Umfrage zur Wahrnehmung des Ersten Weltkriegs
Das Grab des Unbekannten Soldaten unter dem Arc de Triomphe, Photo Michael Reeve, 29. Januar 2004
Im Rahmen der Vorbereitungen auf den 100. Jahrestag des Kriegsausbruchs nimmt weltweit das Interesse an Ersten Weltkrieg zu. Ein gutes Beispiel dafür ist eine aktuelle Umfrage zum Thema “Wahrnehmung des Ersten Weltkriegs”, die ein internationales Netzwerk von Akademikern, die im Bereich Erinnerungskultur und Tourismus tätig sind, lanciert hat. Die Befragung wird von dem „World Heritage Tourism Research Network” (www.whtrn.ca) durchgeführt und widmet sich u.a. der Frage der “patrimonialisation” des Krieges, d.h. des Zusammenhanges von Erinnerung und Tourismus.
Ziele der Umfrage sind, weitere Erkenntnisse über die heutige Bedeutung des Ersten Weltkriegs sowie die Art und Weise, wie man heute weltweit den Ersten Weltkrieg erinnert und gedenkt, zu gewinnen. Zweitens soll untersucht werden, welche kulturellen Unterschiede es weltweit in der Wahrnehmung der Jahre 1914-1918 gibt. Drittens geht es um die Beleuchtung des Zusammenhangs von Kriegsgedenken und Tourismus.
Es werden Fragen nach der persönlichen Beziehung zum Ersten Weltkrieg, dem Erhalt von Erinnerungen an den “Grande Guerre” und dessen universelle Bedeutung, dem Kriegserbe und nach der Wichtigkeit der Erhaltung des Kriegserbes sowie der Rolle des Tourismus gestellt. Die Umfrage dauert ca. 15 Minuten und soll im Laufe des Jahres 2012 durchgeführt werden.
Hier der Link zu der Umfrage:
http://app.fluidsurveys.com/s/Centennial-Centenaire-of-the-First-World-War/langde/
Guck mal, wer da bloggt! Neue Blogs bei de.hypotheses.org
Seit dem offiziellen Start des deutschsprachigen Blogportals für die Geistweswissenschaften de.hypotheses.org am 9. März 2012 in München haben wir zehn Anmeldungen für neue Blogs erhalten. Unter diesen Anmeldungen sind zwei Blogs, die schon existierten und die jetzt ins Hypotheses-Portal umgezogen sind. Die meisten der neuen Blogs begleiten ein Dissertationsprojekt, was zeigt, dass es hier einen besonderen Bedarf und Wunsch nach Austausch gibt. Im Folgenden stellen wir die aktiven neuen Blogs anhand ihrer Selbstbeschreibung in alphabetischer Reihenfolge kurz vor:
Archive 2.0
Das Blog “Archive 2.0″ wird zunächst der Vorbereitung und Organisation der Tagung Offene Archive? Archive 2.0 im deutschen Sprachraum (und im europäischen Kontext) dienen, die am 22./23. November 2012 in Speyer stattfinden wird.
Bereschit Rabba lesen
Übersetzungen und Diskussion des Midraschs Bereschit Rabba
Dieses Blog ist aus den Lektürekursen entstanden, die ich im Masterstudiengang “Jüdische Kulturgeschichte” an der Universität Salzburg anbieten konnte. Im Wintersemester 2011/12 haben wir Bereschit Rabba gelesen – ein Midrasch, mit dem ich mich in den letzten Jahren immer wieder beschäftigt habe. Die bisher entstandenen Übersetzungen und Beschreibungen der Argumentationen möchte ich hier zusammenstellen – und natürlich die Übersetzung weiterführen. (…)
Computerspiel und Ästhetik
Ein Blog zum Thema Computerspiel und ästhetische Wahrnehmung
Das Blog soll die Arbeit an meiner Dissertation zunächst dokumentieren, Gedanken und Arbeitshypothesen aufnehmen und zur Diskussion anregen. Ich hoffe, dass sich durch diese Art der Informationssammlung und -veröffentlichung neue Ansatzpunkte für meine Arbeit ergeben.
Das umstrittene Gedächtnis. Erinnerungspraktiken in Skandinavien
Die Erinnerungskulturen Skandinaviens stehen im Mittelpunkt des Blogs. Im Zusammenhang mit dem Forschungsprojekt “Das umstrittene Gedächtnis” an der FU Berlin untersuche ich die Erinnerungspraktiken ausgewählter Akteure in den Nachkriegsgesellschaften Norwegens und Dänemarks. Begleitend zur meinem Forschungsprojekt stelle ich Thesen, Vorgehensweise und erste Forschungsergebnisse zur Diskussion.
Deutsch-Französisches Master- und Doktorandenprogramm
Hier wird zum Deutsch-Französischen Master- und Doktorandenprogramm des Historischen Seminar, Heidelberg und der EHESS, Paris gebloggt.
IT und Arthistory
Das Blog soll die Arbeit an meiner Dissertation dokumentieren, zur Diskussion anregen und Gedanken aufnehmen. Es dient dazu die Grenze zwischen Kunstgeschichte und Informationstechnik überbrücken. Ich hoffe, dass sich auf diese Art der Informationssammlung neue Aspekte für meine Arbeit ergeben.
Soziologieblog – Ein Blog des Soziologiemagazins
Dieses Blog begleitet die Veröffentlichung “Soziologiemagazin”. Es ist eine Plattform für Studierende und Studierte. Es besteht die Möglichkeit, als Gastblogger zu zu wechselnden soziologische Themen zu posten.
TEXperimenTales. Experimente auf Texten
Dies ist ein Blog zum Text Engineering Software Laboratory (Tesla). Tesla simuliert einen Arbeitsplatz für Wissenschaftler, die auf textuellen Daten arbeiten. Es bietet die Möglichkeit, experimentell mit Texten zu arbeiten. Experimente bestehen dabei aus zusammengestellten Textselektionen und einem Workflow aus unterschiedlichen, miteinander in einem graphischen Editor kombinierbaren und einzeln konfigurierbaren Werkzeugen. Die Ergebnisse der Prozessierung können manuell (durch unterschiedliche Visualisierer) und maschinell (durch spezifische Evaluationswerkzeuge) evaluiert werden. Der gesamte Prozess wird in einer Art Laborbuch dokumentiert. Einzelne Experimente aus diesem Laborbuch können exportiert und publiziert werden. Damit wird es möglich, die eigene Forschung reproduzierbar auf einem direkten Wege weiterzugeben.
Selbst ein Blog eröffnen?
Wer jetzt Anregungen und Lust bekommen hat, selbst ein Blog zu eröffnen, kann das hier jederzeit tun. Zur Erinnerung: Das Angebot richtet sich an die akademische Welt der Geistes- und Sozialwissenschaften (alle Disziplinen). Jede und jeder, der beruflich im weiten Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften zu tun hat und institutionell angebunden ist, ob als Doktorand, als Professorin, als Archivar, als Forscherin, als Stipendiat, in einer Stiftung, einer Forschungseinrichtung, bei der Forschungsförderung etc. kann unser Angebot nutzen.
Woraus besteht das Angebot der Plattform?
Wir bieten das Hosting und die Grundinstallation der Blogs auf WordPress. Die Angebote an Plugins und Eigenentwicklungen werden von OpenEdition ständig weitergeführt. Wir bieten einen eigens einstellbaren persönlichen Bereich für jedes Blog, der sehr einfach zu bedienen ist. Mehrere unterschiedliche Layouts sind angeboten, das Titelbild ist natürlich frei wählbar, denn wir wollen gerade die Vielfalt und Eigenheit der Blogs.
Darüber hinaus werden Grundfeatures von WordPress wie RSS-Feeds, Statistiken, Einbau von Audio- und Videodateien, LibraryThing die Verknüpfung zu den sozialen Medien angeboten. Die Blogs sind mit Zotero kompatibel, d.h. die Aufsätze von Blogs unserer Plattform können problemlos über die Schnittstelle in die eigenen Zotero-Datei zur Literaturverwaltung aufgenommen werden.
Außerdem bieten wir:
- Im Bereich Service: technische Hilfestellung online über das Bloghaus, per Mail sowie Schulungsangebote
- Sichtbarmachung der Beiträge auf der Startseite sowie über die social-media-Kanäle des Portals, Facebook, Twitter, Google+. Auch hier profitieren wir und unsere Blogs von der großen internationalen Gemeinde von hypotheses
- Aufbau einer Community: Bloghaus, Mailingliste
- Archivierung der Inhalte
- Aufwertung der Blogs durch ISSN, die von der BnF nach Prüfung vergeben werden
- Auswahl der interessantesten Blogs einmal im Jahr im Blog Award
- Migration bereits bestehender Blogs
Weitere Links und Informationen
Mareike König, de.hypotheses.org – ein Blogportal für die deutschsprachigen Geisteswissenschaften, in: Redaktionsblog, 17. März 2012, http://redaktionsblog.hypotheses.org/413.
Inger Brandt, Hypotheses in allen Sprachen, in: Bloghaus, 24. April 2012, http://bloghaus.hypotheses.org/312 .
Zum Blogportal: de.hypotheses.org
Twitter: @dehypotheses
Facebook: http://www.facebook.com/de.hypotheses.org
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Vortrag zum „Syndrom der deutschen Einkreisung“ am DHI
Am Donnerstag, 26. April 2012, findet um 18.00 Uhr der Vortrag „Le syndrome de l´encerclement allemand. Vers une nouvelle histoire culturelle de l´avant-1914“ im Deutschen Historischen Institut Paris statt. Es spricht Ute Daniel von der Technischen Universität Braunschweig, kommentiert wird der Vortrag von Johann Chapoutot (Universität Grenoble, IUF).
Die öffentliche Meinung der Vorkriegszeit war von der Überzeugung geprägt, in einer Welt von Feinden zu leben, die darauf abzielten, das aufstrebende Kaiserreich „einzukreisen“ und es an der Entfaltung seines Potentials zu hindern. Das „Einkreisungs-Syndrom“ wurde bereits in der Forschung wahrgenommen, es gibt jedoch keine größere Untersuchung zum Thema.
Ute Daniel zeigt anhand der Wahrnehmung Wilhems II. und seines „persönlichen Regiments“ in der Presse, dass die Person des Kaisers bzw. seine wahrgenommene Schwäche und fehlende Durchsetzungsfähigkeit für Teile der öffentlichen Meinung selbst ein Symptom der Einkreisung waren und die zunehmende Radikalisierung und Militarisierung der deutschen Politik bedingten.
Der Vortrag ist auf Deutsch mit französischer Simultanübersetzung.
Weitere Informationen finden Sie hier:
„Le syndrome de l´encerclement allemand. Vers une nouvelle histoire culturelle de l´avant-1914“
Deutsches Denkmal in Sedan vor dem Abriss
Call for Papers für die Sommeruniversität »Conflict Studies« und Neue Militärgeschichte. Neue Perspektiven auf das »Zeitalter der Weltkriege 1914-1945«
Die Deutsch-Französische Hochschule fördert die Sommeruniversität „Conflict Studies und Neue Militärgeschichte. Regards croisés auf das ‚Zeitalter der Weltkriege 1914-1945‘“ des Deutschen Historischen Instituts Paris (Arndt Weinrich, Steffen Prauser) und der Sorbonne – Paris IV (Olivier Forcade). Vom 30. Juni bis zum 6. Juli 2012 werden Masterstudierende und Doktoranden aus ganz Europa die Möglichkeit haben, sich mit den aktuellen Forschungstendenzen im Bereich der Wirtschafts-, Sozial-, Kultur- und Militärgeschichte der beiden Weltkriege auseinanderzusetzen und eigene Forschungsprojekte mit international anerkannten Experten zu diskutieren. Die Sommeruniversität findet im Historial de la Grande Guerre in Péronne statt. Deadline für Bewerbungen ist der 15. April 2012. Die Kriegs- und Konfliktgeschichte (War Studies) zählte in den vergangenen beiden Jahrzehnten zu dem am stärksten expandierenden Feld im Bereich der Sozial- und Geschichtswissenschaften. Die Militärgeschichte hat im Rahmen dieses Feldes ein unerwartetes Comeback erfahren und befindet sich seit einigen Jahren unaufhaltsam auf dem Vormarsch. Sie hat allerdings einen eindeutigen Wandel erfahren und wurde um eine sozial-, kultur- und mentalitätsgeschichtliche Perspektive erweitert. Das Militär als soziale Gruppe und sein Verhältnis zur Zivilgesellschaft sowie Formen des Konflikts, die in den vergangenen Jahren auch unsere Gegenwart bestimmt haben und weiterhin bestimmen, wie Terrorismus und Guerillakrieg, stehen nun im Mittelpunkt des Interesses. Im Rahmen dieses Paradigmenwechsels haben sich auch neue Fragen und Perspektiven auf die beiden Weltkriege entwickelt. Die Forschungen zu den beiden Weltkriegen wurden durch global-, gewalt-, geschlechter- und erinnerungsgeschichtliche Arbeiten stark beeinflusst und der Erste und Zweite Weltkrieg werden im Sinne einer vergleichenden Weltkriegsgeschichte stärker als eine Epocheneinheit untersucht, als dies bis in die 1990er Jahre hinein der Fall gewesen ist. Die Sommeruniversität bietet den Masterstudierenden und Doktoranden die Möglichkeit, eigene Forschungsprojekte mit einer Reihe namhafter Experten zu diskutieren; so werden zum Beispiel Stéphane Audoin-Rouzeau, Peter Gray, Rainer Hudemann, Julian Jackson, Alan Kramer, Gerd Krumeich, Rona Mitter, Philippe Nivet, Richard Overy, Gary Sheffield, Georges-Henri Soutou, Olivier Wieviorka, Jay Winter Workshops zu den von ihnen vertretenen Forschungsfeldern leiten und die Präsentationen der Teilnehmer kommentieren. Am Ende eines jeden Tages findet eine Podiumsdiskussion statt, in deren Rahmen übergreifende Fragen aufgegriffen werden sollen. Ziel der Sommeruniversität ist die Einführung fortgeschrittener Studenten (Master) und Doktoranden in die Methoden und aktuellen Kontroversen der modernen Militärgeschichtsschreibung zum „Zeitalter der Weltkriege“. Neben dem wissenschaftlichen Programm sind Exkursionen an Erinnerungsorte des Ersten und Zweiten Weltkrieges im Nordosten Frankreichs wie zum Beispiel La Boisselle, Thiepval oder die Coupole d’Helfaut in St. Omer vorgesehen. Weitere Informationen zu der Sommeruniversität sowie den Teilnahmebedingungen finden Sie hier.Der „rapport Zimet“ zum Centenaire 2014 auf Deutsch
Ausschreibung von Promotionsstipendien
Ausschreibung von Promotionsstipendien
In dem von der Einstein-Stiftung geförderten und am Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin durchgeführten Forschungskolleg: „Der Erste Weltkrieg und die Konflikte der europäischen Nachkriegsordnung (1914 – 1923) oder: Die Radikalisierung des Antisemitismus in Europa“ sind sechs Promotionsstipendien und ein Stipendium für ein Post-Doc-Projekt zu vergeben.
Der Erste Weltkrieg stellt eine tiefgreifende Zäsur in der europäischen Geschichte dar. Die traumatischen Kriegserfahrungen und die verheerenden moralischen Folgen lösten in weiten Teilen Europas politische Verwerfungen aus. Im Zuge dessen entwickelte sich eine Radikalisierung, die in Deutschland zu einem, im Mord an den europäischen Juden kulminierenden nationalsozialistischen Antisemitismus führte. Am Beispiel von Polen, Rumänien, Ungarn, Jugoslawien, Frankreich, Belgien (Dissertationsprojekte) sowie Russland (Postdoc-Projekt) bzw. der frühen Sowjetunion sollen unter europäisch-komparativen Gesichtspunkten die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Radikalisierung des Antisemitismus sowie die transnationalen Verflechtungen in der Verschärfung der Judenfeindschaft in Europa herausgearbeitet werden.
Bewerberinnen und Bewerber müssen ein geschichtswissenschaftliches Studium erfolgreich abgeschlossen haben. Bis auf die Arbeitsphasen, die für die notwendigen auswärtigen Archivreisen vorgesehen sind, ist der Arbeitsort Berlin. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten sollen in dieser Zeit an den gemeinsamen Kolloquien und Arbeitsgruppen im Rahmen des Forschungskollegs teilnehmen. Die Höhe des Stipendiums beträgt 1000 € (Post-Doc-Projekt: 1250 €) pro Monat, zuzüglich Reisekosten, und kann für maximal drei Jahre vergeben werden.
Weitere Informationen finden Sie hier.