Quo vadis digital History?

Der Artikel von Jan Heinemann “Aus der Sicht eines Skeptikers” hat letzte Woche für reichlich Gesprächsstoff auf unserem Blog gesorgt. Das ist gut, denn es zeigt, dass Blogs “still alive” sind. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, Jans etwas polemisch-kritischen Artikel so früh zu veröffentlichen, um die “Schmerzgrenze” auszuloten, mit der wir hier operieren können. Um so erfreuter bin ich über den sachlichen Charakter der Kommentardiskussion und hoffe, dass wir das noch viele Male so wiederholen können.

The Trend is your friend

Viele der Blogbeiträge, die ich bisher gelesen habe, loben das Digitale über den grünen Klee. Kaum ein kritisches Wort ist zu lesen, was letztlich auch zu der schreibenden Community von de.hypotheses.org passt. Menschen, die sich nicht vor der digitalen Revolution überrollen lassen wollen. Ich zähle mich auch dazu. Einer der absolut überzeugten “Digital Humanisten”. Trotzdem lese ich Beiträge wie den von Jan Heinemann gerne, da ich sie als wohltuendes Korrektiv verstehe, um das eigene Denkmuster reflektiv zu betrachten. Dennoch bin ich überzeugt: Wir stehen mit den Geisteswissenschaften vor einer wissenschaftlichen Revolution. Science 2.0, schon oft ausgerufen und doch nie so richtig angekommen, dürfte durch den Vormarsch der Digital Humanities nun tatsächlich bald auch in den Geschichtswissenschaften Einzug halten. Dieser Trend darf nicht verschlafen werden!
Mit großem Bedauern musste ich feststellen, dass es bisher größtenteils die Anglistik, Germanistik oder die Kommunikationswissenschaften sind, die sich den Methodenkoffer der Digital Humanities unter den Nagel reißen. Wo bleiben die Historiker?

Ohne in diesem Beitrag genauer auf die Definitionsproblematik der Digital Humanities einzugehen, sehe ich den größten Vorteil der Digital Humanities in den Möglichkeiten, quantitative Fragestellungen für die Geschichtswissenschaft zu entwickeln. War ein Großteil historischer Forschung bisher qualitativer Natur, so können nun durch digitale Methoden erstmals Quellen quantitativ ausgelesen und analysiert werden. Allerdings steckt diese Forschung noch in den Kinderschuhen. Warum?
Ich habe den Eindruck, dass sich viele Historiker nicht trauen, die neuen Hilfsmittel einzusetzen, da diese als zu modern und wenig erprobt gelten. Müsste es nicht auch ausreichen, wenn man wisse, wie man mittels Office Word ein Textdokument erstellt? Immerhin sind wir keine Informatiker! Diese Einstellung, mit der ich im Laufe meines Studiums immer wieder konfrontiert wurde, finde ich gefährlich. Sie führt dazu, dass die Geschichtswissenschaft zumindest methodisch das 21. Jahrhundert verschläft! Selbst in den Digital Humanities spricht niemand davon, dass Historiker ab sofort über die umfassenden Programmierkentnisse eines Informatikers verfügen müssten. Diese fälschliche Annahme kommt mir eher vor wie ein Schutzschild, hinter dem sich viele Kritiker verstecken.
Für mich zählt vielmehr das kreative Element. Neue Methoden bieten neue Möglichkeiten, neue Fragestellungen zu entwickeln und zu beantworten. Diesen Prozess kann die Geschichtswissenschaft nicht alleine gehen. Damit verbunden ist eine neue Interdisziplinarität. Ist das denn schlimm? Im Sinne des wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns dürfte das eigentlich kein Grund zur Besorgnis sein. Immerhin möchte ich nicht, dass sich in zehn, zwanzig oder dreißig Jahren die Informatik um einen Teil der historischen Fragestellungen kümmert und nicht mehr die Geschichtswissenschaft.

Historyblogging

Was verändert sich noch? Die Art und Weise des Wissenstransfers. Etwas überspitzt formuliert Jan Heinemann: “welchen Anreiz kann es noch geben, von Angesicht zu Angesicht wissenschaftliche Fragen zu debattieren, sich in Theorien zu graben und Satz für Satz mit seinen Kommilitonen zu zerlegen, zu hinterfragen und sich anzueignen, wenn alles irgendwo schon auf drei Seiten zusammengefasst, als gültige Wahrheit reproduziert und stets abrufbar ist?” Wer auch immer so denkt (und leider wurde ich mit genau diesen Bedenken schön des Öfteren konfrontiert), scheint das Konzept hinter der Blogosphere nicht verstanden zu haben! Niemand möchte ernsthaft eine Wissenschaft, welche sich ohne physische Interaktion lediglich vor den Bildschirmen der Computer abspielt. Die Befürchtung, dass Blogging früher oder später Seminare, Konferenzen oder gar universitäre Lehre ersetzen könnte, scheinen mir absolut haltlos. Nichts ist zielführender als Face-to-Face-Kommunikation.1 Auch die Digital Humanities werden weiterhin auf den Austausch außerhalb der digitalen Welt angewiesen sein. Die Bolgosphere bzw. das digitale Netzwerk bietet hier meiner Meinung nach eher eine diese Treffen ergänzende Plattform, auf der Themen vertieft behandelt und Diskussionen in breiterer Runde fortgeführt werden können.

Auch die Befürchtung des sinkenden Forschungsinteresses kann ich nicht teilen. Nur weil etwas im Netz veröffentlicht wird, bedeutet das nicht, dass man aufhören soll/muss, Fragen zu stellen. Kann es nicht sogar über kurz oder lang einen gegenteiligen Effekt auslösen?
Hier macht es sich die Kritik an Open Access und Digital Humanities etwas zu einfach und vergisst vor allem die immensen Vorteile, die die digitale Welt bietet.
Bleiben wir beispielsweise kurz bei der Zielgruppe. Auch darüber wurde bereits in den Kommentaren diskutiert. Sicherlich sind Wissenschaftsblogs nicht der Weisheit letzter Schluss, wenn es um die Vermittlung von Wissen bzw. Wissenstransfer geht. Allerdings sind sie ein Anfang. Oftmals wird bemängelt, wie elitär und hierarchisch universitäre Lehre aufgebaut ist. Blogs schaffen hier in mehrfacher Hinsicht Abhilfe. Sie tragen Debatten/Wissen nach außen und sind für interessierte Laien im Netz frei zugänglich abrufbar. Natürlich erreicht man nicht jeden, aber das wäre zum jetzigen Zeitpunkt sicherlich noch etwas vermessen anzunehmen. Wenn Karl-Heinz Schneider schreibt: “Ich war gerade drei Tage in Sachen “Angewandter Geschichte” unterwegs, in einer norddeutschen Kleinstadt, in der wir ein kleines Projekt zur Stadtgeschichte durchführen, aber in dem Dilemma stecken, das alle viel mehr von uns erwarten: Lösungen für Antworten, die schon lange niemand mehr gefunden hat, Unterstützung bei der alltäglichen Auseinandersetzung mit alten Herren, die keine Veränderung wollen, Aufklärung über Dinge, die niemand so richtig versteht, Abstand und Nähe zugleich. Aus der Perspektive dieser Akteure sind Debatten wie diese hier reinster Elfenbeinturm, das versteht “draußen” niemand. Muss es vielleicht auch nicht. Aber es zeigt die Grenzen des Bloggens auf. Für Laien ist das hier jedenfalls nichts“, dann hat er damit sicherlich zum Teil recht. Für Laien ist das hier nichts. Ich würde aber konstatieren, dass es für interessierte Laienhistoriker_Innen schon etwas ist, nämlich die Möglichkeit, an dieser hier geführten Debatte nicht in abgeschlossenen Elfenbeintürmen an der Universität, sondern offen zugänglich im Netz teilzuhaben!

Weiß der Blogger um die Wirkung seines Posts?

Aus der Sicht eines Skeptikers stellt Jan Heinemann in seinem Beitrag die Frage nach dem Bewusstsein über die Wirkung eigener Posts von Bloggern.
Auch dies ist eine berechtigte Frage, auf die eine Antwort gegeben werden muss. Aber wie und von wem?
Die Blogs, die den Beinamen “wissenschaftlich” bekommen wollen, müssen letztlich den selben Qualitäts- und Objektivitärsansprüchen standhalten, wie traditionelle wissenschaftliche Publikationsformen.
Müssen sie das uneingeschränkt? Gegenstimmen wie die von Klaus Graf sagen: “Wissenschaftliches Gammelfleisch bringt einen nicht um!“.2 Diese gewagte These setzt die Mär vom reflektierten und informierten Leser voraus. Diese könnten dann in den Kommentarzeilen auf inhaltliche Fehler hinweisen und bringen letztlich einen Erkenntnisgewinn für den Autor mit sich. Auch diese Methode hat etwas für sich, zeigt aber, in welcher Zwickmühle sich wissenschaftliches Bloggen momentan befindet. Das Konzept des “Publish first – filter later”3 beendet bewusst traidtionelle Denkmuster. Das Peer Review muss dabei kein zwangsläufig vorgeschalteter Prozess sein. Hubertus Kohle nennt die Alternative: “Eine Bewertung, die im Nachhinein stattfindet, kann ebenfalls ein Peer Review sein“.4 Dieses Vorgehen führt zwangsläufig zu mehr Content und mehr Content führt zwangsläufig zu einer wachsenden Unübersichtlichkeit die, wie Kohle abschließend konstatiert “nur über professionelle Recherchetechniken einigermaßen einzuhegen ist”.5

Die Chancen auf Gammelfleisch zu stoßen, sind aus den oben genannten Gründen höher als bei traditionellen Publikationsformen. Das kann dann zu einem Problem werden, wenn das Open-Peer-Review Verfahren auf unreflektierte Blog-Leser stößt. Hier muss für den Leser an einer transparenten Lösung gearbeitet werden. Nur so kann der von Jan Heinemann angesprochene “tendency to confuse quality or relevance with popularity” entgegengearbeitet und ein Trend hin zu Wissenschaftlichkeit im Netz gelegt werden. In Gänze nimmt es dem Leser das reflektierte Lesen jedoch nicht ab.

through the gates of heaven

Ich sehe das ganze Thema Digital History nicht so kritisch wie Jan Heinemann. Die Forschung darf sich nicht von der “Flut potenzieller Informationen und Quellen” verunsichern lassen. Was die Forschung braucht, sind neue Methoden zur Analyse und Filterung von Daten/Quellen. Hier sehe ich die Digital Humanities in der Pflicht. Ihre Aufgabe wird es sein, zukünftig dafür zu sorgen, dass die Flut an Quellen keinen Qualitätsverlust in der Forschung verursacht. Es muss in Forschung und Lehre bei allen Beteiligten ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass zukünftig neue “Softskills” vonnöten sind, um der Informationsflut Herr zu werden.
Aber allein die Tatsache, dass die Plattform Hypotheses stetig wächst und sogar Skeptiker wie Jan Heinemann doch lieber auf Blogs schreiben (wenn auch kritisch), als es ganz sein zu lassen, zeigt, dass wir dabei sind, eine neue Art des Wissenstransfers zu entwickeln.

add:

Kurz bevor ich diesen Artikel freigeben wollte, las ich ein Streitgespräch im Spiegel zum Thema: Wissenschaft in den Medien. Der letzte Abschnitt, der passenderweise den Titel: “Sind Blogs die Rettung?” trägt, zieht dabei für das Wissenschaftsblogging eine nüchterne Bilanz. Forscher hätten Angst, kritisch zu bloggen und fürchteten die Ausgrenzung durch Kollegen. Wenn das stimmt, ist das sicher ein Problem, dem sich die Wissenschaft annehmen muss. Damit hätten wir auch den einzigen Punkt des Gesprächs freigelegt, dem ich, sollte er stimmt, beipflichten würde.

Der Rest ist (vielleicht auch auf Grund der Intention des Spiegels) zu eintönig. Es wird schlicht bestritten, dass die Wissenschaft ohne Journalismus nicht in der Lage sei, Endnutzer zu erreichen. Dieser Vergleich hat leider etwas Schieflage, vergisst er doch die bisherigen Untersuchungen zu Blogs, die auf deren quasi-journalistischen Charakter abzielen.6   Natürlich kann keiner erwarten, dass Blogs die gleiche Reichweite besitzen wie anerkannte Journalistische Plattformen (zumindest noch nicht). Um aber auf den Titel des Streitgespräches zurückzukommen, wo denn die Wissenschaft in den “Medien”7 noch platz findet? Etwa auf den paar Seiten im Spiegel? Oder Seite 29 in der F.A.Z.? Anstatt zu bemängeln, dass einzelne Wissenschaftler und Studierende versuchen, das Interesse für Wissenschaft durch Blogs nach außen zu tragen, hätte ich mir von Herrn Wormer (lehrt Wissenschaftsjournalismus an der Uni Dortmund), Frau Lüthje (lehrt Kommunikationswissenschaften an der TU Dresden) und Herrn Fischer (lehrt Wissenschaftsgeschichte an der Uni Heidelberg) etwas mehr “Punch” gegenüber der Presse erhofft. Eines ist zuimdest für mich aus meiner eigenen Leseerfahrung her sicher:  Wissenschaftsjournalismus in der traditionellen Form gibt es in Deutschland nicht mehr!

 

  1. http://www.listeningway.com/rogers2-deu.html
  2. http://digigw.hypotheses.org/1063
  3. Shirky, Clay: Here Comes Everybody. The Power of Organizing Without Organizations2008 und Cognitive Surplus: Creativity and Generosity in a Connected Age2010.
  4. http://www.dguf.de/fileadmin/AI/ArchInf-EV_Kohle.pdf
  5. Ebda.
  6. Hecker-Stampehl, Jan: Bloggen in der Geschichtswissenschaft als Form des Wissenstransfers, in: Haber, Peter, Pfanzelter, Eva, hrg.: historyblogosphere. Bloggen in den Geschichtswissenschaften, München, 1013, S.37-51
  7. Gemeint sind damit alle Medien, die von Journalisten betrieben werden.

Quelle: http://zeitraeume.hypotheses.org/189

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Lexikon zur Computergeschichte: Integrated Drive Electronics – IDE

Die Bezeichnung stammt aus der Zeit vor der Standardisierung von Schnittstellen im PC-Bereich. Sie bezeichnet den von Western Digital 1986 auf den Markt gebrachten Standard zwischen Laufwerken und der Schnittstelle des PC´s. Die Bezeichnung ist synonym mit dem 1989 normierten Standard ATA bzw. dessen Erweiterung ATAPI.

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2015/02/5672/

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Yanis Varoufakis / James K. Galbraith / Stuart Holland: Bescheidener Vorschlag zur…

Mit dem griechischen Ökonomen Yanis Varoufakis gibt es nun in der Euro-Zone wenigsten einen Finanzminister, dem ein Beitrag zur Lösung der gegenwärtigen Krise zuzutrauen ist; Ende Februar erscheint ein von ihm mitverfasstes Buch zum Thema auf Deutsch bei Antje Kunstmann:

Varoufakis, Yanis/Galbraith, James K./Holland, Stuart: Bescheidener Vorschlag zur Lösung der Eurokrise. München: Antje Kunstmann, 2015. 64 Seiten, 5 Euro.

http://www.kunstmann.de/titel-1-1/bescheidener_vorschlag_zur_loesung_der_eurokrise-1140/

via @s_p_brunner

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022397777/

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Diagonal zu Erich Hackl

Kann auf Ö1 nachgehört werden: Das gestern ausgestrahlte Diagonal zum Autor Erich Hackl:

Diagonal - Radio für Zeitgenoss/innen
Zur Person Erich Hackl. Chronist der Namenlosen. Präsentation: Johann Kneihs

"Eines Tages sah sich Aurora Rodríguez veranlasst, ihre Tochter zu töten." Mit diesem Satz beginnt Erich Hackls erster Roman. Schon dieses Debüt, "Auroras Anlaß", brachte dem Autor 1987 den Durchbruch. Klar und unprätentiös, mit akribischer Recherche und souveränem Stil, so das nahezu einhellige Urteil der Kritik, mache Erich Hackl aus Fakten politische Literatur. Rund 30 von ihm verfasste oder herausgegebene Bücher sind erschienen; dazu kommt mehr als ein Dutzend Übersetzungen.

Erich Hackls Werk verstört. Es zeigt, wozu Menschen fähig sind: zum Quälen, Erniedrigen, Auslöschen anderer. Aber auch zu Solidarität und Liebe unter widrigsten Umständen, bei Verfolgung und Lebensgefahr. Oft handeln seine Bücher von Menschen, die vernichtet und vergessen werden sollten, nach dem Willen ihre Verfolger, ob das die Nationalsozialisten waren (in "Abschied von Sidonie" oder "Die Hochzeit von Auschwitz") oder Diktaturen in Lateinamerika ("Als ob ein Engel", "Sara und Simón"). Erich Hackl verleiht Namenlosen eine Stimme, restituiert Opfern ihre Würde.

"Ein Grund, warum ich Erich Hackl so gern lese, besteht darin, dass seine Frauen, denen es zwar meistens schlecht geht, es so gut bei ihm haben. Männliche Überheblichkeit und auktoriale Besserwisserei sind nicht seine Sache", so Ruth Klüger. Erich Hackls jüngstes Frauenporträt war 2013 das seiner Mutter, sprachlich verdichtet in: "Dieses Buch gehört meiner Mutter".

"Diagonal" begleitet Erich Hackl auf Spurensuche in seiner Geburtsstadt Steyr und in seinem zweiten Wohnsitz Madrid bei der Begegnung mit Literaten aus Lateinamerika.
Inhaltsverzeichnis

Eine Stadt mitten in Österreich …
… trotzdem hart an der Grenze mit seiner rebellischen Geschichte: so schreibt Erich Hackl über seine Heimatstadt Steyr. Die auch für seine Schriftsteller-Laufbahn Bedeutung hatte und hat: von der ersten Veröffentlichung in der Schülerzeitung, mit anschließendem Rüffel durch den Direktor, über eigene Nachforschungen zur Zeitgeschichte der Stadt bis zu einer Anthologie, die Erich Hackl vor einigen Jahren mit herausgegeben hat: "Das Y im Namen der Stadt". Kristina Pfoser begleitet Erich Hackl in die Industrie- und Arbeiterstadt und in sein Elternhaus.

Der trotzige Patriot
Jahrzehntelang hat sich Österreich nach 1945 als Opfer des Nationalsozialismus dargestellt und die tatsächlichen Opfer damit verdrängt. Und seit diese Sichtweise zum Gemeingut wurde, im Zug der Waldheim-Affäre, stellt Erich Hackl sich gegen den neuen Mainstream. Denn, so behauptet er: Mit der These von der allgemeinen Täterschaft geraten wiederum diejenigen aus dem Blick, die tatsächlich Widerstand geleistet haben. In Erich Hackls Wahrnehmung hauptsächlich die österreichischen Kommunisten. Peter Zimmermann über den konfliktbereiten Patriotismus des Erich Hackl. Dann, um circa viertel sieben, eine Reportage über Erich Hackls andere Heimat.

Boheme, Krise, Zarzuela
Der Madrider Stadtteil Lavapiés ist Erich Hackl seit seinem ersten langen Aufenthalt Ende der 1970er Jahre eine schützende Höhle. Ein Viertel mit Pawlatschen in Innenhöfen, wo nach wie vor das komödiantische Singspiel Zarzuela gepflegt wird. Ein Ausgeh- und Kulturbezirk, der gerade in der Krise der letzten Jahre neu belebt worden ist durch die Bewegung der Indignados, der Empörten. Franz Fluch begleitet Erich Hackl an seinem zweiten Wohnort auf Märkte, in Buchhandlungen und hat dabei auch mit spanischen Literatur-Menschen gesprochen, über ihre Sicht des zugewanderten Schriftstellers aus Österreich.

Rosen im Schneesturm
Eine kritische Anmerkung von Erich Klein zum Kitschverdacht bei Erich Hackls "schöner Literatur" über unschöne Themen.

Die Zeit der Verzweiflung
Der Autor im ausführlichen Gespräch: zum Beispiel über die Schwierigkeit, für jede zu erzählende Geschichte die einzig angemessene Form zu finden. Er schreibe wenig - sagt einer, von dem über 30 Buchtitel lieferbar sind, eigene Werke wie übersetzte, herausgegebene, mit Einleitungen und Vorworten versehene. Das Vermitteln von Literatur ist Erich Hackl genauso wichtig wie das eigene Schaffen. Ausgewählte Ausschnitte aus seinen eigenen Büchern, aus Lesungen und Hörspielfassungen sind in dieser Sendung keineswegs nur.

Kleinmöbel. - Und Musik?
Auch die hat Erich Hackl ausgewählt. Stücke mit engem lebensgeschichtlichen Zusammenhang, gleich zu Beginn ein Lied aus den 1970er Jahren auf Katalanisch. Der Sänger Lluis Llach und eine Hymne des Widerstands gegen Franco. L'Estaca.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022397775/

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FES: MEGAdigital. Ökonomische Texte von Karl Marx im Internet

http://telota.bbaw.de/mega Die Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA) ist die historisch-kritische Edition der Veröffentlichungen, der Manuskripte und des Briefwechsels von Karl Marx und Friedrich Engels, und sie erscheint im Akademie Verlag (Berlin). Die MEGA präsentiert ihre Texte in vier Abteilungen. In der II. Abteilung “‘Das Kapital’ und Vorarbeiten” werden alle Textfassungen des ökonomischen Hauptwerkes von Marx publiziert, darunter auch […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2015/02/5669/

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Linzer Karneval um 1900


"Statuten des Carneval-Vereins Pöck de Röck zu Linz", 1860
“Statuten des Carneval-Vereins Pöck de Röck zu Linz”, 1860

Die ersten Nachrichten über den Linzer Karneval stammen vom Beginn der preußischen Zeit nach 1815. 1828 wird durch eine “allerhöchste Kabinettsordre” verfügt, dass „Fastnachts-Masqueraden nur in größeren Städten, wo sie von altersher herkömmlich waren“, stattfinden dürfen. Dieses Verbot musste jedes Jahr beim Herannahen der närrischen Zeit öffentlich bekannt gemacht werden mit dem Hinweis, „dass hiergegen handelnde Individuen zur gesetzlichen Strafe gezogen würden”. Eine kleine Erleichterung ergab sich l838, als der Landrat die Erlaubnis gab, die Polizeistunde an den Karnevalstagen bis 23 Uhr auszudehnen. In diesem Jahr fand auch die erste nachweisbare karnevalistische Veranstaltung in Linz, ein Faschings-Ball, statt. 1858 schließlich teilte der Regierungspräsident auf „allerhöchsten Befehl“ mit, dass „überall, wo dergleichen Maskenzüge bisher üblich waren, dieselben auch fernerhin gestattet werden” sollten. Die Beschränkung nur auf größere Städte war also gefallen.

"Närrische Rähn-Zeitung", 1879
“Närrische Rähn-Zeitung”, 1879

Der erste Verein, der eine karnevalistische Sitzung in Linz veranstaltet, war der Jünglingsverein, der am 14. Februar 1857 um die Erlaubnis dazu beim Bürger-meister nachsuchte. 1860 liegt dann ein Gesuch von jungen Leuten vor um Genehmigung der neu gegründeten Karnevalsgesellschaft „Pöck de Röck” mit ihren Statuten: Nur Junggesellen durften Mitglied werden, Überschüsse gehen an die Armen.1881 wurden der Karnevalsverein „Mer hahle Pohl” und 1884 die „Linzer Karnevalsgesellschaft” gegründet.

Programm des ersten Rosenmontagszugs, 1879
Programm des ersten Rosenmontagszugs, 1879

In Letztere aufgenommen werden kann jeder, „der irgend einen elektrischen Funken von Narretei im Leibe hat“. Wöchentlich wird eine Sítzung abgehalten, bei der nur Narretei gesprochen und gesungen werden darf. Hunde dürfen nicht mitgebracht werden, Damen haben freien Eintritt. Zu den Sitzungen der 1888 gegründeten Karnevalsgesellschaft „Mer don doch” dürfen im Gegensatz zu oben „Hunde mitgebracht werden, haben jedoch kein Stimmrecht und dürfen unaufgefordert auch nicht mitsingen. Wer sich roh und unanständig benimmt, wird vom Vorstand ausgewiesen.“ 1894 entsteht die Karnevalsgesellschaft „Jett moß sinn“ zur Organisation eines Rosenmontagszuges. Hier erscheint zum ersten Mal der Geisterzug am Samstag und am Sonntag der 1. Aufmarsch der Funken-Artillerie mit zwei Geschützen in Paradeuniform der früheren Stadtsoldaten, die auch im Zuge mitmarschierten.

Linzer Rosenmontagszug 1900 auf dem Marktplatz
Linzer Rosenmontagszug 1900 auf dem Marktplatz

Im Zug außerdem „die Teufelsmühle oder die Umschmelzung der 11.000 alten Linzer Jungfrauen”. 1901 wird der Zug von den beiden Karnevalsgesellschaften „Mer don met” und „Wer hätt dat gedaach” veranstaltet. Er führt 15 Programmnummern, darunter zum ersten Mal den Wagen des Prinzen Karneval selbst. Auf den „Kleinen Rat“ der Gesellschaft „Wer hätt dat gedaach“ geht außerdem der 1904 erstmals so genannte Linzer Elferrat zurück.

1912_001
1912_003
1912_002
1912_006

Zeitungsannoncen, 1912

Diese erste Blüte des Linzer Karnevals wurde durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs und das darauf folgende Verbot aller karnevalistischer Veranstaltungen jäh beendet. Bis in die 1920er Jahre mussten die närrischen Aktivitäten ruhen.

nach: Walter Fuchs, 100 Jahre Linzer Karneval, unv. Manuskript, [Linz 1958] = StAL Ma 29.

Quelle: http://archivlinz.hypotheses.org/523

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Linzer Karneval um 1900


"Statuten des Carneval-Vereins Pöck de Röck zu Linz", 1860
“Statuten des Carneval-Vereins Pöck de Röck zu Linz”, 1860

Die ersten Nachrichten über den Linzer Karneval stammen vom Beginn der preußischen Zeit nach 1815. 1828 wird durch eine “allerhöchste Kabinettsordre” verfügt, dass „Fastnachts-Masqueraden nur in größeren Städten, wo sie von altersher herkömmlich waren“, stattfinden dürfen. Dieses Verbot musste jedes Jahr beim Herannahen der närrischen Zeit öffentlich bekannt gemacht werden mit dem Hinweis, „dass hiergegen handelnde Individuen zur gesetzlichen Strafe gezogen würden”. Eine kleine Erleichterung ergab sich l838, als der Landrat die Erlaubnis gab, die Polizeistunde an den Karnevalstagen bis 23 Uhr auszudehnen. In diesem Jahr fand auch die erste nachweisbare karnevalistische Veranstaltung in Linz, ein Faschings-Ball, statt. 1858 schließlich teilte der Regierungspräsident auf „allerhöchsten Befehl“ mit, dass „überall, wo dergleichen Maskenzüge bisher üblich waren, dieselben auch fernerhin gestattet werden” sollten. Die Beschränkung nur auf größere Städte war also gefallen.

"Närrische Rähn-Zeitung", 1879
“Närrische Rähn-Zeitung”, 1879

Der erste Verein, der eine karnevalistische Sitzung in Linz veranstaltet, war der Jünglingsverein, der am 14. Februar 1857 um die Erlaubnis dazu beim Bürger-meister nachsuchte. 1860 liegt dann ein Gesuch von jungen Leuten vor um Genehmigung der neu gegründeten Karnevalsgesellschaft „Pöck de Röck” mit ihren Statuten: Nur Junggesellen durften Mitglied werden, Überschüsse gehen an die Armen.1881 wurden der Karnevalsverein „Mer hahle Pohl” und 1884 die „Linzer Karnevalsgesellschaft” gegründet.

Programm des ersten Rosenmontagszugs, 1879
Programm des ersten Rosenmontagszugs, 1879

In Letztere aufgenommen werden kann jeder, „der irgend einen elektrischen Funken von Narretei im Leibe hat“. Wöchentlich wird eine Sítzung abgehalten, bei der nur Narretei gesprochen und gesungen werden darf. Hunde dürfen nicht mitgebracht werden, Damen haben freien Eintritt. Zu den Sitzungen der 1888 gegründeten Karnevalsgesellschaft „Mer don doch” dürfen im Gegensatz zu oben „Hunde mitgebracht werden, haben jedoch kein Stimmrecht und dürfen unaufgefordert auch nicht mitsingen. Wer sich roh und unanständig benimmt, wird vom Vorstand ausgewiesen.“ 1894 entsteht die Karnevalsgesellschaft „Jett moß sinn“ zur Organisation eines Rosenmontagszuges. Hier erscheint zum ersten Mal der Geisterzug am Samstag und am Sonntag der 1. Aufmarsch der Funken-Artillerie mit zwei Geschützen in Paradeuniform der früheren Stadtsoldaten, die auch im Zuge mitmarschierten.

Linzer Rosenmontagszug 1900 auf dem Marktplatz
Linzer Rosenmontagszug 1900 auf dem Marktplatz

Im Zug außerdem „die Teufelsmühle oder die Umschmelzung der 11.000 alten Linzer Jungfrauen”. 1901 wird der Zug von den beiden Karnevalsgesellschaften „Mer don met” und „Wer hätt dat gedaach” veranstaltet. Er führt 15 Programmnummern, darunter zum ersten Mal den Wagen des Prinzen Karneval selbst. Auf den „Kleinen Rat“ der Gesellschaft „Wer hätt dat gedaach“ geht außerdem der 1904 erstmals so genannte Linzer Elferrat zurück.

1912_001
1912_003
1912_002
1912_006

Zeitungsannoncen, 1912

Diese erste Blüte des Linzer Karnevals wurde durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs und das darauf folgende Verbot aller karnevalistischer Veranstaltungen jäh beendet. Bis in die 1920er Jahre mussten die närrischen Aktivitäten ruhen.

nach: Walter Fuchs, 100 Jahre Linzer Karneval, unv. Manuskript, [Linz 1958] = StAL Ma 29.

Quelle: http://archivlinz.hypotheses.org/523

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Die Tegernseer Schlossbibliothek und ihr Ende

Nur kurz fand im August 2014 der Verkauf der Schlossbibliothek Tegernsee Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der Wissenschaft. Um dennoch diese spannenden Vorgänge um diese durchaus interessante Adelsbibliothek nicht gänzlich in Vergessenheit geraten zu lassen, wurde folgende Dokumentation zusammengestellt. Denn sowohl die Bibliothek selbst, als auch der Weg zu ihrer Veräußerung waren hochspannend.

Historischer Hintergrund: Kloster und Schloss Tegernsee

Das Benediktinerkloster Tegernsee, gegründet im 8. Jahrhundert, war eines der bedeutendsten Klöster Altbayerns. Es wurde, wie alle anderen bayerischen Klöster 1803 aufgehoben. Die umfangreiche Bibliothek gelangt in Staatsbesitz.

1817 erwarb König Maximilian I. von Bayern die Klosteranlage und ließ sie in den folgenden Jahren durch Leo von Klenze zum königlichen Sommerschloss umbauen. 1875 ging das Schloss durch Erbgang innerhalb der Familie an die wittelsbachische Seitenlinie der Herzöge in Bayern über, die es heute noch (zusammen mit Wildbad Kreuth) besitzen.

Die Seitenlinie der Herzöge in Bayern geht zurück auf den Pfalzgrafen Wilhelm von Pfalz-Gelnhausen (1752-1837), der 1799 den Titel eines Herzogs in Bayern erhielt. Die herzogliche Linie starb 1973 aus, wurde aber durch Adoption aus der Hauptlinie fortgesetzt (Max in Bayern, geb. 1937).[1]

Vom „Psallierchor“ zur Bibliothek

Die in Rede stehende Bibliothek hat nichts mit der ehemaligen Klosterbibliothek zu tun. Sie wurde erst nach 1817 eingerichtet und befand sich im früheren Psallierchor der Klosterkirche. Der Psallierchor, wo die Mönche ihr Chorgebet verrichteten, befand sich im Chor der Klosterkirche hinter dem Hochaltar. Dieser Bereich wurde 1824/25 durch den Einzug einer Wand durch Leo von Klenze von der nun als Pfarrkirche dienenden Klosterkirche abgetrennt. Er diente zunächst als Möbellager.[2] In dieser Funktion ist er noch 1895 bezeugt.[3]

Erst nach 1895 ist in den ehemaligen Psallierchor die Bibliothek der Herzöge in Bayern von einem anderen Standort verbracht werden. Die Regale, in denen die Bücher aufgestellt waren, sind nicht originär für den Standort im Psallierchor hergestellt worden, sondern wurden erkennbar den dortigen Raumverhältnissen angepasst.[4] Die Zuschreibung der Regale an Leo von Klenze, die durch den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse, Georg Bromme, vorgenommen wird,[5] ist nicht belegbar.[6]

Als Ende der 1970er Jahre das Gymnasium Tegernsee in das Schloss zog und der Freistaat Bayern zu diesem Zweck den Ost- und Südflügel des Schlosses erwarb, verlor die Bibliothek ihren Zugang. Deswegen wurden Anfang der 1980er Jahre Baumaßnahmen durchgeführt, um einen neuen Zugang aus dem herzoglichen Teil des Schlosskomplexes zu schaffen.[7]

Der Bibliotheksraum ist im 20. Jahrhundert nicht modernisiert worden und sanierungsbedürftig. Es fehlen Stromanschluss und Heizung.[8]

Erwerb durch die Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee

2010 erwarb die Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee unter ihrem Vorstand Georg Bromme ein Dauernutzungsrecht auf ewige Zeiten an dem Raum sowie den Bücherbestand von über 11.000 Bänden. Anlass war das 175jährige Jubiläum der Kreissparkasse, die von einem der letzten Tegernseer Mönche gegründet worden war.

Die Verhandlungen dauerten anderthalb Jahre.[9] Die Kreissparkasse zahlte für das Dauernutzungsrecht 1,5 Mio €. Die Bücher wurden für 150.000 € erworben (aufgrund eines Wertgutachtens).[10] Dieses Wertgutachten fertigte das Münchner Auktionshaus Zisska & Schauer an.[11]

Vorabverkäufe

Die herzogliche Familie hat allerdings vor dem Verkauf Teile der Schlossbibliothek veräußert und durch das Münchner Auktionshaus Zisska & Schauer versteigern lassen, also eben jenes Auktionshaus, das im Auftrag der herzoglichen Familie auch das Wertgutachten für den Verkauf der Restbibliothek an die Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee erstellte.[12]

Das Gutachten für die Kreissparkasse erweckt den Eindruck, dass die Bibliothek ungeschmälert verkauft würde. Dass parallel zu den Verkaufsverhandlungen besonders wertvolle Bücher versteigert wurden, wird verschwiegen. Bereits 2010 war das Frankfurter Allgemeinen Zeitung aufgefallen, dass „Zisska & Schauer … nur äußerst dezent auf die ‚Bibliothek aus süddeutschem Adelsbesitz‘“ hinwies.[13]

Unterzeichnet ist das Gutachten von Herbert Schauer, dem Geschäftsführer des Auktionshauses. Herbert Schauer wurde 2013 verhaftet, da er verdächtigt wurde, an Bücherdiebstählen aus einer neapolitanischen Bibliothek beteiligt gewesen zu sein.[14] Er wurde zwischenzeitlich unter zweifelhaften Umständen zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt, befindet sich aber seit Juli 2014 wieder auf freiem Fuß.[15] Während seiner Haft stellte jedoch das Münchner Auktionshaus fest, „dass Herr Schauer über Jahre hinweg massive Veruntreuungen zum Schaden Dritter wie auch des Hauses selber begangen hat.“ [16] Herbert Schauer schied daher im August 2014 aus dem Auktionshaus Zisska & Schauer als Gesellschaft aus, das Haus nennt sich nun Zisska & Lachner. Auf eine Strafanzeige gegen Schauer wurde verzichtet.[17]

Unter den damals versteigerten Büchern befanden sich auch solche mit dem Besitzvermerk von Marie Therese von Österreich-Este, der letzten bayerischen Königin. [18]

Diese sehr wertvollen Werke wurde noch im August 2014 durch das Wiener Antiquariat Antiquariat Inlibris, Gilhofer Nfg. GmbH angeboten, mit Preisen bis zu 125.000 €.[19] Weitere Werke wurden durch die Antiquariate Thomas Rezek, Meindl & Sulzmann und Stefan Wulf angeboten, ferner anscheinend durch das Auktionshaus Bassenge.[20]

Beim Übergang der Räumlichkeiten an die Kreissparkasse waren die Fächer für Tafelwerke leergeräumt.[21]

Außerdem wurden vor dem Verkauf Teile des Buchbestandes, die bei der herzoglichen Familie verbleiben sollten, in einen anderen Raum des Schlosses verbracht.[22]

Der genaue Bestand der an die Kreissparkasse verkauften Bücher wird mit 11.643 Büchern angegeben.[23]

Planungen der Kreissparkasse

Zur Erschließung der Büchersammlung stellte die Kreissparkasse am 1. Februar 2011 einen Archivar ein: „Von Seiten der Sparkasse wird als Ziel definiert: Alle Voraussetzungen zu schaffen, damit die Bibliothek als kulturhistorische Perle des Landkreises Miesbach angesehen wird. Den Bestand sichern und entsprechend seiner Bedeutung als hochadelige Privatbibliothek des 18. und 19. Jahrhunderts im süddeutschen Raum für wissenschaftliche Auswertungen (Diplom- und Doktorarbeiten) zur Verfügung zu stellen.“[24]

Ebenso wurde die Arbeit an einem Nutzungskonzept für den Raum begonnen. Gedacht war an eine Art Begegnungsstätte für kunsthistorische und geschichtliche Führungen, Kammerkonzerte und Lesungen sowie ein multimediales Infossystem für Schüler.[25]

Der Weg zur Veräußerung

Georg Bromme schied Ende April 2012 als Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee aus. Bereits vorher hatte die Realisierung des Umnutzungskonzepts des Bibliotheksraums gestockt, da erheblicher Sanierungsbedarf bestand und ein fehlender zweiter Rettungsweg eine öffentliche Nutzung verhindert.

Brommes Nachfolger Martin Mihalovits beendete im Mai 2012 die Zusammenarbeit mit dem Archivar, der die Bibliotheksbestände erschließen sollte. Die Kreissparkasse entschloss sich ferner 2012, „alle nicht betriebsnotwendigen Immobilien zu veräußern. Dazu gehört auch der Psallierchor.“[26] Die Kreissparkasse bot den Psallierchor seit 2012 der Erzdiözese München und Freising an, konnte jedoch hier keine Einigung über den Preis erzielen. Die Kirche, die als einziger Käufer in Frage kommt, hatte jedoch kein Interesse an dem Buchbestand.[27]

Im Zusammenhang mit der Affäre um den früheren Miesbacher Landrat Jakob Kreidl geriet im Frühjahr 2014 die Sponsoring-Praxis der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee unter Georg Bromme ins Licht der Öffentlichkeit. Folge war eine Prüfung durch zuständige Rechtsaufsichtsbehörde, die Regierung von Oberbayern.

Die Regierung von Oberbayern beanstandete – neben der Finanzierung der Geburtstagsfeier des Landrats oder Reisen des Landrats und der Bürgermeister – auch den Erwerb des Psallierchors samt der Bibliothek als unzulässig.[28]

Ferner „bat“ die Regierung von Oberbayern die Kreissparkasse, Rückforderungen, Rückabwicklungen und Schadensersatzansprüche zu prüfen. Diese betrafen auch die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Prüfberichts (Mai 2014) bereits eingeleitete Wiederveräußerung der Bibliothek in Tegernsee.[29]

Veräußerung des Buchbestandes 2014

Bereits im Frühjahr 2014 stellten Mitglieder des Tegernseer Altertumsgauvereins überrascht fest, dass die Bücher aus der Bibliothek verschwunden waren.[30] Mit der Veräußerung des Buchbestandes beauftragte die Kreissparkasse das Berliner Auktionshaus Hauff & Auvermann, das die Bücher in zwei Teilauktionen versteigern will. Von diesen hat die erste im Mai 2014 stattgefunden, eine nächste sollte im Oktober folgen.[31]

Auf der Website des Auktionshauses Hauff & Auvermann war im August 2014 die Maiauktion dokumentiert. Es fehlen jedoch bei allen Büchern Provenienzangaben. Tegernseer Bücher lassen sich nur indirekt aus dem Bestandsprofil und den Rückenschildner mit Nummerus-currens-Signaturen erschließen. Die Bücher wurden teilweise regalweise verkauft. [32] Im Internet wurden Bücher aus der Schlossbibliothek Tegernsee, die in der Maiauktion verkauft wurden, vom Antiquariat Hermsdorf (Antiquariat Pennartz) angeboten.[33]

Öffentliche Auseinandersetzung 2014

Der frühere Kreissparkassenchef Bromme setzte sich im Juli 2014 öffentlich gegen den Verkauf der Bibliothek zu Wehr und bezeichnet diesen als „Akt der Barbarei“ und die Zerstörung eines wertvollen kulturellen Gesamtwerks. Der Verkauf sei ein Verstoß gegen Artikel 4 Abs. 1 des bayerischen Denkmalschutzgesetzes, daher eine Ordnungswidrigkeit und „gemeinschädliche Sachbeschädigung“.[34]

Das Landesamt für Denkmalpflege wurde aufgrund dieser Vorwürfe als Gutachter eingeschaltet und kam im August 2014 zu dem Ergebnis, die Bücher hätten keine kulturhistorische Bedeutung. Denn der Buchbestand lasse weder einen Bezug zum ehemaligen Kloster und jetzigem Schloss noch zur ehemaligen Kloster- und jetzigen Pfarrkirche erkennen.“ Weder die Sammlungsgeschichte noch der Sammlungsschwerpunkt stünden im Bezug zu den beiden Baudenkmälern. Eine Bedeutung nach dem Denkmalschutzgesetz sei damit nicht zu erkennen.[35]

Zum Bestand

Die Geschichte der Bibliothek ist nicht erforscht. Ein Katalog lag der Kreissparkasse nicht vor.[36] Der Buchbestand wurde jedoch systematisch abfotografiert.[37]

Für die Bewertung des Bestandes, der an die Kreissparkasse übergehen sollte, ließ Herzog Max in Bayern ein Wertgutachten durch das Auktionshaus Zisska & Schauer erstellen. [38]

Demnach wurde der der Aufbau der Bibliothek von Herzog Wilhelm in Bayern begonnen (gest. 1837) und durch Pius in Bayern (1786-1837), Max in Bayern (1808-1888) und Carl Theodor in Bayern (1839-1909) fortgeführt. Dazu kamen kleinere Bestände aus dem Besitz von Vorfahren, der jeweiligen Prinzen und Prinzessinnen. Letzter größerer Beitrag waren die Bücher der letzten Königin von Bayern, Marie Therese von Österreich-Este (1849-1919). Die Bücher der Herzöge Wilhelm und Pius befanden sich ursprünglich in Banz (bis 1933 Eigentum der Herzöge) und wurden erst im 20. Jahrhundert nach Tegernsee gebracht. Der größte Teil des Bestandes kam aus der Bibliothek von Herzog Max in Bayern.[39]

Inhaltlich ist das Spektrum sehr breit. Das Gutachten von Zisska & Schauer hebt besonders die Bestände Recht und Wirtschaft, Geschichte (vor allem damalige Zeitgeschichte, wenig Antike), Theologie (keine wissenschaftliche Literatur, sondern Alltagsfrömmigkeit [Gebetbücher etc.]), deutsche Literatur (Schwerpunkt: ausgehendes 18. Jahrhundert, Mitte 19. Jahrhundert, darunter viel Entlegenes, aber auch viele dekorative Werkausgaben von „Starautoren“ wie Schiller, Goethe, Jean Paul), ausländische Literatur (v.a. französische) und Geographie (große Überblicksdarstellungen des 19. Jahrhunderts) hervor.[40]

Der Bestand war entweder zeitgenössisch gebunden oder noch in den originalen Bindungen der Verleger aufgestellt. Die Bücher trugen fast alle Bibliotheksmarken mit einer Nummerus-Currens-Signatur.[41] Beim Übergang an die Kreissparkasse war der Bestand jedoch nicht systematisch nach dieser nummerus-currens-Signatur aufgestellt.[42] Der Erhaltungszugstand war gut.[43]

Folgende 2011 publizierte Einschätzung beruht im wesentlichen auf der Bestandsanalyse durch Wertgutachten: „Die Bibliothek im Tegernseer Psallierchor wurde über Generationen aus Buchbeständen der Herzöge in Bayern, beginnend mit Wilhelm in Bayern (1752-1837) zusammengetragen und befand sich ursprünglich in der Wittelsbacher Besitzung Kloster Banz. Sie umfasst mehr als elftausend Bände, beginnend mit dem 17. Jahrhundert (plus ältere Einzelexemplare). Zu den inhaltlichen Schwerpunkten des Buchbestandes zählen theologische Werke, Handbücher zu Recht, Verwaltung und Wirtschaft und Gesamtdarstellungen zur Geographie, Botanik und Zoologie. Im Bereich der Belletristik überwiegen Werksausgaben, darunter zahlreiche Übersetzungen englischer und französischer Schriftsteller des 19. Jahrhunderts; bemerkenswert auch: Werke zur französischen Revolution und zur napoleonischen Zeit.“[44]

Andere Beteiligte sprechen auf dieser Basis von einem „Querschnitt durch den Wissenshorizont einer europäischen Herrscherfamilie“ im 19. Jahrhundert. [45]

Aus den derzeit im Antiquariatsmarkt angebotenen Bänden sowie der Presseberichterstattung ist ersichtlich, dass weitere, im Gutachten nicht erwähnt bzw. nur summarische aufgezählte Provenienzen in die Bibliothek eingeflossen sind:

  • Einige Bände stammen aus der Zeit, in der das Schloss im Besitz der königlichen Linie war. Sie tragen den Stempel „Prinz Carl v. Bayern Güter-Administration Tegernsee“.[46] Prinz Carl von Bayern (1795-1875) war von 1841 bis zu seinem Tod Eigentümer des Schlosses Tegernsee.
  • Daneben sind noch vereinzelte Bücher aus dem Kloster Tegernsee in den Bestand gelangt. Im August 2014 war die Rede von rund 60 Büchern, die dem Altertumsgauverein Tegernsee verkauft werden sollren.[47] Dies hängt eventuell damit zusammen, dass die Tegernseer Mönche bereits vor 1803 im Zusammenhang mit den Kriegsereignissen Bücher versteckt hatten.[48]

 

 

[1] Einen guten Überblick bietet: Roland Götz/Edmund Schimeta, Das königliche Tal. Auf den Spuren der Wittelsbacher am Tegernsee, Miesbach/Tegernsee 2005.

[2] Roland Götz, Der Tegernseer Psallierchor. Die Geschichte einer Entdeckung, in: Tegernseer Tal 153 (2011/I), S. 12-17.

[3] Telefonische Auskunft von Dr. Roland Götz, 21. August 2014. – Der Kirchenhistoriker Dr. Roland Götz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Archiv des Erzbistums München und Freising. Er stammt aus Tegernsee und wuchs, da sein Vater seit den 1950er Jahren als Angestellter des herzoglichen Brauhauses eine Dienstwohnung hatte, im Schloss Tegernsee auf.

[4] Telefonische Auskunft von Dr. Roland Götz, 21. August 2014.

[5] http://www.merkur-online.de/lokales/region-tegernsee/tegernsee/psallierchor-tegernsee-ex-chef-georg-bromme-schiesst-gegen-kreissparkasse-3707176.html (17.7.2014).

[6] Telefonische Auskunft von Dr. Roland Götz, 21. August 2014.

[7] Zur Schulgeschichte: http://www.gymnasium-tegernsee.de/wp/geschichte-kloster-tegernsee/. Ansonsten: Telefonische Auskunft von Dr. Roland Götz, 21. August 2014.

[8] Vgl. http://www.merkur-online.de/lokales/region-tegernsee/tegernsee/psallierchor-tegernsee-kreissparkasse-miesbach-bleibt-fehlkauf-sitzen-3414988.html

[9] http://www.merkur-online.de/lokales/miesbach/tegernseer-tal/schatz-hinter-altar-977299.html (25.10.2010).

[10] Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr: Bericht zur Überprüfung der Vorgänge im Landkreis Miesbach am 14.05.2014 im Ausschuss für Kommunale Fragen, Innere Sicherheit und Sport des Bayer. Landtags (LT-Drs. 17/1145), S. 20. Online unter https://www.ksk-mbteg.de/download.php?file=cG9vbC9wdWJsaWthdGlvbmVuL0JlcmljaHRfb2JiX3ZNdklycC9wZGZsaXN0ZV9nZW4ueG1s&id=4

[11] Telefonische Auskunft von Dr. Roland Götz, 22. August 2014. Das Gutachten datiert vom 22. Juli 2010.

[12] Vgl. „Bücher in München. Neues vom Adel“, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7.11.2010, URL: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunstmarkt/auktionen/buecher-in-muenchen-neues-vom-adel-11067473.html [14.2.2015]

[13] Vgl. „Bücher in München. Neues vom Adel“, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7.11.2010.

[14] Vgl. „Deutschland hat ihn ausgeliefert. In den Sternen steht derzeit der Hausarrest“, in Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.04.2014, URL: http://www.faz.net/aktuell/deutschland-hat-ihn-ausgeliefert-in-den-sternen-steht-derzeit-hausarrest-12901340.html [14.2.2015]

[15] Vgl. „Herbert Schauer. Überraschend frei‘, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.7.2014, URL: http://www.faz.net/aktuell/herbert-schauer-ueberraschend-frei-13064529.html [14.2.2015]

[16] Communiqué Nr. 3 des Auktionshauses ZISSKA, SCHAUER & CO. KG vom 19.05.2014, URL: http://de.zisska.de/aktuelles [1.9.2014]

[17] Communiqué Nr. 4 des Auktionshauses ZISSKA & Lacher Buch- und Kunstauktionshaus GmbH & Co. KG vom 09.08.2014, URL: http://de.zisska.de/aktuelles [1.9.2014]. Vgl. auch „Vielfältige Ungereimtheiten und unerklärliche Vorgänge“ vom 21.5.2014, URL http://www.boersenblatt.net/798758/ [14.2.2015],

[18] Vgl. „Bücher in München. Neues vom Adel“, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7.11.2010. Es handelt sich u.a. um die Bücher mit der Einlieferungsnummer 2 im Herbstkatalog von Zisska & Schauer 2010 (Zisska & Schauer. Buch- und Auktionshaus. Auktion 56. Freiwillige Versteigerung am 10.-12. November 2010 [Katalog 56], München 2010).

[19] Vgl. https://inlibris.at/?s=Tegernsee&cat=6&lang=de [21.8.2014]. Zur chronologischen Einordnung: Telefonische Auskunft von Dr. Roland Götz, 21. August 2014.

[20] Telefonische Auskunft von Dr. Roland Götz, 22. August 2014. Dr. Götz hat aus den entsprechenden Internetauftritten am 28. Dezember 2010 Ausdrucke gefertigt. Am 22. August 2014 bot das Antiquariat Rezek noch sechs Werke aus der Schlossbibliothek Tegernsee an. Das Auktionshaus Bassenge bot noch am 22. August 2014 an: Noë, Heinrich, Die Burgen von Tyrol in Bild und Wort, 1878, aus dem Besitz des Herzogs Max in Bayern, allerdings ohne Tegernseer Provenienznachweis.

[21] Telefonische Auskunft von Dr. Roland Götz, 21. August 2014.

[22] Telefonische Auskunft von Dr. Roland Götz, 21. August 2014.

[23] http://www.tegernseerstimme.de/zeitkapsel-im-schlos-tegernsee-eroffnet-die-vergessene-bibliothek-und-ihre-geschichte/18341.html (4.5.2015)

[24] Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr: Bericht zur Überprüfung der Vorgänge im Landkreis Miesbach am 14.05.2014 im Ausschuss für Kommunale Fragen, Innere Sicherheit und Sport des Bayer. Landtags (LT-Drs. 17/1145), S. 20.

[25] Roland Götz, Der Tegernseer Psallierchor. Die Geschichte einer Entdeckung, in: Tegernseer Tal 153 (2011/I), S. 12-17, hier: 15.

[26] Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr: Bericht zur Überprüfung der Vorgänge im Landkreis Miesbach am 14.05.2014 im Ausschuss für Kommunale Fragen, Innere Sicherheit und Sport des Bayer. Landtags (LT-Drs. 17/1145), S. 20.

[27] Vgl. http://www.merkur-online.de/lokales/miesbach/tegernseer-tal/kirche-moechte-herzogliche-bibliothek-tegernseer-schloss-kaufen-2302423.html (4.5.2012); http://www.merkur-online.de/lokales/miesbach/tegernseer-tal/psallierchor-tegernseer-kirche-teures-praesent-sucht-kaeufer-2804259.html (16.3.2013); http://www.merkur-online.de/lokales/miesbach/tegernseer-tal/psallierchor-soll-kirche-gehoeren-2972730.html (24.6.2013); http://www.merkur-online.de/lokales/region-tegernsee/tegernsee/kreissparkasse-will-psallierchor-quirinus-tegernsee-verkaufen-3372681.html (19.2.2014); http://www.merkur-online.de/lokales/region-tegernsee/tegernsee/psallierchor-tegernsee-kreissparkasse-miesbach-bleibt-fehlkauf-sitzen-3414988.html (14.3.2014).

[28]Weder Räumlichkeiten noch Gegenstände dienen dauerhaft dem unmittelbaren Geschäftsbetrieb der KSK. Auch ein zulässiges Handeln im Rahmen der Gemeinnützigkeit scheidet aus. Die Förderung von Kunst und Kultur wäre zwar ein grundsätzlich zulässiger gemeinnütziger Zweck. Allerdings ist es gerade nicht Aufgabe der Sparkasse, hierzu Investitionen selbst zu tätigen. Der Geschäftsbetrieb einer Sparkasse ist nicht dafür geeignet, selbst Projekte der Wissenschaft und Kunst zu betreiben. Vielmehr wäre eine Förderung durch Spenden oder Sponsoring einzelner Veranstaltungen oder Projekte Dritter der richtige Weg.“ Vgl. Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr: Bericht zur Überprüfung der Vorgänge im Landkreis Miesbach am 14.05.2014 im Ausschuss für Kommunale Fragen, Innere Sicherheit und Sport des Bayer. Landtags (LT-Drs. 17/1145), S. 21, URL: http://www.landkreis-miesbach.de/media/custom/221_2728_1.PDF?1400143458

[29] Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr: Bericht zur Überprüfung der Vorgänge im Landkreis Miesbach am 14.05.2014 im Ausschuss für Kommunale Fragen, Innere Sicherheit und Sport des Bayer. Landtags (LT-Drs. 17/1145), S. 22. Ebenda S. 20: „Auch bezüglich des Buchbestandes laufen derzeit Bemühungen, diesen auf zwei antiquarischen Buchauktionen zu versteigern.“

[30] http://www.merkur-online.de/lokales/region-tegernsee/tegernsee/kloster-tegernsee-buecher-psallierchor-kreissparkasse-will-verkaufen-3649709.html (24.6.2014)

[31] http://www.merkur-online.de/lokales/region-tegernsee/tegernsee/buecher-haben-keine-kulturhistorische-bedeutung-3793934.html (20.8.2014)

[32] http://www.buchauktionen-berlin.de/inhaltverzeichnis.php [20.8.2014]

[33] http://www.ebay.de/itm/Adelsbibliothek-Lessing-30-Baende-Karl-von-Bayern-Wittelsbacher-Tegernsee-1824-/141366352372; http://www.befr.ebay.be/itm/Adelsbibliothek-Cottin-Oeuvres-12-Bande-Wittelsbacher-Tegernsee-1815-/141302724609?pt=Antiquarische_B%C3%BCcher&hash=item20e64c7801; http://www.ebay.de/itm/Antoine-Leonard-Thomas-Oeuvres-Adelsbibliothek-Wittelsbacher-Tegernsee-1768-/141382433517; http://www.ebay.de/itm/Adelsbibliothek-221-Baende-Wittelsbacher-Tegernsee-/141321306898 [August 2014]

[34] http://www.merkur-online.de/lokales/region-tegernsee/tegernsee/psallierchor-tegernsee-ex-chef-georg-bromme-schiesst-gegen-kreissparkasse-3707176.html (17.7.2014).

[35] http://www.merkur-online.de/lokales/region-tegernsee/tegernsee/buecher-haben-keine-kulturhistorische-bedeutung-3793934.html (20.8.2014)

[36] Dr. Götz teilte am 21. August 2014 mit, dass bei den Umbauten in der Bibliothek um 1980 ein Inventar durch den 2013 verstorbenen Münchner Antiquar Raimund Kitzinger erstellt wurde. Dies habe ihm Herr Kitzinger in einem Gespräch mitgeteilt.

[37] Telefonische Auskunft von Dr. Roland Götz, 21. August 2014.

[38] Telefonische Auskunft von Dr. Roland Götz, 22. August 2014.

[39] Gutachten über die Bibliothek Schloß Tegernsee, Zisska & Schauer, 22. Juli 2010.

[40] Gutachten über die Bibliothek Schloß Tegernsee, Zisska & Schauer, 22. Juli 2010.

[41] Gutachten über die Bibliothek Schloß Tegernsee, Zisska & Schauer, 22. Juli 2010. Gut erkennbar auch auf diversen Fotos der Bücher.

[42] Telefonische Auskunft von Dr. Roland Götz, 21. August 2014.

[43] Gutachten über die Bibliothek Schloß Tegernsee, Zisska & Schauer, 22. Juli 2010

[44] Roland Götz, Der Tegernseer Psallierchor. Die Geschichte einer Entdeckung, in: Tegernseer Tal 153 (2011/I), S. 12-17, hier: 17.

[45] Telefonische Auskunft von Dr. Michael Heim, 21. August 2014.

[46] Das Berliner Antiquariat Hermsdorf bot im Sommer eine Ausgabe sämtlicher Werke Lessings von 1824-1825 aus der Tegernseer Bibliothek an, die den Besitzstempel „Prinz Carl V. Bayern Güter-Administration Tegernsee“ tragen. Vgl. http://www.ebay.de/itm/Adelsbibliothek-Lessing-30-Baende-Karl-von-Bayern-Wittelsbacher-Tegernsee-1824-/141366352372? – http://www.befr.ebay.be/itm/Adelsbibliothek-Cottin-Oeuvres-12-Bande-Wittelsbacher-Tegernsee-1815-/141302724609?pt=Antiquarische_B%C3%BCcher&hash=item20e64c7801 nennt als Vorbesitzer den Prinzen Carl von Bayern (gest. 1875) und ebenfalls Königin Therese. Die Links wurden im August 2014 konsultiert.

[47] Vgl. http://www.merkur-online.de/lokales/region-tegernsee/tegernsee/buecher-haben-keine-kulturhistorische-bedeutung-3793934.html (20.8.2014) bzw. http://www.tegernseerstimme.de/psallierchor-buecher-ohne-klosterbezug/140740.html (20.8.2014)

[48] Vgl. Stephan Kellner/Annemarie Spethmann, Historische Kataloge der Bayerischen Staatsbibliothek München: Münchner Hofbibliothek und andere Provenienzen (Catalogus codicum manuscriptorum Bibliothecae Monacensis 11), Wiesbaden 1996, S. 469.

Quelle: http://histbav.hypotheses.org/3382

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Leporello und Welt zu den „ersten Suchmaschinen“

Gestern sendete Ö1-Leporello ein paar Minuten über die ersten Suchmaschinen, heute wird es von Marc Reichwein in der Welt rezensiert. Er bescheinigt dem Band [s]ehr schön und in leicht bekömmlichen Kapitelchen geschrieben zu sein, ein luzider Episodenführer durch mehrere Jahrhunderte Informationsvermittlung, gleichermaßen mit einer charmant unzeitgemäßen Konzeption von Suchmaschinen und ein hochaktuelles Buch.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022397433/

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