Visuelle Weltbürgerschaft der Fotografie

Visuelle Weltbürgerschaft der Fotografie

Tod im Bild

Der Mann und das Kind liegen mit dem Gesicht nach unten. Beide tragen kurze Hosen, das Kind Schuhe, der Mann nicht. Der Oberkörper des Kindes ist in das T-Shirt des Mannes gezwängt, und aus seinem Halsausschnitt ragt der rechte Arm des Kindes heraus, als lege es seinem Vater den Arm um die Schulter. Das T-Shirt ist hochgerutscht und legt den Rücken des Mannes bis an die Schulterblätter frei. Die beiden Körper liegen im Wasser, am Rande des Rio Grande in Matamoros, Mexiko, nahe des mit Gräsern bewachsenen Ufers.

Der Vater und seine Tochter sind tot. Óscar Alberto Martínez Ramírez und seine 23 Monate alte Tochter Valeria verließen El Salvador im April, um in den USA Asyl zu beantragen. An diesem Wochenende hatten sie keinen Zugang zum amerikanischen Migrationsbüro; hinzu kommt, dass fast niemandem aus El Salvador die Einreise in die USA erlaubt wird.

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Quelle: https://visual-history.de/2020/08/10/visuelle-weltbuergerschaft-der-fotografie/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=visuelle-weltbuergerschaft-der-fotografie

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Call for Papers for an Edited Book

Call for Papers for an Edited Book

As part of a broader pictorial turn in the Humanities since the 1990s, there has been an unprecedented scholarly interest in photography. Numerous recent studies in a variety of fields have considered photographs and albums – in more or less methodical ways – as exceptional types of documents, which simultaneously display reality and comment on it. Moreover, they have subjected photographs to a “postlinguisitc, postsemiotic rediscovery” (W.J.T. Mitchell) and expanded the focus to a wider visual culture and spectatorship, ranging from the gaze to practices of seeing.

These studies have introduced new perceptions of photographic narratives as the foundation of shared memory (or “postmemory”) and, indeed, new histories. Scholars of Jewish studies and Jewish history have offered some of the most systematic and inventive demonstrations of photo-analysis that enriches and complicates our understanding of historical experiences and mnemonic practices.



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Quelle: https://visual-history.de/2020/08/07/call-for-papers-for-an-edited-book/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=call-for-papers-for-an-edited-book

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Kontrollverlust

Kontrollverlust

Sie habe versucht, das Bild unsichtbar zu machen, gestand die Fotografin Nina Berman 2016 in einem Vortrag über ihr Hochzeitsfoto einer jungen Frau mit einem schwer verletzten Veteranen aus dem Irak-Krieg: „It’s a very strange thing”, so Berman, „to have fought really hard in my career to make a story known about a subject that people were trying to hide, which is the human cost of war, and then feeling that I need to keep this picture, which I know is a very powerful picture, under wraps because for me the viral experience was very crass.“[1]

2016 lag der Zeitpunkt der Aufnahme „Marine Wedding“, von der Berman sprach, bereits zehn Jahre zurück. Das Foto war 2007 in der Kategorie „Porträts“ als World Press Photo of the Year ausgezeichnet worden.[2] Seitdem ist es in den USA, in zahlreichen europäischen Ländern, darunter auch Deutschland, in Ausstellungen und Ausstellungskatalogen zu sehen.[3] Die Fotografin wurde immer wieder eingeladen, über das Bild, seine Entstehungsgeschichte, die Abgebildeten und auch über Reaktionen von Betrachter*innen zu sprechen;[4] viele Zeitungen berichteten darüber.[5] Spätestens mit Suzannah Biernoffs Studie „Portraits of Violence“ von 2017 ist „Marine Wedding“ auch Gegenstand wissenschaftlicher Forschung geworden. Für viele Amerikaner*innen, so Biernoff, sei das Foto ein „ikonisches Bild“ des Kriegs im Irak geworden.[6]

„Marine Wedding“ hat Bermans Arbeit, in der sie stets künstlerisches und politisches Statement miteinander verknüpft, weit über die professionelle Fotocommunity hinaus bekannt gemacht.

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Quelle: https://visual-history.de/2020/07/27/kontrollverlust/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=kontrollverlust

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Bildethik

Bildethik

Einleitung

Heute startet das Themendossier „Bildethik. Zum Umgang mit Bildern im Internet“ auf Visual History. In den folgenden Wochen werden wir Beiträge präsentieren, die sich aus wissenschaftlicher, archivalischer und musealer Perspektive Fragen der Bildethik in Dokumentations- und Forschungsprojekten, Zeitschriftenredaktionen, Online-Archiven, Museen und Ausstellungen widmen.

Mit diesem Themendossier wollen wir einen Austausch zum Umgang mit historischem Bildmaterial in Online-Umgebungen anregen. Viele Beiträge gehen auf einen Workshop zurück, der am 18. März 2019 am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) in Potsdam stattgefunden hat.[1] Im Unterschied zur Auseinandersetzung mit (diskriminierenden) sprachlichen Äußerungen in historischem Material scheint uns die Auseinandersetzung mit diskriminierendem Bildmaterial weniger breit in der Fachöffentlichkeit geführt zu werden. Sie scheint umso drängender, als mit der Zunahme von Online-Angeboten wie digitalen Ausstellungen, Projektpräsentationen und digitalisierten Bildarchiven immer mehr Bilder sichtbar und im Netz frei zugänglich werden.

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Quelle: https://visual-history.de/2020/07/20/bildethik/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=bildethik

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CfP: Private Blicke in Diktatur und Demokratie: Schmalfilme und Fotos im 20. Jahrhundert

CfP: Private Blicke in Diktatur und Demokratie: Schmalfilme und Fotos im 20. Jahrhundert

Die Geschichte des 20. Jahrhunderts ist durch immense politische und gesellschaftliche Umwälzungen gekennzeichnet, die Historiker*innen meist mit Textquellen oder öffentlich zirkulierenden Bildern erschließen. Kaum berücksichtigt wird, dass die meisten Menschen ihren Blick auf ihre Gegenwart und Vergangenheit durch private visuelle Quellen konstruieren.

Während Tagebücher und Briefe eher seltene Zeugnisse bilden, die vor allem im Bürgertum überliefert sind, sind private Fotos und Filme aus dem 20. Jahrhundert ubiquitär verfügbar. Doch obgleich die meisten Familien über Zäsuren hinweg ihre Sicht auf die Welt durch private Fotos und Filme dokumentierten und erinnerten, sind sie bisher wissenschaftlich kaum erschlossen. Dabei versprechen sie eine andere Sichtweise auf das 20. Jahrhundert.



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Quelle: https://visual-history.de/2020/05/25/cfp-private-blicke-in-diktatur-und-demokratie/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=cfp-private-blicke-in-diktatur-und-demokratie

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CfP: Private Blicke in Diktatur und Demokratie: Schmalfilme und Fotos im 20. Jahrhundert

CfP: Private Blicke in Diktatur und Demokratie: Schmalfilme und Fotos im 20. Jahrhundert

Die Geschichte des 20. Jahrhunderts ist durch immense politische und gesellschaftliche Umwälzungen gekennzeichnet, die Historiker*innen meist mit Textquellen oder öffentlich zirkulierenden Bildern erschließen. Kaum berücksichtigt wird, dass die meisten Menschen ihren Blick auf ihre Gegenwart und Vergangenheit durch private visuelle Quellen konstruieren.

Während Tagebücher und Briefe eher seltene Zeugnisse bilden, die vor allem im Bürgertum überliefert sind, sind private Fotos und Filme aus dem 20. Jahrhundert ubiquitär verfügbar. Doch obgleich die meisten Familien über Zäsuren hinweg ihre Sicht auf die Welt durch private Fotos und Filme dokumentierten und erinnerten, sind sie bisher wissenschaftlich kaum erschlossen. Dabei versprechen sie eine andere Sichtweise auf das 20. Jahrhundert.



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Quelle: https://visual-history.de/2020/05/25/cfp-private-blicke-in-diktatur-und-demokratie/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=cfp-private-blicke-in-diktatur-und-demokratie

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„Uns fehlt ein Bild!“

„Uns fehlt ein Bild!“

75 Jahre Befreiung bedeuten auch 75 Jahre Ende der Deportationen: Im März 1945 fuhr der letzte Deportationszug aus Berlin ab; der letzte Zug von über 180. Über 50.000 jüdische Berlinerinnen und Berliner wurden mit diesen Zügen in Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager verschleppt und ermordet.

In vielen anderen Städten gibt es Fotos, ja sogar Fotoalben und FiIme von den Deportationen. Was es aus Amsterdam, Brandenburg, Marseille, Warschau und Würzburg gibt, gibt es aus Berlin nicht. So ist es schwierig, sich ein Bild zu machen. Wie sah es aus, als die Jüdinnen und Juden vor den Augen ihrer Nachbarn von Polizisten abgeholt und dann von den Sammellagern in der Levetzowstraße oder der Großen Hamburger Straße zu den Bahnhöfen Anhalter Bahnhof, Grunewald oder Putlitzstraße gebracht wurden? Wir kennen nur Berichte, keine Bilder.



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Quelle: https://visual-history.de/2020/05/08/uns-fehlt-ein-bild/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=uns-fehlt-ein-bild

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„Uns fehlt ein Bild!“

„Uns fehlt ein Bild!“

75 Jahre Befreiung bedeuten auch 75 Jahre Ende der Deportationen: Im März 1945 fuhr der letzte Deportationszug aus Berlin ab; der letzte Zug von über 180. Über 50.000 jüdische Berlinerinnen und Berliner wurden mit diesen Zügen in Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager verschleppt und ermordet.

In vielen anderen Städten gibt es Fotos, ja sogar Fotoalben und FiIme von den Deportationen. Was es aus Amsterdam, Brandenburg, Marseille, Warschau und Würzburg gibt, gibt es aus Berlin nicht. So ist es schwierig, sich ein Bild zu machen. Wie sah es aus, als die Jüdinnen und Juden vor den Augen ihrer Nachbarn von Polizisten abgeholt und dann von den Sammellagern in der Levetzowstraße oder der Großen Hamburger Straße zu den Bahnhöfen Anhalter Bahnhof, Grunewald oder Putlitzstraße gebracht wurden? Wir kennen nur Berichte, keine Bilder.



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Quelle: https://visual-history.de/2020/05/08/uns-fehlt-ein-bild/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=uns-fehlt-ein-bild

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CONT·ACT! Fotografie und Handlungsmacht | Photography and Agency

CONT·ACT! Fotografie und Handlungsmacht | Photography and Agency

// english version below //

Das Symposium Cont·Act! wird im Rahmen des Stipendienprogramms „Museumskuratoren für Fotografie“ der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung ausgerichtet. Es findet vom 16.-17. Oktober 2020 am Museum Folkwang in Essen statt und wird von Daria Bona, Sophie-Charlotte Opitz und Katharina Täschner, den drei Stipendiatinnen des aktuellen Turnus 2019-2021, organisiert und durchgeführt. Sollte die Entwicklung der Pandemie ein Treffen vor Ort nicht zulassen, wird ein Onlineformat angestrebt.

Fotografien resultieren aus Entscheidungen, sie sind durch Aktionen und Reaktionen bedingt und stellen dabei die Schnittstelle einer Vielzahl von Kontakten dar: Technisch prägen Momente des Kontakts die Produkte diverser analoger Verfahren, während der Kontakt als Topos lange Zeit bemüht wurde, um das vermeintliche Authentizitätsversprechen der Fotografie theoretisch zu fassen.



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Quelle: https://visual-history.de/2020/04/28/cont%C2%B7act-fotografie-und-handlungsmacht-photography-and-agency/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=cont%25c2%25b7act-fotografie-und-handlungsmacht-photography-and-agency

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CONT·ACT! Fotografie und Handlungsmacht | Photography and Agency

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Das Symposium Cont·Act! wird im Rahmen des Stipendienprogramms „Museumskuratoren für Fotografie“ der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung ausgerichtet. Es findet vom 16.-17. Oktober 2020 am Museum Folkwang in Essen statt und wird von Daria Bona, Sophie-Charlotte Opitz und Katharina Täschner, den drei Stipendiatinnen des aktuellen Turnus 2019-2021, organisiert und durchgeführt. Sollte die Entwicklung der Pandemie ein Treffen vor Ort nicht zulassen, wird ein Onlineformat angestrebt.

Fotografien resultieren aus Entscheidungen, sie sind durch Aktionen und Reaktionen bedingt und stellen dabei die Schnittstelle einer Vielzahl von Kontakten dar: Technisch prägen Momente des Kontakts die Produkte diverser analoger Verfahren, während der Kontakt als Topos lange Zeit bemüht wurde, um das vermeintliche Authentizitätsversprechen der Fotografie theoretisch zu fassen.



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Quelle: https://visual-history.de/2020/04/28/cont%C2%B7act-fotografie-und-handlungsmacht-photography-and-agency/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=cont%25c2%25b7act-fotografie-und-handlungsmacht-photography-and-agency

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