Seeßlen zur Zukunft des Autors

Ein eher düsteres Bild von der Zukunft des AutorInnen-Daseins zeichnet Georg Seeßlen im Freitag:

Wir erleben daher die Teilung von Autoren in eine gewaltige Mehrheit, die gleichsam in Kulturwaren-Sweatshops für mehr oder weniger nichts arbeiten Das tun sie lustvoll, wenn sie sich als ambitionierte Amateure empfinden, die vor allem nach Anerkennung und Aufmerksamkeit verlangen. Sie tun es leidvoll von dem Augenblick an, da sie verstehen, dass Arbeit verrichtet wird, von der man nicht leben kann und der man keinen großen Respekt mehr entgegen bringt.
(...)
Eine zweite Form der Ghostwriterei entsteht auf diese Weise. Ich brauche den Autor als Produzenten und ich brauche ihn als Darsteller – das muss doch gar nicht unbedingt derselbe Mensch sein, oder? Der elektronische Text, der sich frei bewegt, und der frei angereichert, manipuliert und appropriiert werden kann, benötigt den Autor nur als Referenz, als imaginäre Quelle des tausendfach gebrochenen Echos; die kollektive Textproduktion aber wird zugleich „pervers“, da sie objektiv unter Bedingungen der Sklavenarbeit, subjektiv aber unter denen der „Freizeitgestaltung“ entsteht. Der Autor hat schließlich kein Recht mehr auf Leben von seiner Arbeit, aber auch kein Recht auf seine Arbeit selbst. Er ist offensichtlich Avantgarde auch im Projekt der Selbstaufhebung.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/5998381/

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Umberto Eco: Die unendliche Liste / Louvre-Ausstellung: Vertige de la liste

Obwohl ich bislang nur kurz einen Blick hineingeworfen habe, bin ich sehr begeistert von Umberto Ecos neuestem Buch:

Eco, Umberto: Die unendliche Liste. München: Hanser, 2009. ISBN 978-3-446-23440-6, Verlags-Info

Umberto Ecos reich illustriertes Buch zur großen Louvre-Ausstellung "Die unendliche Liste". Anhand der abendländischen Kunstgeschichte und Literatur zeigt der bekannteste zeitgenössische Kulturtheoretiker aus Italien, wie die Geschichte der westlichen Kultur von der Vorliebe für Sammlungen geprägt ist: ob in Tierbüchern, überirdischen Engels- und höllischen Teufelsregistern oder Natursammlungen, ob in Homer und Joyce, in der Kunst von Bosch oder in Borges' Bibliothek von Babel. Eco analysiert, wie sich die Vorstellung von Katalogen gewandelt hat und wie diese, von einem Jahrhundert zum nächsten, den Zeitgeist auszudrücken vermögen.

Die genannte Louvre-Ausstellung Mille e tre / Vertige de la liste findet vom 7.11.2009 bis 8.2.2010 statt: Liste de courses, de couleurs, de lieux, de noms, de lettres, de chiffres, de titres, d’objets, de plantes, de mots. La liste des listes est infinie et, cependant, toujours semblable à travers les siècles, car répondant au même besoin d’énumérer, de citer, de compter, de classer, de répéter, de mémoriser…
De nombreux artistes prennent en effet la liste comme processus et comme thème fondateurs de leur démarche, que ce soit dans un but de recréation du passé, dans un esprit encyclopédique, par amour des jeux de mots et des modes combinatoires, ou comme matière d' expérimentations graphiques


Nur gut, dass ich in dieser Zeit gleich zweimal in Paris sein werde!

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/5997436/

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The origin of «spam»

Aufmerksam geworden durch Daniel Eisenmengers Hinweis auf das 40-Jahr-Jubiläum von Monty Python bin ich auf den legendären Sketch gestossen, der den unerwünschten digitalen Mitteilungen (zunächst im UseNet, dann vor allem im E-Mail-Verkehr) ihren Namen gegeben hat. In den Worten von Sally Hambridge und Albert Lunde von der Internet Society in ihrem Memo von 1999: The term «spam» [...]

Quelle: http://weblog.histnet.ch/archives/3251

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Schnipseljagd. Eine Frankfurter Nachlese

Solange es noch Bücher gibt, werden wir zum Glück auch Behältnisse brauchen, um die Bücher herzum zu tragen. Nimm, lies – und dann? Schlussverkauf beim Ammann Verlag. Schwieriges Thema. Macht Lesen dumm? Und ob diese Aussage politisch korrekt ist, wagen wir zu bezweifeln. Wollen wir gar nicht erst kommentieren. Verwandte Posts [Off Topic] «Hallo Guten Tag oder Gute Nacht» (2) Stell Dir [...]

Quelle: http://weblog.histnet.ch/archives/3286

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Die Last der Abwesenden

Sie haben keinen Stand an der Buchmesse aufgeschlagen, trotzdem sind sie hier sehr präsent: Google und Amazon. Beide Konzerne halten die Buchbranche seit Jahren in Trab. Google mit seinen Digitalisierungsprojekten, Amazon zuerst mit dem Online-Versand und nun mit dem e-Book-Reader Kindle. A propos e-Book. Alle paar Jahre wieder wird in Frankfurt der nun aber endlich wirkliche [...]

Quelle: http://weblog.histnet.ch/archives/3252

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Medien im Geschichtsunterricht – Geschichtsblog des Monats September 2009

In seinem Rückblick auf die Siegener Tagung, die sich mit dem (vermuteten oder erhofften?) Wirkungszusammenhang von “Web 2.0 und Geschichtswissenschaft” befasste, hat Rüdiger Hohls (nach eigener Aussage einmal mehr) vermerkt, dass die historische Zunft sich bereits beim Web 1.0 sehr bedeckt gezeigt und mit vornehmer Zurückhaltung geglänzt habe. So kann wenig erstaunen, dass die Geschichtsblogosphäre [...]

Quelle: http://weblog.histnet.ch/archives/3243

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Stratégies pour ranimer les sociétés d’histoire

L'Organisation of American Historians (OAH), dans son plan stratégique pour 2009, propose une série de mesure pour lutter contre les maux endémiques dont souffrent la plupart des sociétés d'histoire, dont la leur: difficulté à recruter de nouveaux membres, baisse des revenus, baisse des souscriptions pour les publications, coûts en hausse.

Parmi les mesures proposées, voici celles qui concernent l'usage des technologies de l'information:

Quelle: http://www.infoclio.ch/de/node/9961

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Stefan Eminger/Ernst Langthaler (Hg): Niederösterreich im 20. Jahrhundert

Letztes Jahr wurde das Monumentalwerk (2334 Seiten) am Österreichischen Historikertag in St. Pölten präsentiert, nun wird es auf H-SOZ-U-KULT vorwiegend positiv rezensiert: Das dreibändige Sammelwerk Niederösterreich im 20. Jahrhundert.

Eminger, Stefan/Langthaler, Ernst (Hg.): Niederösterreich im 20. Jahrhundert. Band 1: Politik. Wien: Böhlau, 2008.

Eminger, Stefan/Langthaler, Ernst/Melichar, Peter (Hg.): Niederösterreich im 20. Jahrhundert. Band 2: Wirtschaft. Wien: Böhlau, 2008.

Eminger, Stefan/Kühschelm, Oliver/Langthaler, Ernst (Hg.): Niederösterreich im 20. Jahrhundert. Band 3: Kultur. Wien: Böhlau, 2008.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/5993344/

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