http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00105446/image_6
Die 1479 beendete lateinische Chronik des Niederaltaicher Benediktiners (GND) ist als Ganzes ungedruckt. München, SB 1214, kann als Widmungsexemplar gelten (als Autograph ist die Handschrift nicht zu belegen). Am 22. Oktober 1478 hatte Herzog Georg von Bayern historische Auskünfte vom Kloster erbeten (sein deutsches Schreiben eröffnet das Werk), wohl um die Studien des Landeschronisten Hans Ebran zu unterstützen (so die ansprechende Vermutung von Moeglin 1985, S. 236-240). Außer dem Archivar Heinrich Waltzer, der seine Dissertation über Hauer in der Archivalischen Zeitschrift NF 10 (1902), S. 184-289 (Internet Archive) publizierte, hat sich niemand gründlich mit dem Werk befasst.
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„Why can a computer do so little?“, so lautete 1976 die auf den ersten Blick überraschende Frage von Roberto Busa, den man gemeinhin als den Vater der Digital Humanities bezeichnet[1]. Tatsächlich steckt in diesem Satz eine der grundsätzlichen und bis heute gültigen Fragestellungen bezüglich des Einsatzes von Computern und digitalen Methoden in den Geisteswissenschaften: Geht es darum, effizienter zu sein, menschliche Arbeit zu vereinfachen und Arbeitskraft zu sparen? Oder können Computer uns dabei helfen, neue wissenschaftliche Fragestellungen zu generieren und alte Fragestellungen systematischer, tiefer und besser zu beantworten? Ist auch letzteres der Fall – und davon soll hier ausgegangen werden – dann muss man, mit Willard McCarty, die Frage weitertreiben und nicht nur fragen, warum Computer so wenig können, sondern überlegen, warum Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftler so wenig mit Computern machen[2]. Und: woher wissen wir eigentlich, dass es tatsächlich so wenig ist? Und weiter: Wenn es nicht so wenig ist oder mehr sein könnte, warum machen wir es dann so?[3]