dreht sich die Folge nicht um den Krimkrieg, sondern um eine außergewöhnliche Person: Mary Seacole,  jamaikanische Unternehmerin, Krankenschwester und Heilerin, die sich im Rahmen des Krimkriegs einen Namen machen wird, aber auch abseits davon eine beeindruckende Biographie vorweisen kann.

Das Episodenbild zeigt eines von zwei Fotos, die von Seacole existieren.

Die Memoiren von Mary Seacole gibt’s zum Beispiel auf archive.org zum nachlesen, aber auch als Audiobook.



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Quelle: https://www.geschichte.fm/podcast/gag301/

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Eine Archäologie politischer Begrifflichkeiten: Die Website „Corpus of Russian Translations“

von Mirjam Bremer

Woher stammt das politische Vokabular, das bis heute in der russischen Sprache zu finden ist? Um diese Frage drehte sich der erste Halt der virtuellen Reise durch die Digital Humanities in der Max Weber Stiftung am Deutschen Historischen Institut in Moskau. Vladislav Rjéoutski stellte die Datenbank und Website „Corpus of Russian Translations“ (Корпус русских переводов) vor. Das seit 2016 laufende Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, zur Erforschung der Geschichte politischer Begriffe und damit einer Archäologie politischer Konzepte im Russland des 18. Jahrhundert beizutragen, einer Zeit, zu der es im Russischen Reich noch kein ausgeprägtes politisches Vokabular gab. Durch die zunehmende Übersetzung von politischen Texten aus französischer, deutscher oder lateinischer Sprache ins Russische änderte sich dies: Die Übersetzungen bzw. die Übersetzer brachten neue Begriffe und damit auch politische Ideen nach Russland und veränderten die Gesellschaft nachhaltig. Die Datenbank bildet diesen Wandel ab, indem sie politische Texte sammelt, die im 18. Jahrhundert ins Russische übersetzt und veröffentlicht wurden. Mithilfe der Suchfunktion können Original und Übersetzung in Auszügen gegenübergestellt werden, so dass für die Lesenden nachvollziehbar wird, wie die politischen Konzepte in die russische Sprache übertragen wurden.

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Quelle: https://dhd-blog.org/?p=16143

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Wer schaut hier wen an?

Wer schaut hier wen an?

1896 kaufte sich der Kameruner Kwelle Ndumbe, der auch als Bismarck Bell bekannt war, ein Opernglas und blickte mit diesem auf die Besucher*innen der Ersten Deutschen Kolonialausstellung im Treptower Park in Berlin. Bismarck Bell, Anführer der Duala-Gruppe, war einer von 106 afrikanischen Teilnehmer*innen der Berliner Kolonialausstellung, die dort das alltägliche Leben in ihren Herkunftsländern vorführen sollten. Der etwa Zwanzigjährige leistete aktiv Widerstand gegen die stereotype Rolle als „primitiver Eingeborener“ und provozierte nicht nur mit seinem Opernglas. Er ließ sich auch in westlicher Kleidung anstatt traditionell afrikanischer Tracht fotografieren und wirkte damit exzeptionell auf die zeitgenössischen, europäischen Darstellungsweisen von Afrikaner*innen ein.[1]

In unserer digitalisierten Welt werden Bilder massenhaft medial reproduziert und global verbreitet. Dadurch verankern sie sich in wachsender Anzahl im kollektiven Bildgedächtnis verschiedener Gesellschaften. Unter anderem historische Fotografien aus kolonialen Zusammenhängen haben in ihrer heutigen, postkolonialen Erinnerung eine besondere Brisanz: Da sie häufig diskriminierende oder kolonialrassistische Bildinhalte transportieren, sehen sich Ausstellungsmacher*innen, die koloniale Themen für eine breite Öffentlichkeit aufbereiten, ohne eine ausreichende Kontextualisierung der Gefahr einer bloßen Reproduktion dieser Bildinhalte und damit eines kolonialen Rassismus gegenüber.

Mit den Postcolonial Studies werden seit den 1990er Jahren die Visualisierungen der Kolonialzeit und des „Anderen“ aus Sicht der deutschen Kolonisierenden, aber auch das Verständnis von Fotografie als kolonialrassistischer Herrschaftspraxis auch in der Geschichtsvermittlung präsenter.

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Quelle: https://visual-history.de/2021/06/28/wer-schaut-hier-wen-an/

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Stellungnahme des DHd-Verbands zur Befristungspraxis an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland

Der Vorstand des DHd-Verbands, dem Wissenschaftler:innen auf befristeten ebenso wie auf unbefristeten Stellen angehören, möchte mit der vorliegenden Stellungnahme Position in der aktuellen Diskussion um das Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG) in Deutschland beziehen. Die Situation in Österreich, der Schweiz und Luxemburg ist zwar aktuell weniger im Fokus der Aufmerksamkeit, sie ist allerdings auch nicht grundsätzlich anders gelagert.

Die Wissenschaftler:innen, die an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen auf befristeten Stellen arbeiten, leisten unter den in verschiedener Hinsicht belastenden Bedingungen des WissZeitVG hervorragende Arbeit und sind eine tragende Säule in Forschung, Lehre, Wissenstransfer und Selbstverwaltung an Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Sie verdienen bessere Rahmenbedingungen.

Die betroffenen Wissenschaftler:innen und ihre Anliegen müssen von Einrichtungsleitungen, Landes- und Bundesministerien gehört werden. Teils seit Langem vorliegende Lösungsansätze müssen sachorientiert und offen diskutiert werden. So muss etwa das in Deutschland greifende WissZeitVG grundlegend reformiert werden, um die Arbeitsbedingungen für die Wissenschaftler:innen, die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Forschungsstandortes, und die Innovation, Effizienz und Nachhaltigkeit von Forschung, Lehre, Wissenstransfer sowie Selbstverwaltung an den Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu verbessern.



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Quelle: https://dhd-blog.org/?p=16131

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