Schöner Bloggen: Bericht vom Blog-Workshop in Berlin #hypobln

Anne Baillot hatte Christof Schöch, Laurent Romary, Jan Hecker-Stampehl und mich (als Community Manager der Max Weber-Stiftung für de.hypotheses.org) als Vortragende zu einem Workshop “Wissenschaftliches Bloggen” ans Centre Marc Bloch in Berlin eingeladen. Unterstützt wurde der Workshop vom Centre Marc Bloch  und von DARIAH-EU.

Berlin war überraschend kalt, zumindest im Vergleich zur Wärme des Bonner Rheintals, doch wir wurden warm empfangen und noch viel schöner, es gab viele Teilnehmer (etwa 30), die der Einladung von Anne Baillot gefolgt sind und wissen wollten, wie wissenschaftliches Bloggen funktioniert. Die TeilnehmerInnen sind aus allen Ecken Deutschlands gekommen, nämlich aus Hamburg, München und Mainz, aber auch aus Kassel, Göttingen und Potsdam. Mit mir aus Bonn hatten wir also Vertreter aus der ganzen Republik versammelt. Über Twitter waren wir auch über Berlin und Deutschland hinaus vernetzt.

https://twitter.com/Sascha_Foerster/status/426278566738006016

https://twitter.com/Sascha_Foerster/status/426630889838501888

https://twitter.com/AnneBaillot/status/426601641929080832

Schon morgens bevor der Blog-Workshop begann, gab es eine gute Nachricht aus Paris für de.hypotheses.org: Viele Blogs haben nun eine ISSN von der Deutschen Nationalbibliothek zugeteilt bekommen. Im Prinzip sind das nur acht Zahlen, aber trotzdem freuten sich die anwesenden BloggerInnen über die erleichterte und genauere Zitierbarkeit ihrer Blogs.

https://twitter.com/Mareike2405/status/426611067914301440

Nach der Einführung von Anne Baillot hat Christof Schöch vortragen. Sein Thema war „Wissenschaftliches Bloggen im Kontext digitaler Publikationsmedien“.  Wir erlebten einen historischen Exkurs in die Anfänge des Internets und die Entwicklung der verschiedenen Medien dort.

https://twitter.com/Sascha_Foerster/status/426633649824759808

https://twitter.com/heckerstampehl/status/426635845337370625

Besonders interessant fand ich die Verortung von wissenschaftlichen Blogs im Zentrum, wenn man die Dimensionen subjekt- vs. objektzentriert und monologisch vs. dialogisch nutzt, um verschiedene digitale Medien zu unterscheiden. Dabei hat Christof Schöch gut herausgestellt, dass Blogs wegen dieser zentralen Position sehr gut zur Vernetzung vieler verschiedener Medien geeignet sind.

Wissenschaftliches Bloggen im Kontext (PDF)
Christof Schöch, CC BY 4.0
Archiviert bei : https://zenodo.org/record/7704
Blog: http://dragonfly.hypotheses.org

https://twitter.com/heckerstampehl/status/426642695449481216

Laurent Romarys (DARIAH-EU) Vortrag begann mit einer Antwort auf ein typisches (Fehl-)Argument gegen das digitale Publizieren, das er sogleich entkräftete: „Nein, meine Ideen werden mir nicht geklaut, wenn ich sie online stelle“. Laurent Romary verbarg nicht, dass er OpenScience und OpenAccess befürwortet. Er machte aber auch deutlich, wie extrem der Paradigmenwechsel ist, indem er eine Doktorarbeit zeigte, die noch die üblichen Copyright-Verweise enthielt: „Diese Arbeit darf nicht ohne Einwilligung, kopiert, verbreitet, etc. werden“ im Gegensatz zu den CreativeCommons-Lizenzen, die erstmal alles erlauben, unter der Bedingung, dass der Name genannt wird. Richtiges Zitieren gehört in jedem Fall zur guten wissenschaftlichen Praxis, doch die Verbreitung des Wissens wird durch freie Lizenzen deutlich erleichtert.

https://twitter.com/Sascha_Foerster/status/426643823050362880

Für alle, die OpenAccess befürworten und eben auch unter dieser Lizenz bloggen, bleibt wohl nur eins übrig, um gegen Widerstände anzukommen: Abwarten und Tee trinken. Oder eben: “Evangelize”.

https://twitter.com/torstenroeder/status/426650318320185344

https://twitter.com/heckerstampehl/status/426650736974626816

Laurent Romary sprach nicht nur über OpenAccess, sondern praktiziert ihn auch und stellte seine Folien nach dem Vortrag jedem Interessierten zum Nachlesen zur Verfügung.

BloggenDHD  (PDF)
Laurent Romary, CC BY 4.0
Blog: http://tags.hypotheses.org

Für Jan Hecker-Stampehl dient wissenschaftliches Bloggen vor allem zum Wissenstransfer. Er berichtete vom NordicHistoryBlog, das er zuerst alleine begonnen hatte, das sich aber mittlerweile zu einem ausgewachsenen Gruppenblog entwickelt hat.

https://twitter.com/torstenroeder/status/426661098532511744

In den Zwischentönen merkte Jan Hecker-Stampehl an, dass Bloggen in der Wissenschaft nicht überall so gut aufgenommen wird und einige Widerstände zu überwinden waren. Dabei schließen sie eine Lücke im wissenschaftlichen Publizieren, wie er am Beispiel eines Blogartikels zum Fotografieren in Archiven zeigte. Solche Artikel würden vielleicht noch mündlich transferiert, aber in eine Zeitschrift würden sie es kaum schaffen. Dabei ist auch dieses praktische Wissen von großer Bedeutung für die Wissenschaft.

https://twitter.com/torstenroeder/status/426664903219228672

Blogs: http://nordichistoryblog.hypotheses.org
http://hatn.hypotheses.org

Den letzten Vortrag hielt Anne Baillot mit einer Studentin des Seminars „WP als literaturwissenschaftliches Instrument – wppluslw“ und ihre Erfahrungen im Einzel- vs. Gemeinschaftsbloggen. Im Rahmen eines Seminars organisierte Sie einen Blog.

https://twitter.com/heckerstampehl/status/426671503665811457

Die Studiernden mussten als Leistungsnachweis zum Ende des Seminars dort einen Artikel veröffentlichen. Anne Baillot stellt heraus, dass die Organisation bei einem Gemeinschaftsblog nicht zu unterschätzen ist. Doch das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen.

Blogs: http://wppluslw.hypotheses.org
http://digitalintellectuals.hypotheses.org

Am Nachmittag hieß es dann mit mir „hands on“ im Praxisteil . Für alle Teilnehmer wurden (nicht öffentlich sichtbare) Workshop-Blogs eingerichtet, so dass die Praxis des Bloggens eingeübt werden konnte. Die Software WordPress ist zwar sehr übersichtlich, doch trotzdem gibt es versteckte Funktionen und rechtliche Fallstricke, und manchmal funktioniert etwas einfach nicht, was immer dann besonders unterhaltsam für die Teilnehmer ist, wenn es dem Vortragenden selbst passiert.

https://twitter.com/AnneBaillot/status/426703667933491200

Doch bevor es losging, gab es eine Vorstellungsrunde der Teilnehmer. Dort zeigt sich, wie viele tolle Ideen es gibt, die nur darauf warten, veröffentlicht zu werden. Darunter war auch eine Teilnehmerin, die Blogs selbst als Forschungsobjekt untersuchen wollte.

Aber dann ging es auch schon in die Materie und all diese Themen wurden erst einmal vorgeführt bzw. besprochen und dann selbst nachvollzogen:

  • Wie logge ich mich ein?
  • Wie schreibe ich einen Artikel (mit Zitaten und Fußnoten, Bilder und Videos)?
  • Blogs und Recht: Impressum, Urheberrechte, CreativeCommons.
  • Wie baue ich ein Menü und gestalte das Design des Blogs?
  • Strategien: Wie soll ich bloggen? Worüber soll ich bloggen? Wie viel Zeit braucht das Bloggen? Welche Rolle spielen soziale Medien?
  • Wie gehe ich mit Kommentaren um? Wie bekomme ich Kommentare?

Zwischendurch ging ich zu den TeilnehmerInnen, beantwortete Fragen, richtete das WLAN ein oder riß mal eben ein Stromkabel mit, was gerade noch so einmal gut gegangen ist.

Nach vier Stunden hatten alle ihre ersten Artikel veröffentlicht, ihren Blog eingerichtet und Bilder mit CreativeCommons-Lizenz richtig zitiert. Zum Schluss war bei allen dann doch die Luft raus. Aber bestimmt trudeln in den nächsten Tagen ein paar Anmeldungen bei de.hypotheses.org ein.

Die Rückmeldungen zum Ende waren sehr positiv. So wurde einerseits vorgeschlagen, dass der Praxisteil gern länger sein könnte, damit man wirklich alle Funktionen einmal ausprobiert hat. Doch es wurde eingewendet, dass man nun zuerst das Gelernte anwenden möchte, bevor man weitere WordPress-Funktionen vertieft.

https://twitter.com/AnneBaillot/status/426754902442790912

https://twitter.com/Sascha_Foerster/status/426776033048924160

Wer jetzt Lust auf einen Workshop hat, aber nicht dabei sein konnte, der kann sich das Tutorial-Video im „Bloghaus“ anschauen. In 50 Minuten führe ich dort alle Funktionen vor.

http://bloghaus.hypotheses.org/944

Über Ergänzungen oder Verlinkungen auf die neu entstandenen Blogs in den Kommentaren würde ich mich besonders freuen.

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/1919

Weiterlesen

Schöner Bloggen: Bericht vom Blog-Workshop in Berlin #hypobln

Anne Baillot hatte Christof Schöch, Laurent Romary, Jan Hecker-Stampehl und mich (als Community Manager der Max Weber-Stiftung für de.hypotheses.org) als Vortragende zu einem Workshop “Wissenschaftliches Bloggen” ans Centre Marc Bloch in Berlin eingeladen. Unterstützt wurde der Workshop vom Centre Marc Bloch  und von DARIAH-EU.

Berlin war überraschend kalt, zumindest im Vergleich zur Wärme des Bonner Rheintals, doch wir wurden warm empfangen und noch viel schöner, es gab viele Teilnehmer (etwa 30), die der Einladung von Anne Baillot gefolgt sind und wissen wollten, wie wissenschaftliches Bloggen funktioniert. Die TeilnehmerInnen sind aus allen Ecken Deutschlands gekommen, nämlich aus Hamburg, München und Mainz, aber auch aus Kassel, Göttingen und Potsdam. Mit mir aus Bonn hatten wir also Vertreter aus der ganzen Republik versammelt. Über Twitter waren wir auch über Berlin und Deutschland hinaus vernetzt.

https://twitter.com/Sascha_Foerster/status/426278566738006016

https://twitter.com/Sascha_Foerster/status/426630889838501888

https://twitter.com/AnneBaillot/status/426601641929080832

Schon morgens bevor der Blog-Workshop begann, gab es eine gute Nachricht aus Paris für de.hypotheses.org: Viele Blogs haben nun eine ISSN von der Deutschen Nationalbibliothek zugeteilt bekommen. Im Prinzip sind das nur acht Zahlen, aber trotzdem freuten sich die anwesenden BloggerInnen über die erleichterte und genauere Zitierbarkeit ihrer Blogs.

https://twitter.com/Mareike2405/status/426611067914301440

Nach der Einführung von Anne Baillot hat Christof Schöch vortragen. Sein Thema war „Wissenschaftliches Bloggen im Kontext digitaler Publikationsmedien“.  Wir erlebten einen historischen Exkurs in die Anfänge des Internets und die Entwicklung der verschiedenen Medien dort.

https://twitter.com/Sascha_Foerster/status/426633649824759808

https://twitter.com/heckerstampehl/status/426635845337370625

Besonders interessant fand ich die Verortung von wissenschaftlichen Blogs im Zentrum, wenn man die Dimensionen subjekt- vs. objektzentriert und monologisch vs. dialogisch nutzt, um verschiedene digitale Medien zu unterscheiden. Dabei hat Christof Schöch gut herausgestellt, dass Blogs wegen dieser zentralen Position sehr gut zur Vernetzung vieler verschiedener Medien geeignet sind.

Wissenschaftliches Bloggen im Kontext (PDF)
Christof Schöch, CC BY 4.0
Archiviert bei : https://zenodo.org/record/7704
Blog: http://dragonfly.hypotheses.org

https://twitter.com/heckerstampehl/status/426642695449481216

Laurent Romarys (DARIAH-EU) Vortrag begann mit einer Antwort auf ein typisches (Fehl-)Argument gegen das digitale Publizieren, das er sogleich entkräftete: „Nein, meine Ideen werden mir nicht geklaut, wenn ich sie online stelle“. Laurent Romary verbarg nicht, dass er OpenScience und OpenAccess befürwortet. Er machte aber auch deutlich, wie extrem der Paradigmenwechsel ist, indem er eine Doktorarbeit zeigte, die noch die üblichen Copyright-Verweise enthielt: „Diese Arbeit darf nicht ohne Einwilligung, kopiert, verbreitet, etc. werden“ im Gegensatz zu den CreativeCommons-Lizenzen, die erstmal alles erlauben, unter der Bedingung, dass der Name genannt wird. Richtiges Zitieren gehört in jedem Fall zur guten wissenschaftlichen Praxis, doch die Verbreitung des Wissens wird durch freie Lizenzen deutlich erleichtert.

https://twitter.com/Sascha_Foerster/status/426643823050362880

Für alle, die OpenAccess befürworten und eben auch unter dieser Lizenz bloggen, bleibt wohl nur eins übrig, um gegen Widerstände anzukommen: Abwarten und Tee trinken. Oder eben: “Evangelize”.

https://twitter.com/torstenroeder/status/426650318320185344

https://twitter.com/heckerstampehl/status/426650736974626816

Laurent Romary sprach nicht nur über OpenAccess, sondern praktiziert ihn auch und stellte seine Folien nach dem Vortrag jedem Interessierten zum Nachlesen zur Verfügung.

BloggenDHD  (PDF)
Laurent Romary, CC BY 4.0
Blog: http://tags.hypotheses.org

Für Jan Hecker-Stampehl dient wissenschaftliches Bloggen vor allem zum Wissenstransfer. Er berichtete vom NordicHistoryBlog, das er zuerst alleine begonnen hatte, das sich aber mittlerweile zu einem ausgewachsenen Gruppenblog entwickelt hat.

https://twitter.com/torstenroeder/status/426661098532511744

In den Zwischentönen merkte Jan Hecker-Stampehl an, dass Bloggen in der Wissenschaft nicht überall so gut aufgenommen wird und einige Widerstände zu überwinden waren. Dabei schließen sie eine Lücke im wissenschaftlichen Publizieren, wie er am Beispiel eines Blogartikels zum Fotografieren in Archiven zeigte. Solche Artikel würden vielleicht noch mündlich transferiert, aber in eine Zeitschrift würden sie es kaum schaffen. Dabei ist auch dieses praktische Wissen von großer Bedeutung für die Wissenschaft.

https://twitter.com/torstenroeder/status/426664903219228672

Blogs: http://nordichistoryblog.hypotheses.org
http://hatn.hypotheses.org

Den letzten Vortrag hielt Anne Baillot mit einer Studentin des Seminars „WP als literaturwissenschaftliches Instrument – wppluslw“ und ihre Erfahrungen im Einzel- vs. Gemeinschaftsbloggen. Im Rahmen eines Seminars organisierte Sie einen Blog.

https://twitter.com/heckerstampehl/status/426671503665811457

Die Studiernden mussten als Leistungsnachweis zum Ende des Seminars dort einen Artikel veröffentlichen. Anne Baillot stellt heraus, dass die Organisation bei einem Gemeinschaftsblog nicht zu unterschätzen ist. Doch das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen.

Blogs: http://wppluslw.hypotheses.org
http://digitalintellectuals.hypotheses.org

Am Nachmittag hieß es dann mit mir „hands on“ im Praxisteil . Für alle Teilnehmer wurden (nicht öffentlich sichtbare) Workshop-Blogs eingerichtet, so dass die Praxis des Bloggens eingeübt werden konnte. Die Software WordPress ist zwar sehr übersichtlich, doch trotzdem gibt es versteckte Funktionen und rechtliche Fallstricke, und manchmal funktioniert etwas einfach nicht, was immer dann besonders unterhaltsam für die Teilnehmer ist, wenn es dem Vortragenden selbst passiert.

https://twitter.com/AnneBaillot/status/426703667933491200

Doch bevor es losging, gab es eine Vorstellungsrunde der Teilnehmer. Dort zeigt sich, wie viele tolle Ideen es gibt, die nur darauf warten, veröffentlicht zu werden. Darunter war auch eine Teilnehmerin, die Blogs selbst als Forschungsobjekt untersuchen wollte.

Aber dann ging es auch schon in die Materie und all diese Themen wurden erst einmal vorgeführt bzw. besprochen und dann selbst nachvollzogen:

  • Wie logge ich mich ein?
  • Wie schreibe ich einen Artikel (mit Zitaten und Fußnoten, Bilder und Videos)?
  • Blogs und Recht: Impressum, Urheberrechte, CreativeCommons.
  • Wie baue ich ein Menü und gestalte das Design des Blogs?
  • Strategien: Wie soll ich bloggen? Worüber soll ich bloggen? Wie viel Zeit braucht das Bloggen? Welche Rolle spielen soziale Medien?
  • Wie gehe ich mit Kommentaren um? Wie bekomme ich Kommentare?

Zwischendurch ging ich zu den TeilnehmerInnen, beantwortete Fragen, richtete das WLAN ein oder riß mal eben ein Stromkabel mit, was gerade noch so einmal gut gegangen ist.

Nach vier Stunden hatten alle ihre ersten Artikel veröffentlicht, ihren Blog eingerichtet und Bilder mit CreativeCommons-Lizenz richtig zitiert. Zum Schluss war bei allen dann doch die Luft raus. Aber bestimmt trudeln in den nächsten Tagen ein paar Anmeldungen bei de.hypotheses.org ein.

Die Rückmeldungen zum Ende waren sehr positiv. So wurde einerseits vorgeschlagen, dass der Praxisteil gern länger sein könnte, damit man wirklich alle Funktionen einmal ausprobiert hat. Doch es wurde eingewendet, dass man nun zuerst das Gelernte anwenden möchte, bevor man weitere WordPress-Funktionen vertieft.

https://twitter.com/AnneBaillot/status/426754902442790912

https://twitter.com/Sascha_Foerster/status/426776033048924160

Wer jetzt Lust auf einen Workshop hat, aber nicht dabei sein konnte, der kann sich das Tutorial-Video im „Bloghaus“ anschauen. In 50 Minuten führe ich dort alle Funktionen vor.

http://bloghaus.hypotheses.org/944

Über Ergänzungen oder Verlinkungen auf die neu entstandenen Blogs in den Kommentaren würde ich mich besonders freuen.

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/1919

Weiterlesen

Workshop “Digital Humanities and Social Sciences”

logo-fauZum zweiten Mal lädt das Interdisziplinäre Zentrum “Digital Humanities and Social Science” zu einem Workshop mit gleichnamigem Titel ein. Die Veranstaltung findet vom 30.-31. Januar 2014 in den Räumen der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg statt und wird von Günther Görz und Heidrun Stein-Kecks moderiert.

Programm

Donnerstag, 30. Januar 2014

  • 14:00h Begrüßung
  • 14:15h Stanislava Gardasevic: Europeana Collections 1914-1918. Digitising on nations` heritage from the wartime. Case of the National Library of Serbia
  • 15:15h Dr. Elton Barker: Pelagios: Linking together the places of our past through the documents that refer to them
  • 16:15h Kaffeepause
  • 16:45h Dr. Monica Berti: The Leipzig Open Fragmentary Texts Series (LOFTS)
  • 17:45h Prof. Dr. Nicole Saam: Building Trust Simulations
  • 18:15h Abschlussdiskussion
  • 19:30h Gemeinsames Abendessen

Freitag, 31. Januar 2014

  • 9:00h Begrüßung
  • 9:15h Prof. Dr. Günther Görtz: Der Behaim-Globus und seine aktuelle Bearbeitung
  • 10:00h Dr. Felix Schäfer: Fallbeispiele zum Einsatz von IT in der Archäologie
  • 11:00h Kaffeepause
  • 11:15h Prof. Dr. Heidrun Stein-Kecks: Corpus der mittelalterlichen (vorbarocken) Wandmalerei in Bayern
  • 12:00h PD Dr. Sonja Glauch, Prof. Dr. Florian Kragl: Vorstellung einer Online-Edition der Lyrik des hohen Mittelalters
  • 12:45h Kaffeepause
  • 13:00h Abschlussdiskussion
  • 14:00h Gemeinsames Mittagessen
  • 15:00h Ende der Veranstaltung

Um Anmeldung wird gebeten. Weitere Informationen erhalten Sie hier.

 

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2905

Weiterlesen

Workshop: Challenges in Digital Humanities Research

culturaWer am Donnerstag, den 16. Januar 2014 von 13:00 bis 16:00 Uhr nicht in Dublin sein kann, um am Workshop “Challenges in Digital Humanities Research” teilzunehmen, kann das Geschehen auch virtuell via Livestream und Feedback-Channel verfolgen. Da auch die virtuelle TeilnehmerInnenzahl begrenzt ist, ist eine Anmeldung auf https://www.eventbrite.ie/e/challenges-in-digital-humanities-research-environments-the-cultura-approach-tickets-8165696819 erforderlich.

Am Beispiel des Projektes cultura geht der Workshop auf Probleme ein, die im Zuge der Arbeit mit Digital Humanities entstehen können. Auf der Agenda stehen beispielsweise Fragen nach dem Design, der Evaluation, der Social Network Analyse oder nach einer ganzheitlich personalisierten Forschungsumgebung.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2866

Weiterlesen

DARIAH-DE Workshop “Introduction to the TXM Content Analysis Platform”

The Department for Literary Computing, Würzburg University, will organize a DARIAH-DE Workshop called “Introduction to the TXM Content Analysis Platform”.

Workshop outline

The objective of the “Introduction to TXM” tutorial is to introduce the participants to the methodology of text analysis through working with the TXM software directly on their own laptop computers. At the end of the tutorial, the participants will be able to input their own textual corpora (Unicode encoded raw texts or XML/TEI tagged texts) into TXM and to analyze them with the panel of content analysis tools available: word patterns frequency lists, kwic concordances and text browsing, rich full text search engine syntax (allowing to express various sequences of word forms, part of speech and lemma combinations constrained by XML structures), statistically specific sub-corpus vocabulary analysis, statistical collocation analysis, etc.). The portal version of TXM, allowing the on line access and analysis of corpora, will also be introduced.

Basic information

  • Time: February 6-7, 2014
  • Place: Würzburg University (details tba)
  • Workshop leader: Serge Heiden (Lyon)
  • Local organizer: Christof Schöch (Würzburg)

For further information:

Practical matters

The workshop is aimed at younger as well as experienced scholars from the humanities dealing with textual data. It is being organized by the Department for Literary Computing at Würzburg University, Germany, under the auspices of the DARIAH-DE initiative. It will be held by Serge Heiden, leader of the TXM project. It will take place on Feb. 6-7, 2014 at Würzburg University.

The maximum number of participants is limited to 15 and places will be filled on a first-come first-serve basis. The deadline for applications is January 20th, 2014. There is no fee for participating in this event. You will need to bring along your own laptop computer. Access to the internet will be available. Please contact Dr. Christof Schöch for further details and to sign up for the event at christof.schoech@uni-wuerzburg.de.

Preliminary programme

Thursday, February 6

  • 13:30-14:00 – Welcome
  • 14:00-15:30 – Introduction to TXM
  • 15:30-16:00 – Coffee break
  • 16:00-17:30 – Hands-on Session 1
  • 18:00-19:15 – Lecture by invited speaker (tba)
  • 20:00- – Dinner

Friday, Feb 7

  • 9:00-11:00 – Hands-on Session 2
  • 11:00-11:30 – Coffee break
  • 11:30-13:00 – Hands-on Session 3
  • 13:00-13:30 – Final discussion and farewell

Note: This event is being organized by DARIAH-DE with funding provided by the German Federal Ministry of Education and Research (BMBF) under the identifier 01UG1110J.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2782

Weiterlesen

TextGrid-Nutzertreffen: Bilder in TextGrid

Am 20. und 21. Februar 2014 wird an der Technischen Universität Darmstadt das dritte TextGrid-Nutzertreffen mit dem Schwerpunkt “Bilder in TextGrid” stattfinden. In Vorträgen von Alexandra Karentzos (TU Darmstadt), Thomas Kollatz (Steinheim-Institut Essen), Marc Priewe (Uni Stuttgart) und Georg Schelbert (HU Berlin) werden dabei Bilder aus verschiedenen geistes- und kulturwissenschaftlichen Blickwinkeln betrachtet.

TextGrid-Logo-Deutsch

Die angebotenen Schulungen sollen den TeilnehmerInnen die Möglichkeit geben, sich selbst ein Bild von den Möglichkeiten zu machen, die TextGridLab und TextGridRep bei der Arbeit mit Bildern bieten. In den Workshops werden Themen wie Bild-Annotation, Metadaten für Bilder und die Transformation von Verknüpfungsdaten interaktiv behandelt. TextGrid-Interessierte, die keine oder wenig Erfahrung im Umgang mit der virtuellen Forschungsumgebung haben, können vor dem eigentlichen Beginn der Konferenz in einer Einsteiger-Schulung die Grundlagen für die Arbeit mit TextGrid erlernen. Das TextGrid-Café wird wieder die Möglichkeit bieten, eigene TextGrid-bezogene Projekte vorzustellen und sich mit anderen TextGrid-NutzerInnen und -Interessierten auszutauschen.

Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben und Sie bezüglich des Nutzertreffens voll im Bilde sein möchten, finden Sie das vollständige Programm sowie ausführliche Informationen zu Anreise und Unterkunft unter

http://www.textgrid.de/community/nutzertreffen-bilder/

Mit dem Formular können Sie sich auch ab sofort für die Teilnahme am TextGrid-Nutzertreffen anmelden.

 

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2727

Weiterlesen

Geisteswissenschaftliches Bloggen – wie, warum und wozu?

Eintägiger Workshop zur Einführung in Fragen und Praxis des geisteswissenschaftlichen Bloggens heute (24. Januar 2014, Berlin)

Die Idee des geisteswissenschaftlichen Bloggens mutet in vielerlei Hinsichten geradezu konträr zur geisteswissenschaftlichen Praxis an, wo Zwischenstufen in der Regel nicht veröffentlicht werden, der Sprachduktus anonymisiert ist und Transdisziplinarität eher gut klingt als dass sie Anerkennung fördert.

In diesem Workshop geht es darum, die Bedingungen auszuloten, unter denen es Sinn macht, sich als GeisteswissenschaftlerIn in der Blogosphäre zu betätigen. Wie fördert Bloggen die Entwicklung der eigenen Forschung? Was kann man sich davon erhoffen? Und wie geht das überhaupt?

Der Workshop richtet sich an fortgeschrittene StudentInnen und WissenschaftlerInnen aller geisteswissenschaftlichen Fachrichtungen. Die Vormittagsrunde ist öffentlich, während zur Nachmittagsrunde aufgrund der begrenzten Zahl verfügbarer Plätze bevorzugt TeilnehmerInnen akzeptiert werden, die eine konkrete Blog-Idee mit der Blogplattform de.hypotheses. org ins Auge fassen oder die Plattform bereits nutzen.

Die Veranstaltung wird von Anne Baillot mit der Unterstützung vom Centre Marc Bloch und von DARIAH-EU organisiert und findet am 24. Januar 2014 im Centre Marc Bloch (Friedrichstrase 191, Berlin) statt.

Um Anmeldung wird bis 15.01.2014 jeweils für die Vormittags- und für die Nachmittagssitzung über folgende Seite gebeten: http://www.digital-humanities-berlin.de/wissenschaftliches-bloggen Fragen zum Workshop sind an anne.baillot@hu-berlin.de zu richten.

Programm

9:15-12:30 Geisteswissenschaftliches Bloggen – wie, warum und wozu?

9:15 Anne Baillot: Begrüßung und Einführung

9:30 Christof Schöch: Wissenschaftliches Bloggen im Kontext digitaler Publikationsmedien

10:00 Laurent Romary: Nein, meine Ideen werden mir nicht geklaut, wenn ich sie online stelle

10:30 Kaffeepause

11:00 Jan Hecker-Stampehl: Wissenschaftliches Bloggen als Wissenstransfer

11:30 Anne Baillot und Studierende des Seminars „WP als literaturwissenschaftliches Instrument“: Einzelbloggen vs. Gemeinschaftsbloggen – Erfahrungsberichte

Die Referenten führen selbst Blogs, auf die im Laufe der Veranstaltung Bezug genommen wird:

12:00-14:00 Mittagspause

14:00-18:00 Sascha Foerster: Einführung in das wissenschaftliche Bloggen mit WordPress bei de.hypotheses

Sascha Foerster ist Community Manager bei de.hypotheses.org und hat bereits eine Reihe von Schulung in ganz Deutschland durchgeführt.

Für die Nachmittagssitzung ist jede(r) TeilnehmerIn gebeten, den eigenen Laptop mitzubringen.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2687

Weiterlesen

Review: 3. Alfried Krupp-Sommerkurs für Handschriftenkultur an der Universitätsbibliothek Leipzig (8.-14.9.2013)

Renaissance der Sommerkurse

Wenn sich der Sommer und die Vorlesungszeit ihrem Ende entgegen neigen, beginnt für den akademischen Nachwuchs die Zeit der Sommerkurse. Gerade im Bereich der mediävistischen Hilfswissenschaften scheint sich diese Form der Fortbildung zunehmender Beliebtheit zu erfreuen, wie zwei unlängst auf diesem Portal erschienene (und sehr positive) Erfahrungsberichte vermuten lassen.

Auch die Universitätsbibliothek Leipzig bietet seit drei Jahren Sommerkurse für Handschriftenkultur an, deren Realisierung sich der großzügigen Förderung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach Stiftung (kurz: Krupp-Stiftung) verdankt. Ein Kurs zur mittelalterlich-abendländischen Handschriftenkunde konnte vom Handschriftenzentrum der UB Leipzig im September diesen Jahres in Zusammenarbeit mit dem Mediävisten-Verband zum zweiten Mal stattfinden .

Diese zunehmende Häufung solcher Kursangebote hat dabei nicht etwa zu einem redundanten Überangebot geführt, im Gegenteil: Das Panorama der handschriftenzentrierten Sommerkurse in Deutschland erscheint durch eine jeweils eigene Schwerpunktsetzung erfreulich bunt.

Von eher inhaltlich orientierten Kursangeboten, etwa dem Sommerkurs in Wolfenbüttel, reicht die Palette über im klassischen Sinne hilfswissenschaftliche Fortbildungsangebote, wie den kürzlich rezensierten Münchner Sommerkurs, bis zum umfangreichen Lehrgang SCRIPTO (und diese Liste ließe sich sicherlich beliebig fortsetzen). Sommerkurse bieten damit damit zunehmend eine notwendige und sinnvolle Ergänzung zum Curriculum an den Universitäten, an der die historischen Grundwissenschaften ja bekanntermaßen im Schwinden begriffen sind.

Handschriftenkultur im Fokus

Auch der Leipziger Sommerkurs unter der Leitung von Dr. Christoph Mackert hat einen ganz eigenen Zugang und Schwerpunkt gewählt und damit mit den Worten des Kursleiters „ein Experiment gewagt“, das meiner Ansicht nach durchaus geglückt ist. Ein weiterer – nunmehr dritter – Erfahrungsbericht auf diesem Blog scheint daher durchaus gerechtfertigt.

Die „Leipziger Schule“ zeichnet sich dabei durch einen fast schon holistischen Ansatz aus, der nicht nur einzelne Aspekte der Handschriftenkunde in den Blick nimmt, sondern sich im Grunde der Handschriftenkultur des Mittelalters als Ganzes widmet. Neben einer inhaltlichen Erschließung dieses breiten Feldes liegt eine Besonderheit des Kurses in der umfangreichen und (angeleitet) selbstständigen Arbeit der Teilnehmer mit dem Originalmaterial, den Handschriften. Thematischer Schwerpunkt des diesjährigen Kurses war vor allem der Bereich der Musikpaläographie und Liturgie. Trotz der fundamentalen Rolle dieser Bereiche für die mittelalterliche Kultur betrat der überwiegende Großteil der Teilnehmer mit dieser Themensetzung #Neuland, ein Umstand, der sicherlich als Verdienst des Kurses zu gelten hat.

Kursprogramm

Während der erste Leipziger Sommerkurs 2011 sich als Einführung in die Bearbeitung historischer Buchbestände und das Erkenntnispotential materialbasierten Forschens verstand, richtete sich der diesjährige Kurs an fortgeschrittenere Teilnehmer, die sich im Rahmen einer Abschlussarbeit oder Dissertation bereits mit den Grundlagen der Handschriftenarbeit vertraut gemacht haben. Die Einheiten des Kurses konzentrierten sich daher weniger auf das grundsätzliche Arbeiten mit Handschriften, sondern mehr auf die inhaltliche Vertiefung verschiedener Bereiche der Handschriftenkultur des Mittelalters.

Trotzdem begann der Kurs mit einer knappen und sinnvollen paläographischen Einheit durch Prof. Gerlinde Huber-Rebenich (Universität Bern). Hier wurden die Kenntnisse der Teilnehmer aufgefrischt und gute Tipps aus der paläographischen Praxis vermittelt.

Dieser handwerklichen Einführung folgte am Dienstag ein sehr dichter inhaltlicher Einführungsteil unter dem Schlagwort „Textüberlieferung des Mittelalters“. In jeweils etwa einer halben Stunde stellten ausgewiesene Experten einen(/ihren), für die Handschriftenkultur des Mittelalters relevanten Bereich vor: zunächst Dr. Chris Wojtulewicz (King’s College London) den Bereich der Theologie; dann Prof. Susanne Lepsius (Universität München) Recht; Prof. Iolanda Ventura (Université d’Orléans) führte in das Gebiet der mittelalterlichen Medizin ein; Dr. Mackert endete mit einer Übersicht über die Artes liberales. Neben einer systematischen Einführung wurde hier vor allem die handschriftliche Praxis des jeweiligen Gebietes vermittelt.

IMG_8889

Chris Wojtulewicz stellt theologische Handschriften vor

Das Konzept einer halbstündigen Einführung mag vielleicht dem jeweiligen Kenner der Disziplinen als nicht ausreichend erscheinen. Für die wirklich interdisziplinäre Gruppe stellte es sich aber als hervorragend geeignet heraus, um die Teilnehmer für bislang (in unterschiedlichem Maße) fremde Disziplinen zu sensibilisieren. Dieser ganze Block war inhaltlich und zeitlich ziemlich dicht, die kurzweiligen und vor allem praxisnahen Vorträge aber noch im Bereich des Aufnehmbaren.

Während die inhaltliche Sitzung am Dienstag Bereiche behandelte, die den meisten Teilnehmern wohl irgendwie geläufig waren, so führten die Einheiten von Mittwoch und Donnerstag den Großteil von ihnen auf unbekanntes Terrain. In zwei größeren Blöcken stellten Prof. Jeremy Llewellyn (Schola Cantorum Basiliensis) und Prof. Felix Heinzer (Universität Freiburg) die mittelalterliche Musik und Liturgie bzw. die musikalische und liturgische Handschriftenkultur vor. Dieses Feld, das wohl einen der wichtigsten Bereiche der mittelalterlichen Kultur und ihrer handschriftlichen Überlieferung darstellt, wird außerhalb der jeweiligen Spezialdisziplin häufig leider nicht ausreichend vermittelt. Schnell wurde deutlich, dass dieser Umstand wohl auch in der hohen Komplexität des Materials begründet liegt.

IMG_8907

Jeremy Llewellyn erklärt mittelalterliche Notationssysteme

Trotzdem gelang es beiden Dozenten eine Basis zu vermitteln und vor allem Interesse zu wecken, auf das sich aufbauen lässt: Zunächst führte Jeremy Llewellyn anhand des Leipziger Thomas-Graduale in das weite Feld der mittelalterlichen Musik, vor allem aber in die Musikpaläographie ein. Dass es ihm dabei gelang, Historikern, Skandinavisten, Germanisten, Anglisten, Buchwissenschaftlern und Kunsthistorikern (und natürlich -innen) in ca. anderthalb kurzweiligen Stunden (unter vielem anderen) den Unterschied von adiastematischen und diastematischen Neumen zu verdeutlichen, spricht auch hier für die Qualität der Lehreinheiten.

 

Am nächsten Tag vermittelte Felix Heinzer die Grundlagen zur Erschließung liturgischer Handschriften und deren historischen Kontexts in Messe und Offizium in ähnlicher Weise. Musik- und Liturgiewissenschaftler wurden die Teilnehmer dadurch natürlich nicht, sicherlich konnte aber die Scheu vieler Teilnehmer vor diesen Handschriften und den mittelalterlichen Notationen genommen werden.

Als besonderes Highlight wurden diese theoretischen Einführungen am Mittwochabend durch einen Einblick in die Praxis des liturgischen Gesangs im Leipziger Thomanerkloster um 1300 ergänzt.

IMG_8966

Felix Heinzer und das Ensemble Amarcord

Auf der Grundlage des Thomas-Graduale interpretierte das Ensemble Amarcord den Gesangsteil einer Liturgiefeier (Kirchweih) in ihrem Ablauf. Jeremy Llewellyn und Felix Heinzer erklärten und kommentierten einem größeren Publikum die Hintergründe der liturgischen Feier und boten ergänzende Hinweise auf die priesterlichen Gebete, Lesungen und kultischen Handlungen zwischen den Messgesängen. Schon allein von der musikalischen Darbietung war der Abend ein Genuss. Übrigens schloss die Bibliotheca Albertina extra für diese Aufführung einige Stunden früher, wofür hier nochmals gedankt sein soll.

IMG_9069

Naumburger Chorbuch

Abgeschlossen wurde der inhaltliche Aspekt des Kurses durch eine freitägliche Exkursion nach Naumburg, wo Archivleiter Matthias Ludwig von den Vereinigten Domstiftern durch den Dom, das Archiv und die Bibliothek führte und dabei einen Einblick in eines der acht riesigen Naumburger Chorbücher gewährte.

Arbeit mit den Handschriften

Soviel zum gelungenen inhaltlichen Programm des Kurses. Meiner Ansicht nach lag die Stärke des Kurses aber vor allem in der Arbeit mit den Handschriften. Zunächst möchte ich vorausschicken, dass das Handschriftenzentrum Leipzig hierfür ideale Bedingungen geschaffen hatte. So war etwa  der Lesesaal extra für uns reserviert worden und Christoph Mackert und sein Team sowie die Dozenten waren jederzeit mit Rat, Tat und dem richtigen Hilfsmittel zur Stelle. Ich persönlich glaube, dass ich durch diese vielen Tipps und Tricks aus der Praxis am meisten gelernt habe.

IMG_8872

Die Handschriften werden ausgewählt

Schon im Vorfeld des Kurses bekamen alle Teilnehmer eine Objektliste der Handschriften aus den im Kurs relevanten Themengebieten. Darunter 30 liturgische Fragmente aus der Zeit vom 9./10. bis ins 15. Jahrhundert, daneben ca. 20 unterschiedlichste Codices, darunter vor allem Objekte, die bislang noch nicht tiefer erschlossen worden sind. Jeweils der halbe Tag war zur Bearbeitung der Handschriften reserviert.

Die Ergebnisse dieser Bearbeitung wurden am Ende des Kurses präsentiert. Hier konnte eigentlich jede Gruppe bislang unbekannte und überraschende Erkenntnisse für eine ihrer Handschriften oder Fragmente vorweisen, so dass die Teilnehmer nicht nur klüger, sondern vor allem um ein kleines Erfolgserlebnis reicher nach Hause gehen durften. Gerade bei der Arbeit mit dem handschriftlichen Original ist das ja nicht unbedingt selbstverständlich.

Teilnehmer und Organisation

Ein paar Worte noch zur Organisation des Kurses: Sehr positiv aufgefallen ist mir die aufwändige und gelungene Organisation des Kurses durch das Team des Handschriftenzentrums, die den Aufenthalt für die Teilnehmer so angenehm und produktiv wie möglich gestaltet haben. Auch die Nachbereitung der Kurseinheiten war durch das Bereitstellen von Materialien, Fotos und Digitalisaten hervorragend und nachhaltig.

IMG_1710

Hilfsmittel werden vorgestellt…

Am wichtigsten und augenscheinlichsten war aber die wirklich angenehme Atmosphäre: zum einen durch die Mitarbeiter und Dozenten, die über das übliche Maß hilfsbereit, hilfreich und offen für Fragen und Gespräche aller Art waren.

Zum anderen ist aber auch das Auswahlkonzept der Kursteilnehmer aufgegangen, bei dem großer Wert darauf gelegt wurde, möglichst viele Leute aus unterschiedlichen Fächern und Universitäten zusammenzubringen. Diese interdisziplinäre Heterogenität der Gruppe mit den jeweils sehr unterschiedlichen Perspektiven der Teilnehmer war aus meiner Sicht ein großer Gewinn für den Kurs.

IMG_1712

… und gewälzt

Zusammenfassend hat das Team des Handschriftenzentrums mit dem diesjährigen Sommerkurs unter großem Einsatz ein beeindruckendes Programm auf die Beine gestellt und dabei für eine so freundliche Atmosphäre gesorgt, die nicht nur das Arbeiten und Lernen gefördert, sondern auch den persönlichen Austausch der Teilnehmer über Fachgrenzen hinweg ermöglicht hat (sowohl während als auch nach dem täglichen Kursprogramm).

Und zu allerletzt noch eine Anmerkung zur Förderung des Kurses durch die Alfried-Krupp-Stiftung. Gerade beim wissenschaftlichen Nachwuchs ist die finanzielle Situation ja durchaus sehr unterschiedlich, ebenso die Reise-, Unterkunfts- und Teilnahmekosten eines solchen Kurses. Der Alfried-Krupp-Stiftung ist es zu verdanken, dass durch die Übernahme all dieser Kosten die Teilnahme am Sommerkurs keine Frage des eigenen Geldbeutels oder Projektbudgets war, was eine Besonderheit des Leipziger Kursangebots darstellt. Ich bin mir nicht sicher, ob Handschriftenkurse bei Stiftungen grundsätzlich oberste Förderpriorität besitzen, ich hatte aber auf jeden Fall den Eindruck, dass das Geld, zumindest am Ertrag des Kurses gemessen, gut angelegt war.

Ich persönlich konnte für mein Dissertations-Projekt viel mitnehmen und fühle mich nun relativ gut auf die Arbeit mit den Handschriften vorbereitet. Dass darüber hinaus auch sehr nette persönliche und „berufliche“ Kontakte entstanden sind, rundet das Bild des Leipziger Sommerkurses nur ab, den ich nachdrücklich jedem Mediävisten empfehlen kann.

IMG_9086

Abschlussfoto

Fotos: Handschriftenzentrum der UB Leipzig

Quelle: http://mittelalter.hypotheses.org/2644

Weiterlesen

Support on Air 3: WordPress-Tutorial für de.hypotheses-Blogs

In etwa 50 Minuten erkläre ich alle wichtigen Funktionen von WordPress und gebe Tipps zum Bloggen bei de.hypotheses.org.

Wenn am Ende noch Fragen offen geblieben sind, zum Beispiel zum Embedding, kann man sich die anderen Videos anschauen oder uns unter blogs (a) maxweberstiftung.de erreichen.

Support on Air 2: Einbetten von Videos, Präsentationen, PDFs und mehr!

Support on Air – Wie man einen weiteren Autor anlegt und ein Autorenprofil erstellt

Quelle: http://bloghaus.hypotheses.org/944

Weiterlesen

Workshop zum Wissenschaftlichen Bloggen in Rostock

In der nächsten Woche ist das de.hypotheses-Community-Management wieder unterwegs. Sascha Foerster und ich sind in Rostock und führen dort am Graduiertenzentrum der Universität Rostock einen Workshop zum Wissenschaftlichen Bloggen bei de.hypotheses durch. Los geht es am 12. November 2013 um 9 Uhr im ITMZ, PC-Pool R201 (Albert-Einstein-Straße 22).

Der Workshop bietet eine Einführung in konzeptionelle und wissenschaftliche Aspekte des Bloggens. Beantwortet werden Fragen wie: Was macht einen guten Blogbeitrag aus? Welche Sprache ist angemessen? Welche Regeln existieren für das wissenschaftliche Bloggen? In einem Schulungsblog von hypotheses.org wird das Bloggen praktisch geübt. Außerdem gibt es viele Tipps und Hinweise für die Anfangsphase eines Blogs sowie rechtliche Grundlagen.

Der Workshop ist kostenfrei, außerdem gibt es noch freie Plätze. Eine verbindliche Anmeldung sollte bis spätestens 08.11.2013 per E-Mail an rostocker.graduiertenzentrum(at)uni-rostock.de erfolgen.

Man bloggt sich!

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/1792

Weiterlesen