Quantitativ unterwegs. Ein paar Gedanken zur Geschichtsschreibung im digitalen Zeitalter

„Statistical research is for the historian a good servant but a bad master. It profits him nothing to make statistical generalizations, unless he can thereby detect the thought behind the facts about which he is generalizing.“

(Robert George Collingwood: The Idea of History, Oxford 1946)

Seit einigen Jahren ist ein kräftiges Comeback in der Anwendung quantitativer, computergestützter Ansätze in der historischen Recherche spürbar geworden. Comeback woher? Aus einer eher durch Misserfolg geprägten Tradition.1Nichtsdestotrotz ist Optimismus angesagt. Die begangenen Fehler können das heutige Comeback stärken. Aber nur vorausgesetzt, wir bemühen uns, über sie zu reflektieren und sie zu vermeiden.

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Quelle: https://tgtub.hypotheses.org/1078

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Gerda Henkel Fellowship for Digital History

With the generous support of the Gerda Henkel Foundation, the German Historical Institute (GHI) and the Roy Rosenzweig Center for History and New Media at the George Mason University (RRCHNM) invite applications from postdoctoral scholars and advanced doctoral students for a 12-month fellowship in digital history.

Over the last few years there has been a stunning growth of new and exciting digital tools and methods that have the potential to augment and revolutionize traditional historical research. Historians have turned to data mining, GIS, and social network analysis—to name just a few new digital tools—to analyze source material in innovative ways and to provide unique insights for their research. Scholars increasingly need to develop their own familiarly and facility with these new digital tools and approaches in order to take advantage of their potential for their research. As a means to build out that capacity, this fellowship is intended scholars who are perhaps new to digital history but are interested in developing new skills and methods that could aid their research as well as to support junior scholars already working in the field of digital history. Additionally, the fellowship aims to connect scholars from Europe to the digital history landscape in the United States.

The fellowship will provide a unique opportunity for the recipient to work on his or her research project at RRCHNM, where she/he will be in residence for one year. We welcome applications from scholars who are seeking seed-funding in order to develop a thrilling idea into a new project and/or funding proposal as well as from scholars who wish to pursue fully-fledged research projects.

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Quelle: http://digigw.hypotheses.org/1619

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Clio-Guide – Regionen: Digitale Geschichtswissenschaft im globalen Kontext

Welchen Einfluss haben digitale Fachinformationen auf die Arbeit von Historikern weltweit? Wie akzeptiert sind digitale Informationsressourcen und Medien in den einzelnen Ländern und Regionen? Welche Länder nehmen bei der Nutzung digitaler Ressourcen eine Vorreiterstellung ein?

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Antworten auf diese Fragen liefert die Unterkategorie „Regionen“ des Clio-Guides von Clio-Online. Fachportal für die Geschichtswissenschaften. Der Clio-Guide versteht sich als ein Handbuch zu digitalen Ressourcen für die Geschichtswissenschaft und verfolgt das Ziel, eine faktenorientierte Einführung zum Stand der digitalen Fachinformation und eine Übersicht der wichtigsten digitalen Hilfsmittel zu geben. Aufgrund der zunehmenden Bedeutung transnationaler Perspektiven in der Geschichtswissenschaft bildet die Kategorie „Regionen“ einen der fünf Schwerpunkte des Handbuchs. Hier finden sich insgesamt 17 Guides, die den Stand der digitalen Fachinformation in der geschichtswissenschaftlichen Forschung einzelner Länder und Regionen weltweit wiedergeben.

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Quelle: https://gab.hypotheses.org/2890

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Digitalität in den Geisteswissenschaften – Das Digitale als Medium und Blickpunkt der Forschung

In Ergänzung zur Symposienreihe „Digitalität in den Geisteswissenschaften“ hier einige weitere Überlegungen zu digitalen Geschichts- und Geisteswissenschaften:
Manfred Thallers, Herbert HrachovecsGudrun Gersmanns und die anderen Exposées bieten gute Überblicke über neue Denkweisen, Methoden und Ansätze, daher möchte ich nur einen Punkt herausgreifen, den ich in mehreren Schritten extra betonen möchte:

Rein digitale Quellen verändern gleich einem „trojanischen Pferd“ alle Abläufe geisteswissenschaftlicher Forschung nachhaltig.

 

Diese These, die quer durch die Geisteswissenschaften wirkt, möchte ich hier kurz anreissen:

 

1. Der Begriff Digitalisierung

Digitalisierung umfasst für mich sowohl das „Duplizieren“ analoger Information und die Transformation in digitale Formate – wie es heute regelmäßig genutzt wird – aber mehr noch das Fortschreiten rein digitaler Primärquellen, Artefakte und Forschungsergebnisse, die mich als Digitalen Historiker vor ganz neue Herausforderungen stellen, die ich kaum alleine (die bevorzugte Arbeitsweise) bewältigen kann.



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Quelle: http://digisphere.hypotheses.org/34

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Vom autonomen Handeln – Computer als historische Akteure?

Unsere Autos lügen uns an, [1] Google will E-Mails automatisch bewerten und beantworten [2] und autonome Waffensysteme erschrecken namhafte KI-Forscher.[3] Übernehmen die Maschinen also mehr und mehr die Kontrolle über unser Tun, wie es in unzähligen Science-Fiction-Werken bereits ausgiebig prophezeit wurde? Und wandeln sich Computer demnach in der kulturellen Wahrnehmung erneut, werden sie also, nachdem sie schon als Maschine, Werkzeug und Medium metaphorisiert werden konnten,[4] zudem noch zu unabhängigen Akteuren?

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Expocomic20081129_049 by Alonso Javier Torres under Creative Commons License 2.0

Solche Vorstellungen sind natürlich auch jenseits der schriftstellerischen Deutung nicht neu und wurden recht unterschiedlich konnotiert. So wurde die Möglichkeit einer menschliches Handeln imitierenden und quasi „denkenden“ Maschine von Alan Turing im Jahr 1950 vorgedacht und damit die theoretische Basis für die Entwicklung Künstlicher Intelligenz (KI) gelegt. Bereits fünf Jahre vorher beschrieb auch Vannevar Bush mit seinem „Memex“ ein Gerät, dass zwar vordergründig lediglich als Werkzeug des menschlichen Geistes fungieren sollte, jedoch zur Unterstützung des Nutzers auch autonome „Assoziationen“ von Informationen vornehmen können sollte, was letztlich eben auch „intelligente“ Fähigkeiten voraussetzt. [5]



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Quelle: http://digitalia.hypotheses.org/40

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Digitalia fundamentalis II – Relevanz und Methode

diskkonturHatte ich mich im ersten Teil vor allem damit beschäftigt, wie digitale Informationen überhaupt dauerhaft und verwertbar gespeichert und weitergegeben werden können, hier nun einige grundlegende Gedanken zur Relevanz genuin digitaler Quellen für die Geschichtswissenschaft und zu damit einhergehenden methodischen Aspekten. [1]

Relevanz und Authentizität

In Hinblick auf die schier unüberschaubare Menge an digitalen Daten, die sekündlich produziert wird und deren Ausmaß in Zukunft höchstwahrscheinlich noch gewaltig zunehmen wird, stellt sich als zentrale Frage die nach einer möglichen Auswahl der langfristig zu speichernden Informationen. Dies unterscheidet sich grundsätzlich zunächst nicht von der herkömmlichen Archivpraxis, bei der sich bereits ausgeklügelte Verfahren zur Bewertung der Relevanz von Archivalien herausgebildet haben. Trotzdem stellt man aber auch dabei immer wieder fest, dass die zur Beantwortung spezifischer Fragestellungen nötigen Dokumente schon lange der Kassation zum Opfer gefallen sind und keinerlei Abschriften oder Kopien mehr existieren. In der klassischen Archivstruktur ist eine Vorauswahl der aufzubewahrenden Materialien meist Kapazitätsgründen geschuldet, ein Problem, dass sich in Hinblick auf digitale Daten – wenn man die rapide technische Entwicklung von Speicherkapazität betrachtet – so vermutlich nicht mehr stellen wird. Dabei fallen jedoch andere Faktoren ins Gewicht: Wie lassen sich bei einer Unzahl sich vielleicht sogar widersprechender Daten die relevanten Informationen extrahieren, wenn wirklich alles gespeichert wird und mehr oder minder gleichberechtigt nebeneinander steht? Wäre in diesem Zusammenhang eine wissenschaftliche Vorbewertung sinnvoll und nach welchen Kriterien und durch wen könnte dies geschehen?



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Quelle: https://digitalia.hypotheses.org/27

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Digitalia fundamentalis – Speicher und Zugriff

In Übungen zur Arbeit mit historischen Quellen beginnen wir gerne einmal mit folgender kleinen Denkaufgabe:

Stellen Sie sich vor, im Jahre 2070 möchte eine Historikerin Ihre heutigen Alltagsumstände nachzeichnen. Welche Quellen würden ihr zur Verfügung stehen und was für Probleme könnten dabei auftreten?

Dieses Szenario dient in erster Linie natürlich dazu, eine gewisse Sensibilität für historische Quellen und deren Charakteristika (Authentizität, Plausibilität, Tradierung, Relevanz) aus einer individuellen Perspektive zu wecken, führt aber zwangsläufig auch immer zu einer Diskussion über „neue“ Quellenarten, die durch die Etablierung der vernetzten digitalen Welt überhaupt erst entstanden sind. Das wären zum Beispiel E-Mails, SMS, Chats, Facebook-Einträge, Tweets, Instant Messenger Nachrichten etc., und diese Reihe ließe sich beliebig fortsetzen und wäre zudem fast täglich durch vermeintlich neue Varianten zu ergänzen.

Deshalb zunächst einmal einige grundlegende Gedanken zur Wertigkeit und auch Verwertbarkeit solcher genuin digitaler Quellen für die heutige und künftige Geschichtswissenschaft. [1] Die historische Zunft beschäftigt sich seit einiger Zeit und vermehrt in den letzten Jahren mit den Möglichkeiten von geschichtlicher Forschung und Darstellung in der digitalen Welt (eine simple Netzsuche nach dem Stichwort digital history offenbart über eine halbe Milliarde Treffer), konzentriert sich dabei aber fast ausschließlich auf die Digitalisierung vorhandener manifester Quellen, computerisierter Auswertung derselben oder auf das weite Feld der Geschichtsvermittlung mittels der so genannten neuen Medien (beispielsweise über Blogs, Online-Archive oder via Twitter).

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Quelle: http://digitalia.hypotheses.org/21

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Digital Public History. Bringing the Public Back in

http://public-history-weekly.oldenbourg-verlag.de/3-2015-13/digital-public-history-bringing-the-public-back-in/ Digital History hat die Arbeitsgrundlage der HistorikerInnen und ihre zur Erschließung, Speicherung und zur Dokumentation verwendeten Werkzeuge verändert, ohne jedoch einen kritischen Gebrauch der digitalen Werkzeuge und Praktiken redlich zu diskutieren – dies vor allem dann, wenn es um Public History geht. Digital History zielt auf die Schaffung neuer Formen von Wissenschaft und neuer […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2015/08/6117/

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Digitalhistoryblog: Geschichtsblog des Monats April 2011

Ja, wir haben einige Einträge in die Rubrik “Geschichtsblog des Monats” ausgelassen – drei, um genau zu sein. Der letzte Eintrag im Dezember wies auf ein Weblog hin, dessen Betreiber bereits mit einem anderen Weblog-Projekt zum Geschichtsblog des Monats gekürt worden war. Das verhält sich bei dieser Weblog-Vorstellung exakt gleich. Das Weblog Historia i Media1 [...]

Quelle: http://weblog.hist.net/archives/5284

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April, April by NZZ

Leider muss ich Kollega Haber enttäuschen, denn ich kann nicht mit einem Aprilscherz aufwarten dieses Jahr (kein Scherz). Zumal ich gegen die Originalität der NZZ wohl kaum hätte bestehen können. Dort wird nämlich vermeldet, Wikileaks werde in Kürze sensationelle Dokumente veröffentlichen, die den Mord an Julius Caesar in ein völlig neues Licht stellten. So kann [...]

Quelle: http://weblog.hist.net/archives/5210

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