aventinus visio Nr. 1 [28.4.2012]: AI in Science-Fiction A Comparison of Moon (2009) and 2001: A Space Odyssey (1968)

http://www.aventinus-online.de/visio/neuzeit/art/AI_in_Science_f/html/ca/64165e576dc879478a599f7e3feb5409/?tx_mediadb_pi1[maxItems]=10 The purpose of this essay is to examine the different ways in which two sci-fi films approach AI in the near future – Moon (2009) and 2001 (1968) – and what their approaches tell us about the perceived consequences of AI technology during those time periods.

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2012/04/2725/

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Neuigkeiten 1204

Nach einem abermaligen kurzen Ausflug in die historische Kryptographie komme ich nun wieder zum Kerngeschäft dieses Blogs zurück und berichte über die aktuellen Entwicklungen rund um Tesla, unserem Labor für Textwissenschaftler.

Momentan wird ein Großteil unserer Zeit davon beansprucht, abzuwägen, welche Weiterentwicklungen von Tesla wünschenswert und gleichzeitig förderungswürdig sind. Relativ sicher sind wir uns da hinsichtlich der Integration von Tesla in die Software, die innerhalb des Projekts TextGrid entstanden ist. Die ersten Gespräche haben dazu schon (mit sehr netten Leuten übrigens) stattgefunden, und wie es aussieht, sind beide Seiten der Meinung, dass die Systeme bisher relativ komplementäre Funktionalität bieten und dass eine Integration der beiden großen Gewinn für die geisteswissenschaftliche Community böte, auf die sowohl TextGrid wie auch Tesla ausgerichtet sind. Ich bin sehr gespannt, wie die weiteren Schritte diesbezüglich ausfallen, wenn wir uns im Rahmen des TextGrid Summit 2012 nochmal zusammensetzen.

Jenseits der TextGrid-Tesla-Integration gibt es aber auch noch eine Reihe weiterer Verbesserungen unseres Systems, die wir gerne in Angriff nehmen würden. Ich hatte ja bereits über die Möglichkeit gebloggt, Tesla-Experimente über das wissenschaftliche Social Network MyExperiment auszutauschen. Mit ein wenig Zeit könnte man die entsprechende Schnittstelle in einer Art ausbauen, dass der Upload aller relevanten Daten (Komponenten, Texte, Screenshot etc.) mit einem einzelnen Mausklick erfolgt. Weiterhin könnte beispielsweise die Unterstützung von Werkzeug-Entwicklern etwas komfortabler gestaltet werden, zur Zeit muss man noch viel zu Fuß erledigen, was eigentlich automatisierbar wäre. Unsere Überlegungen gehen auch dahin, Tesla Cloud-Computing-fähig zu machen, so dass wirklich komplexe Berechnungen auf wirklich großen Datenmengen in akzeptabler Zeit ermöglich werden. Stephan testet zur Zeit das Clustering von Vektoren auf Grafikkarten und erreicht damit eine schon jetzt beeindruckende Performance-Gewinne. Wenn man sich jetzt vorstellt, dass man nicht nur eine, sondern eine ganze Reihe von Grafikkarten nutzt (z.B. die unserer Computerpools zu Zeiten, in denen diese nicht öffentlich genutzt werden), so könnte man in ganz neue Sphären von Experiment-Setups in der Textprozessierung vorstoßen.

Abgesehen von dieser Zukunftsmusik (die wahrscheinlich auch nur gespielt wird, wenn wir Gutachter davon überzeugen können, dass es sich um wirklich förderungswürdige Vorhaben handelt) entwickeln wir Tesla gegenwärtig natürlich auch schon weiter. Zentral ist dabei momentan die vollständige Umstellung des Build-Prozesses auf Maven sowie der Umzug des Source-Codes auf GitHub. Im Rahmen einer Bachelorarbeit bei uns am Institut entstand vor kurzem auch ein Reader für TEI-codierte Dramen. Außerdem sind in letzter Zeit eine Reihe von Leuten auf uns zugekommen, die ihre Projekte mit Tesla bearbeiten wollen und die wir dabei gerne unterstützen. Daran, dass diese Anfragen aus sehr unterschiedlichen Fachbereichen kommen – Linguisten aus verschiedenen Philologien (Anglisten, Romanisten und Skandinavisten), Sprachtechnologen und sogar Geographen – kann man auch ersehen, dass Tesla keinesfalls nur auf Computerlinguisten ausgerichtet ist.

Wir stellen Tesla übrigens im nächsten Monat gleich zweimal vor, zuerst auf dem schon oben erwähnten TextGrid-Summit (Systemdemo/Postersession 15.5. an der TU Darmstadt), danach auf der TaCoS (Vortag 1.6. an der Uni Trier). Auf diesem Weg noch einmal herzlichen Dank für die beiden sehr netten Einladungen! Vielleicht sieht man sich ja.

 

 

Quelle: http://texperimentales.hypotheses.org/205

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Neue Blicke auf alte Kulturen – neue BMBF-Publikation

Aus dem Newsletter der Nationalen Kontaktstelle Sozial-, Wirtschafts- und Geisteswissenschaften – Ausgabe 7 – 2012:

“Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat aktuell eine Publikation mit dem Titel „Neue Blicke auf alte Kulturen – Wechselwirkungen zwischen Natur- und  Geisteswissenschaften in der Archäologie“ veröffentlicht, in der acht archäologisch-altertumswissenschaftliche Projekte vorgestellt werden, die im Rahmen der BMBF-Förderinitiative „Wechselwirkungen zwischen Natur- und Geisteswissenschaften“ gefördert wurden.

Die Broschüre dokumentiert anschaulich die Akteure, Ergebnisse und Forschungsperspektiven der Projekte in denen ArchäologInnen mit Geo-und/oder BiowissenschaftlerInnen sowie AltertumsforscherInnen mit KollegInnen aus den Material- oder Ingenieurwissenschaften zusammenarbeiteten.

 Die Broschüre steht zum Download oder zur kostenlosen Bestellung unter:

http://www.bmbf.de/publikationen/index.php zur Verfügung.”

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=476

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“Gernika kämpft gegen das Vergessen”

So der Titel eines Beitrags von Ralf Streck auf Telepolis über den Umgang der spanischen Regierung mit der Stadt Gernika. Bis heute erkennt diese das Kriegsverbrechen offiziell nicht an:

Die neue Regierung hat sich offensichtlich im Rahmen der Gedenkfeiern sogar zu Provokationen entschlossen. Denn so stufen es die Basken ein, dass ausgerechnet am Dienstag spanisches Militär zu Übungen im Dorf Elgeta einlief. Das war genau der Tag, an dem auch dieses Dorf vor 75 Jahren bombardiert wurde und nach sieben Monaten im Widerstand in die Hände der Putschisten fiel. Sie bekamen “freie Hand zum Mord und Vergewaltigung”, sagte Bürgermeister Oxel Erostarbe.

Die Verharmlosung, wenn nicht gedenkpolitische Stützung des Franco-Faschismus ist kein Einzelfall, wie  hier im Blog bereits in einem anderen Kontext vermerkt wurde.

Deutschland, genauer der Bundestag, hat sich 1998 etwas halbherzig entschuldigt. Es floss mal ein wenig Geld für eine neue Sporthalle. Aber so richtig konsequent ist man dann hierzulande auch nicht:

Erst am 6. Juni 1939 ehrte Adolf Hitler in Berlin seine Soldaten für ihren “heroischen Einsatz”. Die Straße, auf der einige der eingesetzten Soldaten defilierten, wurde von der “Wannsee-Allee” in die “Spanische Allee” umbenannt. Unter diesem Namen erinnert sie noch heute an die “Helden” im “Kampf gegen den Bolschewismus”.

So schauts aus. Aber es gibt auch Gegenwehr. Wie zum Beispiel durch diesen spanischen Richter.


Einsortiert unter:Erinnerung, Faschismus, Geschichtspolitik

Quelle: http://kritischegeschichte.wordpress.com/2012/04/26/gernika-kampft-gegen-das-vergessen/

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Programm TextGrid Summit online

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

recht herzlich möchte ich nochmal die Einladung zum TextGrid Summit 2012 am 14. und 15. Mai in Darmstadt erneuern. Mittlerweile haben wir das endgültige Programm zusammengestellt und auf der Homepage veröffentlicht. Neben der Keynote von Dr. Thomas Stäcker (Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel), der sich mit grundsätzlichen Überlegungen zur Zukunft des (digitalen) Edierens befasst, verdient die hochkarätig besetzte Diskussionsrunde zu den Perspektiven aktueller und zukünftiger Nutzung von Virtuellen Forschungsumgebungen in den Geisteswissenschaften besondere Aufmerksamkeit: Die von Dr. Roland Kamzelak vom Deutschen Literaturarchiv Marbach moderierte Runde bringt Studierende (vertreten durch Alina Heidfeldt, TU Darmstadt) und Nachwuchswissenschaftler (vertreten durch Annika Rockenberger, Universität Kassel) sowie Dr. Angelika Schade, Generalsekretärin der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, den stellverstretenden Leiter der GWDG, Philipp Wieder, und den Vertreter des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Dr. Helge Kahler, auf dem Podium zusammen. Innovative eHumanties-Projekte präsentieren sich in Kurzvorstellungen und im TextGrid-Café, dem offenen Diskussions- und Begegnungsraum der TextGrid-Entwickler und –Nutzer. Sie sind lebendiger Ausdruck des erreichten Stands und der Perspektiven der VRE TextGrid, die von den TextGrid-Initiatoren Prof. Fotis Jannids, Dr. Heike Neuroth und Prof. Andrea Rapp in einem weiteren Programmpunkt vorgestellt werden.

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben die Möglichkeit, ihre Poster und Demo-Anwendungen im TextGrid-Café zu präsentieren. Wir freuen uns auf lebhaften Austausch, neue Projekte und interessante Gespräche am 14. und 15. Mai an der TU Darmstadt! Bitte melden Sie sich bis zum 10.5.2012 unter www.textgrid.de/summit2012.html an, die Plätze – insbesondere für die Workshops – sind begrenzt.

Mit herzlichen Grüßen im Namen des TextGrid-Konsortiums *Andrea Rapp*

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=469

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Die Geburt der Theorie aus dem Geiste der Kritik – oder wie zwei neue Publikationen den Stand der Digital Humanities reflektieren

Eine der spannendsten Diskussionen in den Digital Humanities konzentriert sich auf die Frage, was sich sinnvoll mit diesem Begriff verbinden lässt. Interessant ist diese Frage vor allem deshalb, weil sie die Suche nach dem Kern dessen betrifft, was wir Digital Humanists täglich praktizieren und womit wir uns identifizieren. Doch gerade in implementierenden Projekten bleibt zu wenig Zeit für derartige Reflexionen. Einige Disziplinen tendieren dazu, eine solche reflexive Perspektive grundsätzlich aus der alltäglichen Arbeit „outzusourcen“ und sie als Meta-Knowledge zu begreifen (Evans & Foster 2011). Die Schwierigkeit dieser Strategie liegt darin, dass sie die Grundlagen und Voraussetzungen einer Forschung oder einer Forschungsrichtung in etwas Statisches verwandelt, das damit nicht mehr denselben Prinzipien zeitlicher, räumlicher und sozialer Abhängigkeit unterworfen ist wie die projektbezogene Forschung selbst. Gerade Geisteswissenschaftler haben durch ihre alltägliche Arbeit gegenüber dieser Problematik ein besonderes Verhältnis entwickelt. Im Bereich der Digital Humanities lassen sich ganz unterschiedliche Bestrebungen finden, einen Begriff davon zu entwickeln, welchem Konzept der eigenen Wissenschaft man sich zugehörig fühlt. Am bekanntesten dürften dabei wohl offensive Ansätze sein, wie z. B. das Digital Humanities Manifesto 2.0, das eine regelrechte Mobilisierung der Community zur Folge hatte (UCLA 2009). Ein ganz anderer, dagegen fast schon nüchtern anmutender Ansatz ist die empirische Studie The Landscape of Digita Humanities (Svensson 2010). Hier wurde die Diversität an Projekten und Initiativen untersucht, die sich selbst dem Feld der Digital Humanities zuordnen. Trotz zahlreicher weiterer Aktivitäten rund um eine Standortbestimmung fällt seit jüngerer Zeit jedoch auf, dass zunehmend auch kritische Stimmen aus dem Bereich der Digital Humanities selbst ihre Unzufriedenheit gegenüber einem Mangel an reflexiver, theoretischer oder kritischer Durchdringung des Feldes äußern. Stellvertretend mag der Vortrag von Alan Liu auf der Modern Language Association Convention 2011 genannt werden, in dem konstatiert wird:

In the digital humanities, cultural criticism – in both its interpretive and advocacy modes – has been noticeably absent by comparison with the mainstream humanities (Liu 2011)

Darüber hinaus wurde auf Digital Humanities Now unter dem Titel „Digital Humanities and theory round-up“ eine Zusammenstellung an Blog-Artikeln veröffentlicht, die sich der Rollenbestimmung von Theorie in den Digital Humanities widmete (ohne Autor 2011). Und zum Jahresende suchte Frederick Gibbs schließlich noch den „critical discourse in the digital humanities“ (Gibbs 2011). Auch der jüngst stattgefundene „Cologne Dialogue on Digital Humanities“ war nicht unbeeinflusst von diesem sich entwickelnden Thema, so wenn z. B. Willard McCarty im Prelimanry Paper schreibt „it’s the worrying I take interest in. This worrying is worth far more to us than to be treated either as romantic reaction or as premonition“ (McCarty 2012, p.4) und dieser Sorge um die “Idee der Geisteswissenschaften” seinen Vortrag widmet.

Um ein Analysewerkzeug für die beschriebenen Entwicklungen und Äußerungen zu entwickeln, bietet sich ein Anschluss an die hybride Grundkonstellation der Digital Humanities selbst an. Digitale Techniken erscheinen immer noch derart messianisch und besitzen eine solche Innovationsdynamik, dass sie die Vorstellung produzieren, als würde sich die Welt innerhalb der digitalen Techniken reproduzieren. Ein Motiv, welches z. B. in der Rede über die Digital Natives zum Ausdruck kommt, die alles nur noch digital machen. Bezogen auf die Geisteswissenschaften kommt diese Denkart im Blog von Lauren Klein zum Ausdruck, wenn ein Autor das Unternehmen Digital Humanities beschreibt als: „Taking humanities and putting them into a digital format“ (cpeagler1 2012). Wie eine breit angelegte, empirische Studie vor kurzem deutlich gemacht hat, ist der Ansatz des nativ Digitalen eine Mär. Vielmehr kommt es 30 Jahre nach der Etablierung dieses Begriffs zu komplexen und unterschiedlichen Arrangements zwischen digital vermittelten Handlungsweisen und anderen Praktiken (Shah 2011). Um in der beliebten Werkzeugmetapher zu bleiben, die gerne bei der Konzeption von Tools benutzt wird, bedeutet dies im Bereich der Digital Humanities, nicht nur bei einer Suche nach digitalen Werkzeugen/Tools zu verweilen. Vielmehr sollte die Werkzeugmetapher im Rahmen andauernder Reflexion auch auf digitale Techniken als solche angewendet werden. Bevor man das zuvor formulierte Bedürfnis nach einer derartigen Reflexion in einer sehr einfachen Argumentation lediglich als eine gewöhnliche Begleiterscheinung eines Medienwechsels verwirft, ist zu bedenken, dass hiermit auch eine im Kern geisteswissenschaftliche Tätigkeit verworfen werden würde, die immer darin bestand,

nicht nur Lösungen für Probleme anzubieten, (…) sondern über die eigentliche Form dieser Probleme nachzudenken; ein Problem auch genauso zu erkennen, wie wir ein Problem wahrnehmen. (Zizek 2010)

Es sagt also etwas über das Feld der Digital Humanities aus, wenn die bloße Bedürfnisformulierung nach dieser ureigensten geisteswissenschaftlichen Bewegung bei einigen Skepsis und Kritik hervorruft. Gegenteilig könnte man diese Entwicklung auch als Erfolgsgeschichte der Digital Humanities werten. Sie markiert einen Prozess, in dem die Digital Humanities sich wirklich in den Geisteswissenschaften verankern und den Status einer „eingeschworenen Gemeinde“ verlassen. Auch aus der Perspektive empirisch arbeitender Richtungen, die weniger Anlass für ein epistemisch begründetes Zaudern verspüren, sollte eine solche Auseinandersetzung begrüßt werden. Schließlich bietet sie doch die Möglichkeit, vermeintliche oder reale Vorurteilen und Barrieren zu entkräften. Um der Pointe halber diese Beobachtung etwas zu pauschalisieren, ließe sich sagen, dass in den geisteswissenschaftlichen Publikationen in Zusammenhang mit digitalbasierten Medien das diffuse Feld der Digital Humanities bisher primär die Rolle übernahm, die Möglichkeiten dieser Medien für die geisteswissenschaftliche Forschung zu propagieren. Eine Reflexion dieser Medien fand vorwiegend in Bereichen der Medientheorie und der Kulturwissenschaften statt. Für die dortige Forschung waren digitale Medien aber mehr ein Objekt der Forschung denn ein Objekt, mit dem geforscht werden könnte. Durch diese Distanz praktizierten beide Diskursräume in der Vergangenheit zu häufig unabhängig voneinander. Gerade hier findet aber zur Zeit eine Verschiebung statt. Diese zeigt sich, so die angestrebte Pointe und gleichzeitig eigentlicher Anlass dieses Posts, in zwei nahezu zeitgleich publizierten Büchern der letzten Monate:

  • Berry, David M. (Hrsg.): Understanding Digital Humanities, Palgrave Macmillan 2012.

  • Gold, Matthew K. (Hrsg.): Debates in the Digital Humanities, Minneapolis, London: University of Minnesota Press 2012.

Beide Publikationen beinhalten eine Sammlung von Aufsätzen, die versuchen, das Feld Digital Humanities zu erschließen, zu theoretisieren und zu kontextualisieren. Dabei hat sich David Berry von der Universität in Swansee als Herausgeber von „Understanding Digital Humanities“ bisher dem Thema vor allem aus medientheoretischer Richtung genähert. Dazu zählen Beiträge, wie „The Philosophy of Software“ (Berry 2011) oder auch „The Computational Turn“ (Beavers et al. 2011). „Debates in the Digital Humanities brings together leading figures in the field“ und war daher von vornherein stärker als Selbstreflexion der Community konzipiert. Der Umstand, dass einige Autoren in beiden Büchern auftauchen, sowie die stärkere Fokussierung der Medienphilosophie auf das Feld der Digital Humanities jenseits des überfrachteten Forschungsgegenstandes „Computation“ bezeugen die angesprochene Entwicklung. In einer ersten Reaktion auf die Debates durch Ramsay (Ramsay 2012) begrüßt er zwar die Publikation, belastet sie aber gleichzeitig wieder dadurch, dass er der Suche nach einer intensiveren theoretischen Durchdringung der Digital Humanities und der partiell kritischen Distanz einiger Autoren die Ursache der Ängstlichkeit unterstellt. Hoffnungsvoll bleibt er „not because it (die Debates in Digital Humanities, A.d.V.) shows no signs of the anxieties I’ve mentioned, but because “debate” always holds out the possibility that benevolence will be the result.“ Wer so argumentiert, hat für sich im Vorfeld bereits definiert, was das Ziel dieser Diskussion sein soll, und hofft nun auf das „Wohlwollen“ der Diskutierenden. Jenseits seiner Angst, dass dies nicht passieren könnte, sollten wir uns verdeutlichen, dass eine ernsthafte Debatte selbst definiert, wie Ergebnisse und Kriterien „zum Wohle“ der Sache aussehen könnten. Eine Debatte deren Maßstäbe von vornherein festgelegt sind, ist keine offene Debatte mehr, und sie wird mit Sicherheit auch nicht das Unbehagen – Unbehagen, nicht Angst – beseitigen, aus der sie hervorgegangen ist. Vielmehr muss es darum gehen diesem Unbehagen eine wissenschaftliche Form zu geben und dies geschieht in der Theorie.

In diesem Sinne, viel Spaß beim Lesen und Denken…

 

Anon, 2011. Digital Humanities and Theory Round-Up. Digital Humanities Now. Available at: http://digitalhumanitiesnow.org/2011/11/digital-humanities-and-theory-round-up/ [Accessed April 16, 2012].

Anon, 2009. Digital Humanities Manifesto 2.0.

Berry, D.M., 2011. The Philosophy of Software: Code and Mediation in the Digital Age, Palgrave Macmillan. Available at: http://www.amazon.com/Philosophy-Software-Code-Mediation-Digital/dp/0230244181.

cpeagler1, 2012. Digital Humanitites. Digital Humanities. Available at: http://lkleincourses.lcc.gatech.edu/dh12/2012/01/23/digital-humanitites/ [Accessed March 16, 2012].

Evans, J. a. & Foster, J.G., 2011. Metaknowledge. Science, 331(6018), pp.721–725.

Gibbs, F., 2011. Critical Discourse in the Digital Humanities. Historyproef. Available at: http://historyproef.org/blog/digital-humanities/critical-discourse-in-the-digital-humanities/?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed:+DigitalHumanitiesNow+(Digital+Humanities+Now).

Liu, A., 2011. Where is Cultural Criticism in the Digital Humanities, Available at: http://liu.english.ucsb.edu/where-is-cultural-criticism-in-the-digital-humanities/.

McCarty, W., 2012. The residue of uniqueness. In Cologne Dialogue on Digital Humanities. Köln. Available at: http://www.cceh.uni-koeln.de/files/McCarty.pdf.

Ramsay, S., 2012. The Hot Thing. Stephen Ramsay. Available at: http://lenz.unl.edu/papers/2012/04/09/hot-thing.html?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+DigitalHumanitiesNow+%28Digital+Humanities+Now%29 [Accessed April 12, 2012].

Shah, N., 2011. In Search of the Other: Decoding Digital Natives, Available at: http://dmlcentral.net/blog/nishant-shah/search-other-decoding-digital-natives.

Svensson, P., 2010. The Landscape of Digital Humanities. , 4(1). Available at: http://www.digitalhumanities.org/dhq/vol/4/1/000080/000080.html.

Zizek, S., 2010. Zeit der Monster. Le Monde Diplomatique (Deutsch). Available at: http://www.monde-diplomatique.de/pm/2010/11/12.mondeText.artikel,a0048.idx,14 [Accessed April 5, 2012].

 

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=458

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