Rezension: Lutz Raphael – Jenseits von Kohle und Stahl: Eine Gesellschaftsgeschichte Westeuropas nach dem Boom (Teil 1)

 

Lutz Raphael - Jenseits von Kohle und Stahl: Eine Gesellschaftsgeschichte Westeuropas nach dem Boom

Ende der 1960er Jahre begann eine der größten Verwerfungen seit der Industriellen Revolution, die häufig unter "Strukturwandel" gefasst wird: die Deindustrialisierung Europas zugunsten eines stark anwachsenden Dienstleistungssektors. Der Typus des "Malochers", der so lange das Bild des Arbeiters bestimmte und der für das Selbstbild der Nachkriegs-Wachstums-Ära so entscheidend war, begann an Strahlkraft zu verlieren. Stattdessen rutschten die westlichen Industriegesellschaften in eine Strukturwandelskrise, aus der sie als Dienstleistungsgesellschaften wieder auftauchten sollten. Lutz Raphael legt mit "Jenseits von Kohle und Stahl" eine vergleichende Sozialgeschichte, die die Entwicklung ab dem Ende der 1960er Jahre bis in die 1990er Jahre hinein in Deutschland, Frankreich und Großbritannien nebeneinderstellt. Forschungsansätze verschiedener Art, die den Umbruch "von unten", aus der Perspektive der Betroffenen, erklären sollen, verknüpft er dabei mit einer klassischen Ereignisgeschichte, die gleichwohl stets die große Thematik im Blick haben soll. Inwieweit dieser Forschungsansatz aufgeht, soll die Rezension klären.



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Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2024/02/rezension-lutz-raphael-jenseits-von.html

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Bilder der ländlichen Gesellschaft

Bilder der ländlichen Gesellschaft
Im Fokus stehen die vielfältigen Bildzeugnisse ländlicher Gesellschaften in der Langzeitperspektive vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Wir zielen dabei zum einen auf die Rekonstruktion von Praktiken jenseits schriftlicher Quellen, gleichzeitig aber auch auf die Entstehungskontexte dieser visuellen Quellen und auf die ‚inneren‘ Bilder (Historisierung, Idealisierung, Ideologisierung).     Bilder der ländlichen Gesellschaft Gemeinsame Tagung der […]

Quelle: https://visual-history.de/2024/02/09/bilder-der-laendlichen-gesellschaft/

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Oral History: Corona, Teil 2

 

Einer der faszinierenden (und ehrlich gesagt auch milde erschreckenden) Bestandteile des Älterwerdens ist die Feststellung, dass der eigene Referenzrahmen von einer jüngeren Generation nicht mehr geteilt wird und diese bei zunehmend mehr Aspekten nicht mehr weiß, wovon man eigentlich spricht. Meine Elterngeneration (spätestens) dürfte ein Leben ohne Elektrizität und fließend Wasser nicht nachvollzogen haben können, während ich selbst mir nicht vorstellen konnte, dass es einmal Familien ohne Farbfernseher gab. Ich habe mich deswegen entschlossen, diese unregelmäßige Artikelserie zu beginnen und über Dinge zu schreiben, die sich in den letzten etwa zehn Jahren radikal geändert haben. Das ist notwendig subjektiv und wird sicher ein bisschen den Tonfall „Opa erzählt vom Krieg“ annehmen, aber ich hoffe, dass es trotzdem interessant ist. Als Referenz: ich bin Jahrgang 1984, und meine prägenden Jahre sind die 1990er und frühen 2000er. Was das bedeutet, werden wir in dieser Serie erkunden. In dieser Folge geht es um die Corona-Pandemie 2020-2023, die einem kollektiven Verdrängungsprozess zum Opfer zu fallen scheint. In dieser Folge betrachten wir Zeit ab dem Herbst 2020. Folge 1 hier



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Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2024/02/oral-history-corona-teil-2.html

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