Systematik eines Urlaubs.


Was der Krieg Heinrich Echtermeyer lehrte.

Lukas Boch/Michael Boch

 

Bereits der erste überlieferte Feldpostbrief, den der Landwirt Heinrich Echtermeyer an seinen Bruder Bernhard schreibt, enthält die Bitte, ein Urlaubsgesuch beim örtlichen Amtmann einzureichen.[1] Diesen Wunsch formuliert er über seine gesamte Briefkorrespondenz hinweg immer wieder. In seinen überlieferten 58 Feldpostbriefen und Postkarten an seinen Bruder kommt das Wort „Urlaub“ in jedem dritten,[2] der Begriff „Gesuch“ in jeden fünften[3] Schreiben vor. Die enorme Wichtigkeit des Themas Urlaub lässt sich folglich schon an der schieren Quantität der Erwähnungen in seiner Korrespondenz erkennen. Dabei hat es den Anschein, als entwickele Echtermeyer regelrechte Gesuchsstrategien. Die Entwicklung dieses Systems manifestiert sich in den immer komplexer werdenden Anweisungen an seinen Bruder und wohl auch seine Frau, von denen wir über die Briefe an Bernhard Kenntnis erlangen. Offenbar ist für Echtermeyer ein Kompetenzzuwachs in einen Bereich nachzuweisen, den der Landwirt zuvor nicht berührte.

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Quelle: https://feldpost.hypotheses.org/875

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Aktualisierung des Tagungsprogramms – Key Ideas and Concepts of Digital Humanities

Der aktuellste Stand des Programms und der Abstracts zur internationalen Konferenz „Key Ideas and Concepts of Digital Humanities“ vom 26. bis zum 28. Oktober an der Technischen Universität Darmstadt sind jetzt verfügbar unter:

http://www.dh-concepts.tu-darmstadt.de/

Nachmeldungen sind ebenfalls noch möglich bis Sonntag, den 11. Oktober.



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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=5700

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In einem Jahr zum „mechanischen Kind“. Zeichnen als Wissensform und Weltaneignung

Nun mag es nicht ungewöhnlich sein, dass innerhalb der Familie Joseph Furttenbachs d.Ä. (Ulmer Ratsherr, Architekt, Ingenieur und Architekturtheoretiker) das Zeichnen einen besonderen Stellenwert einnahm. Dennoch: Furttenbachs selbstverfasster Lebenslauff gibt uns einen für das 17. Jahrhundert kaum vergleichbaren Einblick in das Zeichnen als Wissensform und die hiermit verbundenen Künste der Mechanik. Im Folgenden will ich nur kurz einige Aspekte des Zeichnens und des Zeichenunterrichts bei Joseph Furttenbach d.Ä. skizzieren[1], die für aktuelle Fragen einer Wissensgeschichte der Architektur[2] oder der Entstehung des Architekturmuseums[3] von Relevanz … In einem Jahr zum „mechanischen Kind“. Zeichnen als Wissensform und Weltaneignung weiterlesen



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Quelle: http://archidrawing.hypotheses.org/393

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In einem Jahr zum „mechanischen Kind“. Zeichnen als Wissensform und Weltaneignung

Nun mag es nicht ungewöhnlich sein, dass innerhalb der Familie Joseph Furttenbachs d.Ä. (Ulmer Ratsherr, Architekt, Ingenieur und Architekturtheoretiker) das Zeichnen einen besonderen Stellenwert einnahm. Dennoch: Furttenbachs selbstverfasster Lebenslauff gibt uns einen für das 17. Jahrhundert kaum vergleichbaren Einblick in das Zeichnen als Wissensform und die hiermit verbundenen Künste der Mechanik. Im Folgenden will ich nur kurz einige Aspekte des Zeichnens und des Zeichenunterrichts bei Joseph Furttenbach d.Ä. skizzieren[1], die für aktuelle Fragen einer Wissensgeschichte der Architektur[2] oder der Entstehung des Architekturmuseums[3] von Relevanz … In einem Jahr zum „mechanischen Kind“. Zeichnen als Wissensform und Weltaneignung weiterlesen



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Quelle: http://archidrawing.hypotheses.org/393

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Digitalia fundamentalis – Speicher und Zugriff

In Übungen zur Arbeit mit historischen Quellen beginnen wir gerne einmal mit folgender kleinen Denkaufgabe:

Stellen Sie sich vor, im Jahre 2070 möchte eine Historikerin Ihre heutigen Alltagsumstände nachzeichnen. Welche Quellen würden ihr zur Verfügung stehen und was für Probleme könnten dabei auftreten?

Dieses Szenario dient in erster Linie natürlich dazu, eine gewisse Sensibilität für historische Quellen und deren Charakteristika (Authentizität, Plausibilität, Tradierung, Relevanz) aus einer individuellen Perspektive zu wecken, führt aber zwangsläufig auch immer zu einer Diskussion über „neue“ Quellenarten, die durch die Etablierung der vernetzten digitalen Welt überhaupt erst entstanden sind. Das wären zum Beispiel E-Mails, SMS, Chats, Facebook-Einträge, Tweets, Instant Messenger Nachrichten etc., und diese Reihe ließe sich beliebig fortsetzen und wäre zudem fast täglich durch vermeintlich neue Varianten zu ergänzen.

Deshalb zunächst einmal einige grundlegende Gedanken zur Wertigkeit und auch Verwertbarkeit solcher genuin digitaler Quellen für die heutige und künftige Geschichtswissenschaft. [1] Die historische Zunft beschäftigt sich seit einiger Zeit und vermehrt in den letzten Jahren mit den Möglichkeiten von geschichtlicher Forschung und Darstellung in der digitalen Welt (eine simple Netzsuche nach dem Stichwort digital history offenbart über eine halbe Milliarde Treffer), konzentriert sich dabei aber fast ausschließlich auf die Digitalisierung vorhandener manifester Quellen, computerisierter Auswertung derselben oder auf das weite Feld der Geschichtsvermittlung mittels der so genannten neuen Medien (beispielsweise über Blogs, Online-Archive oder via Twitter).

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Quelle: http://digitalia.hypotheses.org/21

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META: Katalog deutschsprachiger Frauen- und Lesbenarchive, -bibliotheken

Ein neues Recherchetool kann im Netz begrüßt werden: META ist ein Gemeinschaftskatalog deutschsprachiger Frauen- und Lesbenarchive, -bibliotheken sowie -dokumentationsstellen, der die Recherche nach mehr als 400.000 Datensätzen von Büchern, Artikeln, grauer Literatur und Archivalien erlaubt. Zugänglich ist er unter meta-katalog.eu, die Präsentationsfete findet Anfang November in Luxemburg statt.

via http://www.univie.ac.at/Geschichte/salon21/?p=22758

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022478436/

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Gault-Millau der Museen in NRW

#Kunstpilgern ist ein Kooperationsprojekt der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen und Tourismus NRW e.V., für das acht  digitale Multiplikatoren für die vier Routen „Licht.“, „Eine feste Burg.“, „Paradies“ und „Diesseits“ ausgewählt und auf eine Sternfahrt zur Eröffnung der Ausstellung „The Problem of God“ im Düsseldorfer K21 Ständehaus geschickt wurden. Über das Projekt im Allgemeinen habe ich vor Reisebeginn bereits einen Beitrag gemacht. Bevor wir zur Kunst kommen, widme ich meinen ersten Bericht der Institutionskritik.

Museen im Web 2.0

Unsere Pilgertour entlang der Licht-Route stellte sich in zweierlei Hinsicht als herausfordernd dar.

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Quelle: https://artincrisis.hypotheses.org/1374

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Berliner Schildkröten: Die Eckensteher

Als Eckensteher wurden im 19. Jahrhundert in Berlin Personen bezeichnet, die in den Straßen standen und auf Arbeitsaufträge warteten, wobei sie vorwiegend als Lastenträger tätig waren; nachdem einer von ihnen 1828 einen Bürger beleidigt hatte, wurden sie im folgenden Jahr unter polizeiliche Aufsicht gestellt. Ab sofort benötigten sie eine Erlaubnis und bekamen eine Nummer zugeteilt, „‘welche auf eine ovale weiße Blechtafel eingeschnitten, mit einer unterlegten schwarzen Tuchbinde an dem linken Oberarm getragen werden mu[sste]‘“.1 Knapp 600 derlei Konzessionen wurden vergeben, wobei es ab 1833 nicht mehr nötig war, die Nummer zu tragen; mit der Liberalisierung des Droschken- und Kutschenwesens sollte dieser Berufsstand verschwinden, was von ihnen allerdings blieb, war eine vielfältige Eckensteher-Literatur, mit dem berühmten Eckensteher Nante Strumpf – er trug die Nummer 22 – als bekanntesten Protagonisten. Einem Aufsatz von Olaf Briese ist zu entnehmen, dass Eckensteher auch als „Schildkröten“ bezeichnet wurden, eben wegen ihrer Nummernschilder und auch, weil sie angeblich die Lasten betont langsam trugen. Zuletzt hat übrigens Patrick Eiden-Offe die Eckensteher in eine Traditionslinie zu den Hipstern gestellt, als deren „Verwandt[e] und Vorläufer“ er sie bezeichnet, da beide Gruppen sich als Teil ihrer Arbeit lässig zur Schau stellen würden, immer bereit für einen neuen Auftrag, ohne klare Unterscheidung von Arbeit und Freizeit; bereit aber auch zur Empörung und zur Teilnahme am revolutionären Tumult.2 Eine polizeiliche Registrierung und Nummerierung dieser Gestalten, die mit ihren Laptops die Berliner Cafés bevölkern, scheint allerdings gar nicht mehr nötig zu sein, sind sie doch ohnehin dank ihrer Facebookprofile und sonstigen Accounts leicht aufspür- und identifizierbar.

  1. Briese, Olaf: Eckensteher. Zur Literatur- und Sozialgeschichte eines Phantoms, in: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur, 37.

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Quelle: http://nummer.hypotheses.org/160

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Sprengel-Museum: Zehn Räume, drei Loggien und ein Saal. Teil I.


Sprengel-Erweiterungsbau. Oder Maschsee-Brickett. Foto: V.Alexeev
Sprengel-Erweiterungsbau. Oder Maschsee-Brickett. Foto: V.Alexeev

Das Gebäude muss atmen. Es dauert bis 8 Monaten, dann erst können die historischen Kunstwerke in das Neubau einziehen.  Bis dahin soll sich die Atmosphäre in den Räumlichkeiten einschaukeln, sagt Dr. Reinhardt Spieler, der Direktor von Sprengel Museum. Daher werden die Tanzenden Räume mit Arbeiten der Gegenwartskünstler befüllt. So legen wir uns einen leichten Swing an und lassen uns durch die Ausstellung “Zehn Räume, drei Loggien und ein Saal” treiben.



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Quelle: http://merzdadaco.hypotheses.org/397

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Europaforschung

Europaforschung besitzt eine grundlegende Sprechhaltung, die der Aufklärung. Da Europa keine objektive Gegebenheit darstellt, bewegt sich Europaforschung grundlegend innerhalb dieser Sprechhaltung. Jedes durch Forschung gewonnene Ergebnis steht automatisch in einem Verhältnis zu spezifischen Interessen und/oder politischen Zielen.

Der Beitrag Europaforschung erschien zuerst auf Wolfgang Schmale.

Quelle: http://wolfgangschmale.eu/europaforschung/

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