(Noch) Mehr Barcamps braucht die Wissenschaft?
Camping (Foto: Beraldo Leal, 2010 bei Lizenz CC BY 2.0)
In meinem Beitrag auf unserem Blog zum ersten #histocamp im November 2015 hatte ich mir Christie Wampole’s „Conference Manifesto“ ausgeliehen und endete mit ihrem Zitat „We don’t expect the conference system to change any time soon.“ In rebellischer Stimmung und großer Vorfreude auf das erste Barcamp zu Geschichte, dessen Initiatorin ich zudem war, fügte ich hinzu: „Sorry, Christy, we do! Let’s change it together!“ Jetzt, wo am 1. und 2. Dezember in Darmstadt mittlerweile das dritte #histocamp bevorsteht, darf man fragen: Was ist seit meiner forschen Forderung passiert? Haben wir tatsächlich mit dem #histocamp einen Wandel im üblichen Tagungsbetrieb bewirkt?
[...]
Der Geschmack des Archivs. Heute: Salz
Arlette Farges Der Geschmack des Archivs (frz. 1989, dt. 2011) ist ein Klassiker des kulturwissenschaftlich erweiterten Archivdiskurses. In vielen Aspekten der Archivpraxis ist er zwar nicht aktuell (Kröger 2011) und der Diskurs hat, weil er sich ja am Leben halten muss, auch theoretische Defizite entdeckt (Lepper/Raulff 2016, S. 5). Farges Verdienst bleibt aber, lange vor dem material turn , die subjektive Erkenntnis, wie die sinnlichen Überraschungen beim Umgang mit archivierten Akten, seien sie fragil, schmutzig oder schwer lesbar, die historische Arbeit beeinflussen: von den Sinneseindrücken verlangsamt, fühlt sich das Vorstellungsvermögen in das hinein, was es für die Lebenswelt der Verfasser und Betroffenen der Aktenstücke hält (Farge 2011: 19).
Vom „Geschmack“ redet Farge also metaphorisch. Wir wollen ihn aber wörtlich werden. Stellen wir uns vor, wir wären ein Papierfischchen, neue Nemesis des Papier-Archivs, und bissen herzhaft in ein ganz bestimmtes Schriftstück…
[...]
Open-Access-Woche (Tag 5)
Warum Nonprofit-Organisationen im Repositorium IssueLab Veröffentlichungen hinterlegen, erklärt ein Beitrag auf openaccessweek.org. Aber: Was soll ein Dokumentenserver ohne Permalinks?
***
Peter Suber betont: Immer noch verlangen mehr als 70 % der Journals mit Peer-Review keine Open-Access-Veröffentlichungsgebühren (APC-Charges).
***
oaDOI wird von Afrikawissenschaftlern vorgestellt.
[...]
Sind Kulturdaten Forschungsdaten? #dhmasterclass
Im Kontext meines Dissertationsprojektes beschäftigt mich die Frage, wie die Überführung von materiell gebundenen Objekten innerhalb Graphischer Sammlungen in den digitalen Raum beschrieben werden kann. Dabei stellt sich neben der großen Frage, was das materielle Objekt im Sammlungskontext ausmacht auch die Frage, wie sein „digitales Pendant“ begriffen werden kann. Entsprechend war das Thema der Master Class „Forschungsdaten“ für mich eine gute Gelegenheit, intensiver über diese „digitalen Pendants“ materieller musealer Objekte nachzudenken.
Begrifflichkeiten
Während unserer abschließenden Diskussion am ersten Tag der Master Class, welcher der Beschreibung von Daten gewidmet war, bezeichnete Frank Fischer Daten als „different epistemic thing“ – eine Auffassung die mir persönlich zu einem tieferen Verständnis von Daten verholfen hat. Mit Hans-Jörg Rheinberger sind Daten demnach Dinge, die sich durch eine bestimmte „Verschwommenheit und Wagheit“ auszeichnen und denen deshalb „die Anstrengung des Wissens“ gilt. Sie fordern uns heraus, sie immer wieder neu zu befragen und zu hinterfragen. Entsprechend können sie in einen fortwährenden Kreislauf von Forschungsprozessen – von der Erstellung, über die Analyse bis hin zur Archivierung und Weiternutzung – eingebunden werden.[1] Daten als epistemische Dinge aufzufassen, bedeutet eine Betonung des aktiven Forschens, des Prozesshaften, dem auch das epistemische Ding selbst unterworfen ist.
[...]
Sind Kulturdaten Forschungsdaten? #dhmasterclass
Im Kontext meines Dissertationsprojektes beschäftigt mich die Frage, wie die Überführung von materiell gebundenen Objekten innerhalb Graphischer Sammlungen in den digitalen Raum beschrieben werden kann. Dabei stellt sich neben der großen Frage, was das materielle Objekt im Sammlungskontext ausmacht auch die Frage, wie sein „digitales Pendant“ begriffen werden kann. Entsprechend war das Thema der Master Class „Forschungsdaten“ für mich eine gute Gelegenheit, intensiver über diese „digitalen Pendants“ materieller musealer Objekte nachzudenken.
Begrifflichkeiten
Während unserer abschließenden Diskussion am ersten Tag der Master Class, welcher der Beschreibung von Daten gewidmet war, bezeichnete Frank Fischer Daten als „different epistemic thing“ – eine Auffassung die mir persönlich zu einem tieferen Verständnis von Daten verholfen hat. Mit Hans-Jörg Rheinberger sind Daten demnach Dinge, die sich durch eine bestimmte „Verschwommenheit und Wagheit“ auszeichnen und denen deshalb „die Anstrengung des Wissens“ gilt. Sie fordern uns heraus, sie immer wieder neu zu befragen und zu hinterfragen. Entsprechend können sie in einen fortwährenden Kreislauf von Forschungsprozessen – von der Erstellung, über die Analyse bis hin zur Archivierung und Weiternutzung – eingebunden werden.[1] Daten als epistemische Dinge aufzufassen, bedeutet eine Betonung des aktiven Forschens, des Prozesshaften, dem auch das epistemische Ding selbst unterworfen ist.
[...]
Learn to stop worrying and love authenticity
Ein Beitrag von Robert Heinze
In den letzten Tagen flammte, ausgehend von mehreren Konferenz(beiträg)en und Blogposts, die Debatte darum wieder einmal hoch, wie wir uns als Historiker zum Anspruch von Videospielen im Speziellen, Medien- und Kulturprodukten im Weiteren verhalten sollen, „Geschichte“ „authentisch“ abzubilden. Dabei ging es bisher vor allem um die Frage, ob Authentizität erreichbar oder überhaupt erwünscht ist. Während Eugen Pfister und Jan Heinemann den „untoten“ Begriff am liebsten beerdigt sähen, verteidigte Nils Steffen den „dokumentarischen Anspruch“ und wies auf die unterschiedlichen Ebenen der Authentizität hin, die in einer gegebenen Produktion eine Rolle spiele.
Colonization (Screenshot Robert Heinze)Ich will quer dazu eine andere Ebene ins Spiel bringen. Ich bezweifle, dass wir den „Zombie-Elefanten“ in naher Zukunft zu Grabe tragen können. Susanne Knaller und Harro Müller seufzten schon 2006: „Authentizität und kein Ende.“[1] Es stellt sich also die Frage, wie damit umzugehen ist.
[...]
Some Patterns of Making Public History in China (1)
As progress, urbanization, economical growth transform China, its official and inofficial versions of history change rapidly, too. Public History in China. If history is no longer intellectual navel-gazing, but a social form of knowledge...
The post Some Patterns of Making Public History in China (1) appeared first on Public History Weekly.
Quelle: https://public-history-weekly.degruyter.com/5-2017-35/public-history-in-china-1/
Public History Goes to School
Schools can become a means of Public History through the names they are given. This becomes especially evident in post-socialist Poland and its school names.
The post Public History Goes to School appeared first on Public History Weekly.
Quelle: https://public-history-weekly.degruyter.com/5-2017-35/public-history-goes-to-school/
Workshop „Software Sustainability: Quality and Re-usability“
As part of ongoing efforts to align technology across the three Pan-European infrastructures for the Social Sciences, Arts, and Humanities, representatives from Cessda, CLARIN, and DARIAH held a workshop on “Software Sustainability: Quality and Re-usability”, previously announced here, in Berlin on October 9/10th.
With participants from Austria, Germany, Great Britain, Norway and The Netherlands representing developers, users, service operators and IT managers, the talks and discussions covered a wide range of topics related to software sustainability. Speakers presented work already accomplished as part of the tasks the infrastructures have undertaken in their efforts to become operational. Among these are the DARIAH-NL Software Quality Guidelines and the Cessda Software Maturity Model, which both define evaluation criteria for software products. Their approaches differ, in that the former focuses on explicit implementation guidelines, while the latter, modelled on NASA’s Reuse Readiness Levels, describes a generalised framework for evaluating a given software product. While criteria are also an important part of the DARIAH-DE Service Life Cycle, its focus is on describing processes and necessary considerations when taking software from initial design through development and testing to production use.
The overall problems these approaches try to address are similar to the challenges the software industry is facing: training, quality management, and dealing with an ever-growing technical debt are challenges that need to be addressed and re-evaluated on a constant basis.
[...]
Quelle: http://dhd-blog.org/?p=8685
