Funktion und Bildlichkeit der Architekturzeichnung – ein Dissertationsprojekt

Die Motivation für das Blog ist vor allem auch durch mein laufendes Dissertationsvorhaben zu Architekturzeichnungen der deutschen Renaissance. Funktion und Bildlichkeit zeichnerischer Produktion 1500–1650 bestimmt. Immer wieder werde ich einzelne Aspekte aus meinen aktuellen Forschungen posten. Hier zunächst die grundlegenden Ideen und Thesen:

Nordalpine Architekturzeichnungen der Zeit von 1500–1650 sind kein tradierter Forschungsgegenstand der Kunstgeschichte und gelangen erst seit jüngster Zeit in den Fokus wissenschaftlicher Untersuchungen. Das Dissertationsvorhaben versteht sich demnach als Beitrag zu einer grundlegenden Erschließung von Architekturzeichnungen der deutschen Renaissance.

Die zahlreich in verschiedenen Archiven und Sammlungen des gesamten Bundesgebietes überlieferten Zeichnungen stellen nicht nur wichtige Primärquellen für die Erforschung der Architekturgeschichte der Frühen Neuzeit dar, sondern gewinnen mit Blick auf neue kulturwissenschaftliche Überlegungen zur nordalpinen Renaissance und der jüngst etablierten Wissenschaftsgeschichte der Architektur („epistemic history of architecture“) wie der bildwissenschaftliche Wende an besonderer Relevanz.

Ziel des Dissertationsvorhabens ist es, die Architekturzeichnung der deutschen Renaissance hinsichtlich ihrer Medialität zu beschreiben, um so erstmals einen Überblick über die unterschiedlichen Darstellungstypen und die Entwurfs- und Planungspraxis der Zeit von 1500–1650 zu erhalten. Um das vielfältig überlieferte, jedoch stark heterogene Quellenmaterial architektonischer Zeichnungen in angemessener Weise zu typologisieren und zu analysieren wird für eine methodologische Neuausrichtung architekturhistorischer Verfahren der Medien- und Bildwissenschaft plädiert.

Es gilt ein Instrumentarium zu entwickeln, mit dem die Architekturzeichnung hinsichtlich selbstreflexiver, memorierender und kommunikativer Aspekte der Konzeption, Produktion und Vermittlung von Architektur kritisch diskutiert werden kann.

Quelle: http://archidrawing.hypotheses.org/67

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Transfer und Dissemination von Wissen im 17. Jahrhundert

Erasmus Finx, genannt Erasmus Francisci (1627–1694) war ein überaus produktiver – und zu seiner Zeit viel gelesener – Autor, der als Polyhistor betrachtet wurde [1] Der Vielschreiber wurde im 19. Jahrhundert eher kritisch gesehen, wie die Kurzcharakterisierung von Jakob Franck in der Allgemeinen Deutschen Biographie zeigt:

[Francisci] war der erste deutsche Büchermacher von Profession, aber so wie seine Schriften meist an der Tagesordnung waren, so sind sie jetzt fast alle vergessen und verschollen, weil er eben nur darauf ausging, Bücher zu machen und dabei vor allem darauf bedacht war, der neugierigen Menge zu gefallen, für sie Merkwürdigkeiten aus allen Weltgegenden zusammen zu schleppen und diese geschmacklos durch breite moralische Gespräche oder einen fortlaufenden Geschichtsfaden, so gut es eben gehen wollte, mit einander zu verbinden. [2]

Einer der umfangreichsten Texte war Franciscis Ost- und West-Indischer wie auch Sinesischer Lust- und Stats-Garten(1668), [3] In Form von Gesprächen, die sich über mehrere Tage hinziehen, werden “die Wunder der neuen Welt, die tropische Natur und alle Märchen [...] die damals über sie im Schwange gingen” [4] abgehandelt – und mit mehr als 60 Tafeln illustriert. Darin findet sich Alltägliches, Überraschendes, Skurriles und Phantastisches in einer nachgerade überwältigenden Fülle, die schon der vollständige Titel des Werks andeutet (s. Abb.):

Erasmus Francisci: Ost- und West-Indianischer wie auch Sinesischer Lust- und Stats-Garten

Erasmus Francisci: Ost- und West-Indianischer wie auch Sinesischer Lust- und Stats-Garten (1668)

Erasmi Francisici Ost- und West-Indischer wie auch Sinesischer Lust- und Stats-Garten. Mit einem Vorgespräch Von mancherley lustigen Discursen ; In Drey Haupt-Theile unterschieden.
Der Erste Theil Begreifft in sich die edelsten Blumen/ Kräuter/ Bäume/ Meel- Wasser- Wein- Artzney- und Gifft-gebende Wurtzeln/ Früchte/ Gewürtze/ und Specereyen/ in Ost-Indien/ Sina und America:
Der Ander Theil Das Temperament der Lufft und Landschafften daselbst ; die Beschaffenheit der Felder / Wälder / Wüsteneyen; die berühmten natür- und Künstliche Berge / Thäler / Hölen; imgleichen die innerlichen Schätze der Erden und Gewässer; als Mineralien / Bergwercke / Metallen / Edelgesteine / Perlen und Perl-Fischereyen; folgends unterschiedliche wundersame Brunnen / Flüsse / Bäche / lust-reiche Seen / schau-würdige Brücken; allerley Meer-Wasser / abentherliche Meer-Wunder; Luft- Spatzier- Zier- Kauff- und Kriegs-Schiffe:
Der Dritte Theil Das Stats-Wesen/ Policey-Ordnungen/ Hofstäte/ Paläse / denckwürdige Kriege / Belägerungen/ Feldschalchten / fröliche und klägliche Fälle / Geist- und weltliche Ceremonien / merckwürdige Thaten und Reden der Könige und Republicken daselbst. Wobey auch sont viel leswürdige Geschichte / sinnreiche Erfindungen / verwunderliche Thiere / Vögel und Fische / hin und wieder mit eingeführet werden.
Aus den fürnemsten / alten und neuen / Indianischen Geschicht- Land- und Reisbeschreibungen / mit Fleiß zusammengezogen / und auf annehmliche Unterredungs-Art eingerichtet.

Sieht man über die dem Leser des 21. Jahrhunderts doch sehr fremde Sprache  hinweg und ignoriert die im Gespräch immer wieder erhobenen Zeigefinger, so schnell klar, dass der Lust- und Stats-Garten eine bisher kaum beachtete Fundgrube ist, wenn es darum geht, (Wissens-)Transferprozesse näher zu beleuchten. Francisci schöpft aus einer Fülle von Material, das er, wohl um die Verlässlichkeit seiner Ausführungen zu untermauern, dem Leser vorstellt. Das Literaturverzeichnis überschreibt er mit:

“Was für ·Authores· bey diesem Werkce angezogen seyn / weiset nachgesetzter ·Catalogus· Darinn auch / denen zu Liebe / die eines oder andres irgend nachzushclagen begehrten / die ·Editio·nen (etliche wenige ausgenommen) beygefüget worden.” [5]

Der “Catalogus” enthält rund 270 Titel, die zwischen der Mitte des sechzehnten Jahrhunderts und 1668, dem Jahr, in dem der Stats-Garten erschien, veröffentlicht worden waren. Bei etwa 60 Prozent der Titel wird das Erscheinungsjahr genannt, beim Rest fehlt das Datum. Das älteste der aufgelisteten Werke ist aus dem Jahr 1524 [6]); das jüngste Georg Horns Orbis Imperans … aus dem Jahr 1668 [7].

Beschränkt man sich auf die Literatur, die Francisci heranzieht, um über China und ‘Chinesisches’ im weitesten Sinne zu berichten, gewinnt man den Eindruck, er habe stets die ‘aktuellsten’ Titel benützt – von Mendoza abgesehen, finden sich vor allem Titel aus den 1650er und 1660er Jahren. Doch dieser Schluss ist vorschnell, betrachtet man den “Catalogus” genauer, wird erkennbar, dass Francisci Zugriff auf eine gut bestückte Bibliothek gehabt haben dürfte – ob die vorhandene Ausgabe die jeweils aktuellste war, spielte dabei keine Rolle …

Die derzeit in Arbeit befindliche Auswertung des “Catalogus” verspricht interessante Einblicke in Prozesse der Wissensdissemination – wird im Stats-Garten doch der Versuch unternommen, Wissen, das bis dahin (aus einer Reihe von Gründen) der res publica literaria vorbehalten war, einem interessierten allgemeineren Publikum zugänglich zu machen.

[1] Zur Biographie: Friedrich Wilhelm Bautz: Finx, Erasmus, genannt Francisci. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon. Band 2. (Hamm: Bautz 1990) Sp. 35 f.; Gerhard Dünnhaupt: “Erasmus Francisci.” In: Philobiblon 19 (1975), 272-303; zum Werk: Gerhard Dünnhaupt: “Erasmus Francisci.” In: Personalbibliographien zu den Drucken des Barock. Band 2. (Stuttgart: Hiersemann1990) 1514–1549.

[2] Franck, Jakob, „Francisci, Erasmus“, in: Allgemeine Deutsche Biographie 7 (1878), 207 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd118534629.html?anchor=adb.

[3] Bibliographische Daten: VD 17 23:231724G.

[4] Franck, Jakob, „Francisci, Erasmus“, in: Allgemeine Deutsche Biographie 7 (1878), 207 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd118534629.html?anchor=adb.

[5] Francisci, Stats-Garten (1668) Catalogus [unpaginiert]

[6] Hernán Cortés: Praeclara de nova maris Oceani Hyspania narratio, Carolo Romanorum imperatori anno D. 1520. transmissa etc. per Petrum Savorgnanum ex hyspano idiomate in latinum versa (Norimbergae: Frideribus Peypus 1524), bibliographische Daten: VD16 C 5309 / VD16 A 2839

[7] Bibliographische Daten: VD17 3:308871V.

Quelle: http://mindthegaps.hypotheses.org/234

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Heinrich Deisl: Sub- und Populärkultur in Wien 1955-1976

Spannende Neuerscheinung, die letzten Sonntag im FM4-Sumpf vorgestellt wurde:

Deisl, Heinrich: Im Puls der Nacht. Sub- und Populärkultur in Wien 1955-1976. Wien: Turia + Kant, 2013, ISBN 978-3-85132-685-7 [Verlags-Info]

Auf untergründiger Spurensuche nach dem Sound einer Stadt: 'Im Puls der Nacht' ist sowohl Buch wie ein längerfristig angelegtes Projekt, das mittels Poptheorie, Cultural Studies und Oral History zum ersten Mal eine Popkulturgeschichte Wiens seit 1955 bloßlegt. Der erste Band reicht von der »guten alten« Kaiserzeit bis zum Vorabend des Wiener »Summer of Love«, traversiert den Art Club, den Herrn Karl, die Informelle Gruppe und die Musicbox, macht Station bei Locations wie der Steffl Diele und dem Strohkoffer, die Musik dazu kommt von Max Brand, Anton Karas und Novak’s Kapelle.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/235476713/

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Dan Diner stellt die „Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur“ am DHI Warschau vor

Prof. Dr. Dan Diner bei der Vorstellung der Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur. Prof. Dr. Dan Diner (Leipzig) war am 15. Oktober 2012 im DHI Warschau zu Gast und stellte in einer Abendveranstaltung die ersten zwei erschienenen Bände der insgesamt siebenbändigen Ausgabe der „Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur“ vor. Dieses Editionsvorhaben ist Teil des seit 2007 an der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig durchgeführten Forschungsprojekts „Europäische Traditionen–Enzyklopädie jüdischer Kulturen“. Der Herausgeber stellte die Grundlinien und Arbeitsprinzipien der Enzyklopädie vor, an der über 500 renommierte internationale Fachwissenschaftler und Fachwissenschaftlerinnen mitarbeiten. Herr Diner führte aus, dass der in dem Lexikon präsentierte enzyklopädische Kanon Ausdruck einer komplexen Konfiguration dreier ineinander verschränkter Perspektiven sei: Zum einen gehe es um die Innensicht der jüdischen Selbstverständigung; ferner um die Außensicht, die mithilfe von wissenschaftlichen Disziplinen auf das jüdische Thema gelenkt werde und letztlich um die Perspektive der universellen Bedeutung jüdischer Existenzerfahrung, die genau genommen über Juden und Judentum hinausweise. Ferner unterstrich er, dass es sich bei dieser Enzyklopädie um ein originäres Werk handele und in ihr keine früheren Enzyklopädien fortgeschrieben würden, obgleich sie zweifelsohne von der Tradition der jüdischen Enzyklopädiekultur beeinflusst sei. Das vorgestellte Werk beschränke sich auf ca. 800 Artikel, wobei es  Schlüsselartikel, Dach- und Einzelartikel gebe. Die Liste der Lemmata sowie die inhaltlichen Zielvorgaben für die Artikel wurden innerhalb des o.g. Akademieprojekts unter der Leitung des Herausgebers erarbeitet. Nach der äußerst anregenden Projektvorstellung erläuterte Prof. Diner detailliert die Zusammenarbeit zwischen Herausgeber und Autoren und beantwortete zahlreiche interessierte Fragen.    

Quelle: http://mws.hypotheses.org/1810

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Wegen Überfüllung geschlossen?

Achtung, es folgt ein mehr oder weniger überflüssiger Bericht zur aktuellen Befindlichkeit – nicht seriös!
Zugegeben, die Überschrift trügt: der Lesesaal meiner Lieblingsbibliothek (HLB in Wiesbaden) ist noch nicht wegen Überfüllung geschlossen, aber gut Platz findet man inzwischen kaum noch. Woher kommen eigentlich diese ganzen Leute? Und was arbeiten die alle hier? Ich dachte, als hipper Student geht man dafür ins Starbucks (oder bin ich da falsch informiert?). Da trauere ich doch schon manchmal den Zeiten der wenigen Besucher hinterher, Altersdurchschnitt 70 (aber erst, wenn drei Mittzwanziger da waren) und regelmäßige Hustenanfälle. Gut, recht überlegt, ist es mir vielleicht doch so, mit all den Studenten und ohne die Viren, etwas lieber – wenn nur mehr Platz wäre.

Quelle: http://csarti.net/2013/01/wegen-uberfullung-geschlossen/

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Das Community-Management stellt sich vor (2)

Inger Brandt

Hier nun der zweite und letzte Teil zum Who-is-Who im Community-Management von de.hypotheses.org!

Seit 2011 bin ich am Deutschen Historischen Institut Paris, von Beginn an bin ich bei de.hypotheses dabei, und mittlerweile dürfte der Eine oder Andere mir digital oder analog über den Weg gelaufen sein.

Neben grafischen Arbeiten wie der Gestaltung von Headern für einzelne Blogs – als Beispiele wären hier Germano-Fil, Digital Humanities am DHI Paris oder La Grande Guerre zu nennen – habe ich die Tagung Weblogs in den Geisteswissenschaften oder: Vom Entstehen einer neuen Forschungskultur mitorganisiert, im Rahmen derer am 9. März letzten Jahres in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München der offizielle Startschuss für das deutschsprachige Blogportal de.hypotheses fiel. Die Veranstaltung stieß auf großes Interesse, nicht nur in der Blogger-Szene, auch die Presse in Form von SZ und FAZ berichtete, und wir waren einen Tag lang trending topic bei Twitter.

Seit dieser Zeit bin ich Teil des Community-Management-Teams, zu dem dann im November mein Kollege Sebastian Gießmann stieß. Ich übernehme im Besonderen die technischen Fragen rund um das Bloggen mit WordPress. In diesem Zusammenhang beantworte ich Fragen einzelner Bloggender, pflege das Portal und führe auch selbst Schulungen zu WordPress durch. Anfang Oktober 2012 hatte ich zum Beispiel die Gelegenheit, den Teilnehmern der Dresdner Summer School eine Einführung in die Grundlagen des Bloggens zu geben. Die Teilnehmer bloggten dann auch gleich selbst drauf los, insgesamt entstanden auf diese Weise über 30 Beiträge. Offenbar konnte ich nicht nur einige von den Vorteilen des wissenschaftlichen Bloggens überzeugen, sondern auch den einen oder anderen mit meiner Begeisterung anstecken, was mich besonders gefreut hat!

Über diese Aufgaben hinaus schreibe ich in loser Folge auch eigene Beiträge hier im Redaktionsblog, entweder zu besonderen Terminen wie dem eben genannten, oder im Rahmen der Serie Guck mal, wer da bloggt! und fertige Übersetzungen an, hier zum Beispiel in Zusammenarbeit mit Mareike König.

Facebook, Google+ und Co. – auch hier mische ich mit, mal für de.hypotheses.org, mal für die das DHI Paris. Und das nächste Twitter-Ereignis steht schon vor der Tür: Der Science Tweetup zum 50. Jahrestag des Elyséevertrages am 22. Januar 2013 im Heinrich Heine Haus in Paris.

Und warum mache ich das Alles, diese Arbeit für ein Portal wissenschaftlicher Blogs der Geistes- und Sozialwissenschaften, wo ich doch eigentlich Volkswirtin bin? Zum einen kann ich die 10 Gründe „Warum Bloggen?“ die Mareike König hier (Folie 14) zusammengestellt hat, nur unterstreichen. Zum anderen ist es die pure Begeisterung an den neuen Medien und an Kommunikation, ob digital oder analog: meine Arbeit macht mir einfach Spaß!

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Foto: Hauke Fischer

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/902

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Scheidungsgrund: Ehebruch

Das ABGB von 1811 erkennt den Ehebruch als einen gesetzmäßigen Grund für eine Scheidung von Tisch und Bett an. Der oder die Beklagte musste jedoch von einem Gericht des Ehebruchs schuldig erklärt worden sein. Dass in solchen Gerichtsprozessen die Ausgangssitutation der Klägerin bzw. des Klägers keine einfache war, beschreibt Chrysostomus Fauller in seiner 1827 veröffentlichten vierbändigen Sammlung von Gesetzen, Verordnungen und Vorschriften  für die Polizeiverwaltung im Kaisertum Österreich:

Der Ehebruch kann, den Fall als eine verheirathete Person mit der Unzucht Gewerbe treibt, ausgenommen, nie von Amtswegen, sondern allein auf Verlangen des beleidigten Theiles in Untersuchung gezogen, und bestrafet werden. Selbst dieser ist zu einer solchen Forderung ferner nicht berechtiget, wenn er die ihm bekannt gewordene Beleidigung ausdrücklich verziehen, oder stillschweigend dadurch nachgesehen, daß er von der Zeit an, da ihm solche bekannt geworden, durch sechs Wochen darüber nicht Klage geführet hat. Auch die bereits erkannte Strafe erlischt, sobald der beleidigte Theil sich erkläret, mit dem Schuldigen wieder leben zu wollen. Doch hebt eine solche Erklärung die schon erkannte Strafe in Ansehung der Mitschuldigen nicht auf. (§. 248. 2. Thl. St. Ges. B.)

Fauller, Chrysostomus: Gesetze, Verordnungen und Vorschriften für die Polizei=Verwaltung im Kaiserthume Oesterreich. Erschienen in den Jahren 1740 bis Ende 1825, und in alphabetisch=chronologischer Ordnung zusammengestellt, mit vorzüglicher Rücksicht auf Nieder=Oesterreich, Bd. 1, Wien 1827,S. 316.

Quelle: http://ehenvorgericht.wordpress.com/2013/01/18/scheidungsgrund-ehebruch/

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Symposion: A Tribute to Otto Neurath

Otto Neurath, Nationalökonom und Austromarxist wurde u.a. für seine Piktogramme berühmt; kommende Woche findet in Wien (Künstlerhaus, 24.-26.1.2013) ein Symposion zu seinen Ehren statt, bei dem neben vielen anderen auch Günther Sandner referieren wird, dessen Neurath-Biographie demnächst bei Zsolnay erscheinen soll.

Download des Programms (PDF): http://www.zeitlose-zeichen.at/download/ZZ_symposion.pdf

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/233330880/

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