Im Jahre 1972 brachte Intel mit dem 8008 den ersten 8-Bit Mikroprozessor mit von Neumann-Architektur auf den Markt. Seine Seriennummer zeigt zwar, dass er in vielerlei Hinsicht die Kapazitäten von Intels erstem Prozessor – dem 4004 – verdoppelte (Bit, Taktzahl). Trotzdem unterschied er sich in der inneren Architektur grundlegend. Er wurde bis 1983 vertrieben und [...]
MBA Hochschul- und Wissenschaftsmanagement der Hochschule Osnabrück
http://www.wiso.hs-osnabrueck.de/hwm-mba.html Dass die Hochschule Osnabrück einen eigenen MBA in Hochschul- und Wissenschaftsmanagment anbietet ist durchaus einen Blogeintrag wert. Sind Prozesse innerhalb der Hochschule und ihre Einbettung in den wissenschaftspolitischen Gesamtkontext doch äußerst komplex. Auch wenn es der anbietenden wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät nicht zu verübeln ist, so ist in dem Studiengang doch die starke Tendenz zu erkennen, [...]
E-Learning-Blog der TU Graz
http://elearningblog.tugraz.at Anders als zahlreiche weitere Hochschulen ist die TU Graz darauf bedacht, ihre E-Learning-Aktivitäten öffentlich hervorzuheben. Diesen ZWeck erfüllt der dazu eigens betriebene Blog , dessen Schwerpunkt dabei auf Neuentwicklungen und Einsatzszenarien in der Hochschullehre sowie allgemeinen Neuigkeiten aus dem Bereich des e-Learnings liegt. Sämtliche Beiträge unterliegen einer CC-Lizenz und sind darüber hinaus als PDF [...]
Unterwegs: Dresden, Postplatz
Deutschlandfunk zum wissenschaftlichen Prekariat
Deutschlandfunk-PisaPlus brachte gestern eine Sendung zum Schwerpunktthema Das wissenschaftliche Prekariat, nachzuhören als MP3.
Lexikon zur Computergeschichte: Digital Research Disk Operating System – DR-DOS
Während des Erfolges der Disc-Operating-Systems in den 1980er und frühen 1990er Jahren war DR-DOS eine Distribution, welche sich neben MS-DOS von Microsoft und PC-DOS von IBM behaupten konnte. Das System kam 1985 als DOS-Plus auf den Markt und basierte auf dem von Digital Research vertriebenem Control-System for Microprocessors (CP/M). Seit 1988 war es zu MS-DOS [...]
Filme von Peter Weiss
In der Filmedition Suhrkamp sind die Filme von Peter Weiss erschienen und werden nun in der Jungle World besprochen.
facebooks neue Datenschutzrichtlinien. Eine datenschutzrechtliche Enteignung der Nutzer?
http://www.stern.de/tv/sterntv/1828527.html Bis morgen, 18. Mai 2012 kann auf den bei STERN TV genannten Seiten der neuen Datenschutzrichtlinie widersprochen werden. Nach einer entsprechenden Selbstverpflichtung des Unternehmens, müssten die User dann die Gelegenheit erhalten, darüber abzustimmen. Wegen unpräziser Formulierungen ist nicht auszuschließen, dass facebook plant, sämtliche Eigentumsrechte der Nutzerdaten sich selbst zu übertragen – auch wenn dies [...]
Hörbilder Spezial zur Eisler-Familie
Kann man jetzt auf Ö1 nachhören:
Der Karl Marx der Musik, die Denunzianten-Lady und der gefährlichste Terrorist der Welt. Die Eislers - eine Ausnahmefamilie. Wie politische Gesinnung die Geschwister Gerhart Eisler, Hanns Eisler und Ruth Fischer entzweit. Feature von Henry Bernhard
"In der Familie Eisler herrschen verwandtschaftliche Beziehungen wie in den Shakespeare'schen Königsdramen", hatte Charlie Chaplin über die Geschwister Eisler gesagt. Er hatte allen Grund dazu. Stand der ältere Gerhart Eisler 1947 in New York als Angeklagter vor Gericht, so traten sein jüngerer Bruder Hanns als Zeuge der Verteidigung und die Schwester Ruth Fischer als Zeugin der Anklage auf.
Gerhart gilt zeitweise als "Staatsfeind Nr. 1" in den USA; der Kommunist soll ein Aufwiegler, Terrorist und Agent der Komintern gewesen sein - dies meinte auch und gerade seine Schwester. Und wenn sich die Geschwister auch nicht gegenseitig umbrachten, so kamen ihre Verleumdungen doch Rufmorden gleich.
Glühende Kommunistin
Wie hatte es so weit kommen können? Die drei sind sich in ihrer Jugend in Wien durchaus ähnlich: antibürgerlich, antichristlich, kommunistisch gesinnt, aufrührerisch, von hoher Intelligenz und blitzender Geistesschärfe. Ihr Vater ist der Philosoph Rudolf Eisler.
Ruth ist im November 1918 dabei, als in Wien die Kommunistische Partei Deutsch-Österreich gegründet wird, sie trägt das Mitgliedsbuch Nr. 1; auch ihr Bruder Gerhart tritt bald der Partei bei. Hanns studiert Musik, wird ein Schüler Arnold Schönbergs.
Die beiden Älteren hält es nicht lange in Österreich: Umsturz, Aufruhr und Revolution erhoffen sie sich eher in Berlin. Ruth heiratet einen Deutschen, um die deutsche Staatsbürgerschaft zu erwerben, und wird bald Vorsitzende der ungleich größeren Kommunistischen Partei Deutschlands. Eine Intrige Stalins und des KP-Funktionärs Ernst Thälmann jedoch entfernt sie 1925 von der Parteispitze; auch ihr Bruder Gerhart stellt sich politisch gegen sie. Die innerparteilichen Auseinandersetzungen stehen jenen gegen den äußeren "Feind" in nichts nach.
Unkittbares Zerwürfnis
Auch Hanns Eisler widmet seine Musik bald dem Kampf für den Sozialismus, als Dirigent von Arbeiterchören in Wien, als Komponist revolutionärer Film- und Marschmusik in Berlin. Als sie alle drei 1933 auf unterschiedlichen Wegen aus Deutschland fliehen müssen - Ruth Fischer flieht nach dem Reichstagsbrand mit ihrem Lebensgefährten Arkadij Maslow auf einer Harley Davidson -, kommen sie ein letztes Mal zu dritt zusammen, in einem schäbigen Hotelzimmer in Paris.
Aber auch die äußere Gefahr kann den Bruch nicht kitten. Der entscheidende Punkt ist das Verhältnis zur Sowjetunion. Fischer ist inzwischen eine Gegnerin des Stalin-Regimes; Gerhart und Hanns sind Kommunisten, der eine mit Partei-Mitgliedsbuch, der andere ohne. Der Hass und die Angst vor Stalins Häschern gehen so weit, dass Gerhart seine Schwester bei der nächsten Begegnung verleugnen wird.
Verratene Hoffnungen
In Paris trennen sich ihre Wege - um nach Umwegen 1941 in New York wieder zusammenzufinden. Die Geschwister führen sehr unterschiedliche Leben in Amerika: Hanns lehrt an der New School for Social Research, hat ein Forschungsprojekt zur Filmmusik, komponiert Ambitioniertes und vertont elegische Texte seines Freundes Bertolt Brecht. Gerhart schreibt unter Pseudonym für linke amerikanische Zeitungen. Ruth bemüht sich monatelang um ein Einreisevisum für ihren russischen Lebensgefährten, der in Kuba festsitzt.
Hanns, der Jüngste, hält Kontakt zu beiden Geschwistern. Zwischen Ruth und Gerhart gibt es nur Hass. Als Ruths Lebensgefährte in Kuba tot aufgefunden wird, ist für sie klar, dass Stalins langer Arm ihn ermordet hat. Sie überzieht ihre Brüder, die sie für mitschuldig hält, mit Verdächtigungen, Halbwahrheiten und Lügen, auch in der Öffentlichkeit und vor dem "Komitee für unamerikanische Aktivitäten".
Gerhart wird wegen Passvergehens zu drei Jahren Haft verurteilt. Hanns wird zum "Karl Marx der Musik" und zum "Red composer-in-chief" stilisiert und ausgewiesen. Sein Bruder folgt ihm illegal. Sie landen im Osten Deutschlands, der eine als Partei- und Medienfunktionär, der andere als Komponist (der DDR-Nationalhymne), dessen Werke kaum aufgeführt werden, weil sie als "entartet" gelten. Auch Gerhart fällt 1950 für Jahre in Ungnade.
Glücklich wurden sie nicht, auch nicht ihre Schwester, die von New York und später Paris aus publizistisch den Kommunismus bekämpfte. Sie sollte ihre Brüder nie wiedersehen. Die Revolution hat ihre Kinder gefressen - außerordentlich begabte Kinder, die an ihren verratenen Hoffnungen zerbrochen sind.
Der Karl Marx der Musik, die Denunzianten-Lady und der gefährlichste Terrorist der Welt. Die Eislers - eine Ausnahmefamilie. Wie politische Gesinnung die Geschwister Gerhart Eisler, Hanns Eisler und Ruth Fischer entzweit. Feature von Henry Bernhard
"In der Familie Eisler herrschen verwandtschaftliche Beziehungen wie in den Shakespeare'schen Königsdramen", hatte Charlie Chaplin über die Geschwister Eisler gesagt. Er hatte allen Grund dazu. Stand der ältere Gerhart Eisler 1947 in New York als Angeklagter vor Gericht, so traten sein jüngerer Bruder Hanns als Zeuge der Verteidigung und die Schwester Ruth Fischer als Zeugin der Anklage auf.
Gerhart gilt zeitweise als "Staatsfeind Nr. 1" in den USA; der Kommunist soll ein Aufwiegler, Terrorist und Agent der Komintern gewesen sein - dies meinte auch und gerade seine Schwester. Und wenn sich die Geschwister auch nicht gegenseitig umbrachten, so kamen ihre Verleumdungen doch Rufmorden gleich.
Glühende Kommunistin
Wie hatte es so weit kommen können? Die drei sind sich in ihrer Jugend in Wien durchaus ähnlich: antibürgerlich, antichristlich, kommunistisch gesinnt, aufrührerisch, von hoher Intelligenz und blitzender Geistesschärfe. Ihr Vater ist der Philosoph Rudolf Eisler.
Ruth ist im November 1918 dabei, als in Wien die Kommunistische Partei Deutsch-Österreich gegründet wird, sie trägt das Mitgliedsbuch Nr. 1; auch ihr Bruder Gerhart tritt bald der Partei bei. Hanns studiert Musik, wird ein Schüler Arnold Schönbergs.
Die beiden Älteren hält es nicht lange in Österreich: Umsturz, Aufruhr und Revolution erhoffen sie sich eher in Berlin. Ruth heiratet einen Deutschen, um die deutsche Staatsbürgerschaft zu erwerben, und wird bald Vorsitzende der ungleich größeren Kommunistischen Partei Deutschlands. Eine Intrige Stalins und des KP-Funktionärs Ernst Thälmann jedoch entfernt sie 1925 von der Parteispitze; auch ihr Bruder Gerhart stellt sich politisch gegen sie. Die innerparteilichen Auseinandersetzungen stehen jenen gegen den äußeren "Feind" in nichts nach.
Unkittbares Zerwürfnis
Auch Hanns Eisler widmet seine Musik bald dem Kampf für den Sozialismus, als Dirigent von Arbeiterchören in Wien, als Komponist revolutionärer Film- und Marschmusik in Berlin. Als sie alle drei 1933 auf unterschiedlichen Wegen aus Deutschland fliehen müssen - Ruth Fischer flieht nach dem Reichstagsbrand mit ihrem Lebensgefährten Arkadij Maslow auf einer Harley Davidson -, kommen sie ein letztes Mal zu dritt zusammen, in einem schäbigen Hotelzimmer in Paris.
Aber auch die äußere Gefahr kann den Bruch nicht kitten. Der entscheidende Punkt ist das Verhältnis zur Sowjetunion. Fischer ist inzwischen eine Gegnerin des Stalin-Regimes; Gerhart und Hanns sind Kommunisten, der eine mit Partei-Mitgliedsbuch, der andere ohne. Der Hass und die Angst vor Stalins Häschern gehen so weit, dass Gerhart seine Schwester bei der nächsten Begegnung verleugnen wird.
Verratene Hoffnungen
In Paris trennen sich ihre Wege - um nach Umwegen 1941 in New York wieder zusammenzufinden. Die Geschwister führen sehr unterschiedliche Leben in Amerika: Hanns lehrt an der New School for Social Research, hat ein Forschungsprojekt zur Filmmusik, komponiert Ambitioniertes und vertont elegische Texte seines Freundes Bertolt Brecht. Gerhart schreibt unter Pseudonym für linke amerikanische Zeitungen. Ruth bemüht sich monatelang um ein Einreisevisum für ihren russischen Lebensgefährten, der in Kuba festsitzt.
Hanns, der Jüngste, hält Kontakt zu beiden Geschwistern. Zwischen Ruth und Gerhart gibt es nur Hass. Als Ruths Lebensgefährte in Kuba tot aufgefunden wird, ist für sie klar, dass Stalins langer Arm ihn ermordet hat. Sie überzieht ihre Brüder, die sie für mitschuldig hält, mit Verdächtigungen, Halbwahrheiten und Lügen, auch in der Öffentlichkeit und vor dem "Komitee für unamerikanische Aktivitäten".
Gerhart wird wegen Passvergehens zu drei Jahren Haft verurteilt. Hanns wird zum "Karl Marx der Musik" und zum "Red composer-in-chief" stilisiert und ausgewiesen. Sein Bruder folgt ihm illegal. Sie landen im Osten Deutschlands, der eine als Partei- und Medienfunktionär, der andere als Komponist (der DDR-Nationalhymne), dessen Werke kaum aufgeführt werden, weil sie als "entartet" gelten. Auch Gerhart fällt 1950 für Jahre in Ungnade.
Glücklich wurden sie nicht, auch nicht ihre Schwester, die von New York und später Paris aus publizistisch den Kommunismus bekämpfte. Sie sollte ihre Brüder nie wiedersehen. Die Revolution hat ihre Kinder gefressen - außerordentlich begabte Kinder, die an ihren verratenen Hoffnungen zerbrochen sind.
aventinus specialia Nr. 35 [17.05.2012]: Start des offiziellen Twitter-Accounts von »aventinus. Studentische Publikationsplattform Geschichte«
https://twitter.com/aventinusonline »aventinus« ist nun auch mit einem eigenen Account bei Twitter vertreten. Die Tweets werden hierbei nicht nur über Neuigkeiten aus dem Projekt berichten, sondern auch für Studierende Nützliches aller Art aus den Geschichtswissenschaften bewerben.