Die Wirren Hamburgs der 1680er Jahre sind heute fast vergessen. Dabei erlebte die Hansestadt eine der turbulentesten Phasen ihrer Geschichte: der Bürgermeister wurde aus der Stadt gejagt, Kaufleute fürchteten um ihr Hab und Gut und fremde Mächte belagerten die Stadt. – Von Florian Tropp
Am 4. Oktober 1686 war die gesamte Hansestadt Hamburg auf den Beinen. Jeder Bewohner wollte noch einen letzten Blick auf die beiden Männer werfen, die in den vergangenen zwei Jahren Hamburgs Politik geprägt hatten: der Reeder Cord Jastram und der Kaufmann Hieronymus Snitger. Gemeinsam hatten sie und ihre Gefolgsleute die Stadt in den Monaten zuvor auf den Kopf gestellt und sogar den Senat entmachtet. Nun, da die hanseatischen Eliten die Zügel wieder fest in der Hand hielten, übten sie grausame Rache.
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