Neuerscheinung von Klaus Gantert: Weblogs keine elektronischen Informationsressourcen?

Für H-SOZ-U-KULT rezensiert Thomas Wozniak eine Publikation über Elektronische Informationsressourcen für Historiker, deren Verbreitung der Verlag de Gruyter mit einer vollkommen absurden Preisgestaltung wohl möglichst verhindern möchte: Das Papier-Buch kostet nicht weniger als 60 Euro, inklusive eBook sogar 90 Euro, letzteres scheint nicht für E-Reader konzipiert zu sein. Es ist möglich, einen Online-Zugang zu dem Buch zu erwerben, wer aber z.B. nur das 30 Seiten lange Kapitel E-Books einsehen möchte, darf dafür 30 Euro bezahlen!
Jenseits dieser Absurditäten, die dem Verlag anzulasten sind, hat das Buch auch zumindest einen schweren inhaltlichen Mangel, den der Rezensent vollkommen übersehen hat: Weblogs kommen bis auf eine kurze Erwähnung überhaupt nicht vor, d.h. zum Beispiel, dass eine der wichtigsten elektronischen Ressourcen für Historiker (und Historikerinnen), nämlich Archivalia, mit keinem einzigen Wort genannt wird!

Gantert, Klaus: Elektronische Informationsressourcen für Historiker. (=Bibliotheks- und Informationspraxis; 43). Berlin: de Gruyter, 2011.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/97047042/

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Warum taggen ARTigo-Spieler hauptsächlich “einfache” Begriffe?

Der Artikel „Hund, Katze, Maus“ im Kunstmagazin art beschreibt das Onlinespiel ARTigo und die daraus resultierende Verschlagwortung von Bilddatenbanken. Weil die Spieler aber relativ simple Begriffe taggen, wie eben „Hund, Katze, Maus“, benötigt man neue Methoden, um an „anspruchsvollere Schlagworte und spezifische kunsthistorische Termini“ zu kommen, wie es dort heißt.

Aber warum gibt es hauptsächlich diese einfachen Tags? Wieso werden nur wenige spezifische eingegeben? Sind die Spieler – Entschuldigung – zu dumm?

Mitnichten! Zunächst muss man festhalten, dass die ältesten Begriffe, die in unserem Gehirn gespeichert sind, einfache Begriffe sind. Jedes Kind lernt erst einfache Wörter, dann einfache Sätze und nach und nach werden die Wörter spezieller und die Sätze komplizierter.

Hinzu kommt, dass wir in einfachen Begriffen denken. Schaue ich in meine Tasche, dann befindet sich darin ein Block und Stifte. Wenn ich mich vergewissern möchte, ob ich diese Dinge eingepackt habe, denke ich an den Block und die Stifte. Ich denke nicht: “Habe ich meinen Spiralblock und die Faserstifte eingepackt?“ Nein. So kompliziert ist das nicht. Blicke ich aus dem Fenster, sehe ich Bäume. Da ich kein Gärtner bin, mache ich mir nur selten Gedanken darüber, was für einen Baum ich sehe. Meine Wahrnehmung ist darauf nicht besonders geeicht. Ich sehe halt Bäume.

Für unser Gehirn ist das Denken in einfachen Begriffen eine enorme Arbeitserleichterung und sehr effizient. Jedes kompliziertere oder spezifischere Denken benötigen wir nicht für unser tägliches Leben. Wir kommen gut zurecht, wenn wir die Dinge möglichst einfach betrachten; viel Präzision brauchen wir nicht dazu. Denn Präzision bedeutet einen höheren Verbrauch von kognitiven Ressourcen und Energie. Dies gilt es möglichst einzusparen.

Was muss man also tun, um anspruchsvollere Schlagworte in ARTigo zu gewinnen? Man muss die Wahrnehmung vom allgemeinen einfachen Denken zum präzisierten Denken hinführen. Denn auch einem kunsthistorischen Laien ist es möglich, die Dinge genauer zu benennen, dann können aus „Hund, Katze, Maus“ ein Bernhardiner, eine Langhaarkatze oder eine Feldmaus werden.

Die Begriffe bzw. Tags, egal ob fachspezifischer oder allgemeiner Art, um die es bei ARTigo geht, entstehen durch Assoziationen. Es gilt, das Denken in einer Weise anzustoßen, um das ungeheure Potential, das in den Assoziationen der Spieler enthalten ist, schöpfen zu können. Das, was bisher an Begriffen in ARTigo vorhanden ist, kann nur – und davon bin ich zutiefst überzeugt – die kleine Spitze eines riesigen Eisbergs sein.

Quelle: http://games.hypotheses.org/232

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Wie die Gebrüder Grimm das Volk erfanden

Lesenswert: Roger Behrens in der Jungle World über die Märchen der Gebrüder Grimm, in deren 1812/1815 erschienener Originalfassung Vergewaltigung, Kannibalismus, Sodomie und Inzest einander guten Tag sagen und die auch schöne dadaistisch anmutende Perlen wie die Das Lumpengesindel, Von dem Mäuschen, Vögelchen und der Bratwurst und Die wunderliche Gasterei beinhalten. Behrens Fazit: Die Zeit der Märchen ist vorbei.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/97045883/

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Matz Ab! Expo 2012

Sehr schön, der aktuellen Ausgabe des Augustin (Nr.322, S. 29) entnehme ich, dass es wieder einmal (vgl.) eine Ausstellung zum Matzleinsdorferplatz gibt, einem der wenn schon nicht schönsten, dann aber faszinierendsten Plätze Wiens. Eröffnung ist am 16.6.2012 um 17 Uhr im ehemaligen Feuerwerksgeschäft in Wien 10, Gudrunstraße 196b. Die Homepage http://www.matzleinsdorferplatz.at könnte ruhig noch etwas informativer sein, aber vielleicht kommt da demnächst ja noch mehr.

Eine der Grundlagen der Ausstellung ist wohl folgende Diplomarbeit, die leider nur an der Bibliothek der Akademie der bildenden Künste Wien verfügbar ist:

Schoiswohl, Thomas: MATZ AB! Die große Geschichte des Wiener Matzleinsdorferplatzes. Wien: Diplomarbeit an der Akademie der bildenden Künste, 2011.
http://permalink.obvsg.at/AC08705157

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/97045244/

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Weblogs in den Geisteswissenschaften oder: Vom Entstehen einer neuen Forschungskultur

Von Christof Schöch (Universität Würzburg) Hartnäckige Skepsis bei stark zunehmendem Interesse, so charakterisierte Hubertus Kohle (Institut für Kunstgeschichte, LMU) in der Abschlussdiskussion der Tagung “Weblogs in den Geisteswissenschaften oder: Vom Entstehen einer neuen Forschungskultur” sehr treffend den gegenwärtigen Stand der Dinge rund um Soziale Medien und das wissenschaftliche Bloggen. Einerseits häufen sich Tagungen, Workshops und vor allem auch die mediale Präsenz des Themas “Wissenschaftsblog” – das zeigte sich auch am großen Medienecho dieser Tagung [1]. Andererseits belegen Untersuchungen die große Zurückhaltung der Wissenschaftler/innen bei [...]

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/2128

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Wissenschaftlicher Nachwuchs in den Digital Humanities – Ankündigung einer Tagung 2013


Die fünfte Tagung in der Reihe “Digital Humanities am DHIP” ist für 2013 geplant und wird vom DHIP gemeinsam organisiert mit “L.I.S.A. – das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung” und unter Mitarbeit des Centre pour l’édition électronique ouvert (Cléo). Ein erstes Treffen dazu wird am Dienstag, den 5. Juni 2012 in Paris stattfinden.

Mit dieser Tagung wollen wir thematisieren, welche Auswirkungen die derzeitigen digitalen Veränderungen auf den Nachwuchs in den Geisteswissenschaften haben. Im Mittelpunkt stehen dabei Fragen der Ausbildung und Karriere, der Anerkennung wissenschaftlicher Leistungen, der Qualitätssicherung und Evaluierung sowie neuer digitale Formen der Wissenschaft und ihre Auswirkungen.

Denn unsere Wissenschaftskultur verändert sich derzeit radikal durch die rasanten Entwicklungen im IT-Bereich. Die Auswirkungen sind dabei in allen Bereichen spürbar und betreffen die wissenschaftliche Kommunikation, Publikation, Arbeitsmethodik, Informationsbeschaffung genauso wie Fragen der Didaktik und Ausbildung. Diese Veränderungen, Verdichtungen und Beschleunigungen bedeuten insbesondere für den wissenschaftlichen Nachwuchs eine große Herausforderung. Neue Qualifikationen und Kenntnisse sind gefordert, die in der universitären Ausbildung bisher aber kaum oder gar nicht vermittelt werden. Auch fehlen beispielsweise Standards und Methoden für die Evaluierung wissenschaftlicher Leistungen bei kollaborativen Arbeiten und im Web 2.0. Der Aufbau von virtuellen Forschungsumgebungen und Dienstleistungen, die damit einhergehen, nehmen an Bedeutung zu, ohne jedoch bislang mit klassischen wissenschaftlichen Forschungsarbeiten gleich gewichtet zu werden. Die Bedürfnisse des Nachwuchses – so scheint es – bleiben  auf der Strecke. Bietet ein Engagement in den digital humanities mehr Risiken als Chancen?

Um die Sicht des wissenschaftlichen Nachwuchses ausreichend zu berücksichtigen und um nicht nur eine Bestandsaufnahme zu betreiben, sondern gleichzeitig Mechanismen und Strukturen zu diskutieren, die hilfreich sein können, soll über Blogs und soziale Medien vorab eine Gruppe von jüngeren Wissenschaftler/innen zu den genannten Themen Statements vorbereiten. Diese werden den Vortragenden vorab zugesandt und am Anfang eines jeden Panels kurz vorgestellt, so dass in den Vorträgen und Diskussion auf diese Bedürfnisse eingegangen werden kann. Auf diese Weise könnte am Ende der Tagung ein Memorandum entstehen, das die wesentlichen Aspekte zusammenfasst.

Von einer internationalen, vor allem deutsch-französischen Perspektive dieser Themen erhoffen wir uns neue Einsichten auf diesen für unsere zukünftige Forschungskultur zentralen Aspekt.

Der Hashtag zur Tagung ist #dhiha5. Wir werden auf den Blogs des DHIP sowie bei “L.I.S.A. – das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung” bereits im Vorfeld ausführlich berichten.

Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/916

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Wissenschaftlicher Nachwuchs in den Digital Humanities – Ankündigung einer Tagung 2013

Die fünfte Tagung in der Reihe “Digital Humanities am DHIP” ist für 2013 geplant und wird vom DHIP gemeinsam organisiert mit “L.I.S.A. – das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung” und unter Mitarbeit des Centre pour l’édition électronique ouvert (Cléo). Ein erstes Treffen dazu wird am Dienstag, den 5. Juni 2012 in Paris stattfinden.

Mit dieser Tagung wollen wir thematisieren, welche Auswirkungen die derzeitigen digitalen Veränderungen auf den Nachwuchs in den Geisteswissenschaften haben. Im Mittelpunkt stehen dabei Fragen der Ausbildung und Karriere, der Anerkennung wissenschaftlicher Leistungen, der Qualitätssicherung und Evaluierung sowie neuer digitale Formen der Wissenschaft und ihre Auswirkungen.

Denn unsere Wissenschaftskultur verändert sich derzeit radikal durch die rasanten Entwicklungen im IT-Bereich. Die Auswirkungen sind dabei in allen Bereichen spürbar und betreffen die wissenschaftliche Kommunikation, Publikation, Arbeitsmethodik, Informationsbeschaffung genauso wie Fragen der Didaktik und Ausbildung. Diese Veränderungen, Verdichtungen und Beschleunigungen bedeuten insbesondere für den wissenschaftlichen Nachwuchs eine große Herausforderung. Neue Qualifikationen und Kenntnisse sind gefordert, die in der universitären Ausbildung bisher aber kaum oder gar nicht vermittelt werden. Auch fehlen beispielsweise Standards und Methoden für die Evaluierung wissenschaftlicher Leistungen bei kollaborativen Arbeiten und im Web 2.0. Der Aufbau von virtuellen Forschungsumgebungen und Dienstleistungen, die damit einhergehen, nehmen an Bedeutung zu, ohne jedoch bislang mit klassischen wissenschaftlichen Forschungsarbeiten gleich gewichtet zu werden. Die Bedürfnisse des Nachwuchses – so scheint es – bleiben  auf der Strecke. Bietet ein Engagement in den digital humanities mehr Risiken als Chancen?

Um die Sicht des wissenschaftlichen Nachwuchses ausreichend zu berücksichtigen und um nicht nur eine Bestandsaufnahme zu betreiben, sondern gleichzeitig Mechanismen und Strukturen zu diskutieren, die hilfreich sein können, soll über Blogs und soziale Medien vorab eine Gruppe von jüngeren Wissenschaftler/innen zu den genannten Themen Statements vorbereiten. Diese werden den Vortragenden vorab zugesandt und am Anfang eines jeden Panels kurz vorgestellt, so dass in den Vorträgen und Diskussion auf diese Bedürfnisse eingegangen werden kann. Auf diese Weise könnte am Ende der Tagung ein Memorandum entstehen, das die wesentlichen Aspekte zusammenfasst.

Von einer internationalen, vor allem deutsch-französischen Perspektive dieser Themen erhoffen wir uns neue Einsichten auf diesen für unsere zukünftige Forschungskultur zentralen Aspekt.

Der Hashtag zur Tagung ist #dhiha5. Wir werden auf den Blogs des DHIP sowie bei “L.I.S.A. – das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung” bereits im Vorfeld ausführlich berichten.

Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/916

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