Die Nachhaltigkeitsproblematik digitaler Editionen – Workshopbericht

Dass digitale Editionen über die Möglichkeiten ihrer gedruckten Vorgänger und Gegenstücke in vielerlei Hinsicht hinausgehen können, ist breit akzeptiert und in manchem Antragstext schon zur festen Floskel geronnen. Die Editionspraxis im digitalen Medium bietet Raum für ein Textverständnis jenseits eindeutig kanonisierter Fassungen. Stattdessen sieht es “fragile, kollektive, kooperative, intertextuell verwobene, hypertextuell gestufte und segmentierte, temporal veränderliche textliche Äußerungsformen” vor, was ein Buch schwerlich leisten könnte.[1]

Seit den Anfängen der digitalen Editorik besteht aber auch ein Bewusstsein dafür, dass digitale Editionen bezüglich Nachhaltigkeit nicht per se besser abschneiden als bedrucktes Papier.[2] Vielmehr stellen sich hier ganz besondere zusätzliche Herausforderungen, die durchaus auch zur Auffassung führen, dass “nur das gedruckte Buch jene Langfristigkeit, Stabilität, Authentizität und Zitierbarkeit gewährleisten könne, die zu den zentralen Erfordernissen einer zu kanonisierenden Textfassung gehören”, wie es Patrick Sahle im Kontext der argumentativen Fundierung von Hybrideditionen beobachtet.[3]

Die (digitale) Methodenentwicklung ging von Anfang an mit Fragen der Nachhaltigkeit einher. Gut aufzeigen lässt sich dies am Beispiel der Text Encoding Initiative (TEI), die schon in ihrer Urfassung (P1) das Ziel verfolgte, ein Standardformat zum Datenaustausch in der geisteswissenschaftlichen Forschung festzulegen, das als reines Textformat ganz bewusst ohne Spezialsoftware bearbeit- und lesbar sein und sich an bestehenden und entstehenden Standards orientieren sollte.[4] Auch an den deutschen Akademien der Wissenschaften wird die Nachhaltigkeitsproblematik schon länger thematisiert, ein Beispiel dafür ist der Workshop zu Datenrepositorien, den die Arbeitsgruppe Elektronisches Publizieren im Oktober 2010 an der Düsseldofer Akademie durchführte.

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Quelle: https://dhd-blog.org/?p=11033

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Die Rheinische Landesgeschichte stellt sich vor

Tag der offenen Tür bei der Bonner Landesgeschichte, Foto: FNZRLG.

Am 19. Januar hat die Rheinische Landesgeschichte ihre Bonner Türen der Öffentlichkeit geöffnet – und großen Zulauf gefunden! Am Tag der offenen Tür, der in den Räumlichkeiten der Abteilung für Geschichte der Frühen Neuzeit und Rheinische Landesgeschichte des Instituts für Geschichtswissenschaft stattfand, nutzten zahlreiche Interessierte die Gelegenheit, sich über aktuelle Bonner Projekte zur Rheinischen Landesgeschichte zu informieren.Den BesucherInnen bot sich von vormittags bis nachmittags ein vielfältiges Angebot aus dem Bonner Landesgeschichtsprogramm: Vor Ort vertreten waren – neben dem gastgebenden Lehrstuhl – der Verein für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande, das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte und das Wissenschaftsblog Histrhen.

Großes Interesse an den Projekten des LVR, Foto: FNZRLG.

Das LVR-Institut stellte seine breite Palette langfristiger und jubiläumsbezogener Forschungen und Präsentationen zur Landesgeschichte vor.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2019/01/die-rheinische-landesgeschichte-stellt-sich-vor/

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Tagungsbericht “Die Stadt und die Anderen”

In Anbetracht der aktuellen politischen Diskussionen wies die diesjährige Bonner Herbsttagung zum Thema „Die Stadt und die Anderen. Wahrnehmung und Erfahrung von Fremdheit in Selbstzeugnissen und Chroniken des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit“ einen deutlicheren Aktualitätsbezug denn je auf.

Die Frage, welche Erkenntnisse zum Umgang mit Alterität in Spätmittelalter und Früher Neuzeit konstruktiv in die aktuelle Debatte um Migration und Flüchtlingspolitik einbringen lassen – und damit auch die Frage nach der gesellschaftlichen Relevanz vormoderner Geschichte –, beschäftigte die Teilnehmer/innen der von Andreas Rutz konzipierten Tagung. Übereinstimmend wurde betont, dass es sich in der Vormoderne um konfliktreiche, aber auch extrem konfliktfähige Gesellschaften gehandelt habe, die im Umgang mit dem (vermeintlich) Fremden sehr pragmatisch war.

Andreas Rutz eröffnet die Tagung, Foto: Histrhen.

Die Jahrestagung der von Michael Rohrschneider (Bonn) geleiteten Abteilung für Geschichte der Frühen Neuzeit und Rheinische Landesgeschichte des Instituts für Geschichtswissenschaft der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn wurde in Verbindung mit dem Verein für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande ausgerichtet und durch Histrhen medial begleitet. Entsprechend der Ausrichtung des Lehrstuhls zielte das Programm auf eine Verbindung von Stadt-/Landesgeschichte mit europäischer Geschichte und rückte das bedeutende Werk des Jubilars Hermann Weinsberg mit Beiträgen aus der Geschichtswissenschaft, Europäischen Ethnologie, Sprachgeschichte, Literaturwissenschaft und Philosophie sowohl in geographischer, chronologischer als auch in disziplinärer Hinsicht in einen größeren Kontext.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2018/12/die-stadt-und-die-anderen-tagungsbericht/

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Tagungsbericht (Juni 2018): Deutsche Historische Bibliografie. Präsentation, Partner und Perspektiven, (München, 25. / 26. Oktober 2017)

in: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie 65 (2018), S. 130-134 http://dx.doi.org/10.3196/18642950186523168 Der Workshop »Deutsche Historische Bibliografie (DHB). Präsentation, Partner und Perspektiven« fand am 25. und 26. Oktober 2017 im Institut für Zeitgeschichte München statt. Er wurde im Rahmen des Fachinformationsdienstes (FID) Geschichtswissenschaft durchgeführt von der Bayerischen Staatsbibliothek, der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, dem Deutschen Museum […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2018/06/9418/

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Nun sag, wie hältst Du es mit dem Digitalen Publizieren, Digital Humanities?

Eine retrospektive Gretchenfrage an die #DHd2018

von Fabian Cremer

Es könnte allgemein mehr zum Thema #dhd2018 gebloggt werden!

— dhd2018 (@dhd2018) March 13, 2018

#1 Es wird zu wenig gebloggt – zumindest im Anschluss an und über die Verbandstagung der Digital Humanities im deutschsprachigem Raum in Köln (#DHd2018 Kritik der digitalen Vernunft). Woran liegt das? Waren vielleicht fast alle vor Ort (trotz der Kältewelle kamen über 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer)? Es gab genug Sehnsuchtsbekundungen verhinderter, häufig virusgeplagter Kolleginnen und Kollegen. Sind alle wieder in ihre Forschungsarbeiten abgetaucht? Fehlt die Zeit und Motivation für eine Verschriftlichung der Gedanken?

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Quelle: https://editorial.hypotheses.org/113

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Arbeitstagung des Freiburger Arbeitskreises Literatur und Psychoanalyse zum Thema Angst. Ein Tagungsbericht verfasst von Lukas Potsch

Je mehr der Angstbegriff in den letzten Jahren in den öffentlichen Debatten gebraucht wurde, desto unbestimmter wurde er. Gegenwärtig, so scheint es, kann der Mensch Angst vor allem haben: Arbeitslosigkeit, fallende Aktienkurse, Atomkrieg, der Zuwanderung Asylsuchender oder Angst davor etwas in den sozialen Netzwerken zu verpassen – „Fomo“ genannt (vgl. bspw. Jauering/Kaiser 2018; Hagelüken 2018; Eckers 2018). Der Angstbegriff hat, so stellte der Philosoph Ludwig Marcuse schon 1956 fest, „in aller Munde seinen Umriß verloren“ (Marcuse 1956: 109).

Selbstverständlich setzt sich auch die Soziologie mit Angst auseinander. Kommunikations- und diskurstheoretische Ansätze betonen dabei oft die Instrumentalisierung von Angst: Gegen ein Argument, dass sich auf die subjektiv gefühlte Angst beruft, lässt sich kaum etwas erwidern (vgl. Luhmann 1985: 30f.; Wodak 2016: 11f.

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Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/11039

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