„Prosopographische Studien“ der Germania Sacra zum Lübecker Domkapitel

Unter dem Titel „Prosopographische Studien“ startete mit drei Bänden im vergangenen Jahr eine neue Veröffentlichungsreihe des bekannten Forschungsprojekts „Germania Sacra. Die Kirche des Alten Reiches und ihre Institutionen“. Prosopographisch betrachtet werden soll hier „das geistliche Personal der Diözesen und Domstifte“. Die Selbstbeschreibung fährt fort: „Neben grundlegenden biographischen Informationen werden vor allem die Ämterkarrieren der Kleriker möglichst vollständig erfasst. Die Datengrundlage ist in den Online-Datensammlungen „Domherren des Alten Reiches“ und „Bischöfe des Alten Reiches“ abrufbar, hier sind auch interaktive Recherchen möglich. Alle Daten sind mit Normdaten und weiterführenden Links angereichert.“ – In diesem Sinne liefern die besagten drei Bände Daten für das jeweilige „geistliche Personal“ der Domstifte Hildesheim, Schwerin (bis 1400) und Lübeck.

Ein erster Blick in den Lübecker Band hat mich leider nicht wirklich überzeugt. Zur Basis des Verzeichnisses heißt es in der Einleitung:



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Quelle: https://geschichtsblogsh.wordpress.com/2022/06/30/prosopographische-studien-der-germania-sacra-zum-lubecker-domkapitel/

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Die Rheinlande und die ‚Erfindung‘ der Katharer

Ketzer und deren Verfolgungen sind wesentlicher Bestandteil unseres Geschichtsbildes vom Mittelalter.[1] Dabei gelten heutzutage die, oftmals mit Südfrankreich assoziierten, Katharer als bekannteste Gruppe damaliger Häretiker. Dieses spezifische Geschichtsbild wurde von einer breit rezipierten wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Literatur vermittelt oder zumindest unterstützt.[2]

Infragestellung des Geschichtsbildes der Katharer

Die Häresieforschung hat in den letzten fünfundzwanzig Jahren diese übliche Darstellung problematisiert und bestritten. Ausgehend von einer neuen Forschungsperspektive haben sich immer mehr Historikerinnen und Historiker auf die Konstruktion bzw. auf die ‚Erfindung‘ der Häresien – einschließlich des Katharismus – in den Quellen konzentriert und viele moderne Deutungen infrage gestellt. Waren die Katharer tatsächlich eine einheitliche ketzerische Bewegung im hochmittelalterlichen Europa (11.–13.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2022/05/rheinlande-katharer-ausstellung-riversi/

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Mittelalterliche Handschriften des Lübschen Rechts

Archivalia meldete, dass der vor einiger Zeit im russischen Jurjewetz wiederentdeckte „Bardewiksche Codex“ des Lübischen Rechts online verfügbar ist:

https://archivalia.hypotheses.org/146601

Mehr Information – auch andere Handschriftendigitalisate und Kartenmaterial – gibt es auf der zugeordneten Themenseite „Lübsches Recht Digital“:

https://digi.ub.uni-heidelberg.de/lrd

Hier ergänzt sei noch ein Hinweis auf die Handschrift „Thott 1003 kvart“ KB Kopenhagen, die auf das 14.

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Quelle: https://geschichtsblogsh.wordpress.com/2022/05/18/mittelalterliche-handschriften-des-lubschen-rechts/

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Nekrologe und wo sie zu finden sind. Desiderate und Potentiale memorialer Überlieferung

Mittelalterliche Nekrologien erweisen sich als facettenreiche Quellengattung und sind anschlussfähig für viele Fragestellungen und Themenbereiche. Im Workshop, der am 26. und 27. November 2021 an der Johannes Gutenberg Universität Mainz stattfindet, soll der spezielle Blick auf ihre innere Typologie, ihre vielfältigen Funktionen und vor allem auch ihre Überlieferung in quantitativer wie qualitativer Hinsicht gerichtet werden. Trotz zahlreicher vorliegender Einzelfallstudien finden Nekrologien besonders im Vergleich mit anderen Quellengattungen nur wenig Beachtung und entbehren oft einer systematischen Herangehensweise. Der gemeinsame Zugriff im Rahmen des Workshops – unter anderem anhand vieler Beispiele aus dem Rheinland zwischen Straßburg und Xanten – soll zu einem besseren Verständnis der Quellengattung beitragen.

Tagungsleitung: Prof. Dr. Nina Gallion (JGU Mainz), Tobias P.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2021/10/nekrologe-workshop-mainz/

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Viabundus.eu: Map of premodern European transport and mobility

Maria C. Dengg (Universität Magdeburg) und Niels Petersen (Universität Göttingen)
Montag, 4. Oktober 2021, 15:00-15:30 Uhr

Präsentiert wird eine digitale Plattform zur Rekonstruktion vormoderner Fernhandelsverbindungen im Hanseraum (1350-1650) (www.viabundus.eu), die fortlaufend von einem internationalen Team bearbeitet wird. Vorbild ist das ORBIS-Geospatial Network Model of the Roman World. Ausgangspunkt des Projekts ist der Atlas „Die Hansischen Handelsstraßen“ von 1962-1968, der im Sinne einer digitalen Analyse aktualisiert, präzisiert und deutlich erweitert wird. Produkt ist eine online präsentierte digitale Karte sowie eine damit verbundene SQL-basierte Datenbank über mehr als 9000 Orte und deutlich mehr Wegsegmenten (mit Attributen wie Zollstelle, Stapelplatz, Jahrmarkt, temporalen Informationen sowie Metadaten aus Gazetteers etc.).

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Quelle: https://digigw.hypotheses.org/3937

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Semi-Automatische Rekonstruktion von Netzwerken gelehrter Eliten im spätmittelalterlichen Deutschland anhand des Repertorium Germanicum

Clemens Beck (Universität Jena)
Montag, 4. Oktober 2021, 9:30-10:00 Uhr

Der Vortrag behandelt die Untersuchung der Strukturen und Protagonisten der spätmittelalterlichen deutschen Kirche mit Hilfe semi-automatischer Informationsextraktion und Historischer Netzwerkanalyse im Rahmen eines aktuellen Forschungsprojekts an der Universität Jena („Core-H: Collaborative Open Research Environment for the Humanities“). Grundlage der Untersuchung ist das Repertorium Germanicum (kurz: RG), eine für den Bereich der Mediävistik vielleicht einzigartig umfassende serielle Quelle zur Geschichte der spätmittelalterlichen deutschen Kirche und Gesellschaft. Bisher verhinderte der sehr große Umfang des hier publizierten Materials dessen umfassende quantitative Analyse.

Inzwischen eröffnen Data-Extraction-Techniken einen wesentlich effizienteren Weg zur Modellierung und Analyse großer Netzwerke von Hunderten von klerikalen Akteuren des 15. Jahrhunderts auf der Grundlage des RG. Im Rahmen des Spotlights wird der Workflow der Auswertung des RG, die Probleme bei der semi-automatischen Identifikation und Normierung von mittelalterlichen Personen und Orten sowie eine exemplarische Übersicht der Ergebnisse vorgestellt.



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Quelle: https://digigw.hypotheses.org/3919

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Arbeitsgespräch zur Gründung eines DFG-Netzwerks „Digital Economic History – Data and Methods (c.1300-c.1800)“

Zur Förderung der Verknüpfung vormoderner Wirtschaftsgeschichte mit den Digital Humanities strebt der internationale Arbeitskreis „Vormoderne Wirtschaftsdaten“ mit Sitz an der Universität Mannheim die Gründung eines DFG-Netzwerks unter dem Arbeitstitel „Digital Economic History – Data and Methods (c.1300-c.1800)“ an. Zu diesem Zweck soll am 14.09.2021 ein erstes Arbeitsgespräch Forscher:innen aus beiden Disziplinen ins Gespräch bringen.

Wirtschaftshistorische Forschung verbindet in besonderem Maß qualitative mit quantitativen Methoden der Quellenauswertung und legt großes Gewicht auf entsprechende empirische Auswertungsmöglichkeiten. Die Erhebung und Analyse umfangreicher Datensätze erfolgt schwerpunktmäßig in der neuzeitlichen Geschichte, für die durch staatliche Statistiken bereits systematisch zusammengestellte und vergleichbare Datensätze zur Verfügung stehen. Im Bereich der vormodernen Wirtschaftsgeschichte gestaltet sich die Quellenlage erheblich komplizierter und lückenhafter: Auch hier sind entsprechende Daten zwar durchaus in größeren Mengen vorhanden, aber verstreut und uneinheitlich überliefert.

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Quelle: https://dhd-blog.org/?p=16238

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Köln. Eine Stadtgeschichte in Bildern (4 Bde.)

Wer unbedingten Wert auf eine detailliert in Breite und Tiefe angelegte wissenschaftliche Darstellung legt, mag zur Buchreihe „Geschichte der Stadt Köln“ greifen, die auf 13 Bände angelegt ist (von denen immerhin neun bereits erschienen sind). Dass sich Kölner Stadtgeschichte auch anders darstellen lässt, zeigen die vier Bände, für die Werner Schäfke die Texte und Wolfgang F. Meier die Fotos beigesteuert haben.

Gerechterweise wird man gleich festhalten müssen, dass beide Projekte sich zwar demselben Thema widmen, in ihren jeweiligen Konzeptionen jedoch nicht vergleichbar sind. Bereits mit dem Titel „Stadtgeschichte in Bildern“ wird der besondere Ansatz klar, und hervorzuheben ist, dass die Abbildungen tatsächlich nicht bloß Beiwerk sind, sondern das Rückgrat dieses Projekts darstellen.

Deswegen zunächst kurz zur Anlage der Bände: Die Fotos stehen im Mittelpunkt, indem pro Band um die 80 Motive einzelne historische Themen vorstellen: Während die rechte Seite das Bildmotiv zeigt, bietet die linke Seite eine knappe historische Einordung. Auf diese Weise schreiten die vier Bände rund 2000 Jahre Kölner Geschichte ab. Der erste Band beinhaltet die Gründung der Römer, die antiken Jahrhunderte und das frühe Mittelalter, im Grunde dunkle Jahre, in denen Kölner Stadtgeschichte im Vergleich zu späteren Epochen nur deutlich schemenhafter fassbar ist.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2021/05/rezension-koeln-eine-stadtgeschichte-in-bildern-kaiser/

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