Auswanderung der Juden aus der Provinz Posen

Die Auswanderung aus der Provinz Posen begann schon in der ersten Hälfte des 19. Jhs. Viele Juden verließen die Provinz, insbesondere, nachdem die wirtschaftliche Krise der 1840er Jahre die Lage noch verschlechtert hatte.

Die Auswanderung war nur selten als Protest gegen die preußische Politik, sondern als Reaktion auf die wirtschaftliche Entwicklung zu verstehen ist. Auch auf den sich verschärfenden Konflikt zwischen Polen und Deutschen reagierten viele Juden mit Auswanderung. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch den Mangel an jüdischen Lehrern in den kleinen Gemeinden und fehlende Möglichkeiten universitärer Bildung. Während 1867 der jüdische Bevölkerungsanteil noch bei 4,3 Prozent lag, waren es 1900 nur noch 1,9 Prozent. Der erste Posener Heimatverein entstand in Berlin 1870.
Das Ende der deutsch-preußischen Oberhoheit über die Provinz Posen traf auch die Juden völlig unerwartet.

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Quelle: http://phdj.hypotheses.org/74

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Jüdische Wanderfürsorge

Verena Hennings/ Sabine Hering
Prägungen der jüdischen Wohlfahrt durch die Wanderfürsorge
(1880-1933)

Wanderfürsorge und soziale Stiftungen als Grundsätze der jüdischen Wohlfahrt

Obwohl die Beschäftigung mit der Verfolgung, Vertreibung und Rettung der Juden sich in der Regel auf die Ereignisse in der NS-Zeit konzentriert, hat das Thema auch in den Jahrzehnten davor eine durchaus eigenständige Bedeutung gehabt. Deshalb scheint ein Blick auf die Problemlagen und Hilfestrukturen vor 1933 nicht nur von Interesse zu sein, weil diese die Voraussetzungen und die Erfahrungswerte geliefert haben, auf welchen die jüdische Selbsthilfe in der NS-Zeit aufbauen konnte; sie haben auch einen der beiden zentralen Bestandteile der jüdischen Wohlfahrt bis zum Ende der Weimarer Republik in entscheidender Weise geprägt.

Die Wanderfürsorge und der Aufbau sozialer Stiftungen sind seit jeher die beiden typischen Ausformungen der jüdischen Wohlfahrt gewesen: Während die Wanderfürsorge die Antwort auf die ‚Heimatlosigkeit’ des jüdischen Volkes darstellt, können die den spezifischen Bedürfnissen der jüdischen Bürgerinnen und Bürgern entsprechenden sozialen Stiftungen als ein Ausdruck der Repräsentanz jüdischen Lebens in der Sesshaftigkeit gelten.

In beiden Ausformungen der jüdischen Wohlfahrt finden sich – abhängig von den regionalen Gegebenheiten, wirtschaftlichen Umständen und zeitgemäßen Gepflogenheiten – große Unterschiede: Ebenso wie das Spektrum der sozialen Stiftungen von bescheidenen Formen der Selbsthilfe (z.B. kleine Kranken- und Altenstationen für in Not geratene Juden) bis hin zu prachtvollen und wegweisenden Einrichtungen reichte, zeichnet sich auch die Wanderfürsorge durch eine beachtliche Breite und Vielfalt der Hilfen aus, die im Folgenden Gegenstand der Darstellung sein werden.

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Quelle: http://akjw.hypotheses.org/54

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„Wir haben schon mal angefangen ..“ – Als Freies Radio noch illegal war

aufkleberEin Beitrag von Jan Bönkost (Bremen)

Im Juni 1980 wird die “Republik Freies Wendland” auf dem Bohrplatz 1004 mit einem der bisher größten Polizeieinsätze der BRD geräumt. Die aus dem gesamten Bundesgebiet angereiste Presse muß dafür das Gelände verlassen. Als erster wird ein NDR-Reporter unter Gewaltandrohung vom Platz entfernt, weil er live im Radio von der Räumung berichten wollte. „Anweisung von oben“ heißt es von der Polizei: „Wenn der Bademeister das Bad schließt, dann kommt auch kein anderer mehr rein“.

Doch der Ausschluß der Öffentlichkeit wird von Radio Freies Wendland durchbrochen. Den ganzen Tag über berichtet der illegale Sender live vom Dorfplatz der Atomkraftgegner*innen: „Das wichtigste ist ja, daß das ganz, ganz viel Leute mitkriegen, direkt, wie das hier abläuft, was für eine Stimmung unter uns ist und daß von uns keinerlei Gewalt ausgeht.“ Der gesamte Landkreis hängt am Radio. Erst kurz bevor die Räumung abgeschlossen ist, vergraben die Radiomacher*innen ihr Mikrofon, um nicht entdeckt zu werden.

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Quelle: https://kritischegeschichte.wordpress.com/2016/03/03/wir-haben-schon-mal-angefangen-als-freies-radio-noch-illegal-war/

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Der Schleier der Imagination

Doch kehren wir zurück zu den fehlenden Erzählungen über Hermaphroditos. Ich habe diesen Umstand lange Zeit einfach als rätselhafte Tatsache hingenommen und mich notgedrungen mit der Analyse der Bildquellen vertraut gemacht. Erst der neulich unternommene Versuch,…

Quelle: http://intersex.hypotheses.org/2407

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Identity or Brand for the HPBG? “Preussen sells”

 

English

State museums such as HPBG are highest-level politico-cultural institutions. Currently, a new conceptual design for the permanent exhibition in the House of the History of Brandenburg-Preußen (Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte; HBPG) in Potsdam is being debated. The exhibition has been in place since 2003 and is therefore out-dated, at least from the perspective of exhibition technology. Museum-related didactical innovations alone do not play a role during considerations about the new concept. Instead, economic interests seem to be decisive – a trend that is currently emerging in many publicly financed museums and exhibition venues[1] in Germany.

 

 



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Quelle: http://public-history-weekly.oldenbourg-verlag.de/4-2016-7/preusen-sells/

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Good or bad remembrance? No Stolpersteine in Munich

 

English

No “Stolpersteine”? It has become a societal and political consensus to commemorate the Holocaust and the victims of the NS regime. However, the appropriate format is highly debated.[1] This is also the case in the debate about the Stolpersteine project in Munich. Nonetheless, there is a multifaceted remembrance culture in the capital of Bavaria.

 

 



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Quelle: http://public-history-weekly.oldenbourg-verlag.de/4-2016-7/good-remembrance-bad-remembrance-no-stolpersteine-in-munich/

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The Return of #DADA (Konferenz, Zürich, 7-9 Apr 16)

The Return of DADA / Die Wiederkehr von DADA / Le Retour de DADA

Internationale Tagung, Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1, 8001 Zürich, CH,
(7.4., 14:00-18:30 / 8.4., 10:00-19:00 / 9.4., 10.00-12:30)

Konzeption und Organisation: Prof.

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Quelle: https://kritischegeschichte.wordpress.com/2016/03/03/the-return-of-dada-konferenz-zuerich-7-9-apr-16/

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150 Jahre IHK Braunschweig. Personen machen Geschichte: Teil 3: Richard Stegemann, der Nachfolger

Richard Stegemann wurde am 16. August 1856 als einer von drei Söhnen und drei Töchtern des Kreisrichters Franz Stegemann und seiner Ehefrau Philippine Schaefer in Wanzleben geboren. Nach dem Tod des Vaters 1862 zog die Familie nach Brandenburg, wo Richard Stegemann die Vorschule und die ersten Klassen des Gymnasiums besuchte. Nachdem es der Mutter gelang, die Brüder Otto und Richard Stegemann zum 14. April 1871 in Schulpforta anzumelden, zog die Familie nach Naumburg. Nach dem Tod der Mutter 1872 übernahm ein Onkel, der Berliner … 150 Jahre IHK Braunschweig. Personen machen Geschichte: Teil 3: Richard Stegemann, der Nachfolger weiterlesen

Quelle: http://histbrun.hypotheses.org/290

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Seit Januar sind die Archivbestände zum Zweiten Weltkrieg vollständig zugänglich (Mittwochstipp 82 )

Seit dem 4. Januar 2016 sind die Archivbestände zum Zweiten Weltkrieg in den französischen Archiven vollständig zugänglich, wie das französische Nationalarchiv am 8. Januar auf seiner Website bekannt gab. Eine Verordnung, die kurz vor Weihnachten unterschrieben und am 27. Dezember … Weiterlesen

Quelle: http://francofil.hypotheses.org/3841

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Workshop Review: Expert Workshop on Topic Models and Corpus Analysis

Under the auspices of DARIAH-EU Working Group Text and Data Analytics an expert colloquium was held at Dublin City University’s Adapt Centre, 14th – 15th of December 2015, on the subject of topic models and corpus-analytic approaches in the humanities, with a special focus on literary studies and the philologies.

In the light of increasingly available digital text ressources and suitable quantitative methodologies – which are increasingly able to augment or even reframe research questions traditionally seen as exclusively qualitative – such approaches have found their way into a variety of humanities desciplines and demand a closer look at their domain-specific adaptions, technically as well as epistemologically. As such the workshop was addressed to experienced users, researchers, and developers working with corpus-analytic approaches, especially those geared towards the automatic analysis of semantic content. Contributions ranged from specific experience reports to opinion pieces discussing the broader implications of said approaches, and while the workshop was set up around a group of experts from TDA working group, it was open to the public and well attended by master students and doctoral researchers working in the field.

In the course of the two-day programme, a wide variety of corpus-analytic approaches were discussed – ranging from topic models and other established methods of ‚distant reading‘ to approaches using novel feature combinations. It was a variety of contributions, which were furthermore framed by a unique perspective from translation studies, as presented by Sharon O’Brien. Her keynote pointed at various critical points during the adoption of computer-aided methodologies in translation studies – a discipline that came into contact with language technology early on – showing that machine translation is eventually able to adapt the job to the person, rather than forcing the user to work for the machine. It is a development that led to human-in-the-loop approaches – where the initial machine output acts as a springboard for the actual translation, harboring extensive savings of time – and to the development of an integrated, cognitive perspective on machine translation.

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=6472

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