Ausschreibung von Promotionsstipendien
In dem von der Einstein-Stiftung geförderten und am Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin durchgeführten Forschungskolleg: „Der Erste Weltkrieg und die Konflikte der europäischen Nachkriegsordnung (1914 – 1923) oder: Die Radikalisierung des Antisemitismus in Europa“ sind sechs Promotionsstipendien und ein Stipendium für ein Post-Doc-Projekt zu vergeben.
Der Erste Weltkrieg stellt eine tiefgreifende Zäsur in der europäischen Geschichte dar. Die traumatischen Kriegserfahrungen und die verheerenden moralischen Folgen lösten in weiten Teilen Europas politische Verwerfungen aus. Im Zuge dessen entwickelte sich eine Radikalisierung, die in Deutschland zu einem, im Mord an den europäischen Juden kulminierenden nationalsozialistischen Antisemitismus führte. Am Beispiel von Polen, Rumänien, Ungarn, Jugoslawien, Frankreich, Belgien (Dissertationsprojekte) sowie Russland (Postdoc-Projekt) bzw. der frühen Sowjetunion sollen unter europäisch-komparativen Gesichtspunkten die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Radikalisierung des Antisemitismus sowie die transnationalen Verflechtungen in der Verschärfung der Judenfeindschaft in Europa herausgearbeitet werden.
Bewerberinnen und Bewerber müssen ein geschichtswissenschaftliches Studium erfolgreich abgeschlossen haben. Bis auf die Arbeitsphasen, die für die notwendigen auswärtigen Archivreisen vorgesehen sind, ist der Arbeitsort Berlin. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten sollen in dieser Zeit an den gemeinsamen Kolloquien und Arbeitsgruppen im Rahmen des Forschungskollegs teilnehmen. Die Höhe des Stipendiums beträgt 1000 € (Post-Doc-Projekt: 1250 €) pro Monat, zuzüglich Reisekosten, und kann für maximal drei Jahre vergeben werden.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Neue Plattform der DGIA: Schwerpunkt Erster Weltkrieg 1914-2014
Neue Plattform der DGIA: Schwerpunkt Erster Weltkrieg 1914-2014
Die Institute der Stiftung Deutsche Geschichtswissenschaftliche Institute im Ausland (DGIA) initiieren im Rahmen der Vorbereitungen auf den 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs 2012 eine Fülle von Veranstaltungen, Projekten und Veröffentlichungen. Mit dem Ziel, die Forschungsergebnisse der Institute und die der Geschichtswissenschaft ihrer Gastländer zu bündeln und sie der deutschen und internationalen Fachgemeinde zugänglich zu machen, wurde die Internetseite www.1914-2014.net eingerichtet. Die Plattform versammelt Informationen zu zukünftigen und vergangenen Veranstaltungen, Beiträgen, Berichten, Publikationen, Forschungsprojekten und Ausstellungen, die von den Auslandsinstituten verantwortet werden oder an denen sie beteiligt sind. Durch die Dokumentation der stiftungsübergreifenden Aktivitäten wird das Thema in einer globalen Dimension beleuchtet. Mit der Zeit soll sich die Seite zu einer ergiebigen Anlaufstelle rund um das Thema entwickeln.
1914-1918-online. International Encyclopedia of the First World War – Projektstart an der FU Berlin
Was können und sollen wissenschaftliche Blogs leisten?
Neue Vortragsreihe am DHIP: La guerre au XXe siècle
Tagungsbericht: Guerres futures, guerres imaginées: vers une histoire culturelle de l’avant-1914
Archiv-Blogosphäre: Wird das Blog der Archive des Kreises Siegen-Wittgenstein beispielgebend?
Das Bloggen wurde unter den deutschsprachigen ArchivarInnen bisher so gut wie nicht gepflegt. Außer dem von mir 2003 begründeten Gemeinschaftsweblog Archivalia, an dem auch der Siegener Kreisarchivar Thomas Wolf eifrig mitarbeitet, gab es bislang nichts Nennenswertes. Seit dem Frühjahr 2008 besteht als einziges deutschsprachiges institutionelle Archivblog das von mir dienstlich betreute Weblog des Hochschularchivs der RWTH Aachen. Als Gemeinschaftsblog mehrerer Archive kam nun das von dem bereits erwähnten Thomas Wolf inaugurierte siwiarchiv.de hinzu, das seit dem 16. Januar 2012 bereits einige interessante Beiträge veröffentlicht hat. Da nicht zuletzt in den USA Archivblogs als geeignetes Mittel der Öffentlichkeitsarbeit anerkannt sind (die NARA, das US-Nationalarchiv, unterhält allein elf Blogs!), ist zu hoffen, dass es bald noch weitere solche Angebote im deutschsprachigen Raum gibt. Wenn sich mehrere Archive wie im Siegerland zusammentun, hat dies den Vorteil, dass die “Last” des Artikelschreibens auf mehreren Schultern ruht.
Als früher Mitarbeiter im Blog netbib habe ich es immer bedauert, dass man dort außer deutschsprachigen Quellen fast nur englischsprachige ausgewertet hat, also beispielsweise der ganze frankophone Bereich weitgehend ignoriert wurde. In Archivalia habe ich daher von Anfang an darauf geachtet, über den nationalen Tellerrand zu schauen, also dass Informationen aus Ausland (und zwar nicht nur aus dem deutschsprachigen) zu ihrem Recht kamen – auch wenn es aus Gründen der Sprachkompetenz überwiegend bei der Rezeption englischsprachiger Quellen blieb und bleibt. Vergleichsweise viel berichten wir dort über die Niederlande, aber ich war doch sehr erstaunt, als ich bei einem Sonntagsauskunftschat mit dem Niederländischen Nationalarchiv von der Archivarin, die antwortete, erfuhr, dass sie Archivalia liest. Wenn es nach mir ginge, wäre Archivalia noch viel internationaler. Es ist aber bezeichnend, dass zu der in Google+ und in Archivalia sowie in der Archivliste gestellten Frage nach den Informationsquellen für fremdsprachige Archiv-News nur zwei Antworten kamen. Thomas Wolf verwies auf Twitter und den Aggregator Archivesblogs, den ich selbst aufgrund der eigenartigen Zusammensetzung der ausgewerteten Feeds (Übergewicht der spanischsprachigen Quellen, wichtige US-Blogs fehlen ebenso wie die frankophone Blogosphäre und z.B. auch Archivalia) nur als bedingt brauchbar erachte. Frau Jonker von der niederländischen Archivschule nutzt zwar nicht RSS, sichtet aber regelmäßig diverse Blogs und Listen. Französisches sei kaum bekannt, etwa http://www.marieannechabin.fr. Aus der frankophonen Welt habe ich die Archiveilleurs und die nicht mehr aktive Tribune des Archives (letzter Eintrag leider 13. Februar 2011) in meinen Feeds. Eine natürlich sehr lückenhafte Liste der international existierenden Archiv-Blogs bietet auf Wiki-Basis das Archival and Special Collections Blog Directory. Eine Vernetzung der archivischen Blogs untereinander ist so gut wie nicht existent. Wir müssen dringend mehr Brücken über die nationalen und sprachlichen Gräben bauen!
Tagung “Weblogs in den Geisteswissenschaften” am 9.3.2012
Weblogs in den Geisteswissenschaften oder: Vom Entstehen einer neuen Forschungskultur. Tagung des Deutschen Historischen Instituts Paris und des Instituts für Kunstgeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München zum Start des Blogportals de.hypotheses.org (Digital Humanities am DHIP #4) . Mit finanzieller Unterstützung von L.I.S.A. – Das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung und der Stiftung Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland (DGIA).
Wissenschaftliches Bloggen bietet ein großes Potential für die schnelle Verbreitung und Diskussion aktueller Forschungsinhalte. Im deutschsprachigen Raum und speziell in den Geisteswissenschaften wird dies noch viel zu wenig erkannt und genutzt. Mit dem Aufbau eines deutschsprachigen Blogportals für die Geisteswissenschaften – http://de.hypotheses.org – soll diese Form der wissenschaftlichen Kommunikation nun stärker verbreitet werden. Das Portal stellt einen kostenlosen Service zur Verfügung, der das Eröffnen von Wissenschaftsblogs in allen Disziplinen der Humanities erleichtert, diese unter einem Dach versammelt und für eine größere Sichtbarkeit wie auch für die Archivierung der Inhalte sorgt. Die Tagung begleitet den offiziellen Online-Gang von de.hypotheses.org. Neben einer Bestandsaufnahme zum aktuellen Stand des geisteswissenschaftlichen Bloggens in Deutschland und der Vorstellung einzelner Beispiele ist ein Blick über den Tellerrand auf die Blogkultur anderer Länder und anderer Disziplinen geplant. Dabei stehen Fragen der Zielsetzung, Akzeptanz, Anerkennung und die Stilformen dieser Art der Publikation im Mittelpunkt, ebenso wie Qualitätssicherung, Themenfindung und der Umgang mit Kommentaren. Die Tagung will nicht nur Anregungen für das eigene wissenschaftliche Bloggen bieten, sondern auch der Frage nachgehen, inwiefern wir derzeit das Entstehen einer neuen Forschungskultur erleben. Programm Ab 9h00: Empfang der Teilnehmerinnen und Teilnehmer 9h30 Begrüßung und Einleitung Prof. Dr. Gudrun Gersmann (DHIP), Prof. Dr. Hubertus Kohle (Institut für Kunstgeschichte, LMU) I. Wissenschaftsblogs als angewandte Forschung: Wo stehen wir? Moderation: Dr. Michael Kaiser (Stiftung Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland DGIA) 9h45 Dr. Cornelius Puschmann (Humboldt Universität zu Berlin/Alexander-von-Humboldt-Institut für Internet und Gesellschaft) Was ist ein Wissenschaftsblog? Form, Funktion und Ökonomie einer emergenten Kommunikationsform 10h15 Dr. Melissa Terras (University College London) Whispers into the Void: Personal Reflections on Academic Blogging 10h45 Kaffeepause II. Andere Länder, andere Disziplinen, neue Portale Moderation: Prof. Dr. Claudine Moulin (Trier Center for Digital Humanities) 11h15 Marc Scheloske (Wissenswerkstatt) Wege aus der Nische: Was man von erfolgreichen (Natur-)Wissenschaftsblogs lernen kann 11h45 Dr. Aurélien Berra (Universität Paris-Ouest) News from the Hyposphere. Scholarly Blogging in France 12h15 Dr. Mareike König (DHIP) de.hypotheses.org – ein Blogportal für die deutschsprachigen Geisteswissenschaften 13h00 Mittagspause III. Themen, Praxis und Beispiele geisteswissenschaftlicher Blogs Moderation: Dr. Jürgen Danyel (Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam) 14h00 Ass.Prof. Dr. Eva Pfanzelter (Universität Innsbruck) Blogging the Holocaust 14h30 Dr. Klaus Graf (RWTH Aachen) Wissenschaftsbloggen in Archivalia & Co. 15h00 Georgios Chatzoudis (Gerda Henkel Stiftung) Wissenskommunikation im Netz: Interaktivität als Herausforderung am Beispiel von „L.I.S.A. – Das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung“ 15h30 Kaffeepause IV. Ausblicke für die geisteswissenschaftliche Blogosphäre Moderation: Gregor Horstkemper (BSB München) 16h00 Prof. Dr. Hubertus Kohle (Ludwig-Maximilians-Universität München) Open Peer Review: eine Möglichkeit zur Qualitätssicherung bei Wissenschaftsblogs? 16h30 PD Dr. Peter Haber (Universität Basel) Aufbruch in eine neue Wissenschaftskultur? Wohin treibt die wissenschaftliche Blogosphäre? 17h00 Abschlussdiskussion Moderation: Prof. Dr. Hubertus Kohle (Ludwig-Maximilians-Universität München) 17h30 Ende der Veranstaltung Tagungsort (ACHTUNG, am 20.1.2012 geändert!)