DH 2014 Workshop: The Representation of Multiplicity as a Means to Digital Cultural Empowerment

Die DH Conference 2014 nähert sich und wir möchten es nicht versäumen, an dieser Stelle auf unseren Pre-Cobference-Workshop “The Representation of Multiplicity as a Means to Digital Cultural Empowerment” aufmerksam zu machen. Wir, das sind Valeria Vitale, PhD Studentin vom King’s College Lodon, Stuart Dunn, Lecturer vom King’s College und ich, Mareike Höckendorff, Doktorandin an der Uni Hamburg. In dem ganztägigen Workshop geht es uns darum, Strategien zu entwickeln, wie in konkreten Projekten praktischer oder theoretischer Art, Multiplizität berücksichtigt und sogar gefördert werden kann. Dazu bringen wir zwei unserer eigenen Projekte als Beispiele mit. Eines beschäftigt sich mit der Entwicklung eines 3D Modells für Pompeii, das andere baut unter dem Namen efoto-hamburg eine Bilddatenbank auf, die gleichzeitig Archiv und virtueller Ort kultureller Begegnung werden soll. Der Workshop richtet sich an alle Interessierten aus den Bereichen Cultural Heritage, Narratologie, Kunstgeschichte, Archäologie, Fotografie und – da praktische Lösungen uns ebenso sehr am Herzen liegen wie theoretische – natürlich Informatik.

Multiplizität und digitale Demokratie

Multiplizität kann im Rahmen der Repräsentation kulturellen Erbes auf vielfache Weise vertreten sein; durch verschiedene Zeitebenen, verschieden klassifizierte Objekte, unterschiedliche Realitätsebenen oder unterschiedliche Sichtweisen, die von Faktoren wie Kontext, Interesse oder Wissen abhängig sind. Nicht selten bedeutet die Beschäftigung mit kulturellem Erbe auch, Dinge zu betrachten, die physisch nicht mehr vorhanden sind und darum nur noch in Aufzeichnungen und Erinnerungen existieren.

Digitale Demokratisierung kultureller Prozesse bedeutet für uns, Kultur auf möglichst vielen der oben genannten Ebenen zugänglich zu machen. Rohdaten wie Bilder, literarische Texte, Filme oder Musik stehen neben  Interpretationen, Mashups, Kommentaren und Diskussionen. Die digitale Umgebung sollte so gestaltet werden, dass Nutzer sie ebenso passiv erkunden wie das Datenmaterial aktiv für eigene Darstellungen verwenden können.

Zwei Projekte als Kick-Off

Das erste Projekt, das wir vorstellen wollen ist efoto-hamburg. Die Idee dafür entstand in der Kulturbehörde der Stadt Hamburg und setzte bei der Zusammenführung unterschiedlicher kultureller Daten zu einem multiplen Gesamtkonvolut an. Ganz praktisch gesprochen, heißt das, dass sämtliches in Archiven ruhendes fotografisches Datenmaterial der Stadt in eine gemeinsame Datenbank überführt werden soll. In Zusammenarbeit mit der Universität Hamburg wurde diese Idee so ausgeweitet, dass nicht nur ein weiteres Portal für kulturelle Daten entstehen wird, sondern Nutzer aktiv in die Prozesse der digitalen Kuration, Verschlagwortung und Diskussion der Bilder einbezogen werden. Der Nutzer wird so in einen konstruktivistischen Prozess verwickelt, in dem er, sei es durch passive Erkundung der Daten oder durch aktives Hinzufügen eigener Bilder und Annotationen, Teil eines gestalterischen Prozesses des städtischen Kulturraumes wird.

Das zweite Projekt, das als Kick-Off für die Projektpräsentationen vorgestellt wird, beschäftigt sich mit der Darstellung archäologischen Erbes am Beispiel des Isis Tempels in Pompeii. In den letzten 250 Jahren hat die Ausgrabungsstätte Pompeii vielfältige Interpretationen verbaler und visueller Art hervorgebracht. Verschafft man sich einen Überblick über diesselben, so stellt man schnell fest, dass der dahinter liegende Interpretationsprozess von wechselnden sozialen und kulturellen Variablen beeinflusst wird und so nie als abgeschlossen betrachtet werden kann. Die Darstellung dieser Interpretationen hat zudem viele gemeinsame Funktionalitäten mit der Praxis des Storytellings. Ziel des Projektes ist es, ein digitales Tool zu entwickeln, das für ein konretes archäologisches Objekt sowohl die multiplen restaurativen Hypothesen als auch Interpretationen zugänglich macht. Auf diese Weise entsteht eine kritische Darstellung dieses Objektes als Teil des kulturellen Erbes, die davon wegführen soll, der Öffentlichkeit einzelne, notwendig vereinfachte und unbefriedigende Teilstücke archäologischer Forschung als Ergebnisse zu präsentieren. Stattdessen soll ein partizipativer Austausch angeregt werden, bei dem der Öffentlichkeit die Komplexität der Thematik nicht vorenthalten wird und sie so dazu eingeladen wird, eigene Interpretationen zu finden.

Was die Teilnehmer noch erwartet

Nach der Präsentation dieser beiden Beispielprojekte sind die Workshopteilnehmer dazu aufgefordert, eigene Ansätze, Experimente oder Erkenntnisse zum Thema vorzustellen. Das darf gerne anhand von konkreten Projekten oder Forschungsfragen sein, die kurz präsentiert werden. Anschließend werden die einzelnen Aspekte und Thematiken anhand eines Leitfragenkataloges diskutiert und zusammengeführt. Ziel des Workshops ist es, Ansätze einer Handlungsstrategie für die Darstellung von Multiplizität in digitalen Cultural Heritage Projekten festzuhalten und für alle Teilnehmer aufzubereiten. Außerdem freuen wir uns über regen Austausch mit Projekten, die sich ähnlichen Herausforderungen stellen wie wir mit efoto-hamburg und der 3D Rekonstruktion des Isis-Tempels in Pompeii.

Mehr Informationen zu efoto unter www.efoto-hamburg.de

Mehr zum Workshop hier

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3670

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2. DiXiT-Camp in Graz: XML/TEI for Digital Scholarly Editions

Von 14.-19 September 2014 veranstaltet das Zentrum für Informationsmodellierung – Austrian Centre for Digital Humanities das zweite DiXiT-Camp mit dem Titel “XML/TEI for Digital Scholarly Editions – Standards, tools and software”. Der einwöchige Workshop findet im Rahmen des Marie-Curie Initial Training Network “DiXiT” (Digital Scholarly Editions Initial Training Network) statt. Die Unterrichtseinheiten werden von MitarbeiterInnen des ZIM und der Karl-Franzens-Universität, Experten der Universität Oxford, der Universität zu Köln, der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften, SynchRO, TEI-C und Text Grid abgehalten.

Das DiXiT-Camp ist der Erstellung von digitalen Editionen mit XML TEI P5 gewidmet, ergänzt um die Verwendung weiterer Standards, Werkzeuge und Software bei der digitalen Editionsarbeit. Der Kurs ist darauf ausgerichtet, zukünftige digitale Editoren zu befähigen, selbständig mit den Technologien umzugehen und sie in ihren Projekten praktisch einzusetzen.

Die TeilnehmerInnenzahl der Veranstaltung ist auf 25 beschränkt, wobei 12 Plätze bereits für die DiXiT Fellows reserviert sind. Insgesamt gibt es also 13 Plätze, die mit internationalen Universitätsabsolventen und Doktoranden, die bereits Erfahrung mit wissenschaftlichen Editionen haben, besetzt werden sollen. Die Unterrichtssprache ist Englisch.

Detaillierte Informationen zu Programm und Bewerbungsverfahren sind in der englischen Ausschreibung auf der Webseite des Zentrums für Informationsmodellierung zu finden: http://informationsmodellierung.uni-graz.at/de/forschen/dixit/

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3695

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Tagungsprogramm des Workshops

Kein Bund fürs Leben?
Eheleute vor kirchlichen und weltlichen Gerichten

Workshop zur Ehegerichtsbarkeit vom Mittelalter bis in die Neuzeit
10. bis 11. September 2014
Seminarraum Geschichte 2 (2. Stock, Stiege 9)
Universität Wien (Universitätsring 1, 1010 Wien)

Als einen (vorläufigen) Schlusspunkt unseres Forschungsprojekts veranstalten wir im September einen Workshop. Gemeinsam mit internationalen Forscherinnen und Forschern wollen wir Ideen, Konzepte, Begriffe, Probleme und (Zwischen-)Ergebnisse diskutieren. Neben dem Austausch auf theoretisch-methodischer Ebene bzw. auf einer konkreten empirischen Basis soll das In-Beziehung-Setzen von Studien zur Ehegerichtsbarkeit unterschiedlicher Regionen und Zeiten im Mittelpunkt des Workshops stehen.

Interessierte sind herzlich willkommen!


 

Vorläufiges Tagungsprogramm (als PDF)

Mittwoch, 10. September 2014

13:00 Uhr
Begrüßung

13:15–16:30 Uhr
Spielregeln und Spielräume
Chair und Respondenz: Karin Neuwirth, Johann Weißensteiner

Andrea Griesebner (Wien)
Rechtliche Rahmenbedingungen frühneuzeitlicher Eheprozesse. Eine praxeologische Annäherung

Duane Henderson, Miriam Hahn (München)
Zwischen concordia und sententia. Das Zusammenspiel außergerichtlicher und gerichtlicher Konfliktlösungen in den Freisinger Offizialatsbüchern des 15./16. Jahrhunderts

Iris Fleßenkämper (Münster)
„Ein wachendes Auge auf beide Persohnen haben“: Zur Rolle der Kirche bei der Regulierung von Ehekonflikten in der frühneuzeitlichen Grafschaft Lippe

Kaffee/Tee

17:00–18:30 Uhr
Von der Eingabe zur Abfrage: Online-Datenbanken

Andrea Griesebner, Georg Tschannett (Wien)
Über die Datenbank des Wiener Forschungsprojekts

Duane Henderson, Miriam Hahn (München)
Über die Datenbank des Freisinger Forschungsprojekts

 

Donnerstag, 11. September 2014

9:30 – 13:00 Uhr
I Argumentative Strategien
Chair und Respondenz: Michaela Hohkamp, Rainer Beck

Susanne Hehenberger (Wien)
Das fehlende fleischliche Band. Sexuelles Unvermögen in Ehetrennungs- und Annullierungsklagen vor dem Wiener und Passauer Konsistorium

Claire Chatelain (Lille)
Ein adeliges Beamtenpaar vor Gericht: Eingesetzte Kapitalsorten im Eheverfahren zur Trennung von Tisch und Bett am Ende der Regierungszeit von Ludwig XIV.

Ulrike Bohse-Jaspersen (Hagen)
Weiblichkeitskonzepte und Männlichkeitsvorstellungen in der spätkolonialen Gesellschaft Boliviens. Martina Vilvado y Balverde gegen Antonio Yta – eine Klage auf Eheannullierung in Sucre aus dem Jahr 1803

Mittagessen

14:30 – 16:30 Uhr
II Argumentative Strategien
Chair und Respondenz: Caroline Arni, Elinor Forster

Georg Tschannett (Wien)
„Das ist eine Liebe!“ Ehebruch, Untreue und andere (Liebes-)Verhältnisse. Geschlechtsspezifische Narrationen und Sexualnormen in den Scheidungsakten des Wiener Magistrats (1783 bis 1850)

Zuzana Pavelková Čevelová (Prag)
Ehestreitigkeiten vor dem erzbischöflichen Gericht in Prag


Quelle: http://ehenvorgericht.wordpress.com/2014/06/23/tagungsprogramm-des-workshops/

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Gesellschaftliche Innovationen: Wissenstransfer Universität – Gesellschaft

Wissenschaft hat strenge Regeln und die unterscheiden sich auch noch von Disziplin zu Disziplin. Zumeist werden die Ergebnisse in Fachzeitschriften veröffentlicht und diskutiert. Ob und wie sie im konkreten gesellschaftlichen Umfeld realisiert werden, welchen Einfluss sie auf Entwicklung und Veränderung haben – das zeigt sich in den meisten Fällen nur in natur- und ingenieurwissenschaftlichen Anwendungen. Gentechnik und Nanotechnologie, Elektromobilität oder Laseranwendungen – das sind Themenfelder, die z.T. als Fortschritt bejubelt, z.T. aber auch verteufelt und bekämpft werden.

Was aber ist mit sozial- und geisteswissenschaftlicher Forschung? Wie finden deren Ergebnisse ihren Weg in die Gesellschaft? Kann man von “sozialen Innovationen” sprechen? Ist solch ein Wandel wissenschaftlich induziert oder untersucht umgekehrt die Wissenschaft Ursachen, Hintergründe und Folgen von sozialen Veränderungen?

In der LMU werden diese und andere Fragen am 14. und 15. Juli diskutiert. Nicht nur interessante Vorträge und Präsentationen, auch Workshops werden angeboten und erlauben es, die eigenen Fragen und Überzeugungen im kleineren Kreise einzubringen.

 

Quelle: http://resilienz.hypotheses.org/177

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Coding da Vinci – Preisverleihung

mitgeteilt von Wolfgang Peters-Kottig, Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin (ZIB).

Wir möchten Sie im Namen aller Veranstalter herzlich zur öffentlichen Präsentation und Preisverleihung von Coding da Vinci, dem ersten Kulturdaten-Hackathon, am 6. Juli 2014 in das Jüdische Museum Berlin einladen.

Während des erfolgreichen Auftaktwochenendes von Coding da Vinci Ende April haben die etwa 150 Teilnehmer/innen auf Basis der von 16 Kulturinstitutionen zur Verfügung gestellten offenen Kulturdaten erste Ideen für neue Anwendungen entworfen. Jetzt befinden sich die Teams im “10-Wochen-Sprint”. Sie entwickeln ihre Projekte weiter, um sie im Juli anschaulich zu präsentieren! Die fünf besten Projekte werden von einer Jury prämiert.

Wir würden uns daher sehr freuen, Sie und Ihre Freunde und Kollegen am 6. Juli 2014 ab 10:30 Uhr im Jüdischen Museum (Lindenstr. 9-14, 10969 Berlin) zur Preisverleihung begrüßen zu dürfen!

Melden Sie sich bitte hier zur Coding da Vinci – Preisverleihung an: http://codingdavinci.de/anmeldung/
Weitere Informationen zum Programm: http://codingdavinci.de/programm/

Wenn Sie schauen möchten, welche Institutionen Daten zur Verfügung gestellt haben, können Sie das hier auf der Coding da Vinci Webseite tun.
Wenn Sie sich einen ersten Eindruck über die Projekte verschaffen wollen, schauen Sie auf unser Hackdash, dort finden Sie erste Skizzen dazu.

Leiten Sie diese Information bitte auch in Ihre Netzwerke weiter!
Und folgen Sie uns auf twitter: @codingdavinci – Hashtag: #codingdavinci

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3651

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Digital Classicist Seminar Berlin 2014/15: Call for Papers

Wir freuen uns, hiermit den Call for Papers für die dritte Reihe des Digital Classicist Seminar Berlin im Wintersemester 2014/15 bekannt geben zu können. Diese Seminarreihe orientiert sich an dem Digital Classicist Work in Progress Seminar in London und wird von dem Deutschen Archäologischen Institut und dem Excellenzcluster TOPOI in Berlin veranstaltet.

Sie sind herzlich dazu eingeladen Beiträge einzureichen, welche die innovative Anwendung moderner digitaler Methoden, Ressourcen und Techniken in den verschiedensten Bereichen der Altertumswissenschaften thematisieren. Die Vorträge können beispielsweise folgende Themenbereiche adressieren: digitale Editionen, Technologien zur maschinellen Sprachverarbeitung, Bildverarbeitung und Visualisierung, Linked Data und Semantic Web, Open Access, Raum- und Netzwerk-Analyse sowie andere digitale oder statistische Methoden. Insbesondere werden Vorschläge begrüßt, aus denen hervorgeht, wie dank der Anwendung digitaler Methoden fachübergreifende Fragen beantwortet werden können. Die im Seminar präsentierten Inhalte sollten sowohl Philologen, Historiker und Archäologen als auch Informationswissenschaftler und andere Personen mit wissenschaftlichem Interesse an den genannten Fragestellungen ansprechen.

Anonymisierte Vorschläge [1] im Umfang von 300-500 Wörtern (bibliographische Angaben ausgenommen) können bis spätestens Mitternacht (MEZ) am 1. August 2014 über die folgende Webseite hochgeladen werden. Die Zusammenfassung der geplanten Vorträge in können in deutscher und/oder englischer Sprache eingereicht werden, jedoch sollen die Vorträge in englischer Sprache gehalten werden. Bitte teilen Sie uns im Online-Formular mit, ob der gleiche Vortrag bereits bei anderen Veranstaltungsreihen oder Konferenzen eingereicht wurde. Die bisherige Quote von akzeptierten Vorschlägen lag 2012/13 bei 41% und 2013/14 bei 31%.

Die Seminare werden von Oktober 2014 bis Februar 2015 alle 14 Tage jeweils dienstags um 18.00 – 19.30 Uhr in den Räumen des Excellenzclusters TOPOI und dem DAI in Berlin-Dahlem stattfinden. Das vollständige Programm wird im September bekannt gegeben werden. Wie in den vergangenen Jahren werden die Seminare aufgezeichnet und als Videos online bereitgestellt werden. Die Vortragenden sollen so weit wie möglich bei der Finanzierung ihrer Reise- und Unterkunftskosten unterstützt werden. Nähere Informationen dazu werden bei der Veröffentlichung des Programms mitgeteilt. Außerdem ist geplant, ausgewählte Beiträge der ersten drei Seminarrreihen in einem Band der neuen Open Access Reihe von TOPOI zu veröffentlichen.

 
[1] Die anonymisierte Kurzbeschreibung des geplanten Vortrages sollte keine Angaben zu Autor(en), Institution(en) und zugehörigen Publikationen enthalten. Sofern auf eigene Publikationen verwiesen wird, sollte dies nur durch die allgemeine Referenz “Publikation des Verfassers” erfolgen. Der bzw. die Autorennamen und die institutionelle Zugehörigkeit werden zusammen mit dem Titel des Vortrags durch separate Felder des Online-Formulars erfasst.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3647

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5. Berliner Gespräche zur Digitalen Kunstgeschichte: Bilderflut – Bilderschatz

via Christina Danick und Georg Schelbert:

Der nächste Termin der Berliner Gespräche zur Digitalen Kunstgeschichte ist einem zentralen kunst- und bildgeschichtlichen Thema gewidmet – dem Umgang mit der immer schneller steigenden Menge an digitalen Bildern.

Berliner Gespräche zur Digitalen Kunstgeschichte V, ‘Bilderflut – Bilderschatz’

Termin: 7. Juli 2014, 11:00-16:30 Uhr
Ort: Humboldt-Universität zu Berlin, Grimm-Zentrum, Geschwister-Scholl-Str. 1-3, Auditorium

Jede Sekunde werden Hunderttausende von Bildern produziert und über das Netz zugänglich gemacht. Es sind Mengen verfügbar, die mit traditioneller Katalogisierung nicht mehr bewältigt werden können. Diese Flut ist aber auch ein Schatz. Sowohl als Dokumentation unserer gestalteten Umwelt, als auch als selbstständige Werke sind diese Bilder für die kulturhistorischen Disziplinen gleichzeitig Medium und Gegenstand. Aber anders als Texte entziehen sich Bilder Ordnungsprinzipien und lassen sich nicht ohne weiteres nach „Sinn“ durchsuchen. Daher stellen sich Fragen nach der Handhabung der Bilder und ihrer Inhalte immer dringender. In durchaus pragmatischer Perspektive möchte die Veranstaltung das Spektrum der technischen, fachlich-organisatorischen und kultur- und bildgeschichtlichen Aspekten des Themas in den Blick nehmen.
Die abschließende Diskussionsrunde wird, wie immer, den intensiven Austausch mit allen Anwesenden bieten. Wir hoffen auf rege Teilnahme auch aus unserem Kreis und freuen uns auf interessante Diskussionsbeiträge.

Das Programm findet sich unter http://www.kunstgeschichte.hu-berlin.de/veranstaltungen/bgdk5/.
Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenlos. Für die Planung der Veranstaltung bitten wir um eine kurze formlose Anmeldung unter ikb.bgdk@hu-berlin.de.

Programmflyer zum Download (pdf)
Plakat zum Download (pdf)

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3622

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Digitale Kunstgeschichte: Internationale Arbeitstagung 26. und 27. Juni 2014

Unter dem Motto “Digitale Kunstgeschichte: Herausforderungen und Perspektiven” findet vom 26. bis 27. Juni eine internationale Arbeitstagung am Schweizerischen Institut für Kunstgeschichte in Zürich statt.

Auf dem Programm stehen neben zwei Keynotes (Prof. Dr. Anna Schreurs-Morét: Enthusiasten, Zweifler und Eingeborene: Eine Suche nach der goldenen Mitte im Umgang mit den digitalen Medien in der Kunstgeschichte und Prof. Dr. Hubertus Kohle: Digitale Kunstgeschichte. Plädoyer für eine Normalisierung) ein Abendvortrag von Prof. Dr. David Gugerli zu Korrespondenzen der digitalen Gesellschaft: Wie die Welt in den Computer kam sowie zwei Workshopmodule:

Workshops Modul 1 (Donnerstag, 26. Juni 2014)

  • 1a Open Access
  • 1b Digital Workspace
  • 1c Normdaten
  • 1d Digitalisierung und Methodologie

Workshops Modul 2 (Freitag, 27. Juni 2014)

  • 2a Big Data
  • 2b Archive und Sammlungen
  • 2c Digitalisierung und Recht
  • 2d Nachhaltigkeit

Ziel der Arbeitssitzungen ist es, ein Statement beizutragen zu der Erklärung Acht Punkte zu einer digitalen Kunstgeschichte, die am Schluss der Tagung verabschiedet wird.

Nähere Informationen zur Tagung und Anmeldung gibt es im Internet unter: http://sik-isea.ch/Aktuell/Veranstaltungen/DigitalArtHistory/tabid/359/Default.aspx

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3617

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Viertes TextGrid-Nutzertreffen: Anpassungen und Erweiterungen

Am 4. und 5. August 2014 wird an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg das vierte TextGrid-Nutzertreffen stattfinden. Der Themenschwerpunkt „Anpassungen und Erweiterungen“ verbindet dabei Erfahrungsberichte aus Projekten, die TextGrid nutzen, mit Workshops zur fortgeschrittenen Nutzung von TextGrid Laboratory und Repository. Die Veranstaltung richtet sich aber auch an Interessierte, die noch keine Erfahrung im Umgang mit der Forschungsumgebung TextGrid haben.

In Vorträgen und bei den Posterpräsentationen im Rahmen des TextGrid-Cafés werden die Projekte „SlaVaComp“, „Theodor Fontanes Notizbücher“ und „Blumenbach online“ vorgestellt. Eine einführende Schulung vermittelt im Vorfeld des Treffens die Grundlagen für die Arbeit mit der virtuellen Forschungsumgebung. In Workshops werden Anpassungen aus konkreten Projekten vorgestellt und in Übungen nachvollzogen. In einem Workshop wird gezeigt, wie XML-Datenbanken in TextGrid eingebunden werden können. Ein anderer demonstriert, wie mit XSLT synoptische Ansichten erzeugt werden können. Die Möglichkeit, mit Entwicklern von TextGrid direkt ins Gespräch zu kommen, rundet das Programm ab.

Eine Anmeldung ist erforderlich. Das entsprechende Formular und weitere Informationen finden sich auf der Webseite zum Nutzertreffen.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3556

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Wer produzierte das Wissen, auf das sich die Geschichte des 19. Jh. stützt? Zwei Tagungen

Dass historische Quellen – welcher Art auch immer – keinesfalls jene „transparenten Fenster“ in die Vergangenheit sind1, als welche sie die Geschichtswissenschaft früherer Generationen benutzen zu können glaubte, ist eine Erkenntnis, die unter HistorikerInnen heute kaum mehr explizit bestritten werden dürfte. Mit ihrer Anwendung in der geschichtswissenschaftlichen Praxis sieht es freilich je nach Quellengattung, Epoche und Einzelfall noch recht unterschiedlich aus, und auch die quellenkundliche Forschung, die sich darauf richtet, Überlieferungen in ihrer unhintergehbaren Gemachtheit zu verstehen, hat in vielen Bereichen noch große Aufgaben vor sich.

Dabei dürften gerade Materialien aus der jüngeren und jüngsten Vergangenheit ein besonderes Risiko in sich tragen. In ihrer sprachlichen und medialen Form wirken sie oft verhältnismäßig vertraut und leicht verständlich – wodurch die Illusion von Transparenz leichter entsteht als bei mittelalterlichen Urkunden oder antiken Inschriften. Daher rührt wohl in erster Linie die relative Schwäche und geringe Verbreitung quellenkundlicher und historisch-grundwissenschaftlicher Forschung zum 19. und 20. Jahrhundert, die in diesem Blog auch kürzlich im Hinblick auf den Vergleich zwischen Aktenkunde und Diplomatik zur Sprache kam.

Die beiden Veranstaltungen, auf die hier hingewiesen werden soll, vertreten zwei Forschungsgebiete, die in dieser Hinsicht in neuester Zeit wichtige Beiträge leisten und eine breite Kenntnisnahme verdienen: die Geschichte der amtlichen Statistik und jene der Archive. Beide Institutionen erlebten im 19. Jahrhundert einen bemerkenswerten Aufschwung, der mit dem Ausbau und der Professionalisierung der staatlichen Verwaltung ebenso zusammenhing wie mit der Arbeit an der Konstruktion nationalstaatlicher Identitäten, die auf entsprechend zusammengestellte Wissensbestände gestützt wurden. Die Ergebnisse ihrer Tätigkeit sind noch heute unumgängliche Arbeitsgrundlagen für HistorikerInnen, die aber eben nicht als „transparente Fenster“ benutzt, sondern als selektiv und intentional konstruiertes Wissen angesehen werden müssen. Die Erforschung ihrer Produktionsbedingungen und ihrer Funktionen im Kontext der Entstehungszeit bildet einen Überschneidungsbereich zwischen Politik- und Verwaltungsgeschichte einerseits, Wissenschafts- und Wissensgeschichte andererseits; und die aus dieser Forschung zu schöpfenden Reflexionen sind einerseits bei der Arbeit zur Geschichte des 19. Jahrhunderts konsequent im Auge zu behalten, andererseits aber auch durchaus für das Verhältnis von Wissenschaft und Politik in der Gegenwart relevant.

Call for Papers: Die Zählung der Welt. Kulturgeschichte der Statistik vom 18. bis 20. Jahrhundert

Für die Tagung, die im September 2015 in Göttingen stattfinden soll, endet in wenigen Tagen die Einreichfrist für Abstracts. Die Veranstalter Stefan Haas, Michael C. Schneider und Nicolas Bilo schreiben über ihre Perspektive und Ziele Folgendes:

„Bisher sind Statistiken im Wesentlichen als sozialpolitisches oder sozioökonomisches Phänomen, in historischer Perspektive als Datengrundlage der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte thematisiert worden. Die Tagung möchte diesen Blick um eine kulturhistorische Perspektive erweitern. Statistiken bilden eine (historische) Wirklichkeit nicht nur rational ab, sie tragen vielmehr durch Kategorisierung und Taxonomie von Daten zu einer spezifischen Konstruktion von Realität bei, ja mehr noch: Die Erhebung der Daten selbst basiert bereits auf vorgängigen Entscheidungen über die Realitätskonstruktion, die nicht immer offengelegt werden.

Die Tagung verfolgt zwei Ziele: Erstens will sie ein Forum schaffen, Statistiken als Medium moderner Politik und gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse zu historisieren. Durch die Verortung im Kontext der Erfindung der Nationalstaaten und im transnationalen Vergleich soll gefragt werden, welche historischen Bedingungen für die Entwicklung und den Einsatz von Statistik Bedeutung hatten. Zweitens soll gefragt werden, wie Statistiken Realität repräsentieren und wie sie dadurch eine kulturelle Wirklichkeit erzeugen, die dann geschichtswirksam wird. Dazu möchte die Tagung einen Zeitraum von der Einführung von Statistiken im 18. Jahrhundert bis zum Beginn des Kalten Krieges umfassen. Räumlich und kulturell will sie sich nicht auf eine westliche Binnenperspektive verengen, sondern auch Platz für transkulturelle und transnationale Vergleiche bieten. Schließlich fragt die Tagung nach dem wachsenden Einfluss der Mathematisierung auf die verschiedenen Agenturen der Datenerhebung seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts und das Verschmelzen mathematisch-probabilistischer Methoden mit den herkömmlichen Praktiken der Datenauswertung.“

Der vollständige Call for Papers ist auf HSK zu finden.

Tagung: Archives and History. Making Historical Knowledge in Europe during the Long Nineteenth Century

Ebenfalls in Göttingen findet vom 26. bis 28. Juni 2014 diese Tagung statt, in der das Verhältnis von Archiven und Geschichtswissenschaft im 19. Jahrhundert thematisiert wird. Zur Sprache kommen sowohl die Frage, wie Archive und Archivbestände gebildet wurden, als auch die Bedingungen der geschichtsforschenden Arbeit in und mit ihnen. Aus der Ankündigung durch den Veranstalter Philipp Müller:

Under which institutional conditions were historians able to undertake historical studies in archives? And how did these conditions of historical-archival research impinge on the production of historical knowledge? In looking into these two inextricably interlinked matters, the symposium highlights an essential, and ultimately scientific, attribute of historical work, rising to prominence in Europe during the long nineteenth century. In order to advance our understanding of the history of the study of records and files, its performance and ramifications for the making of historical knowledge, the symposium draws on different strands of scholarship and gathers experts from different fields of research such as the history of historiography, the history of sciences, anthropology and the history of archives.

Das Programm ist gleichfalls auf HSK abrufbar.

  1. Die Metapher ist hier entlehnt nach GEARY, Patrick J.: Entre gestion et gesta. Aux origines des cartulaires, in: GUYOTJEANNIN, Olivier – MORELLE, Laurent – PARISSE, Michel (Hrsg.): Les cartulaires. Actes de la Table ronde organisée par l’École nationale des chartes et le G.D.R. 121 du C.N.R.S. (Paris, 5–7 décembre 1991) (Mémoires et documents de l’École des chartes 39), Paris 1993, 13–26, hier 13. Vgl. die daran geknüpfte Diskussion bei KURATLI HÜEBLIN, Jakob: Archiv und Fälscherwerkstatt. Das Kloster Pfäfers und sein Umgang mit Schriftgut, 10. bis 18. Jahrhundert (Studia Fabariensia. Beiträge zur Pfäferser Klostergeschichte 4), Dietikon – Zürich 2010, 16–18.

Quelle: http://achtundvierzig.hypotheses.org/559

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