Das histocamp aus der Sicht eines Gedenkstättenpädagogen

Das erste histocamp liegt hinter mir und da erfreulich viele Menschen dabei waren, die im weitesten Sinne etwas mit Gedenkstätten zu tun haben, lohnt sich hier ein kleiner persönlicher Rückblick auf die zwei Tage in Bonn aus meiner Sicht als Gedenkstättenpädagoge und außerdem soll es einen Ausblick auf dort geschmiedete Pläne aus der Kaffeepause geben.

Das histocamp sollte das erste BarCamp für alle sein, die an und mit Geschichte arbeiten und sich von all den anderen Tagungen, Workshops, Arbeitskreistreffen und Konferenzen unterscheiden, die sonst von uns besucht werden. Der Ansatz war vom Organisationsteam bewusst offen gehalten worden, um eine breite, an Geschichte interessierte Öffentlichkeit anzusprechen und ich habe im Rückblick den Eindruck, dass uns das ganz gut gelungen ist. Neben den vielen Gesprächen, die bei Kaffee, Brezn oder Pizza geführt wurden (im Gegensatz zu anderen Tagungen war relativ viel Raum dafür, aber wir hätten bestimmt noch länger machen können), gab es auch einige Sessions, die sich mit Themen befassten, die auch für Gedenkstätten(pädagog_innen) interessant sind:

  • Gamification #erinnern [Aufzeichnung des Livestreams]
  • Der Massenmord von nebenan – Gardelegen nach 1945 #gardelegen
  • Geschichtstourismus #histourism
  • Ahnenforschung mit und ohne NS-Zeit #ahnen
  • Rolle von Historikern in der globalen Migrationsgesellschaft #gegenwart


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Quelle: https://gedenkpaed.hypotheses.org/81

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Auch Frauen bauen. Rezension zu „Fürstliche Witwen in der Frühen Neuzeit. Zur Kunst- und Kulturgeschichte eines Standes, hg. v. Ulrike Ilg, Petersberg 2015“

Fürstinnen wie die sagenhafte Brünhild, Katharina de Medici, Katharina die Große oder Elisabeth I. haben als vermeintlich besonders starke „Ausnahmefrauen“ seit jeher die (männliche) Fantasie beflügelt. So lässt beispielsweise der Schweizer Maler Johann Heinrich Füssli (1741-1825) König Gunther von Brünhild in bester Bondagemanier über dem ehelichen Bett aufhängen. Ein Best of an bösen Witwen/Schwiegermüttern, amazonenhaften Kriegerinnen und kühlen Herrscherinnen kann man derzeit auch in Game of Thrones erleben. Als „Forschungsobjekt“ hat die Frau bei Hofe erst in den letzten 20 Jahren mehr Aufmerksamkeit erfahren. Es ist wenig verwunderlich, dass die entscheidenden Impulse zur Erforschung geschlechtsspezifischer Handlungsräume hierbei von Historikerinnen ausgingen.[1] Ihre Untersuchungen zeigen einmal mehr, wie sehr unser Blick auf die Fürstinnen von den realitätsfernen Klischees des 19. Jahrhunderts geprägt war und häufig noch ist.

Johann Heinrich Füssli, Brunhilde beobachtet Gunther, 1807, Nottingham Castle Museum
Johann Heinrich Füssli, Brunhilde beobachtet Gunther, 1807, Nottingham Castle Museum

Eine besondere Rolle unter den Fürstinnen kommt den Witwen zu.

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Quelle: http://hofkultur.hypotheses.org/123

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Wege ins digitale Museum

Anlass dieses Beitrages sind Überlegungen zur Podiumsdiskussion , die begleitend zur aktuellen Ausstellung “Ich bin hier! Von Rembrandt zum Selfie” am 26. November in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe stattfand. Statt die Veranstaltung nachzuerzählen, möchte ich einige Gedanken zum digitalen Museum ausführen.

Damals: Die Frühzeit des Museums

Wie vieles Andere musste auch das Museum erfunden werden. Im Rückblick zeigen sich viele Widrigkeiten, die den Ausdifferenzierungsprozess dieser Institution begleiteten. Auf Umwegen gelangte man zu heutigen Selbstverständlichkeiten, die ihrerseits stets zur Disposition stehen.

So ist aus der Frühzeit der Kunsthalle Karlsruhe bekannt, welche Neuerung etwa das Anbringen von Basis-Informationen wie Geburts- und Sterbejahr der Künstler darstellte;[1] heute handelt es sich hierbei um einen Mindeststandard.

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Quelle: http://artincrisis.hypotheses.org/1482

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Open History – ein Diskussionspapier

„Open“ – mehr als ein Modewort

Eine Geschichte der Digitalisierung wird von zukünftigen Generationen vielleicht mithilfe des Worts „open“ beschrieben. Durch mehrere Deutungsmöglichkeiten scheint der Begriff zugleich Gegenwartsverständnis und Zukunftserwartungen zu fassen: Er kann etwas Freies, nicht Verschlossenes und auch etwas Offenes und Aufgeschlossenes meinen. Open Acces, Open Source, Open Data, Open Space, Open Innovation und Open Government sind nur einige Beispiele für diese derzeit zunehmend gebrauchten und mit allerhand Erwartungen verbundenen Kompositionen. Inhaltlich sind ihnen ein (weitgehend) freier Zugang und Partizipation und Transparenz fördernde Elemente gemein. Das wirkt sehr modern, doch schon vor einigen Jahrzehnten entwickelte sich „open“ zu einem zentralen Begriff – zumindest in der Philosophie.

Es war im Jahr 1945 als der Philosoph Karl R. Popper sein Buch „The Open Society and Its Enemies“ („Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“) veröffentlichte. Unter dem Eindruck totalitärer Ideologien beschrieb er eine friedliche, demokratische Gesellschaftsform auf Grundlage seiner Wissenschaftstheorie der Falsifikation.

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Quelle: https://histocamp.hypotheses.org/647

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“Quellenkritik im digitalen Zeitalter”: Zum Positionspapier des Historikerverbands

Der Historikerverband hat ein wichtiges Positionspapier zu den Historischen Grundwissenschaften (auch Hilfswissenschaften genannt) veröffentlicht: “Quellenkritik im digitalen Zeitalter”.  Hier einige Gedanken dazu.
Die Mediävistin Eva Schlotheuber (Düsseldorf) und der Zeithistoriker Frank Bösch (Potsdam) zeichnen für das bei HSozuKult und im Blog des Historikerverbands veröffentlichte Papier verantwortlich. Ich gehe hier nur auf das eigentliche Papier ein, nicht auf die bei HSozuKult publizierten Diskussionsbeiträge.

Jetzt schon tl;dr? – Ganz am Ende wird aufgelöst, was im Bild über diesem Beitrag steht.

Ein gutes Papier

Dies ist ein taktisches Papier. Es begründet gegenüber Politik und Bürokratie, warum grundwissenschaftliche Lehre notwendig ist und bedient geschickt die Erwartungshaltungen dieses Publikums: die Sorge um die Konkurrenzfähigkeit gegenüber der “angelsächsische[n] Forschung” oder die Beschwörung von Synergien, gewürzt mit zeitgeistigen Neologismen wie “basal[e] Kompetenzen”.

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Quelle: http://aktenkunde.hypotheses.org/438

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ScienceBlogs: 1899 – Die USA zieht in den Krieg

http://scienceblogs.de/wasgeht/2015/11/24/1899-die-usa-zieht-in-den-krieg/ Es gibt so manches Kapitel der Geschichte, das verschwindet. Nicht vollkommen. Nicht durch Verbot oder Zensur. Aber betretenes Schweigen hat den gleichen Effekt. Ein solches Kapitel ist der Krieg der USA gegen die Philippinen von 1899 bis 1902. © Text: Frank Wunderlich-Pfeiffer @ scienceblogs.de

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2015/11/6229/

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Vortrag „Designing Heritage Crowdsourcing Projects“

von Margit Wunsch Gaarmann, FU Berlin

Dr. Mia Ridge (Digital Curator, British Library) wird im Rahmen des Projektes „1914-1918-online. International Encyclopedia of the First World War“ am Montag, 07.12.2015 um 18 Uhr s.t. über das Thema „Designing Heritage Crowdsourcing Projects“ sprechen.

Zum Inhalt: Based on a review of the most successful international crowdsourcing projects, this talk will look at the attributes of successful crowdsourcing projects in cultural heritage, including interface and interaction design, participation in community discussion, and understanding participant motivations.

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=5910

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Workshop „Wissenschaftsgeschichte und Digital Humanities in Forschung und Lehre“ vom 7. bis 9. April in Göttingen

Call for Papers

Workshop „Wissenschaftsgeschichte und Digital Humanities in Forschung und Lehre“
Ein Workshop des Fachverbands Wissenschaftsgeschichte (FVWG), in Kooperation
mit dem Göttinger Digitalisierungszentrum (GDZ) und dem Göttingen Center for
Digital Humanities (GCDH)
Organisiert von Prof. Dr. Klaus Hentschel (GNT, Univ. Stuttgart) und Dr. Heiko Weber
(Blumenbach-Projekt, Akademie der Wissenschaften zu Göttingen)
Ort: Georg-August-Universität Göttingen
Zeit: 7. bis 9. April 2016, Beginn: Do., 7. April, 13:00, Ende Sa.

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=5908

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Stellenausschreibung Projekt „PARTHENOS“

Die Fachhochschule Potsdam (FHP) ist eine innovative, zukunftsorientierte und praxisnahe Fachhochschule. Sie hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1991 zu einer festen Säule in der Wissenschaftslandschaft der Region entwickelt. Derzeit ist es den Studierenden möglich in 23 Bachelor-, Master- und Diplomstudiengängen mit beruflich nachhaltigen Perspektiven zu studieren. Mit 100 Professorinnen und Professoren betreuen wir zurzeit rund 3.600 Studierende. Die Professorinnen und Professoren werden dabei von etwa 300 weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützt. Die FHP gewährleistet überschaubare Strukturen, kleine Seminargruppen, Interdisziplinarität und eine enge Partnerschaft zwischen Lehrenden und Studierenden.

Der Fachbereich Informationswissenschaften ist interdisziplinär angelegt und profitiert im hohen Maße von zahlreichen Forschungs- und Entwicklungsprojekten sowie einer engen Kooperation mit Forschungseinrichtungen und kleinen bzw. größeren Partnern aus der Industrie.

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=5901

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Zwischen Acapulco und Ambon: Zirkulation von Pflanzenmaterial im 17. Jh.

Einleitung: Blickrichtung, Windrichtung

Nachdem die erste niederländische Flotte mit einer reichen Ladung von Gewürzen aus dem indonesischen Archipel zurückgekehrt war, gründeten Händler und Politiker im Jahr 1602 die Verenigde Oostindische Compagnie (VOC) als erste Aktiengesellschaft der Welt. Die Anfangszeit der VOC ist mit dem Import von Nelken und Muskat aus den Molukken verbunden. Innerhalb dieser Inselgruppe lag der militärisch-ökonomische Stützpunkt mit dem Kasteel Victoria auf Ambon, von wo aus die jährlichen hongi-tochten zur Kontrolle der Plantagen und Unterwerfung der einheimischen Herrscher unter das niederländische Regime in See stachen. (Cf. Nagel 2011) Für die Festigung von Stützpunkten in den Amerikas war die Geoctroyeerde Westindische Compagnie (WIC) zuständig, Zeit ihres Bestehens eine der wichtigsten Akteure im atlantischen Dreieck, die eine Drehscheibe für den Sklavenhandel auf Curaçao etablierte.

Diese Arbeitsteilung der Institutionen und infolgedessen auch die Aufteilung der überlieferten Archive lenken den Blick auf Zirkulationsprozesse zwischen der Metropole Amsterdam im Norden und den Bericht erstattenden Festigungen in Batavia bzw. Willemstad. Auch die Quellengenres wie naturkundliche Texte sind den unterschiedlichen geographischen Regionen zugeordnet, zum Beispiel Maria Sibylla Merians Metamorphosis Insectorum Surinamensium dem südamerikanischen Festland, 1705 in Amsterdam erschienen.

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Quelle: http://botanical.hypotheses.org/83

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