Wenn nach 100 Jahren die Kriegstoten wieder ein Stimme bekommen

Annika Röttinger war eine der Organisatorinnen der bereits angekündigten Veranstaltung in Bückeburg am 13. März. Sie hat uns ihre Gedanken zur Vorstellung bereitgestellt und wir wollen diese mit euch teilen. 

„Die Schlacht dauert immerzu, dann mal stärker, dann mal schwächer, die Kugeln pfeifen Tag und Nacht.“, schreibt Ludwig Faudt am 10. November 1914, im Schützengraben liegend. Über 100 Jahre später erklingt seine Stimme im Museum Bückeburg. „Die Kugeln pfeifen Tag und Nacht.“ Mich hat dieser Satz aus seiner Feldpost schon von Anfang an berührt, seit wir die Briefe im Seminarraum der Uni das erste Mal gelesen haben. Aber heute Abend, da dieser Satz in die gespannte Stille der vielen Zuhörer hineingesprochen wird, wo er gleichermaßen der Titel der Lesung ist, da berührt er mich noch mehr.

Die lange Vorbereitung auf die Lesung, die gerade für ein kleines Orga-Team eine besondere Belastung darstellt, ist endlich zum Ende gekommen. Alles ist erledigt, jeder auf seiner Position und es kann losgehen. Das Museum ist noch voller als erwartet. In der ersten Reihe sitzt Hans Faudt, der Neffe der beiden Brüder Carl und Ludwig, deren Briefe wir heute vorlesen. Ich stehe an meinem Platz und frage mich, was er wohl empfinden mag. Wundere mich, welch glückliche Umstände es waren, unter denen wir die Briefe gefunden haben. Und sorge mich ein wenig, ob wir dem Ganzen gerecht werden können.

Eine engelsgleiche hohe Stimme stimmt „Ein feste Burg ist unser Gott“ an, sie singt jenen Kirchenchoral, welcher die Brüder 1914 bei der Mobilmachung begleitet hat. Heute leitet dieses Lied unsere Lesung ein und verfehlt seine Wirkung nicht. Der kleine Saal wird mucksmäuschenstill und verfolgt aufmerksam die Schicksale der beiden Bückeburger Brüder.

Bäckerei der Familie Faudt
Bäckerei der Familie Faudt

„Wenn ich nach Hause komme, kann ich euch noch unendlich viel erzählen.“, schreibt Ludwig, und mir wird es ganz anders. Bei der Generalprobe am Nachmittag hatte ich schon eine Gänsehaut, aber nun ist die Atmosphäre eine viel dichtere und ich empfinde alles viel intensiver.

„Bald mehr.“, schreibt auch Carl an seine Eltern, und ich weiß, dass dem nicht so ist. Mehr wird nicht kommen, mehr wird Carl nicht schreiben. Und sobald dieser Satz verstummt ist, erklingt ein weiterer Choral und eine weiße Grabkerze wird für ihn entzündet. Manche Zuhörer wischen sich verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel. Auch ich muss meinen Kloß, den ich im Hals habe, herunterschlucken.

„Teile euch mit, dass ich noch gesund und munter bin.“, schreibt Ludwig kurz darauf in seinem letzten Brief, drei Tage vor seinem Tod. Wieder ein Choral, noch eine Kerze und jedem wird in diesem Moment bewusst, dass die Eltern bereits im ersten Kriegsjahr beide Söhne verloren haben.

Zu jedem vorgelesenen Kondolenzbrief, den die Familie erhält, wird eine rote Grabkerze entzüdet und gesellt sich zu den beiden weißen. Als sich die Lesung dem Ende neigt, ist der kleine Sims, auf dem die Photos von Carl und Ludwig stehen, voller Kerzen.

Tosender Applaus. Auf meiner Seite überwiegen vor allem Erleichterung und Dankbarkeit.

Eine so herrliche, gespannte und aufmerksame Stimmung wünscht man sich für jede Veranstaltung, rechnet aber eigentlich nicht damit. Die Resonanz war durchweg positiv, egal, mit wem wir gesprochen haben. Wir hatten im Museum noch eine kleine Ausstellung zur Geschichte der Familie Faudt auf die Beine gestellt, welche auch sehr, sehr gut aufgenommen wurde.

Herr Faudt bedankte sich nach der Lesung noch einmal bei uns Studierenden und meinte, durch diese Lesung wären Carl und Ludwig wieder ein Stück weit zum Leben erweckt worden. Ein bewegender Gedanke, wie ich finde, da es sich für mich genauso anfühlt. Aus den Briefen ist so viel herauszulesen und wenn man sich so lange mit dem Leben der beiden beschäftigt, fühlt man doch arg mit, wenn sie dann „wieder“ sterben.

Heute Abend kam alles zusammen. Die Stimmen der Brüder, die Ausstellung zu deren Leben, die Anwesenheit ihrer Nachfahren. Es fühlte sich an, als würden sich einzelne Puzzlestücke zusammensetzen und die Geschichte einen Abschluss finden.

Quelle: http://zeitraeume.hypotheses.org/298

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Scientific Computing and Cultural Heritage 2015

SCCH 2015 is the fifth conference on scientific computing and cultural heritage to be held at Heidelberg. The conference brings together scientists from applied mathematics and computer science on the one hand and researchers in cultural heritage projects on the other hand. The main topic is the application of scientific computing techniques to improve research work in areas such as art history, archaeology, transcultural studies and similar topics.

SCCH 2015, November 23th – 25th 2015
Internationales Wissenschaftsforum Heidelberg (IWH)

Abstract submission deadline: May 15th 2015

SCCH 2015 will feature mini sessions on predefined topics as well as general session for the presentation of new methodology and/or ongoing project work. Invited key lectures complement the conference program and introduce participants into details of this vibrant new interdisciplinary field.

The organizing committee especially encourages students to present their research work in the student poster session. Four student contributions will be invited to give an oral presentation in special student section of the conference. The best student presentation will be honoured with the SCCH student presentation award.

Further details can be found at the SCCH15 Website.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4898

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2. Call: Forschungsdaten in den Geisteswissenschaften

Vom 15.-18.09.2015 findet an der Universität Hamburg erstmals die Tagung “Forschungsdaten in den Geisteswissenschaften” (FORGE 2015) statt.

Die Deadline für die Einreichung von Vortrags-, Poster- und Fachmessen-Abstracts wurde um eine Woche auf den 12.04.2015 verlängert.

- Zweiter Call for Papers -

Zu der Tagung können Beiträge zu allen relevanten Themen aus dem Bereich Forschungsdaten in den Geisteswissenschaften eingereicht werden.

Themen, auf die im Rahmen der Tagung stärker fokussiert werden soll, sind:
– Fachspezifische Repositorien
– Nachhaltigkeit für Forschungsanwendungen und Software
– Vernetzung, Verbände und Initiativen
– Forschungsdateninfrastrukturen vs. Datenzentren
– Betriebs- und Geschäftsmodelle (“Wer soll das bezahlen?”)
– Sichtbarkeit von Forschungsdaten
– Rechtliche Fragen

Die Konferenzsprache ist Deutsch, es können aber auch Beiträge auf Englisch eingereicht werden.

Es sind drei Arten von Tagungsbeiträgen möglich:
– Vortrag – Einreichung eines erweiterten Abstracts (-800 Wörter)
– Poster – Einreichung eines Abstracts (-500 Wörter)
– Systemvorführung im Rahmen der Postersession – Einreichung eines Abstracts (-500 Wörter)

Akzeptiert werden ausschließlich Beiträge in elektronischer Form. Es gibt für die Einreichung keine speziellen Formatvorgaben. Die Begutachtung erfolgt anonym durch das Programmkomitee, aus dem Abstract darf daher die Autorenschaft nicht direkt hervorgehen. Jedes Papier muss vorweg eine kurze Zusammenfassung enthalten. Die Beiträge sind über das elektronische Konferenzsystem einzusenden. Akzeptierte Abstracts werden zur Konferenz in einem Book of Abstracts veröffentlicht.

Termine

12.04.2015: Deadline für die Einreichung von Beiträgen (Vorträge, Poster, Systemvorführungen, Stände auf der Fachmesse)
08.06.2015: Benachrichtigung über die Annahme der Beiträge
15.09.2015 – 16.09.2015: Workshops
16.09.2015 – 18.09.2015: Konferenz

- Fachmesse -

Im Rahmen der Tagung findet – parallel zur Postersession – eine Fachmesse zu Technologie und Methoden für Forschungsdaten in den Geisteswissenschaften statt. Präsentiert werden sollen Software, Plattformen, Infrastrukturen, Initiativen und Aktivitäten, die im Zusammenhang mit dem Konferenzthema stehen.

Für nicht-kommerzielle Anbieter ist die Teilnahme kostenlos, von kommerziellen Teilnehmern wird erwartet, einen Teil des Caterings zu sponsern. Wenn Sie sich mit Ihrem Projekt, Produkt oder Ihrer Dienstleistung in diesem Rahmen präsentieren wollen, so schicken Sie uns bitte bis zum 12.04.2015 eine kurze Beschreibung (maximal 2 Seiten) der geplanten Präsentation. Die Veranstalter behalten sich vor, Anfragen zur Fachmesse ohne Angabe von Gründen abzulehnen.

Zur Konferenzwebseite

Zum Konferenzsystem

Call for Papers (als PDF)

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4887

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Workshop-Reihe zur Einführung in die DH

gemeldet von Nanette Rißler-Pipka

Am Institut für Spanien-, Portugal- und Lateinamerikastudien der Universität Augsburg startet zum nächsten Sommersemester eine Workshop-Reihe zur Einführung in die Digital Humanities. Zielgruppe sind Studierende, aber auch interessierte KollegInnen, die evtl. auch eigene Anwendungsbeispiele in die Workshops mitbringen.

Programm: 

  • 22. Mai Martina Semlak (Graz): Digitales Edieren
  • 12. Juni Jörg Lehmann (Berlin): Metadatenanalyse und Topic Modeling
  • 26. Juni Thomas Kollatz (Duisburg-Essen): Arbeiten mit dem DARIAH-Geo-Browser
  • 10. Juli Nanette Rißler-Pipka (Siegen): Quantitative Textanalyse

Vorlesung jeweils 11.45 – 13.15 Uhr
Gebäude D, HS 2107
Workshop jeweils 14.00 – 17.15 Uhr
Gebäude D, Seminarraum 1005
Wegen des begrenzten Platzangebots ist eine verbindliche Anmeldung zum Workshop notwendig: maria.fuso@phil.uni-augsburg.de Telefon 0821/598-565

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4876

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Einladung zum 7. Berliner DH-Rundgang am 25. März 2015

Der Interdisziplinäre Forschungsverbund Digital Humanities in Berlin (ifDHb) lädt zum 7. Berliner DH-Rundgang an die Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland ein. Der DH-Rundgang bietet einen Überblick über wissenschaftliche Universitätssammlungen und ihre Charakteristika, die Arbeit der Koordinierungsstelle, die Aktivitäten und Angebote im Bereich Digitalisierung und ermöglicht Austausch und Diskussion.

Termin: Mittwoch, 25. März 2015, 16:00(s.t.)-17:30 Uhr
Ort: Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, Humboldt-Universität zu Berlin, Unter den Linden 6, 10117 Berlin
Arbeitsbereich: Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland

Zur Anmeldung zum 7. Berliner DH-Rundgang

Objektbasierte wissenschaftliche Sammlungen existieren an nahezu allen Hochschulen in Deutschland. Die Sammlungen und ihre Objekte spielen eine wichtige Rolle in Forschung, Lehre und Bildung und stellen in zahlreichen Disziplinen eine unentbehrliche Grundlage dar. Sie sind materielle Zeugen der Wissenschafts- und Kulturgeschichte, die immer wieder aufs Neue untersucht, befragt und interpretiert werden können.

Die Situation der universitären Sammlungen ist allerdings nicht immer befriedigend; viele Sammlungen können ihr Potential nicht angemessen ausschöpfen. Um die Sammlungen zu unterstützen, wurde 2012 die Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland eingerichtet. Sie ist am Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik der Humboldt-Universität zu Berlin angesiedelt und wird vom BMBF finanziert. Die Koordinierungsstelle erarbeitet Strategien zur nachhaltigen Verbesserung der Sichtbarkeit und Nutzbarkeit universitärer Sammlungen. Ziel ist es, die Sammlungen unter Beachtung ihrer Vielfalt und ihrer lokalen Begebenheiten als dezentrale Infrastrukturen weiter zu entwickeln und zu vernetzen.

Auch für die Digitalisierung der Universitätssammlungen gilt das Primat der dezentralen Entwicklung. In den Sammlungen, an den Instituten und Universitäten sind nicht nur die Objekte selbst, sondern auch ihre wissenschaftlichen Kontexte verankert. Hier sind die Orte, neue und zukunftsfähige Konzepte für den Einsatz digitaler Werkzeuge in Forschung, Lehre und Bildung zu erproben und die Sammlungen als digitale Informationsinfrastrukturen fortzuentwickeln. Die Koordinierungsstelle leistet dabei Unterstützung durch Beratung, Vernetzung, Workshops, durch technische Dienstleistungen, Koordinierung und Kooperationen mit übergreifenden Strukturen und Projekten, Teilnahme an Standardentwicklung sowie durch das Bereitstellen eigener Informationsangebote.

Programm

  • Begrüßung und Vorstellung des Teams (Dr. Cornelia Weber, Leiterin der Koordinierungsstelle)
  • Wissenschaftliche Universitätssammlungen und ihre Charakteristika
  • Die Arbeit der Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland
  • Aktivitäten und Angebote im Bereich Digitalisierung
  • Diskussion

Weitere Informationen zur Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland

Die nächsten Berliner DH-Rundgang-Termine:

Sie wollen auch zu einem Berliner DH-Rundgang einladen? Dann schreiben Sie uns bitte eine kurze E-Mail an info@ifdhberlin.de oder nehmen Sie telefonisch Kontakt zu uns auf.

Weitere Informationen zum Berliner DH-Rundgang finden Sie auf der Website: http://www.ifdhberlin.de/arbeitsfelder/dh-rundgang/.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4827

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Tagung: Offene Lizenzen in den Digitalen Geisteswissenschaften

Das Münchner Zentrum für Digitale Geisteswissenschaften veranstaltet vom 27. bis 28. April in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften eine Tagung mit dem Schwerpunkt Offene Lizenzen in den Digitalen Geisteswissenschaften.

Open Access setzt sich in der Wissenschaft langsam aber stetig durch. Die Vielfalt unterschiedlicher Lizenzmodelle stellt Wissenschaftler und Bildungsinstitutionen dabei vor Herausforderungen: Welche Lizenz sollte gewählt werden? Wie kann Material, das von Dritten beigesteuert wird, in die Open Access Policy einbezogen werden? Welche Kompromisse sind dabei vertretbar? Welche Finanzierungsmodelle sind für Open Access denkbar.

Auf der Tagung „Offene Lizenzen in den Digitalen Geisteswissenschaften“ kommen Wissenschaftler/innen und Praktiker/innen verschiedener Institutionen zusammen, um das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu diskutieren.

Programm

Montag, 27. April 2015
14:00 – 14:15 Begrüßung
14:15 – 15:00 Georg Hohmann (Deutsches Museum): Rechtemanagement und Open Access am Museum
15:00 – 15:45 Harald Klinke (Kunstgeschichte, Ludwigs-Maximilians-Universität München): Open Access Business Modell. Brötchen, Internet Economy und die Zukunft des Copyright
16:30 – 17:15 Susanne Dobratz (Berlin, e-publishing & digital media Consulting) Open Access für Monographien
17:15 – 18:00 Eric Steinhauer (Humboldt Uni Berlin): Creative Commons und Rhetorik

Dienstag, 28. April 2015:
09:00 – 09:45 Dennis Jansen (Institut für Rechtsfragen der Freien und Open Source Software): Können Contributor License Agreements auch für Open Content eingesetzt werden?
09:45 – 10:30 Thomas Hartmann (Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb): Offene Lizenzen – ein Werkstattbericht zu den rechtlichen Herausforderungen im Jahr 2015
11:00 – 11:45 Helene Hahn (Open Knowledge Foundation): Die Vorteile der Nutzung von Open Access Daten. Erfahrungen mit Coding DaVinci.
11:45 – 12:15 Schlussdiskussion

Veranstaltungsort
Math-Nat-Saal in der
Bayerischen Akademie der Wissenschaften Alfons-Goppel-Str. 11
80539 München

Im Anschluss an die Veranstaltung findet von 14:00 – 16:00 in Raum 06 ein Workshop für Techniker zur Einbettung und Kenntlichmachung von Lizenzinformationen bei elektronischen Dokumenten statt.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen an der Tagung teilzunehmen. Um vorherige Anmeldung per E-Mail wird gebeten: digitalisierung@badw.de

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4861

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Digital Humanities-Forschungspreise DARIAH-DE DH-Award und DARIAH-DE DH-Fellowship erstmals vergeben

Im Rahmen des Digital Humanities Summit am 03.-04. März 2015 wurden die Forschungspreise DARIAH-DE DH-Award und DARIAH-DE DH-Fellowship erstmals vergeben.

DH Summit 2015

Der DH-Summit 2015 vom 03.-04.03.2015 im Harnack-Haus Berlin

DARIAH-DE ist der deutsche Beitrag des ESFRI-Projektes “DARIAH-EU – Digital Research Infrastructure for the Arts and Humanities” und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. DARIAH-DE entwickelt eine digitale Forschungsinfrastruktur und unterstützt die mit digitalen Ressourcen und Methoden arbeitenden Geistes- und Kulturwissenschaften in Forschung und Lehre. Zu diesem Zweck baut DARIAH-DE eine digitale Forschungsinfrastruktur für Werkzeuge und Forschungsdaten auf und erstellt Materialien für Lehre und Weiterbildung im Bereich der Digital Humanities (DH).

Die PreisträgerInnen der DARIAH-DE DH-Awards

Die PreisträgerInnen der DARIAH-DE DH-Awards

Im Rahmen der DARIAH-DE DH-Awards werden innovative Beiträge und Forschungsvorhaben von Studierenden und NachwuchswissenschaftlerInnen der Geistes- und Kulturwissenschaften, der Informatik und den Informationswissenschaften, die mit digitalen Ressourcen und/oder digitalen Methoden arbeiten, ausgezeichnet. Die drei DH-Awards sind mit einem Gesamtwert von 1.800 Euro dotiert. Mit den DARIAH-DE Awards wurden die folgenden Projekte ausgezeichnet:

  • Alexander Dittus: Reflectance Transformation Imaging transparenter Materialien
    Die Masterarbeit Reflectance Transformation Imaging transparenter Materialien an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart erläutert ein einfaches Verfahren, das es Wissenschaftlern erstmals ermöglicht, Herstellungsspuren und Schäden an transparenten Objekten bildlich darzustellen.
    Studiengang Objektrestaurierung der Staatlichen Akademie der Künste Stuttgart
    Webseite von Alexander Dittus
  • Timo Homburg: Verfahren zur Wortsegmentierung nicht -alphabetischer Schriften
    Die Masterarbeit Wortsegmentierung akkadischer Keilschrifttexte unter Zuhilfenahme chinesischer Segmentierungsalgorithmen am Fachbereich Archäologie der Uni Frankfurt bietet Grundlagenforschung im Bereich der automatischen Segmentierung von Worten in Keilschrift.
    Institut für angewandte Computerlinguistik an der Universität Frankfurt
  • Martin von Lupin, Marie-Claire Leidinger & Philipp Geuder: Textanalyse-Tool “Emosaic”
    Emosaic ist ein Online Tool, welches Emotionen eines Textes in Farben umwandelt, um diese dann zur Textexploration und Textanalyse zu verwenden. Die generierten Farben werden innerhalb mehrerer interaktiver Visualisierungen genutzt, wodurch verschiedene Emotionsebenen und Aspekte des Textes schnell erfasst und exploriert werden können. Das Tool ist frei zugänglich und kann von jedem mit eigenen Texten verschiedenster Länge genutzt werden.
    Studiengang Interfacedesign an der Fachhochschule Potsdam
    Webseite von Martin von Lupin
    Webseite von Philipp Geuder

Verleihung der DARIAH-DE DH-Fellowships

Das DARIAH-DE Fellowship-Programm fördert NachwuchswissenschaftlerInnen der Geistes- und Kulturwissenschaften, der Informationswissenschaften und der Informatik, die in ihren Forschungsvorhaben innovative digitale Ansätze und Methoden einsetzen und so einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Digital Humanities leisten. Die fünf DARIAH-DE Fellows erhalten für den beantragten Zeitraum (3-6 Monate) eine 50% TV-L E13 Anstellung und beteiligen sich an den aktuellen Forschungsvorhaben der Forschungsschwerpunkte (Cluster) von DARIAH-DE, um ihre Forschungsarbeit vorantreiben, neue Lösungsansätze und digitale Methoden auszuprobieren bzw. selbst zu entwickeln und weitere digitale Forschungsdaten einzubeziehen. Die DARIAH-DE Fellowship-Programme wurden an die folgenden Projekte verliehen:

  • Benedikt Fecher: Making Data Sharing in Academia Work – Results from a Systematic Review
    (Cluster 1 “Wissenschaftliche Begleitforschung”)
    Das Projekt beschäftigt sich mit der Bereitstellung und Nachnutzung von Forschungsdaten in den Geistes- und Naturwissenschaften. Aufbauend auf eine standardisierte Befragung unter 1.600 Forschenden in Deutschland, soll eine vertiefende empirische Studie Aufschluss über die Anforderungen der effektiven Nachnutzung von Forschungsdaten in den Geistes- und Kulturwissenschaften liefern.
    Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG)
    Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
    Webseite von Benedikt Fecher 
  • Martin Fechner: »Data Adaptation« als Analysemethode für geisteswissenschaftliche Forschung
    (Cluster 5 “Big Data in den Geisteswissenschaften”)
    Martin Fechner promoviert am MPI für Wissenschaftsgeschichte bei Jürgen Renn zum Thema “Kommunikation von Wissenschaft in der Neuzeit” am Beispiel der Erfindung der Spektralanalyse und des Lasers. Hierbei erforscht Martin Fechner die Ausbreitung von wissenschaftlichen Themen und ihre Darstellung in verschiedenen Medien im Rahmen eines Projektes Data Adaption als Analysemethode für geisteswissenschaftliche Forschung
    Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW)
    Webseite von Martin Fechner
  • Sascha Foerster: Die Suche nach den Nachkriegskindern
    (Cluster 4: “Wissenschaftliche Sammlungen”)
    Wie kann man 4.095 ehemalige Teilnehmer einer Studie aus dem Jahr 1952 wiederfinden? Mit einer Vielzahl von digitalen Methoden revitalisiert das Projekt die Studie “Deutsche Nachkriegskinder”, darunter der Aufbau einer Adressdatenbank, Crowdfunding und Crowdsourcing. Dabei steht das Vorhaben stets unter der Prämisse von OpenScience, einer offenen und transparent kommunizierten Forschung, die teilt und mitteilt.
    Zentrum für Alternskulturen der Universität Bonn
    Webseite von Sascha Foerster 
  • Canan Hastik: Ontologiebasierte Annotation digitaler Kunst. Entwicklung eines Verfahrens zur Auswertung von Diskussionsforen
    (Cluster 6: “Fachwissenschaftliche Annotationen”)
    Das Fellowship-Projekt ist eine Studie zur Auswertung von Diskussionsforen im Internet. Dabei wird der Frage nachgegangen, in wie weit ein fachspezifischer webbasierter Diskussionskorpus zur digitalen Kunst mittels Methoden der natürlichen Sprachverarbeitung und Informationsextraktion ausgewertet werden kann. Ziel ist es, werkspezifische Aspekte zu ermitteln, diese hinsichtlich einer auf CIDOC CRM-basierten Ontologie zu klassifizieren und somit die Werke zu annotieren.
    Cork Institute of Technology (CIT)
    Webseite von Canan Hastik
  • Dennis Mischke: Mapping Captivity Narratives: analytische Texttransformationen zum Aufbau eines Atlas der Amerikanischen Literatur
    (Cluster 6: “Fachwissenschaftliche Annotationen”)
    Das Projekt versucht das erste Genre der kolonialen Amerikanischen Literatur – sogenannter Gefangenschaftserzählungen – digital zu kartographieren und mit den Tools der Digital Humanities neu zu erschließen. Dabei sollen intertextuelle Bezüge der Amerikanischen Literatur räumlich abgebildet werden, um so zu ermitteln, wie sich religiöse und weltliche Ideen in der interkulturellen Begegnungszone des kolonialen Amerika verbreitet haben.
    Institut für Literaturwissenschaft, Universität Stuttgart
    Webseite von Dennis Mischke

Ansprechpartner/in

bei administrativen Fragen:
Open Knowledge Foundation Deutschland e.V.
Markus Neuschäfer und Christian Heise
Singerstraße 109
D-10179 Berlin
dh-award@de.dariah.eu
dh-fellowship@de.dariah.eu

bei inhaltlichen Fragen:

DARIAH-DE Konsortialleitung
Dr. Heike Neuroth (Projektleitung)
Papendiek 14
D-37073 Göttingen
Tel.: +49 (0)551 – 39 33866
dh-award@de.dariah.eu
dh-fellowship@de.dariah.eu

Weitere Informationen

DH Summit 2015
DARIAH-DE

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4846

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Berliner DH-Preis 2015: Verlängerung der Ausschreibung bis zum 31. März 2015

Einmal jährlich wird der Berliner DH-Preis vom Interdisziplinären Projektverbund Digital Humanities in Berlin (ifDHb) ausgelobt. Es werden innovative und für die Fachforschung relevante DH-Projekte ausgezeichnet, die neue und für das Forschungsfeld gerade auch außerhalb der DH-Community inspirierende Erkenntnisse liefern.

Das Ausschreibungsende für den diesjährigen Berliner DH-Preis wird bis zum 31. März 2015 verlängert.

Bewertet werden der innovative Charakter eines DH-Projektes und die Bedeutung für das jeweilige Fachgebiet, die konsistente Nutzung von Standards und Normdaten sowie besondere Anstrengungen, die eine nachhaltige Verfügbarkeit der Projektergebnisse gewährleisten.

Zur Teilnahme berechtigt sind alle DH-Projekte, die (bei Verbundprojekten) durch mindestens einen Principal Investigator/ eine Projektleitung an einer Berliner Forschungseinrichtung bzw. Gedächtnisinstitution angesiedelt sind. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Projekte noch laufen oder bereits abgeschlossen sind. Das Projekt muss allerdings seine Qualität in den oben genannten Aspekten operativ unter Beweis stellen. Voraussetzung ist ein Eintrag in der Berliner DH-Forschungsprojektedatenbank. Die Projekte können sich selbst bewerben oder vorgeschlagen werden.

Die Gewinner/innen erwarten Preise im Gesamtwert von 3000 EUR für Reisekostenübernahme bzw. -zuschuss zu DH-Veranstaltungen im In- und Ausland. Es werden bis zu drei Preise vergeben. Die Benachrichtigung der Gewinner/innen erfolgt im Mai 2015. Die öffentliche Preisverleihung findet im Rahmen einer Festveranstaltung am 15. Juni 2015 an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften statt.

Für Rückfragen kontaktieren Sie gerne die Geschäftsstelle des ifDHb per E-Mail an info@ifdhberlin.de.

Zu den detaillierten Informationen zum Berliner Digital Humanities Preis.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4815

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DH Summit 15: Storify

twitter

Unter #dhsummit15 gab es allein am ersten DH Summit 15-Tag  über 1.000 Tweets. Wer nicht dabeisein konnte: Review und Storify unserer Partner von der Open Knowledge Foundation auf http://okfn.de/2015/03/review-dh-summit-2015-tagung-zu-digitalen-geisteswissenschaften-dh/ Und hier auch als slide show: https://storify.com/public/templates/slideshow/index.html?src=//storify.com/christianheise/dhsummit15#10

Dank an Christian Heise!

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4791

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DH Summit 2015: Tagung über zukünftige Entwicklung von digitalen Forschungsinfrastrukturen

Pressemitteilung der Georg August Universität Göttingen (Nr. 53/2015 – 05.03.2015)

Digitale Geisteswissenschaften oder auch „Digital Humanities“ (DH) – dieser Begriff umfasst den systematischen Ausbau digitaler Sammlungen und Objekte sowie die Entwicklung computergestützter Auswertungs- und Nutzungsverfahren für die geistes- und kulturwissenschaftliche Forschung und Lehre. Zentrales Thema des DH Summit 2015 am 3. und 4. März 2015 in Berlin war die zukünftige Entwicklung von digitalen Forschungsinfrastrukturen für die Geistes- und Kulturwissenschaften. Rund 300 Experten aus Wissenschaft und Politik waren der Einladung der beiden Forschungsinfrastrukturprojekte „Digital Research Infrastructures for the Arts and Humanities“ (DARIAH-DE) und „TextGrid – Virtuelle Forschungsumgebung für die Geisteswissenschaften“ gefolgt. Die von der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB) koordinierten Projekte werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit insgesamt rund 20 Millionen Euro gefördert.

c367ca1274ca61b9778ad43df13c1435Im Mittelpunkt der von der SUB Göttingen und dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin organisierten Tagung stand die Frage, wie die digitalen Geistes- und Kulturwissenschaften sich künftig ausrichten und wie digitale Forschungsinfrastrukturen sie dabei umfassend unterstützen können. „Digitale Forschungsinfrastrukturen tragen maßgeblich dazu bei, die Kooperation der Fachwissenschaftler über Länder- und Disziplingrenzen hinweg zu unterstützen“, betonte BMBF-Staatssekretärin Cornelia Quennet-Thielen in ihrer Eröffnungsansprache. „So entstehen ganz neue Forschungsfragen, und die digitalen Geisteswissenschaften finden schnell Anschluss an die Entwicklungen der digitalen Transformation von Wissenschaft und Gesellschaft.“

Als groß angelegte Verbundprojekte zum Aufbau von digitalen geistes- und kulturwissenschaftlichen Forschungsinfrastrukturen unterstützen DARIAH-DE und TextGrid Forscherinnen und Forscher mithilfe neuer IT-gestützter Methoden und Verfahren. Dazu zählt zum Beispiel die Entwicklung neuer, digitaler Werkzeuge für Kooperationen unterschiedlichster Art. „Dies erst ermöglicht den standortunabhängigen und disziplinübergreifenden Austausch sowie die gemeinsame Auswertung, Bearbeitung und Publikation von Erkenntnissen und Forschungsdaten und trägt zu einer lebendigen Diskurs-Kultur auch in den Geisteswissenschaften bei“, so Dr. Heike Neuroth, Leiterin der SUB-Abteilung Forschung und Entwicklung und Projektleiterin von DARIAH-DE und TextGrid.

Die Präsentationen der Tagung sind im Internet unter www.dhsummit2015.de zu finden, weitere Informationen zu DARIAH-DE und TextGrid unter de.dariah.eu und www.textgrid.de.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4781

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