Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022553700/
Kleine Nachlese zur DHD-Konferenz in Leipzig
Die DHD-Konferenz scheint von Jahr zu Jahr größer zu werden. In Leipzig (DHD 2016 vom 7. bis zum 11. 3. 2016) fanden 5 parallele Sektionen statt. Die Menge an gebotenen Projektvorstellungen ist dadurch kaum überschaubar. Jenseits der einzelnen Projekte kann man zwei Gesamttrends feststellen:
1. Trend: Von Repositorien zu Digital-Humanities-Datenzentren
Repositorien für die langfristige Bereitstellung von Ergebnissen aus Digital Humanities Projekten existieren mit Clarin-D, Dariah und als Spezialfall dem Wörterbuchnetz Trier schon seit längerem. Soweit es aber nicht bloß um die Auslieferung von Daten in Standardformaten (PDF, TEI-XML etc.
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Quelle: http://dhmuc.hypotheses.org/1071
PamMap als komplexes Gedächtnisportal einer Stadt
Gedächtnis der Stadt Preßburg
ist ein Projekt, dessen Ziel die Erschließung der Stadtgeschichte in moderner – digitaler – Form ist.
In einem komplexen Gedächtnisportal (www.PamMap.sk) kann man Digitalisate von allen möglichen historischen Quellen zur Geschichte der Stadt Preßburg/Bratislava finden (angefangen von den ältesten materiellen Funden über alte Schriftstücke, neuere Bildquellen wie Fotos oder Postkarten bis zu neuesten Audio- und Video-Erinnerungen von Zeitgenossen an die unlängst vergangenen Jahrzehnte).
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Die Linzer Klapperjungen

Linzer Klapperkinder vor dem Neutor, 1950er Jahre
Nach katholischer Tradition werden zum Gloria der Gründonnerstagsmesse noch einmal die Glocken geläutet und schweigen dann bis zur Osternacht. Glaubt man dem Volksmund, fliegen die Glocken an diesen Tagen nach Rom. Dort stärken sie sich mit süßem Milchbrei und werden vom Papst gesegnet, um die österliche Frohbotschaft in die Heimat zu tragen. Seit Jahrhunderten ist es in Linz wie in vielen anderen Orten katholischer Regionen Brauch, dass an diesen Tagen zu den Zeiten des Angelusläutens um 6, 12 und 18 Uhr die Klapperjungen und –mädchen durch die Gassen der Stadt laufen und mit ihren lauten hölzernen Klappern die schweigenden Glocken ersetzen.
Die Ursprünge des Brauchs gehen auf das frühe Mittelalter zurück. Hölzerne Schallwerkzeuge sind als Rufzeichen für den Gottesdienst seit dem 4. Jahrhundert überliefert. Doch bereits bei Patrick von Irland im 5.
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correspSearch — neue Daten, neue Schnittstellen
Der Webservice correspSearch weist mittlerweile knapp 16.000 edierte Briefe in über 60 digitalen und gedruckten Publikationen nach. Erst kürzlich sind neue Metadaten zu verschiedenen Korrespondenzen hinzugekommen, z.B. aus der Alfred Escher-Briefedition, die erst im letzten Jahr mit einem Relaunch abgeschlossen wurde. Auch das Zentrum für Informationsmodellierung in Graz hat die Metadaten seiner digitalen Briefedition “Alexander Rollett. Seine Welt in Briefen 1844-1903” mit Normdaten aufbereitet und zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus hat die Sächsische Akademie der Wissenschaften (SAW) und das Bach-Archiv Leipzig die Briefe der Bach-Familie aus verschiedenen gedruckten Editionen in einem digitalen Briefverzeichnis nachgewiesen. Alle Briefmetadaten sind nun in correspSearch aggregiert und können dort durchsucht sowie abgerufen werden. Dort findet man auch einen Überblick über den gesamten Datenbestand.
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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=6527
Zur Professoralisierung der Digital Humanities
Als „gelernter Historiker“ kann ich nicht anders, als die Entwicklung der Digital Humanities auch in ihrer Genese zu betrachten. DH als Forschungsfeld und als eigenständige akademische Disziplin formiert sich über die Stabilisierung von Institutionen (DH-Zentren, Datenzentren, Abteilungen für digitale Forschung) und Strukturen an den Hochschulen. Dazu gehören dann vor allem auch Lehrstühle, die dem Bereich der DH mehr oder weniger eindeutig zuzurechnen sind. Die folgende Tabelle ist der Versuch, einen Überblick über die Ausschreibungen von Professuren in den DH im deutschsprachigen Raum in den letzten Jahren zu geben.
Jahr | Ort | Stufe | Denomination | Zuordnung | Ergebnis | |
34 | 2016 | Trier | W3 | Digital Humanities | Fach Computerlinguistik / Digital Humanities | offen |
33 | 2016 | Potsdam | W2*° | Digital Humanities | FH Potsdam, Fachbereich […] Informationswissenschaften | offen |
32 | 2015 | Mainz | W2* | Digital Humanities | FH Mainz, Fachbereich Technik, Geoinformatik | offen |
31 | 2015 | Wien | A1 | Digital Humanities | Historisch-kulturwissenschaftliche Fakultät | offen |
30 | 2015 | Paderborn | W2 | Musicology/Digital Music Edition/Digital Humanities | Institute for Musicology | offen |
29 | 2015 | Graz | A1* | Digital Humanities | Zentrum für Informationsmodellierung | Vogeler |
28 | 2015 | Darmstadt | W3 | German Linguistics – Corpus and Computational Linguistics | Institute of Linguistics and Literary Studies | offen |
27 | 2015 | Darmstadt | W2 | Modern German Literature – Digital Literary Studies | Institute of Linguistics and Literary Studies | Weitin |
26 | 2015 | Leipzig | W1* | Text Mining | Institut für Informatik | offen |
25 | 2015 | Köln | W2 | Digital Humanities / Sprachliche Informationsverarbeitung (Computerlinguistik) | Institut für Digital Humanities | offen |
24 | 2015 | Köln | W2 | Digital Humanities / Historisch-Kulturwissenschaftliche Informationsverarbeitung | Institut für Digital Humanities | offen |
23 | 2014 | Stuttgart | W1* | Computerlinguistik | Institut für Maschinelle Sprachverarbeitung | Thang Vu |
22 | 2014 | Stuttgart | W3 | Digital Humanities | Institut für Literaturwissenschaft | Viehhauser |
21 | 2014 | Göttingen | W3 | Digital Humanities | Fakultät für Mathematik und Informatik | Sporleder |
20 | 2014 | Basel | open | Digital Humanities | Philosophische Fakultät, DHLab | – |
19 | 2014 | Leipzig | W1* | Computational Philology | Fakultät für Mathematik und Informatik | – |
18 | 2013 | Heidelberg | W3 | Computerlinguistik | Institut für Computerlinguistik | Markert |
17 | 2013 | Köln | W1* | Digital Humanities | Cologne Center for eHumanities | Mathiak |
16 | 2013 | Köln | W2 | Archäoinformatik | Archäologisches Institut | Paliou |
15 | 2013 | Darmstadt | W3 | Linguistics with a focus on corpus and computational linguistics | Institute of Linguistics and Literary Studies | – |
14 | 2013 | Darmstadt | W2 | Literary Studies and Cultural Studies with a focus on Digital Literary Studies / Digital Cultural Studies | Institute of Linguistics and Literary Studies | – |
13 | 2012 | Leipzig | W3 | Digital Humanities | Fakultät für Mathematik und Informatik | – |
12 | 2012 | Bern | AssProf* | Digital Humanities | Philosophisch-Historische Fakultät | Andrews |
11 | 2012 | Passau | W3 | Digital Humanities | Philosophische Fakultät | Rehbein |
10 | 2012 | Luxemburg | open | Digital History | Faculty of Language and Literature, Laboratoire d’Histoire | Fickers |
9 | 2012 | Göttingen | W1 | Klassische Archäologie und ihre digitale Methodik | Archäologisches Institut | Langner |
8 | 2011 | Frankfurt | W1* | Angewandte Computerlinguistik | Institut für Informatik | Chiarcos |
7 | 2011 | Trier | W2 | Digital Humanities | Fachbereich Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften | Sporleder |
6 | 2010 | Darmstadt | W1* | Language Technologies | Fachbereich Informatik | Biemann |
5 | 2010 | Leipzig | W3 | Computational Humanities | Fakultät für Mathematik und Informatik | – |
4 | 2009 | Darmstadt | W3 | Germanistische Computerphilologie bzw. Humanities Computing | Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft | Rapp |
3 | 2009 | Bielefeld | W2 | Computational Linguistics | Faculty of Linguistics and Literary Studies | Schlangen |
2 | 2008 | Frankfurt | W2 | Text Technology & Computational Linguistics | Mehler | |
1 | 2008 | Würzburg | W3 | Computerphilologie | Institut für deutsche Philologie | Jannidis |
Zum Verständnis. Das Jahr meint die Bewerbungsfrist der Ausschreibung. Die Zuordnung bezieht sich in der Regel auf den Ausschreibungstext. Die Zuordnung ist in den Ausschreibungen manchmal offen und wird dann erst bei Besetzung konkretisiert.
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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=6174
Guck mal, wer da bloggt 20! Blogs bei de.hypotheses.org
Vor kurzem erst hat de.hypotheses.org seinen vierten Geburtstag gefeiert. Aus diesem Grund veranstalten wir heute eine internationale Blog-Party! Natürlich sind alle eingeladen, aber unsere Special Guests sind transregional, international und digital:
„Digital Scholarly Editons Initial Training Network“
DiXit ist ein internationales Forschungsnetzwerk. Die dort versammelten Institutionen, seien sie aus der Wissenschaft oder Wirtschaft, erforschen gemeinsam neue Publikationssysteme. Uns erfreut natürlich, dass sie für ihre Kommunikation ein Wissenschaftsblog eingerichtet haben. Wer mehr über XML-TEI, oXygen oder Hackathons erfahren will, ist bei den Kölnerinnen und Kölnern vom CCeH genau richtig!
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Ein Kantor, ein Fiat und viele offene Fragen
Am 27. März 1714 starb Herzog Anton Ulrich achtzigjährig auf Schloss Salzdahlum. Bis zuletzt hatte ihn das Schicksal des Musikers Georg Österreich umgetrieben. Österreich war 1686 auf sein Geheiß für den Wolfenbütteler Hof als Sänger engagiert worden, und es war Anton Ulrich selbst, der 1692 Taufpate von Österreichs zweitältestem Sohn wurde. 1689 nahm Österreich eine Anstellung in Gottorf an, kehrte 1702 wieder zurück und blieb bis zu seinem Tod im Braunschweigischen tätig, ab 1724 als Schlosskantor am Wolfenbütteler Hof. 1714 scheint kein gutes Jahr … Ein Kantor, ein Fiat und viele offene Fragen weiterlesen →
Ein Kantor, ein Fiat und viele offene Fragen
Am 27. März 1714 starb Herzog Anton Ulrich achtzigjährig auf Schloss Salzdahlum. Bis zuletzt hatte ihn das Schicksal des Musikers Georg Österreich umgetrieben. Österreich war 1686 auf sein Geheiß für den Wolfenbütteler Hof als Sänger engagiert worden, und es war Anton Ulrich selbst, der 1692 Taufpate von Österreichs zweitältestem Sohn wurde. 1689 nahm Österreich eine Anstellung in Gottorf an, kehrte 1702 wieder zurück und blieb bis zu seinem Tod im Braunschweigischen tätig, ab 1724 als Schlosskantor am Wolfenbütteler Hof. 1714 scheint kein gutes Jahr … Ein Kantor, ein Fiat und viele offene Fragen weiterlesen →
Paradiesische Zustände
Medienfreiheit in Deutschland, Polen und der Ukraine im Vergleich
Im Medienrecht herrschen in Deutschland nahezu paradiesische Zustände, glaubt man dem Medienrechtler Gerrit Manssen. Ein Satz, der uns zwei Tage in Regensburg begleiten würde. Pünktlich zum Frühlingsanfang lud hier das Institut für Ostrecht im Wissenschaftszentrum Ost- und Südosteuropa zur Tagung „Medienfreiheit – Ukraine, Deutschland und Polen“. Experten aus allen drei Ländern diskutierten über Herausforderungen und Grenzen von Medienfreiheit – insbesondere vor dem Hintergrund politischen und sozialen Wandels sowie der digitalen Mediengesellschaft.
Die Betonung liegt auf „nahezu“, denn während im Bereich der klassischen Medien Qualitätssicherung und Rechtsschutz gegeben seien, sei die Situation im Internet unübersichtlich. Russische Medien etwa betrieben bewusst die Verbreitung von Desinformation und zielten auf eine politische und gesellschaftliche Destabilisierung in Deutschland. Paradebeispiel: die Falschmeldung über die Vergewaltigung eines russischen Mädchens, die zu Demonstrationen von Russlanddeutschen in der ganzen Republik führte. Warum hat man vor 20 Jahren keine russischen Programme in Deutschland gegründet, so das Resümee. Das Recht allein könne an dieser Stelle nicht helfen, genauso wenig wie im Falle des (in den Medien falsch wiedergegebenen) Zitats von AfD-Chefin Frauke Petry zu Beginn des Jahres.
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