Zeitschriften waren das zentrale Kommunikationsmittel der ersten organisierten Vegetarier/innen des 19. Jahrhunderts. Sie lösten nicht-öffentliche, zufällige Treffen in Kuranstalten sowie die Korrespondenz mittels Briefen ab. Besonders bevor sich in zahlreichen Städten Vereine etablierten, erfolgte der Austausch mit Gesinnungsgenoss/innen über Periodika, aber auch parallel zu regelmäßigen Treffen und Aktivitäten vor Ort dienten Zeitschriften der Information und überregionalen Kontaktpflege.
Verbesserte Vervielfältigungs- und Distributionsmöglichkeiten, die Lockerung der Zensurbestimmungen, der Anstieg der Alphabetisierungsrate und die Formierung des Bürgertums bewirkten im 19. Jahrhundert einen regelrechten Zeitungs- und Zeitschriftenboom. Die zweite Jahrhunderthälfte war geprägt von einer Spezialisierung der Zeitschriften[1]: Neben Freizeit- und Unterhaltungsmagazinen widmeten sich Fachblätter und wissenschaftliche Periodika abgegrenzten Sachgebieten und behandelten diese ausführlicher als Artikeln in Tageszeitungen. Vereins- und Parteizeitungen versorgten ihre Mitglieder mit auf deren Interessen abgestimmten Informationen. Die Vegetarismus-Zeitschriften sind dabei in den Sparten der weltanschaulichen Blätter und der Fachzeitschriften anzusiedeln.
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