Erfahrungsbericht über das Verfassen eines WP-Artikels

Das Verfassen eines Wikipedia-Artikels hatte ich mir zu Beginn des Seminars einfach vorgestellt. Entsprechend war meine Meinung über die Qualität und Nutzbarkeit von WP-Artikeln für die literaturwissenschaftliche Praxis nicht besonders hoch. Diese muss ich zum Teil, nachdem ich selbst einen Artikel verfasst habe (Ideenreportage), revidieren: Abgesehen von den technischen Hürden (HTML) hat auch das Verfassen des Artikels, vornämlich die Verweise auf die Quellen, mehr Zeit in Anspruch genommen als ich gedacht hätte. Das hat mein Vorurteil – jeder kann WP-Artikel schreiben und daher haben sie für die wissenschaftliche Praxis keinen Wert – zum Teil aufgehoben. Denn um einen Artikel zu verfassen, muss man abgesehen von der Kenntnissen zum Thema, worüber man einen Artikle verfassen möchte, bereit sein, sich mit der HTML-Sprache auseinanderzusetzen – auch wenn nur Grundkenntnisse genügen und Wikipedia Einem Hilfestellung bietet (Wikipedia-Hilfe)-, man muss in seinem Artikel ausreichende Quellennachweise einfügen und der Vollständigkeit halber Verlinkungen zu anderen WP-Artikeln herstellen.

Vornehmlich die Quellennachweise entscheiden meines Erachtens über die Seriösität eines Artikels, da sie zum Einen die Basis für den Artikel bilden und zum Anderen dem Leser die Möglichkeit geben, bei Bedarf den Inhalt des Artikels zu überprüfen bzw. zu rekonstruieren. Das ist der entscheidende Punkt, der meine Einstellung zu Wikipedia als literaturwissenschaftliches Instrument geändert hat: Als Nutzer habe ich die Möglichkeit – über den Aufbau und den Inhalt des Artikles hinaus – mir anhand der Bibliographie und der Versionsgeschichte ein Bild über die Kompetenz sowie das Wissen des Artikel-Autors bzw. Autoren zum Thema des Artikels zu machen.

Mein Fazit ist daher: Wikipedia ist wie jede Quelle kritisch zu nutzen und bietet Transparenz in Blick auf seine wissenschaftlliche Brauchbarkeit (Quellennachweise, Versionsgeschichte etc.); dennoch würde ich WP-Artikel nur mit Einschränkung als Ausgangspunkt, als Möglichkeit, sich einen ersten Überblick über ein Thema zu verschaffen, in der literaturwissenschaftlichen Recherchepraxis empfehlen.

Quelle: http://wppluslw.hypotheses.org/453

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