Bildarchive sind Portale: Sie können lebensweltliche Praktiken, kulturelle Phänomene und historische Prozesse „sichtbar“ machen. Darüber hinaus eröffnen sie fachspezifische Zugänge zu unterschiedlichen Disziplinen. Die volkskundlichen Landesstellen und außeruniversitären Institute verfügen, bedingt durch ihre jeweilige Geschichte, ebenso wie Museen, Archive und Bibliotheken über umfangreiche Bildsammlungen unterschiedlicher Provenienzen. Solche Bestände zeigen in wissen(schaft)sgeschichtlicher Perspektive Systematiken und Ordnungen auf, die inhaltliche Schwerpunktsetzungen und methodische Herangehensweisen parallel oder quer zu den Entwicklungslinien von Disziplinen verdeutlichen.
Bildarchive sind keinesfalls als bloße Container zu betrachten. Durch ihre Eingliederung in spezifische Sammlungen werden visuelle Quellen aus ihren Gebrauchs- und Materialzusammenhängen gelöst und dekontextualisiert. Infolge ihrer archivalischen Erschließung werden sie dann mit Metadaten angereichert und wiederum (re-)kontextualisiert: Quellenwert und Aussage ändern sich. Zu den aktuellen Herausforderungen von Bildarchiven zählt ihre digitale Öffnung. Waren sie bisher räumlich fixiert und vor allem einem informierten Publikum zugänglich, ermöglicht ihre Digitalisierung und Präsentation erweiterte Zugänge.
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