August Jasper: Die Geschichte eines einfachen Soldaten im Ersten Weltkrieg

Larissa Gogoll und Jana Uphaus

Die Briefe August Jaspers an seine Frau Bernhardine zeigen uns, wie sich der Kriegsalltag eines einfachen Soldaten darstellte. Jasper hatte 1908/9 in Köln und Minden seinen Militärdienst absolviert und war 1912 noch einmal zu einer Reserveübung in Köln. Doch ist er weder General noch Offizier, er ist vielmehr einer jener vielen tausend Soldaten, deren Geschichten meist nicht bekannt wurden. Gerade das macht die Beschäftigung mit seinen zahlreichen an seine Frau adressierten Briefen für die Wahrnehmungsgeschichte des Ersten Weltkrieges so interessant.

Jasper, am 25. April 1886 geboren, heiratet am 25. November 1910 Bernhardine „Dina“ Hunsche. Während des Krieges ist sie für ihn der elementare Kontakt in die Heimat, die ununterbrochene Verbindung zu seinem Heimatort Kattenvenne im Tecklenburger Land.

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Quelle: https://feldpost.hypotheses.org/119

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„Teile mit das ich auf der Fahrt bin, […] es wird wohl nach Osten gehen“.


Heinrich Echtermeyers Einsatz an der Ostfront des Ersten Weltkrieges

Max Möllering

Familie Echtermeyer
Heinrich Echtermeyer (sitzend) im Kreis seiner Familie – Fotografie aus Familienbesitz

Als der aus dem westfälischen Halverde stammende Landwirt Heinrich Echtermeyer im Mai 1916 als Landsturmmann[1] in das deutsche Heer eingezogen wird, dauerte der Erste Weltkrieg bereits fast zwei Jahre. Aus dem anfänglichen Bewegungskrieg war an den meisten Kriegsschauplätzen ein „Stellungskrieg“ geworden. Auch im Osten, wo die Kriegsführung zunächst schon allein durch den höheren Materialeinsatz, die großen Distanzen und die schiere Länge der Grenze auf großflächige Operationen ausgelegt war, war die Front inzwischen zunehmend erstarrt. Der ursprüngliche Plan des deutschen Oberkommandos, zunächst Frankreich in wenigen Wochen zu besiegen und sich sodann mit allen Kräften Russland zuzuwenden, war schnell gescheitert. Der erhoffte Durchbruch im Westen war ausgeblieben, das verbündete Österreich-Ungarn wiederum hatte in der Schlacht um Galizien und der anschließenden Gegenoffensive in den Karpaten Anfang 1915 so hohe Verluste erlitten, dass eine deutsche Intervention erforderlich geworden war. Gemeinsam gelang es den verbündeten Streitkräften im Laufe des Jahres zwar, die russische Front zu durchbrechen und so weit in das Hinterland des Zarenreiches einzudringen, dass die russische Führung sich dazu genötig sah, den „Großen Rückzug“[2] zu befehlen, doch hatte sich mit dem Herbst 1915 die Front stabilisiert. Zudem wurden immer mehr deutsche Truppen für den bevorstehenden Angriff auf Verdun abgezogen.

Der zu diesem Zeitpunkt bereits 41-jährige Heinrich Echtermeyer, der zwischen 1909 und 1911 seinen Wehrdienst in der 5.

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Quelle: https://feldpost.hypotheses.org/102

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Das Community-Management stellt sich vor: Lisa Bolz

Lisa BolzSeit Juni 2014 bin ich im Team des Community-Managements von de.hypotheses.org und Mitarbeiterin am Deutschen Historischen Institut Paris im Bereich der Wissenschaftskommunikation. Zudem suche ich regelmäßig nach Zeit für meine Dissertation zur Auslandsberichterstattung in der deutsch-französischen Presse sowie zum Zirkulieren internationaler Informationen im Journalismus. Die Arbeit entsteht als Cotutelle an der École des Hautes Études en Sciences de l’Information et de la Communication und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und wird demnächst im Blog “Das 19. Jahrhundert in Perspektive” näher vorgestellt.

Nach vielen Jahren als freie Mitarbeiterin im Lokaljournalismus konnte ich nicht anders als Stift und Notizblock gegen Tastatur und Bildschirm einzutauschen, um über meine Auslandsaufenthalte zu schreiben (hier oder hier). Durch das Bloggen über meine Alltagserfahrungen in verschiedenen Ländern habe ich erlebt, wie etwas Unbekanntes während des Schreibens vertraut werden kann und wie ich Leser an dieser Erfahrung teilhaben lassen kann. In Paris wohne ich übrigens seit September 2012 in und seitdem hat mich die Stadt mit all ihren Facetten nicht mehr losgelassen.

Wissenschaftlich interessiere ich mich vor allem für Medien- und Kommunikationstheorien, internationale und interkulturelle Kommunikation, Journalismusforschung sowie deutsch-französische Pressegeschichte. Ich mag die Atmosphäre in Bibliotheken, habe einen Hang zu statistischen Verfahren in Sozial- und Geisteswissenschaften, lese mit Vorliebe möglichst ausgefallene Theorien und stöbere nur zu gerne in den Zeitungen des 19. Jahrhunderts.

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/2402

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Das Community-Management stellt sich vor (3)

Seit Anfang April 2013 arbeite ich – zusammen mit Charlotte Jahnz und Inger Brandt – als Community Manager von de.hypotheses.org bei der Max Weber Stiftung in Bonn, die dort das Portal Weber 2.o (http://mws.hypotheses.org) betreibt.

Sascha Foerster

Sascha Foerster

Das wissenschaftliche Blogportal de.hypotheses.org hat im März 2013 seinen ersten Geburtstag gefeiert und vor kurzem war der 20. Geburtstag des WorldWideWebs. Ich selbst bin 1984 geboren, einer Jahreszahl der George Orwell Bedeutung verliehen hat, jedoch eher für die bedrohlich wirkenden Entwicklungen im Internet. Als ich 14 Jahre alt war, wählte ich mich zum ersten Mal mit den typischen Modemtönen ins Internet ein. Meine erste E-Mail-Adresse richtete ich mit 15 Jahren ein. Seitdem lernte ich Software zu nutzen, Webseiten zu programmieren, Computer auseinander und wieder zusammen zu bauen und Anleitung darin zu geben. Mittlerweile fühle ich mich sehr zu Hause in der digitalen Welt. Studiert habe ich dennoch Geisteswissenschaften, weil mich der Mensch vor dem Rechner genau so interessierte. So begann ich 2003 an der Universität Bonn das Studium der Mittelalterlichen und Neueren Geschichte, Philosophie, Vergleichenden Literaturwissenschaft auf (Magister, 2012 abgeschlossen mit der Arbeit: Der Faktor “Angst” vor dem Koreakrieg. Konrad Adenauer und die westdeutsche Bevölkerung 1950) und anderthalb Jahre später das Zweitstudium in Psychologie (Diplom). Es waren die interdisziplinären Fragestellungen, die mich im Studium reizten, so auch bei der Diplomarbeit in Psychologie, die ich momentan zur “Deutschen Nachkriegskinder-Studie 1952-1961″ schreibe.

Die Geisteswissenschaften haben gerade erst angefangen, die Möglichkeiten des Internets für Ihre Zwecke auszuprobieren. Dazu gehört einerseits die Nutzung des Internets zur Publikation von Forschungsergebnissen. Andererseits wird auch der Nutzen von digitalen Werkzeugen erkannt, die sich ihrerseits auf die möglichen Fragestellungen der geisteswissenschaftlichen Forschung auswirken. Deswegen freue ich mich besonders die akademische Community bei de.hypotheses.org beim wissenschaftlichen Bloggen begleiten und unterstützen zu dürfen, die zu den Vorreitern für die Veröffentlichung wissenschaftlicher Inhalte und die Entwicklung digitaler Methoden und Werkzeuge im Internet zählt.

Die Max Weber Stiftung weiß über die Stärken des Internets und nutzt digitale Infrastrukturen für die Vernetzung ihrer Forscher in den deutschen geisteswissenschaftlichen Instituten weltweit. Es sind die Möglichkeiten zur Vernetzung von Menschen über Kontinente hinweg und die einfach zugängliche Veröffentlichung von Inhalten aller Art, seien es Veranstaltungsankündigungen oder Forschungsergebnisse. Als Community Manager bei der Max Weber Stifttung für de.hypotheses.org sehe ich daher folgende Punkte als meine Aufgaben.

Ich werde Anleitungen und Workshops geben und für das Portal werben.

Die Faszination, die Internet und Computer im Allgemeinen auf mich ausüben, hat von früher Jugend bis heute keineswegs nachgelassen. Stets suche ich meinen Geist offen zu halten und neue digitale Möglichkeiten auszuprobieren, um Informationen zu sammeln, zu verarbeiten, Abläufe zu optimieren, zu automatisieren oder an eigene Bedürfnisse anzupassen. Es gibt hier also noch große Spielräume, um auszuprobieren, wie wir die (digitale) Zukunft der Wissenschaft gestalten möchten. Auch ein Portal wie de.hypotheses.org muss sich stetig weiterentwickeln. Anregungen aus der Community werde ich aufnehmen und an die Techniker in Frankreich weiterleiten.

Während meines Studiums habe ich in meinem Blog (http://www.saschafoerster.de) Artikel über digitale Werkzeuge und Medien veröffentlicht, die das akademische Arbeiten erleichtern können, wie zum Beispiel einen Zitierstil für Geisteswissenschaftler. Dieses Wissen über alles Digitale (mit Nutzen für Akademiker) möchte ich gerne weiter teilen. Dazu werde ich zusammen mit meinen Kollegen bei Cléode.hypotheses.org und der Max Weber Stiftung Workshops anbieten, im Redaktionsblog und im Bloghaus Anleitungen schreiben, Support per E-Mail geben (blogs@maxweberstiftung.de) und über die Sozialen Medien oder auch telefonisch bzw. postalisch erreichbar sein. Wir werden bei verschiedenen Konferenzen für das Portal de.hypotheses.org werben und weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zum Bloggen dorthin einladen. Für die internationale Erweiterung des Portals möchte ich Unterstützer gewinnen.

Die Community soll möglichst gut vernetzt sein, sowohl untereinander als auch mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft und der interessierten (Netz-)Öffentlichkeit.

Wie kein anderes Medium schafft es das Internet, Rückmeldungen und Vernetzungen zu ermöglichen, sei es in Blogkommentaren, durch eine Erwähnung in einem Tweet, durch eine Diskussion bei Facebook oder Google+ oder einfach durch einen Link auf einen Blogartikel, der seinerseits auf einen anderen Blogbeitrag Bezug nimmt. Diese Vorgänge schaffen eine virtuelle Nähe zwischen Forschern, Rezipienten und Kommentatoren, und holen die Forschung damit zunehmend aus dem sagenhaften Elfenbeinturm heraus, damit diejenigen, die forschen, zugleich ihre Forschung kommunizieren.

Nicht jedem behagt diese Vorstellung. Rückmeldungen geschehen oft mit hoher Geschwindigkeit, in großer Öffentlichkeit und können zu einem „Shitstorm“ ausarten, sei er berechtigt oder unberechtigt. Als Community Manager möchte ich sowohl Verknüpfungen schaffen, zu vermehrter Diskussionen anregen, aber auch moderierend eingreifen, falls es nötig sein sollte. Die Regeln für ein solches Eingreifen sollen transparent in einer Netiquette veröffentlicht werden.

Akademische Leistungen sollen in den Blogs zunehmend sichtbar werden und an Relevanz für Forschung und Forschungskommunikation gewinnen.

Dabei ist es eine Herausforderung, sowohl den Ansprüchen einer akademisch interessierten breiten (Netz-)Öffentlichkeit als auch der Fachöffentlichkeit zu genügen. Klassische Verbreitungs- und Relevanzmechanismen, die für den akademischen Betrieb unentbehrlich sind, lassen sich nicht von heute auf morgen auf den Kopf stellen.

Ich bin mir jedoch sicher, dass Blogs und soziale Medien spezifische Funktionen im akademischen Arbeiten haben werden, die irgendwann so selbstverständlich genutzt werden, dass die meisten heutigen Vorbehalte den digitalen Medien gegenüber nicht mehr bedeutsam sind. Zu den Funktionen eines Blogs bei de.hypotheses.org gehört eben das Sichtbarmachen von akademischen Leistungen und die offene und zugängliche Verbreitung von Wissen. Transparenz und freier Zugang (Open Access) bei der Verwendung von Steuergeldern ist eine zunehmende Forderung der wachsenden Netzöffentlichkeit, der man sich auf Dauer kaum verwehren kann. Der digitale Wandel geht jedoch weit über OpenAccess hinaus.

Die Weiterentwicklung des Portals und die Zusammenarbeit mit der Community sind Aufgaben, die ich gerne für die Max Weber Stiftung übernehme. In diesem Sinne freue ich mich auf Vernetzung und Rückmeldungen und bin gespannt auf die zukünftigen Entwicklungen.

 

Sascha Foerster, M.A.
foerster@maxweberstiftung.de

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Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland
Rheinallee 6
53173 Bonn
Telefon: +49 228 37786-31

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Weber 2.0: http://mws.hypotheses.org
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Foto: Sascha Foerster, CC-BY 3.0 Deutschland

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/1167

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Das Community-Management stellt sich vor (4)

photoSeit April 2013 kümmere ich mich zusammen mit Sascha Foerster in Bonn und Inger Brandt und Mareike König um das Community Management von de.hypotheses.org. In der Geschäftsstelle der Max Weber Stiftung habe ich im Januar 2012 als studentische Hilfskraft bei perspectivia.net angefangen. Im November bin ich in die Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit gewechselt und habe dort erste Erfahrungen in der Betreuung der de.hypotheses-Community und der Social-Media-Auftritte der Stiftung gesammelt.

Im Internet bin ich zwar nicht unbedingt seit Kindesbeinen unterwegs, Blogs sind allerdings seit spätestens 2005 meine feste Lektüre. Umso mehr freute es mich als im letzten Jahre de.hypotheses startete – gerade für den Nachwuchs bietet das Portal interessante Einblicke in den Forschungsalltag gestandener Historiker, der für meinen Geschmack an meiner Universität manchmal etwas zu kurz kommt. Neben den bloggenden/twitternden Geschichtsstudenten, die ich schon kannte, habe ich darüber hinaus die wissenschaftliche Blogcommunity erst kennengelernt, was mir – abseits vom Studium – viele neue Einblicke in das Fach Geschichte gewährt hat.

2011 habe ich mit der Arbeit “Schwere Vermittlung: Der Hitler-Stalin-Pakt in der zeitgenössischen deutschen Presse” meinen Bachelor in Geschichte und Medienkommunikation abgeschlossen und befinde mich derzeit in meinem letzten Masterjahr an der Universität Bonn. Die Masterarbeit steht also an, nur für ein Thema konnte ich mich noch nicht entscheiden. Es wird aber in jedem Fall in der Neuzeit angesiedelt sein.

Gerade was den noch sehr jungen wissenschaftlichen Nachwuchs angeht, habe ich die Erfahrung gemacht, dass es die viel zitierten “Digital Natives” kaum gibt. Gerade hier sehe ich die sozialen Medien in der Position Ängste abzubauen und die universitäre Ausbildung gegebenenfalls zu ergänzen. Ich freue mich darüber Teil der beständig wachsenden Community von de.hypotheses.org zu sein und an der Weiterentwicklung des Portals beteiligt sein zu können.

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/1162

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Das Community-Management stellt sich vor (2)

Inger Brandt

Hier nun der zweite und letzte Teil zum Who-is-Who im Community-Management von de.hypotheses.org!

Seit 2011 bin ich am Deutschen Historischen Institut Paris, von Beginn an bin ich bei de.hypotheses dabei, und mittlerweile dürfte der Eine oder Andere mir digital oder analog über den Weg gelaufen sein.

Neben grafischen Arbeiten wie der Gestaltung von Headern für einzelne Blogs – als Beispiele wären hier Germano-Fil, Digital Humanities am DHI Paris oder La Grande Guerre zu nennen – habe ich die Tagung Weblogs in den Geisteswissenschaften oder: Vom Entstehen einer neuen Forschungskultur mitorganisiert, im Rahmen derer am 9. März letzten Jahres in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München der offizielle Startschuss für das deutschsprachige Blogportal de.hypotheses fiel. Die Veranstaltung stieß auf großes Interesse, nicht nur in der Blogger-Szene, auch die Presse in Form von SZ und FAZ berichtete, und wir waren einen Tag lang trending topic bei Twitter.

Seit dieser Zeit bin ich Teil des Community-Management-Teams, zu dem dann im November mein Kollege Sebastian Gießmann stieß. Ich übernehme im Besonderen die technischen Fragen rund um das Bloggen mit WordPress. In diesem Zusammenhang beantworte ich Fragen einzelner Bloggender, pflege das Portal und führe auch selbst Schulungen zu WordPress durch. Anfang Oktober 2012 hatte ich zum Beispiel die Gelegenheit, den Teilnehmern der Dresdner Summer School eine Einführung in die Grundlagen des Bloggens zu geben. Die Teilnehmer bloggten dann auch gleich selbst drauf los, insgesamt entstanden auf diese Weise über 30 Beiträge. Offenbar konnte ich nicht nur einige von den Vorteilen des wissenschaftlichen Bloggens überzeugen, sondern auch den einen oder anderen mit meiner Begeisterung anstecken, was mich besonders gefreut hat!

Über diese Aufgaben hinaus schreibe ich in loser Folge auch eigene Beiträge hier im Redaktionsblog, entweder zu besonderen Terminen wie dem eben genannten, oder im Rahmen der Serie Guck mal, wer da bloggt! und fertige Übersetzungen an, hier zum Beispiel in Zusammenarbeit mit Mareike König.

Facebook, Google+ und Co. – auch hier mische ich mit, mal für de.hypotheses.org, mal für die das DHI Paris. Und das nächste Twitter-Ereignis steht schon vor der Tür: Der Science Tweetup zum 50. Jahrestag des Elyséevertrages am 22. Januar 2013 im Heinrich Heine Haus in Paris.

Und warum mache ich das Alles, diese Arbeit für ein Portal wissenschaftlicher Blogs der Geistes- und Sozialwissenschaften, wo ich doch eigentlich Volkswirtin bin? Zum einen kann ich die 10 Gründe „Warum Bloggen?“ die Mareike König hier (Folie 14) zusammengestellt hat, nur unterstreichen. Zum anderen ist es die pure Begeisterung an den neuen Medien und an Kommunikation, ob digital oder analog: meine Arbeit macht mir einfach Spaß!

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Foto: Hauke Fischer

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/902

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Das Community-Management stellt sich vor (1)

Sebastian Gießmann, CC-BY
Seit November 2012 kümmere ich mich zusammen mit Inger Brandt vom DHIP und Martin Clavey von Cléo in Marseille um den deutschen Teil der Community von Hypotheses. Dies tue ich im Auftrag der Max Weber Stiftung, die hier selber mit ihrem Portal Weber 2.0 vertreten ist. Als Kultur- und Medienwissenschaftler bin ich akademisch seit 1995 mit dem World Wide Web groß geworden. Da durfte selbstverständlich in der Doktorarbeit – “Die Verbundenheit der Dinge. Eine Kulturgeschichte der Netze und Netzwerke” -  ein Kapitel zur Netzwerkgeschichte des Internets nicht fehlen. Und das Schöne am Internet bleibt seine Unberechenbarkeit: Gerade die Dienste, mit denen niemand gerechnet hat, feiern unerwartbarerweise große Erfolge. Vielleicht ja nun auch die Weblogs in den Kultur- und Geisteswissenschaften? Ich bin da mittlerweile sehr optimistisch.

Hätte es 2006 Hypotheses bereits gegeben, wäre mein Dissertationsblog netzeundnetzwerke.de vermutlich hier gelandet. Als ich ein Jahr später versuchte, befreundete Literatur-, Medien- und Kulturwissenschaftler zur Mitarbeit auf netzeundnetzwerke.de zu überreden, scheiterte ich noch damit. Es war ganz selbstverständlich, dass eher ein Sammelband aus der Konferenz zu “Netzwerken der Moderne” entstehen musste. Aufgrund einer Fehlkalkulation mussten die Autor_innen am Ende noch selber Geld zuschießen, damit der Band publiziert werden konnte((1)). Die Beiträge des bei Königshausen & Neumann erschienenen Buches hätten online mit Sicherheit mehr Aufmerksamkeit bekommen, wenn auch zu diesem Zeitpunkt noch weniger Renommee. Nun haben wir Ende 2012 – und an den auf die Buchkultur ausgerichteten Referenzsystemen der Geistes- und Sozialwissenschaften hat sich meinem Eindruck nach wenig geändert. Auch die beiden Zeitschriften, die ich redaktionell betreue — die Zeitschrift für Kulturwissenschaften und ilinx, Berliner Beiträge zur Kulturwissenschaft — fühlen sich noch sehr den Druckversionen verpflichtet.

Viel geändert hat sich hingegen in der technischen Zugänglichkeit von Weblogs. Während ich bei netzeundnetzwerke noch als Autodidakt mit einer frühen Version von Drupal kämpfte, steht nun auf Hypotheses eine ausgewachsene WordPress-Plattform zur Verfügung. Und auch die populärste und legendär benutzerfreundliche aller freien Blogsoftwares ist mittlerweile eine komplexe Angelegenheit geworden, die liebevoller Pflege bedarf! Die Arbeit, die hierfür in Marseille und Paris im Hintergrund erfolgt, kann man gar nicht genug würdigen. Ich entdecke hier immer schöne neue technische Lösungen für spezifisch wissenschaftliche Bedürfnisse, z.B. für Fußnoten.((2))

All diese Sachen müssen freilich auch in der Praxis ausprobiert werden. Denn ohne lesenswerte Inhalte nützen alle schönen technischen Möglichkeiten nichts. Neben Redaktionsblog und Bloghaus findet man die meisten Artikel von mir auf “Geisteswissenschaft als Beruf” – kurz: gab_log – und auf Weber 2.0. Auf Twitter bin ich als @sebgiessmann unterwegs, wenn ich nicht gerade die @webertweets verfasse; Mails bitte an giessmann bei maxweberstiftung.de; die Homepage samt Publikationen findet Ihr hier.

Eine letzte Sache noch, die eigentlich viele Dinge beinhaltet: Was ist mir wichtig für Hypotheses?

Erstens wünsche ich mir, dass sich jede und jeder in der Community wohl fühlt und wir uns gegenseitig unterstützen. Hypotheses steht für konstruktive Diskussionen und soll eher Gedankenstürme auslösen als na-ihr-wisst-schon.

Zweitens wünsche ich mir, dass wir alle die frohe Botschaft in unsere Fächer weitertragen. Das bedeutet Überzeugungsarbeit, Überzeugungsarbeit und noch mehr Überzeugungsarbeit. Blogs sollen als Forschungsjournale, Konferenzchroniken und Entwurfsorte des Wissens zu einer anerkannten Schreibumgebung der Kultur- und Geisteswissenschaften werden.

Drittens wünsche ich mir, dass wir mit den Blogs als Schreibumgebung den wissenschaftlichen Anspruch auf Hypotheses hochhalten und dabei so interdisziplinär wie möglich aufeinander Bezug nehmen. Man merkt Texten ja an, ob sie mit Herzblut geschrieben sind… Weblogs sollten ein Ort der wissenschaftlichen Leidenschaften sein.

 

  1. Netzwerke der Moderne. Erkundungen und Strategien. Hrsg. Jan Broch, Markus Rassiller, Daniel Scholl. Würzburg: Königshausen & Neumann 2007; immerhin auch auf Google Books.
  2. Schaut doch mal unter Einstellungen > Fußnoten…

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/850

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