Fotoalben sind sperrige, hybride und multimediale Objekte, die sich einer einfachen Interpretation verweigern. Ihr Sinn liegt nicht einfach in der Summe der Bilder, die sie enthalten. Vielmehr ergibt er sich aus der kulturellen Praxis des Arrangierens und Befüllens, des Montierens und Zusammenklebens. Im Zusammenspiel von individuellen und kollektiven Mustern bündeln Alben Bild- und Fotogeschichten, im Plural.
Die Autorinnen und Autoren dieses Themenheftes leuchten das komplexe Spannungsfeld der frühen Fotoalben aus fotografie- und kunsthistorischer, kultur- und literaturwissenschaftlicher Perspektive aus. Sie zeigen, dass sich das Album zwischen Norm und Form bewegt, zwischen Standardisierung und persönlicher Gestaltung, zwischen Öffentlichkeit und Privatsphäre. Das Spektrum der Beiträge, das Fallstudien ebenso wie theoretische Überlegungen zum Thema umfasst, reicht von der Analyse privater und Firmenalben bis hin zu Postkartenalben.
Quelle: https://visual-history.de/2021/10/14/aktuelles-heft-der-fotogeschichte-norm-und-form/