DFG präsentiert aktuelle Forschungsprojekte

Wissenschaftsjahr 2014: Die DFG präsentiert aktuelle Forschungsprojekte zum digitalen Wandel – mit einer neuen Website und auf dem Ausstellungsschiff „MS Wissenschaft“

Welche Auswirkungen haben die digitalen Technologien auf unser Leben und wie verändert sich unser gesellschaftliches Miteinander? Von der DFG geförderte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehen diesen und weiteren Fragen zum digitalen Wandel nach und befassen sich mit den Bedingungen und Konsequenzen der Digitalisierung. Im Wissenschaftsjahr 2014 „Die digitale Gesellschaft“ stellt die DFG nun eine Auswahl ihrer Arbeiten auf einer neuen Website und auf dem Ausstellungsschiff „MS Wissenschaft“ vor.
Pressemitteilung
Zur Website der Terra Digitalis unter terra-digitalis.dfg.de
Weitere Informationen zum Wissenschaftsjahr 2014 im DFG-Magazin
Zur Website der MS Wissenschaft

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3580

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Viertes TextGrid-Nutzertreffen: Anpassungen und Erweiterungen

Am 4. und 5. August 2014 wird an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg das vierte TextGrid-Nutzertreffen stattfinden. Der Themenschwerpunkt „Anpassungen und Erweiterungen“ verbindet dabei Erfahrungsberichte aus Projekten, die TextGrid nutzen, mit Workshops zur fortgeschrittenen Nutzung von TextGrid Laboratory und Repository. Die Veranstaltung richtet sich aber auch an Interessierte, die noch keine Erfahrung im Umgang mit der Forschungsumgebung TextGrid haben.

In Vorträgen und bei den Posterpräsentationen im Rahmen des TextGrid-Cafés werden die Projekte „SlaVaComp“, „Theodor Fontanes Notizbücher“ und „Blumenbach online“ vorgestellt. Eine einführende Schulung vermittelt im Vorfeld des Treffens die Grundlagen für die Arbeit mit der virtuellen Forschungsumgebung. In Workshops werden Anpassungen aus konkreten Projekten vorgestellt und in Übungen nachvollzogen. In einem Workshop wird gezeigt, wie XML-Datenbanken in TextGrid eingebunden werden können. Ein anderer demonstriert, wie mit XSLT synoptische Ansichten erzeugt werden können. Die Möglichkeit, mit Entwicklern von TextGrid direkt ins Gespräch zu kommen, rundet das Programm ab.

Eine Anmeldung ist erforderlich. Das entsprechende Formular und weitere Informationen finden sich auf der Webseite zum Nutzertreffen.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3556

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Zwangsarbeit. Die Zeitzeugen-App der Berliner Geschichtswerkstatt jetzt auch für Android

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Die bereits im Herbst 2013 hier vorgestellte Zeitzeugen-App der Berliner Geschichtswerkstatt ist seit 26.03.2014 ebenfalls für Android erhältlich (seit August 2013 im App-Store, beide Versionen kostenfrei).

Folgen Sie mit dem Smartphone den Erinnerungen ehemaliger Zwangsarbeiter an Berlin zur Zeit des Nationalsozialismus. Auf fünf Touren erinnern sich Zeitzeugen an Fabriken und Lager; Fotos und Dokumente zeigen Opfer und Täter:

Ein Pole in Berlin (Fuß-Tour, Start: S-Bhf. Bornholmer Straße)

Opfer und Täter (Fuß-Tour, Start: Brandenburger Tor)

In der Fabrik (Fuß-Tour, Start: S-Bhf. Gesundbrunnen)

Zwangsarbeit war überall (Rad-Tour, Start: Potsdamer Platz)

Durch die Stadt der Lager (S-Bahn-Tour, Start: Bahnhof Zoologischer Garten)

Die Zeitzeugen-App ermöglicht eine multimediale Spurensuche. Mit Interviewausschnitten, Fotos und Karten folgt der Nutzer zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit der S-Bahn den Alltagswegen der Zwangsarbeiter durch die Stadt. Touristen, Schüler und alle interessierten Berliner entdecken mit den Zeitzeugen-Erinnerungen Orte, die in Reiseführern nicht verzeichnet sind. An bekannten Orten finden sie Spuren einer vergessenen Geschichte.

Die App wurde auf Deutsch und Englisch für iPhone entwickelt; im Frühjahr 2014 folgt eine Android-Version. Programmierung und Gestaltung übernahm die Mobile Melting GmbH.

Präsentation und Download

Die App wurde mit einem Zeitzeugen-Gespräch am 22. Mai 2013 erstmals öffentlich präsentiert. Die Firma Apple lehnte aber eine Freigabe zunächst ab; der Grund waren Hakenkreuze auf historischen Fotos. Seit dem 20. August 2013 steht die App im Appstore kostenlos zum Download bereit, seit 26.3.2014 ebenfalls kostenlos bei Google Play.

Bei Fragen und Feedback schreiben an app@berliner-geschichtswerkstatt.de.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3483

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Kolloquium: Wie Digital Humanities gestalten? Ein Kaleidoskop von Perspektiven

Im Rahmen des Forschungskolloquiums von Prof. Dr. Claudine Moulin (Universität Trier – Germanistik) und Prof. Dr. Caroline Sporleder (Universität Trier – Computerlinguistik & Digital Humanities) geben internationale Wissenschaftler einen Einblick in ihre aktuellen Forschungen und zeigen dabei ein breites Spektrum digitaler Möglichkeiten auf.

8. Mai 2014
Dr. Nils Reiter (Universität Stuttgart)
Discovering Structural Similarities across Narrative Texts

15. Mai 2014
Prof. Dr. Michael Stubbs (Universität Trier)
The (very) long history of corpora, concordances, collocations and all that

22. Mai 2014
Dr. Hans-Ulrich Seifert (Universität Trier)
Dietrich online. Die Umwandlung der ‚Bibliographie der deutschsprachigen Zeitschriftenliteratur‘ des Zeitraums 1897–1944 in ein normdatenbasiertes Suchportal (DFG-Projekt UB Trier 2014–2019)

5. Juni 2014
Thierry Declerck (Universität des Saarlandes)
Repräsentation von dialektalen Wörterbüchern für deren Veröffentlichung im Linked-Data-Netz

26. Juni 2014
Dr. Julianne Nyhan (University College London)
Fr. Roberto Busa: founder of Digital Humanities?

3. Juli 2014
Dr. Silvia Stoyanova (Universität Trier/Princeton University)
Remediating Giacomo Leopardi’s Zibaldone: the digital encoding and harvesting of intra- and inter-textual semantic networks as a hermeneutic approach to the intellectual notebook genre

10. Juli 2014
Dr. Natalia Filatkina (Universität Trier)
Wie Zukunftsangst konstruiert wird. Diskurshistorische und korpuslinguistische Analysen des Begriffs

17. Juli 2014
Dr. Anne Baillot (Humboldt-Universität zu Berlin)
Was ist digitale Philologie?

24. Juli 2014
Jürgen Knauth und David Alfter (Universität Trier)
Towards a lemmatized and PoS-tagged Pali corpus

Veranstaltungsort: Universität Trier, 16-18 Uhr, Raum B17

Es ergeht herzliche Einladung an alle Interessierten!

Weitere Informationen entnehmen Sie der Website des Kompetenzzentrums für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren | Trier Center for Digital Humanities.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3461

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Weitergedacht

Die Podiumsdiskussion “Nachwuchswissenschaftler, Verlage, Bibliotheken & Open Access: Zeitgemäßes Publizieren in den Geisteswissenschaften” ist auf reichlich Interesse gestoßen und fand viel Nachhall, z.B. hierda, dort.

Für die Zeitschrift Bibliothek. Forschung und Praxis haben Herr Ceynowa und ich das Thema weiter gedacht:
Neuer Wein in neuen Schläuchen. Von Wissenschaftlern, die nicht nur anders publizieren, sondern auch anders schreiben werden, erscheint 2014.
Der Artikel ist als Preprint online verfügbar (leider nur bis zur Printpublikation im Juli 2014).

Abstract
Open Access bewirkt tiefgreifende Systemverschiebungen. Nicht nur äußerlich, indem sich besonders in den Geisteswissenschaften die Rollen von Verlagen, Bibliotheken und Forschungsförderern verändern, sondern auch methodisch: Wie wird wissenschaftliches Schreiben morgen aussehen, wenn das Netz nicht mehr Spiegelbild Gutenbergscher Publikationstradition ist, sondern seine tatsächlichen Potenziale genutzt werden? Wenn sich im Digitalen der traditionelle Publikationsbegriff zugunsten des Konzepts eines entgrenzten, sich immer neu vernetzenden, dynamischen Wissensstromes auflöst? Ausgehend von einer Münchener Open-Access-Veranstaltung werden Aspekte wissenschaftlichen Publizierens der Zukunft beleuchtet.

Quelle: http://rkb.hypotheses.org/685

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SlaVaComp bietet Tätigkeit auf Werkvertragsbasis

Stellenausschreibung im Auftrag von Dr. Susanne Mocken (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)

An der Freiburger Albert-Ludwigs-Universität ist im Rahmen des BMBF-geförderten Projekts „SlaVaComp – Computergestützte Untersuchung von Variabiltät im Kirchenslavischen“ zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Beschäftigung auf Werkvertragsbasis (Zeitumfang ca. 60h/Monat) zu vergeben.

Worum geht es? Wir benötigen Unterstützung bei der Transformation von in Textform vorliegenden Glossaren in TEI-konformes XML.

Was erwarten wir? Kenntnisse in einer Skriptsprache (Perl, Python …) oder auch einer anderen Programmiersprache. Darüber hinaus Interesse am Umgang mit natürlichen Sprachen, Engagement sowie sorgfältiges und eigenverantwortliches Arbeiten.

Was bieten wir? Interessante Tätigkeit bei freier Zeiteinteilung und Möglichkeit zur Telearbeit. Ideal für StudentInnen der Informatik oder Computerlinguistik.

Kenntnisse der russischen Sprache bzw. des griechischen und/oder kyrillischen Schriftsystems sind von Vorteil, aber nicht Voraussetzung.

Die Auswahl erfolgt nach den Regeln des AGG (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz).

Kontakt und weitere Informationen:

Dr. Susanne Mocken
susanne.mocken@rz.uni-freiburg.de

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3320

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Wiss. DH MitarbeiterIn im Projekt “Textdatenbank und Wörterbuch des Klassischen Maya” (E 13 TV-L, 75%), Universität Bonn

An der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Institut für Archäologie und Kulturanthropologie, Abteilung für Altamerikanistik, ist im Rahmen des Drittmittelprojekts „Textdatenbank und Wörterbuch des Klassischen Maya“ (NRW Akademie der Wissenschaften und der Künste, Laufzeit 2014 bis voraussichtlich 2029) ab 1. Juni 2014 die zunächst bis zum 31.12.2016 befristete Stelle (E13 TV-L, 75%) als

informationswissenschaftlicher DH-Mitarbeiter (w / m)

mit der Option auf Verlängerung zu besetzen.

Das von Prof. Dr. Nikolai Grube geleitete Langzeitvorhaben will auf der Grundlage einer Dokumentation der bisherigen Forschung und der digitalen Erschließung des gesamten Schriftkorpus die Grundlage für die Analyse des Wortschatzes und der Grammatik der Schriftsprache und damit zur vollständigen Entzifferung der Maya-Hieroglyphenschrift legen. Die technische Umsetzung baut auf TextGrid auf, einer Virtuellen Forschungsumgebung (VFU) für die Geisteswissenschaften mit Repository für geisteswissenschaftliche Forschungsdaten. Das Vorhaben wird mit der Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (TextGrid) sowie der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn durchgeführt (Visual Library).

Arbeitsaufgaben:

  • Koordination und Umsetzung der informationstechnologischen Zusammenarbeit zwischen der Arbeitstelle, der VFU TextGrid und Visual Library
  • Konzeption, Erstellung und Anpassung der Datenbanksysteme und deren Einbindung in TextGrid (Literaturdatenbank, Bilddatenbank, Wörterbuch-Datenbank usw.)
  • Mitwirkung bei der Entwicklung einer Raum-Zeit-Visualisierung der Forschungsdaten
  • Mitentwicklung von Programmen zur automatisierten Berechnung und Rekonstruktion von Maya-Kalenderdaten sowie Anpassung bzw. Programmierung korpuslinguistischer und lexikographischer Anwendungen
  • Automatisierte Unterstützung von Forschungsprozessen (z.B. Extrahieren von Bildelementen und deren Einbindung in die VFU)
  • Einrichtung von Schnittstellen/Interfaces (REST, SOAP, OAI)
  • Betreuung des Dateningests und technische Unterweisung der wissenschaftlichen Mitarbeiter

Voraussetzungen:

  • Wissenschaftlicher Hochschulabschluss mit ausgewiesenen IT-Kenntnissen
  • Kenntnisse im Umgang mit digitalen Forschungsdaten
  • Sehr gute Kenntnisse in der XML-Familie (XML, insbesondere XML TEI, XSLT, xPath, eXist etc.)
  • Kenntnisse in der Datenmodellierung unter Berücksichtigung von Technologien des Semantic Webs (RDF/RDFS, SPARQL)
  • Kenntnisse von Digitalisierungsworkflows und OCR Verfahren
  • Kenntnisse gängiger Webtechnologien (HTML, CSS, JavaScript, Linux)
  • Gute organisatorische Fähigkeiten, gutes Zeitmanagement
  • Hohe Kommunikationskompetenz, sehr gute Teamfähigkeit, gute Englischkenntnisse und die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit Maya-Inschriftenforschung

Chancengleichheit ist Bestandteil unserer Personalpolitik. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt.

Informationen zum Projekt finden Sie unter: www.iae.uni-bonn.de. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Herrn Dr. Christian Prager (0228/73-62307 oder cprager (at) uni-bonn.de). Wenn Sie sich für diese Position interessieren, senden Sie bitte Ihre vollständigen und aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen bis zum 25. April 2014 an Prof. Dr. Nikolai Grube, Abteilung für Altamerikanistik, Oxfordstraße 15, 53111 Bonn, Kennzeichen TWKM, oder per E-Mail mit dem Betreff „Bewerbung TWKM“ an: idiom (at) uni-bonn.de

Bewerbungsunterlagen werden nur dann zurückgesandt, wenn ein adressierter und ausreichend frankierter Rückumschlag beigefügt ist.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3230

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Neuerscheinung: Literaturwissenschaft im digitalen Medienwandel

Im September 2012 fand in Leipzig im Rahmen des 8. Kongresses des Frankoromanistenverbands eine Sektion zum Thema  “Revoluton der Medien, Evolution der Literaturwissenschaft?” statt, die von Christof Schöch (Lehrstuhl für Computerphilologie, Univ. Würzburg) und Lars Schneider (Institut für Romanistik, LMU München) geleitet wurde.

Edition "Moralische Wochenschriften": Analyseansicht mit hervorgehobenen Personen, Orten und Werken.
Edition “Moralische Wochenschriften”: Analyseansicht mit hervorgehobenen Personen, Orten und Werken. (Aus dem Beitrag von Martina Semlak)

Die Beiträge dieser Sektion sind nun als Beiheft 7 zu Philologie im Netz (PhiN) unter dem Titel Literaturwissenschaft im digitalen Medienwandel erschienen. Der Sammelband fragt nach konkreten Impulsen, die der gegenwärtige Medienwandel den Literaturwissenschaften verleiht. Sein Vorgehen ist vor allem pragmatischer Natur: Die Beiträge widmen sich der Erschließung von Forschungsgegenständen bei der digitalen Textedition, ihrer Analyse mit Hilfe quantitativer Verfahren der Textanalyse, bei der sowohl technische als auch menschliche Syntheseleistungen entscheidend sind, sowie der Dissemination von Forschungsergebnissen und neuen Formen des Zusammenarbeitens.

Die Beiträge erscheinen im Open Access (CC-BY) und sind teils auf Deutsch, teils auf Französisch verfasst.

Inhaltsverzeichnis

  • Lars Schneider & Christof Schöch: Literaturwissenschaft im digitalen Medienwandel: Einleitung
  • Klaus-Dieter Ertler: Die Gattung der frankophonen “Spectators” im Spiegel der zeitgenössischen Medienrevolution
  • Martina Semlak: Digitale Edition als Instrument für literaturwissenschaftliche Forschung
  • Anne Baillot: Les corpus français sont-ils allemands? Éditer des textes de la Prusse frédéricienne en Allemagne
  • Delphine Dufour: L’enjeu numérique dans l’édition de la correspondance de Marceline Desbordes-Valmore
  • Isabel Rio Novo & Célia Vieira: e-Poeticae – Textes de théorisation littéraire en ligne
  • Glenn Roe: L’étude littéraire à l’ère du numérique : du texte à l’intertexte dans les “digital humanities”
  • Anne-Sophie Bories: Taratantara : la mémoire et l’oubli du décasyllabe dans la poésie de Raymond Queneau
  • Christof Schöch: Corneille, Molière et les autres. Stilometrische Analysen zu Autorschaft und Gattungszugehörigkeit im französischen Theater der Klassik
  • Lilian Landes: Flexibel, fluide, filternd. Weshalb die Geisteswissenschaften stärker von der Netzkultur profitieren sollten
  • Annette Keilhauer: Perspectives des études genre à l’ère de la numérisation
  • Thomas Stöber: Der “digitale Schreibtisch”: Innovationsmanagement und Vernetzung für das wissenschaftliche Arbeiten
  • Jörg Dünne: Das Jules Verne-Projekt – Alternative Heuristiken literaturwissenschaftlicher Forschung

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3196

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“Digitale Geschichtswissenschaft ist für mich…”

Heute Morgen wurde ich via Twitter von der AG digitale GW (@digigw) gebeten den Satz zu vervollständigen. Da Twitter (zum Glück) keine ausführlichen Statements erlaubt, führe ich unten weiter aus, was ich mit meiner Antwort meine:

Antwort: “…eine Chance.”

Für Historiker
Wenn ein Student der Geschichtswissenschaft sich im Kollegenkreis als solcher ‘outet’, wird er oder sie gleich in ein Schema eingeordnet: “Ach, du kramst also in Archiven rum und guckst dir verstaubte Bücher an, die keinen mehr interesssieren. Oder bist du einer von denen, welcher in Gizeh an den Pyramiden kratzt?” Umständlich ist dann zu erklären, dass das vielleicht, eventuell, möglicherweise ein Teil der Arbeit sein kann, aber dass noch viel mehr dahintersteckt und sowieso und überhaupt.
Digitale Geschichtswissenschaft macht den Historiker gegenwärtig. Damit ist gemeint, dass er mit seinen Hilfsmitteln und Untersuchungsgegenständen ‘plötzlich’ im Heute angekommen ist. Informatik ist modern und kann nicht angestaubt sein und wenn dann noch die neusten Gadgets eingesetzt werden, um eine dynamische Graphik zu präsentieren, kann er das Interesse der Zuhörer auf sicher.

Für die Geschichtswissenschaft (von aussen)
Mit dem persönlichen Interesse eines Zuhörers an der Tätigkeit eines ‘Digitalhistorikers‘ wird die Geschichtswissenschaft als solche interessant. Sie legt, wie der Digitalhistoriker, das angestaubte Image ab und wird modern. Dabei scheint mir, dass der Untersuchungsgegenstand irrelevant ist. Allein das Hantieren mit den modernen Hilfsmitteln und Kommunikationsmöglichkeiten macht (schindet?) Eindruck und nicht der Inhalt der Forschung. Auch das Beziehungsgeflecht einer italienischen Handelsfamilie im 16. Jh. ist dann ‘modern und interessant’.

Für die Geschichtswissenschaft (von innen)
Die seit rund dreissig Jahren in grossem Umfang eingesetzte elektronische Datenverarbeitung (Siegeszug des Personal Computers) bereitet der Geschichtswissenschaft und der Archivwissenschaft Sorge: Wie sollen die Informationen erhalten bleiben? Wie können Historiker auf diese zugreifen? Wie verwerten (Quellenkritik des Digitalen)? Die Digitale Geschichtswissenschaft muss sich um Methoden bemühen, welche die Nutzbarkeit dieser Daten gewährleisten. Sie muss dem neuen Image (s.o.) gerecht werden, indem sie mit modernen Mitteln die modernen Daten zur Verfügung hält und wissenschaftlich nutzt. Für viele, auf ‘alten’ Systemen generierten Daten ist die Chance bereits verpasst.

Für die Forschung
Unbestreitbar: mit den neuen, digitalen Hilfsmitteln eröffnen sich neue Forschungsfelder und neue/andere Erkenntnisse können gewonnen werden. Bspw. können nun grosse Datenbestände nun rasch und ‘fehlerlos’ verarbeitet werden – Beziehungen zwischen Objekten, Anzahl von Stichworten, Vergleich von Textkorpora, Suche nach Bildern etc. Sehr vieles ist (scheint?) möglich, was vor dreissig Jahren ein Traum war.

Question: “For me, Digital History ist…” – Answer: “…a chance.”
It is a chance for the single historian and for the whole field of history (or histories) to peel of the old prejudice of ‘dusty and boring’ – using computers and social media is cool and interesting, despite of the topic. If digital history developpes tools and methods not only to preserve digital data, but although to secure access and availability, then we will be able to secure the history of the modern time. Last, but not least, using digital tools expand the fields of research…

Quelle: http://hsc.hypotheses.org/288

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Getty: Art & Architecture Thesaurus als Linked Open Data verfügbar

lod_getty_logoDas Getty Research Institut stellt seit Ende letzter Woche sein Vokabular zu Art & Architecture (AAT) als Linked Open Data zur Verfügung. Der Art & Architecture Thesaurus beinhaltet über 250,000 Begriffe zu Kunst- und Architekturgeschichte, Stilen und Techniken. Er steht unter der Open Data Commons Attribution License (ODC BY 1.0) und kann unter vocab.getty.edu heruntergeladen werden.
In den nächsten eineinhalb Jahren sollen die weiteren drei Getty-Thesauri als LOD folgen: The Getty Thesaurus of Geographic Names (TGN)®, The Union List of Artist Names®, and The Cultural Objects Name Authority (CONA)®

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3127

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