Das am Institut für Österreichische Geschichtsforschung angesiedelte Projekt Die Fuggerzeitungen. Ein frühneuzeitliches Informationsmedium und seine Erschließung ist gerade dabei, in Kooperation mit der Österreichischen Nationalbibliothek die Fuggerzeitungen zu digitalisieren und zu erschließen. Die ersten zehn Bände können bereits im HANNA Katalog der ÖNB eingesehen werden, eine bequemere Recherchemöglichkeit im Rahmen von ANNO wird in den nächsten Monaten zur Verfügung gestellt. Aktuelle Informationen über das Projekt gibt's per Newsletter und RSS.
Ausstellung zum New Yorker Rasterplan
Das Museum of the City of New York zeigt noch bis April die Ausstellung: The Greatest Grid: The Master Plan of Manhattan, 1811-2011.
[via G+/Maik Söhler]
[via G+/Maik Söhler]
Twitternde Sumpf-Hälfte
Find' ich erfreulich, dass @FritzOstermayer twittert!
Ö1 zum C64
War auch mein erster Computer: Der C64, über den Ö1-Moment am Sonntag (6.11.2011, 18:15-19:00) berichtet.
Forschungsprojekt zur Geschichte der Zensur in der Habsburgermonarchie
Uni:View, die Online-Zeitung der Universität Wien berichtet über das FWF-Projekt Österreichische Listen verbotener Bücher von 1750-1848; bekanntlich wurden diese Listen auch als Lektüreempfehlungen gebraucht und deswegen wiederum selbst verboten.
Profil über Datenbroker und Adresshändler
Im dieswöchigen Profil ist ein auch online verfügbarer Artikel zu Adresshändlern zu finden; nicht online ist die Rezension eines Buchs über einen der Heroen der neuen Zeit, nämlich Heinrich Kieber, der die Daten über die deutschen Steuerhinterzieher besorgte:
Wohlwend, Sigvard: Der Datendieb. Wie Heinrich Kieber den größten Steuerskandal aller Zeiten auslöste. Berlin: Rotbuch, 2011. [Verlags-Info]
Wohlwend, Sigvard: Der Datendieb. Wie Heinrich Kieber den größten Steuerskandal aller Zeiten auslöste. Berlin: Rotbuch, 2011. [Verlags-Info]
Volker Bauer/Holger Böning (Hg.): Die Entstehung des Zeitungswesens im 17. Jahrhundert
Andreas Würgler rezensiert für die aktuellen Sehepunkte folgenden Band:
Bauer, Volker/Böning, Holger (Hg.): Die Entstehung des Zeitungswesens im 17. Jahrhundert. Ein neues Medium und seine Folgen für das Kommunikationssystem der Frühen Neuzeit. (=Presse und Geschichte - Neue Beiträge; 54). Bremen: edition lumière, 2011.
Bauer, Volker/Böning, Holger (Hg.): Die Entstehung des Zeitungswesens im 17. Jahrhundert. Ein neues Medium und seine Folgen für das Kommunikationssystem der Frühen Neuzeit. (=Presse und Geschichte - Neue Beiträge; 54). Bremen: edition lumière, 2011.
Ö1 zur Kulturgeschichte der Post
Von Montag bis Donnerstag sendete das Ö1-Radiokolleg eine Serie zur Kulturgeschichte der Post, die nun nachgehört bzw. bei entsprechender Berechtigung downgeloadet werden kann: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4
Liebesbote, Strafzettelzusteller und Paketversand. Zur Kulturgeschichte des Postverkehrs.
Gestaltung: Robert Weichinger
Seit es Menschen gibt, gibt es Kommunikation. Das Bedürfnis, Nachrichten miteinander auszutauschen und über weite Entfernungen hinweg Kontakte zu halten, ist uralt. Der Wunsch nach Kommunikation ist wesentlicher Teil unserer kulturgeschichtlichen Entwicklung und damit auch Grundlage der modernen Informationsgesellschaft.
Anfangs passierte die Nachrichtenübermittlung mündlich. Bereits die alten Hochkulturen kannten Frühformen des Postverkehrs. Zu Beginn unserer Zeitrechnung schuf Kaiser Augustus eine Postorganisation, die das gesamte Römische Reich umspannte. Entlang der Verkehrswege zwischen den römischen Provinzen gab es Stationen, in denen Boten übernachten konnten und die Pferde gewechselt wurden. Eine solche Station wurde mutatio posita (Wechselstation) oder mansio posita (Raststation) genannt. Daraus entstand die deutsche Bezeichnung für Post.
Im Mittleralter waren es Mönche und sogenannte Metzgerboten, also Viehhändler, die Nachrichten weitergaben. Einen Aufschwung erlebte der Postverkehr in der Neuzeit. Kaiser Maximilian I. beauftragte die aus Italien stammende Familie Taxis, eine regelmäßig verkehrende Postlinie zur Beförderung der kaiserlichen Dokumente quer durch Deutschland einzurichten. Um die Kosten für die Post zu senken, erhielten die Taxis die Erlaubnis, auf ihren Strecken auch Privatpost zu transportieren.
Das 18. Jahrhundert, das auch das "klecksende" Zeitalter genannt wurde, weil immer mehr Menschen Briefe zu schreiben anfingen, führte zu einem weiteren Aufschwung des Postverkehrs. Karl VI. verstaatlichte schließlich die Post und sicherte sich so ein gutes Geschäft. Durch das vermehrte Briefeschreiben wurde die Post auch zu einem Instrument staatlicher Kontrolle und Überwachung. Bis zur Einführung der Eisenbahn spielte sich ein Großteil des Postverkehrs mit der Postkutsche ab.
Mitte des 19. Jahrhunderts trug die Einführung der staatlichen Briefmarke zur weltumspannenden Kommunikation bei. 1877 erfand ein Österreicher die Korrespondenzkarte, Vorläufer der Postkarte. Im 20. Jahrhundert hatte die Post schließlich das Problem der Massensendungen zu bewältigen. Während der beiden Weltkriege wurde die Post auch massiv für Propagandazwecke missbraucht. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurde aus der staatlichen Institution Post immer deutlicher ein Wirtschaftsunternehmen im Wettbewerb.
Auch unsere moderne Korrespondenz hat sich erheblich verändert, mit der alten klassischen Post hat das nicht mehr viel zu tun. Was sich auch am Rückgang des Briefes belegen lässt: Wer setzt sich in Zeiten von Handy und E-Mail noch hin und schreibt einen Brief?
Liebesbote, Strafzettelzusteller und Paketversand. Zur Kulturgeschichte des Postverkehrs.
Gestaltung: Robert Weichinger
Seit es Menschen gibt, gibt es Kommunikation. Das Bedürfnis, Nachrichten miteinander auszutauschen und über weite Entfernungen hinweg Kontakte zu halten, ist uralt. Der Wunsch nach Kommunikation ist wesentlicher Teil unserer kulturgeschichtlichen Entwicklung und damit auch Grundlage der modernen Informationsgesellschaft.
Anfangs passierte die Nachrichtenübermittlung mündlich. Bereits die alten Hochkulturen kannten Frühformen des Postverkehrs. Zu Beginn unserer Zeitrechnung schuf Kaiser Augustus eine Postorganisation, die das gesamte Römische Reich umspannte. Entlang der Verkehrswege zwischen den römischen Provinzen gab es Stationen, in denen Boten übernachten konnten und die Pferde gewechselt wurden. Eine solche Station wurde mutatio posita (Wechselstation) oder mansio posita (Raststation) genannt. Daraus entstand die deutsche Bezeichnung für Post.
Im Mittleralter waren es Mönche und sogenannte Metzgerboten, also Viehhändler, die Nachrichten weitergaben. Einen Aufschwung erlebte der Postverkehr in der Neuzeit. Kaiser Maximilian I. beauftragte die aus Italien stammende Familie Taxis, eine regelmäßig verkehrende Postlinie zur Beförderung der kaiserlichen Dokumente quer durch Deutschland einzurichten. Um die Kosten für die Post zu senken, erhielten die Taxis die Erlaubnis, auf ihren Strecken auch Privatpost zu transportieren.
Das 18. Jahrhundert, das auch das "klecksende" Zeitalter genannt wurde, weil immer mehr Menschen Briefe zu schreiben anfingen, führte zu einem weiteren Aufschwung des Postverkehrs. Karl VI. verstaatlichte schließlich die Post und sicherte sich so ein gutes Geschäft. Durch das vermehrte Briefeschreiben wurde die Post auch zu einem Instrument staatlicher Kontrolle und Überwachung. Bis zur Einführung der Eisenbahn spielte sich ein Großteil des Postverkehrs mit der Postkutsche ab.
Mitte des 19. Jahrhunderts trug die Einführung der staatlichen Briefmarke zur weltumspannenden Kommunikation bei. 1877 erfand ein Österreicher die Korrespondenzkarte, Vorläufer der Postkarte. Im 20. Jahrhundert hatte die Post schließlich das Problem der Massensendungen zu bewältigen. Während der beiden Weltkriege wurde die Post auch massiv für Propagandazwecke missbraucht. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurde aus der staatlichen Institution Post immer deutlicher ein Wirtschaftsunternehmen im Wettbewerb.
Auch unsere moderne Korrespondenz hat sich erheblich verändert, mit der alten klassischen Post hat das nicht mehr viel zu tun. Was sich auch am Rückgang des Briefes belegen lässt: Wer setzt sich in Zeiten von Handy und E-Mail noch hin und schreibt einen Brief?
Dissertation zur josephinischen Öffentlichkeit
Seit kurzem ist folgende Dissertation online:
Uemura, Toshiro: Die Öffentlichkeit anhand der Wiener Broschüren zur Zeit Josephs II. Die Informationsverbreitung unter dem aufgeklärten Absolutismus. Wien: Dissertation an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, 2011.
http://othes.univie.ac.at/13425/
Abstract: Im späten 18. Jahrhundert, insbesondere unter der Regierung Josephs II., entwickelte sich die erweiterte Preßefreiheit, die für viele Wissenschafter mit der Entstehung der bürgerlichen Öffentlichkeit einherging. Diese Dissertation widmet sich dem Mechanismus der Öffentlichkeit unter Joseph II.. Im ersten Teil der vorliegenden Arbeit wird anhand Darntons Kommunikationsmodell ein Überblick über das Kommunikationsnetzwerk in der Habsburgermonarchie dargestellt. Dazu analysiere ich statistisches Material, zeitgenössische Berichte und Gesetze über die Zensur-, Gewerbe- und Polizeipolitik. Diese Quellen zeigen, dass die erweiterte Preßefreiheit einerseits freimütige Meinungsäußerung ermöglichte, während andererseits die Regierung die öffentliche Meinung zu disziplinieren versuchte. Im zweiten Teil wird untersucht, welche Bücher eigentlich gelesen wurden. Hierbei ist das Verzeichnis über die öffentliche Versteigerung des Warenlagers des protestantischen Groß- und Buchhändlers Georg Philipp Wucherer besonders aufschlussreich. Dieser musste sein Geschäft aufgeben, da er viel Oppositionsliteratur verlegt hatte. Aus dem Verzeichnis geht hervor, welches Buch bei der Versteigerung gut verkauft wurde: die Religionsschriften für Protestanten, einige Romane und die Gebrauchsbücher wurden hoch geschätzt. Wucherer hatte neben den schon bekannten sensationellen Broschüren viele Bücher für Protestanten in seinem Warenlager. Aus diesen Büchern und seinem Netzwerk mit der geheimen Gesellschaft, der protestantischen Gemeinde oder seinem Netzwerk im Buchhandel geht hervor, dass Wucherer eine wichtige Rolle in der Wiener Öffentlichkeit spielte. Im dritten Teil wird anhand der Rezeption zweier Kriminalfälle in Zeitungen, Zeitschriften und Broschüren gezeigt, wie sich Informationen verbreiteten. Letztere spielten bei der Informationsverbreitung eine wichtige Rolle. Die von Wucherer verlegten Broschüren verursachten eine Medienkette und zogen auch die Aufmerksamkeit der internationalen Öffentlichkeit auf sich. Außerdem zeigt dieser Prozess der Informationsverbreitung auch den aktiven Eingriff der Regierung durch Auftragsbroschüren, Zensur oder Untersuchung der Polizei über anonyme Autoren und Verleger. Im Gegenteil dazu versuchten Buchhändler, Schleichwege zu finden. Wie in der Arbeit gezeigt wird, wirkten auf den Prozess der Informationsverbreitung verschiedene Faktoren auf verschiedenen Ebenen ein: zum Beispiel die Verlagsstrategie der Buchhändler, der kaiserliche Eingriff und verschiedene Kommunikationsnetzwerke. Aus diesem Prozess geht hervor, dass die Öffentlichkeit in Wien vom internationalen Kommunikationsnetzwerk nicht losgelöst war. In der regionalen Öffentlichkeit wurde zuerst der Fall selbst thematisiert, während in der internationalen Öffentlichkeit das Thema noch mehr verallgemeinert wurde. Dieser Prozess verwandelte jedoch die Öffentlichkeit nicht, sondern die regionale Öffentlichkeit bestand parallel zur internationalen Öffentlichkeit und beide wirkten immer aufeinander.
Uemura, Toshiro: Die Öffentlichkeit anhand der Wiener Broschüren zur Zeit Josephs II. Die Informationsverbreitung unter dem aufgeklärten Absolutismus. Wien: Dissertation an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, 2011.
http://othes.univie.ac.at/13425/
Abstract: Im späten 18. Jahrhundert, insbesondere unter der Regierung Josephs II., entwickelte sich die erweiterte Preßefreiheit, die für viele Wissenschafter mit der Entstehung der bürgerlichen Öffentlichkeit einherging. Diese Dissertation widmet sich dem Mechanismus der Öffentlichkeit unter Joseph II.. Im ersten Teil der vorliegenden Arbeit wird anhand Darntons Kommunikationsmodell ein Überblick über das Kommunikationsnetzwerk in der Habsburgermonarchie dargestellt. Dazu analysiere ich statistisches Material, zeitgenössische Berichte und Gesetze über die Zensur-, Gewerbe- und Polizeipolitik. Diese Quellen zeigen, dass die erweiterte Preßefreiheit einerseits freimütige Meinungsäußerung ermöglichte, während andererseits die Regierung die öffentliche Meinung zu disziplinieren versuchte. Im zweiten Teil wird untersucht, welche Bücher eigentlich gelesen wurden. Hierbei ist das Verzeichnis über die öffentliche Versteigerung des Warenlagers des protestantischen Groß- und Buchhändlers Georg Philipp Wucherer besonders aufschlussreich. Dieser musste sein Geschäft aufgeben, da er viel Oppositionsliteratur verlegt hatte. Aus dem Verzeichnis geht hervor, welches Buch bei der Versteigerung gut verkauft wurde: die Religionsschriften für Protestanten, einige Romane und die Gebrauchsbücher wurden hoch geschätzt. Wucherer hatte neben den schon bekannten sensationellen Broschüren viele Bücher für Protestanten in seinem Warenlager. Aus diesen Büchern und seinem Netzwerk mit der geheimen Gesellschaft, der protestantischen Gemeinde oder seinem Netzwerk im Buchhandel geht hervor, dass Wucherer eine wichtige Rolle in der Wiener Öffentlichkeit spielte. Im dritten Teil wird anhand der Rezeption zweier Kriminalfälle in Zeitungen, Zeitschriften und Broschüren gezeigt, wie sich Informationen verbreiteten. Letztere spielten bei der Informationsverbreitung eine wichtige Rolle. Die von Wucherer verlegten Broschüren verursachten eine Medienkette und zogen auch die Aufmerksamkeit der internationalen Öffentlichkeit auf sich. Außerdem zeigt dieser Prozess der Informationsverbreitung auch den aktiven Eingriff der Regierung durch Auftragsbroschüren, Zensur oder Untersuchung der Polizei über anonyme Autoren und Verleger. Im Gegenteil dazu versuchten Buchhändler, Schleichwege zu finden. Wie in der Arbeit gezeigt wird, wirkten auf den Prozess der Informationsverbreitung verschiedene Faktoren auf verschiedenen Ebenen ein: zum Beispiel die Verlagsstrategie der Buchhändler, der kaiserliche Eingriff und verschiedene Kommunikationsnetzwerke. Aus diesem Prozess geht hervor, dass die Öffentlichkeit in Wien vom internationalen Kommunikationsnetzwerk nicht losgelöst war. In der regionalen Öffentlichkeit wurde zuerst der Fall selbst thematisiert, während in der internationalen Öffentlichkeit das Thema noch mehr verallgemeinert wurde. Dieser Prozess verwandelte jedoch die Öffentlichkeit nicht, sondern die regionale Öffentlichkeit bestand parallel zur internationalen Öffentlichkeit und beide wirkten immer aufeinander.
Nouvelle formation UNIBE/UNIL – Communication et médiation en sciences de l’information, archives et bibliothèques
Cette nouvelle formation est proposée à partir de janvier 2012 en complément du Master ALIS offert depuis quelques années par les Universités de Berne et de Lausanne (www.archivistique.ch). L’objectif principal de cette formation est de donner au participant les moyens d’être un véritable communicateur et médiateur ABD, grâce à la connaissance approfondie des principes de communication dans ce domaine ainsi qu’à la maîtrise des outils traditionnels et nouveaux : outils numériques et du Web 2.0.
Il sera en mesure de: