Bertha vs. Bismarck, oder: wie wir lernten das Gramophon zu lieben

Vor ein paar Wochen haben gleich zwei alte Tonaufnahmen prominenter Personen für einige mediale Aufmerksamkeit gesorgt. Zum einen eine Aufnahme aus dem Jahr 1889, in der Bismarck einige Verslein aufsagt, darunter auch die Marseillaise (sic!). http://youtu.be/czko31-6O8I Zum anderen eine Aufnahme von Bertha von Suttner aus dem Jahr 1904, also 15 Jahre später: http://www.mediathek.at/

Quelle: http://geschichtsweberei.blogspot.com/2012/03/bertha-vs-bismarck-oder-wie-wir-lernten.html

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Bertha vs. Bismarck, oder: wie wir lernten das Gramophon zu lieben

Vor ein paar Wochen haben gleich zwei alte Tonaufnahmen prominenter Personen für einige mediale Aufmerksamkeit gesorgt. Zum einen eine Aufnahme aus dem Jahr 1889, in der Bismarck einige Verslein aufsagt, darunter auch die Marseillaise (sic!). http://youtu.be/czko31-6O8I Zum anderen eine Aufnahme von Bertha von Suttner aus dem Jahr 1904, also 15 Jahre später: http://www.mediathek.at/

Quelle: http://geschichtsweberei.blogspot.com/2012/03/bertha-vs-bismarck-oder-wie-wir-lernten.html

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Jan Seghers‘ Geisterbahn – Weblog von Matthias Altenburg

Bin ich erst jetzt dank @konkretmagazin darauf gestoßen: Matthias Altenburg bloggt unter http://www.janseghers.de/

Und als Roman ist das Ganze nun auch erschienen:

Altenburg, Matthias: Jan Seghers' Geisterbahn. Tagebuch mit Toten. Reinbek: Rowohlt, 2012. [Verlags-Info]

Muss man erst tot sein, bis das, was man gedacht hat, ans Licht darf?

Ein Buch, so aufregend wie das beginnende Jahrtausend: «Jan Seghers’ Geisterbahn» ist Pop und Anti-Pop, ein Alltagsroman unserer Tage. Matthias Altenburg führt uns zu den verborgenen Schönheiten und an die struppigen Ränder; er wendet sich monströsen Verbrechen zu und sucht Trost bei den Rotschwänzen in seinem Garten. Mal ist er Beobachter und Chronist, dann wieder mischt er sich leidenschaftlich ein, mal Reporter der Gefühle, dann wieder Liebhaber des freundlichen Abstands. Auf jeder Seite spürt man seinen Spaß am Denken und am Geschichtenerzählen. Zorn und Hingabe wechseln sich ab, und wir lesen Beschreibungen alltäglicher Szenen von anrührender Präzision.
In «Jan Seghers’ Geisterbahn» sitzen sie alle beieinander: Freunde und Fremde, Bob Dylan und Rosa Luxemburg, Marcel Proust und Jean Seberg, Guttenberg und Gaddafi, Ernst Jünger und Anna Nicole Smith, Janis Joplin und Angela Merkel – die Götter und die Schufte, die Mörder und ihre Opfer, die Lebenden und die Toten.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/75221148/

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Eine kurze Geschichte des Faschismus und Nationalsozialismus, Teil 2/2

Von Stefan Sasse

Teil 1 findet sich hier. 

Hoheitszeichen der NSDAP
Auch die Lebensraumideologie leitet sich aus dem völkischen Denken her und setzt voraus, dass man in Kategorien von Raum und Volk und nicht in solchen von Staat und Nation denkt. Die Landwirtschaft in Ostpreußen war wegen der Unterbevölkerung kaum funktionsfähig und auf Erntehelfer aus Polen sowie Saisonarbeiter aus Deutschland angewiesen. Auch die Wegnahme Elsass-Lothringens, eigentlich nur ein Bismarck-Raub, forderte in diesem Weltbild Kompensationen – eben Lebensraum. Der zentrale Punkt der Lebensraumideologie ist also der Versailler Vertrag. Sie kokettiert außerdem mit den Sehnsüchten des Städters im Industriezeitalter, was die Nationalsozialisten propagandistisch ausschlachteten, besonders in Bildern. Der Bauerngedanke wird somit gleichzeitig imperialistisch aufgeheizt. Der Lebensraum nimmt also den Rassegedanken auf, sofern er ihn nicht sowieso bereits in sich trägt. Diese drei Elemente sind keine des europäischen Faschismus’, sondern spezifisch deutsche Elemente. Die große Gewalttätigkeit des Nationalsozialismus findet ihr Scharnier in Hitler selbst, weniger im Programm der NSDAP. Die Verbindung der Formel von "National" und "Sozial" war nach 1918 dazu geeignet, Massen zu mobilisieren und Wähler zu gewinnen. Er ist die schlichte Antithese des internationalen Sozialismus, des Marxismus. Der nationale Sozialismus ist dabei hochgradig aggressiv, im Gegensatz zum internationalen.

Das völkische Denken verschwamm ab 1933 und besonders ab dem Zweiten Weltkrieg bis zur Untrennbarkeit mit dem Nationalsozialismus, was in seiner Anlage nicht enthalten war. Die nationalsozialistische Bewegung entstand ab 1919 und ist untrennbar mit der Gründungskrise der Weimarer Republik verbunden. Die Gewaltbereitschaft in der Bevölkerung, die sowohl Ursache als auch Voraussetzung für diese Krisen war, entstand im Ersten Weltkrieg; die Toleranzschwelle für Gewalt sank sowohl in Politik und Militär als auch in der Gesellschaft als solcher; die Soldaten brachten die Fronterfahrung mit, die in Männlichkeitsvorstellungen eingebunden ist und Gewaltausübung einschließt, die abgeschüttelt werden muss oder aber in der Zivilgesellschaft beibehalten wird. Durch letztere Möglichkeit bilden sich die Kampfbünde, die allen faschistischen Staaten gemein sind, so beispielsweise die SA. Ebenso zugehörig sind die Freikorps.
Kurt Eisner, um 1919
Die Novemberrevolution brachte zwei große Revolutionszentren hervor; Berlin und München. In Berlin sind es vor allem linksradikale Kräfte, die den Rechten als Vertreter von „Recht und Ordnung“ gegenüberstehen (die beispielsweise auch Liebknecht und Luxemburg töten) und die die Niederlage davon tragen. In München sieht das anders aus; Eisner übernimmt eine Revolutionsregierung. Diese wurde von Rechtsradikalen gewalttätig bekämpft. Dies entwickelt sich bis zum Kapp-Putsch weiter, wo Militärs versuchen, die Regierung beiseite zu schaffen und eine Militärdiktatur zu errichten. Durch Generalstreik wird das System gerettet und verschafft sich eine Halbakzeptanz. In diesem Umfeld entsteht die NSDAP, vorerst als bayrisch-österreichisches Phänomen mit Zentrum München. Dabei gab es zwischen Theorie und Praxis teils deutliche Unterschiede.

In München existierte es die so genannte Thule-Gesellschaft. Der Name spricht anti-rational, anti-romanisch und anti-westlich das völkische Denken mit diffuser Rückbesinnung auf irgendwelche germanische Vorzeiten an. Sie ist im bürgerlichen und großbürgerlichen Milieu verankert und propagiert eine Weltanschauung, in der Antikapitalismus und Antisemitismus nebeneinander existieren. Auch das rassische Denken ist bereits enthalten. Aus diesen Kreisen rekrutieren sich die „Intellektuellen“ des Nationalsozialismus. Außerdem verlegt er das Blatt „Münchener Beobachter“, der später zum Völkischen Beobachter wird. Über den „Beobachter“ ergibt sich Kontakt zu diversen „Arbeiterclubs“. Diese sind nicht kommunistisch, sondern vereinsmäßige Gruppen, die sich zum Kampf gegen die eigentliche Arbeiterbewegung zusammengefunden haben. Diese „Arbeiter“ sind natürlich keine Industriearbeiter, sondern Eisenbahner u.ä. Diese Arbeiter gründen die DAP (Deutsche Arbeiterpartei), die insofern sozialistisch ist, als dass sie sich anti-elitär geriert. Dadurch besitzt sie die Voraussetzung, Massenpartei zu werden. In diese Partei wird Adolf Hitler hineingezogen. Sie verbindet Rassismus, völkisches Denken und Antisemitismus (für Hitler auch wegen des hohen Judenanteils von Wien und Lemberg prägend), die sich zum „Wiener Antisemitismus“ vereinigen.

Heinrich Himmler 1942
Gleichzeitig war bereits zu erkennen, was später prägend werden sollte: für die Erfahrungswelt Röhms und Himmlers war der Erste Weltkrieg prägend, so dass die Fronterfahrung ihr Denken bestimmte, ebenso der Egalitarismus der Grabenkämpfer. Das machte sie gegenüber Klassen und Schichten gleichgültig und ließ sie als Männerbündler handeln, quasi als verschworene Gemeinschaft. Darin ist auch der Grund zu suchen, dass Frauen in der NS-Führung keinen Platz haben. Auch auffällig ist, dass nie einzelne Personen durch die NS-Propaganda angesprochen werden, sondern stets die Masse: das Individuum hat keinen Platz in der NS-Gesellschaft. Dazu gehört die "Gemeinschaft" als Idee von der Gestaltung „des“ deutschen Volkes, außerdem die Militarisierung von Hierarchie, Befehl und Ordnung nach militärischem Beispiel. Diese krasse Militarisierung unterscheidet den Nationalsozialismus auch vom europäischen Faschismus, der zwar auch mit Militär kokettiert, dessen Denken jedoch nicht verinnerlicht.

Ebenfalls wichtig ist der Antikommunismus bzw. Antibolschewismus, der teilweise im kommunistischen Gewand daherkommt (man denke an den Streik von 1932). Wie die Kommunisten benutzen die Nationalsozialisten die Farbe Rot als Grundton der Propaganda. Dadurch stellen sich beide Richtungen fundamental gegen die bürgerliche Gesellschaft aus wilhelminischem oder europäischem Kontext. Auch das Schwarz-weiß-rot der Hakenkreuzfahne ist ein Kontrast zur schwarz-rot-goldenen Fahne der Weimarer Republik wie auch zur rein roten Fahne der Kommunisten. Die NSDAP ist per se nicht nur antibürgerlich, sondern versucht das Bürgertum zu nutzen, biedert sich ihm an. Somit suggeriert der Nationalsozialismus den Bürgerlichen trotz des revolutionären Kerns seiner These, dass er relativ harmlos ist und man über gemeinsame Ziele verfügt. Ein weiterer Feind der Nationalsozialisten sind die Sozialdemokraten. Sie sind der Kardinalfeind für beide Gruppen, weswegen sich Kommunisten und Nationalsozialisten punktuell verbünden.

Joseph Goebbels
Der Antisemitismus muss primär mit der Person Hitler verbunden werden. Er ist zumindest bis 1918 kein Rassenantisemitismus. Ab etwa 1920 propagiert Hitler allerdings zunehmend einen solchen; dadurch können diverse Gegner (wie der westlich-liberale Kapitalismus und der Bolschewismus) miteinander verkoppelt werden. Dies schließt für die Deutschen in ihrem Prozess der Selbstfindung seit dem Ersten Weltkrieg eine Möglichkeit, das „wir“ neu zu definieren, mit ein. Interessanterweise nimmt die Propaganda den Juden auch die Möglichkeit zu einer Individualisierung; es bleibt eine Masse, „das Judentum“. Die Vernichtungsdrohung ist dabei ein Abstraktum, wird aber durch ihre Aussprache in die Nähe des Möglichen gerückt. Der Hitlerputsch 1923 mit dem Ziel der Errichtung einer Diktatur schlug fehlt; im „Luxushotel“ Landsberg sitzt Hitler bis 1924 ein und breitet seine ideologischen Positionen weiter aus. Ab 1926 baut er die NSDAP aus, in der Erkenntnis, dass das System nicht von außen, sondern von innen zerstört werden muss. Ausführender Arm dieser Strategie wird Josef Goebbels. Aus dieser Erfahrung wird für die BRD das Konzept der wehrhaften Demokratie entwickelt.

Die Mitte der 1920er Jahre werden gerne als Goldene Jahre bezeichnet; das waren sie jedoch letztlich nur für die Antirepublikaner. Denn statt des Systems wurden hauptsächlich die rechten antirepublikanischen Kräfte stabilisiert. Deutlich stehen dafür die beiden Reichspräsidentenwahlen. 1925 starb Friedrich Ebert; ein neuer Reichspräsident musste gewählt werden. Es gab drei Kandidaten: Hindenburg, pensionierter Militär, Wilhelm Marx (Zentrum) und KPD-Chef Ernst Thälmann. Hindenburg erhält etwa 49% der Stimmen, Zentrum 45% und KPD 6%. Alle Rechten wählten Hindenburg; mit der KPD wäre Hindenburg nicht Reichspräsident geworden und hätte wohl weder die Präsidialherrschaft der Ära Brüning begonnen noch Hitler zum Kanzler gemacht. 1932 traten Hindenburg, Hitler und Thälmann an. Wieder gewinnt Hindenburg; dieses Mal mit den Stimmen derer, die 1925 Marx wählten – Hindenburg war die wenigsten schlimme Wahl. Es gab also eine gravierende Verschiebung der politischen Verhältnisse innerhalb der deutschen Gesellschaft. Demokraten gibt es bei dieser Wahl überhaupt nicht mehr zur Auswahl. Das ist das Ergebnis dieser „Stabilisierungsphase“ der Weimarer Republik und ihrer „Goldenen Jahre“.

Diesen Wechsel vor Augen ergibt sich folgendes: starke politische Führung und klare politische Willensbildung sind nach den unsicheren Zeiten am Ende des Ersten Weltkriegs erwünscht. Von Seiten des Nationalsozialismus wird das mit Führerkult und Gewalt bedient; das stößt 1925 noch auf Skepsis, 1932 schon nicht mehr. Dazu kommt der Einparteienstaat durch Diktatur einer Partei und Beseitigung des parlamentarischen Systems unter der Propagandaformel der Volksgemeinschaft. Dadurch rücken die Nationalsozialisten bis in die Nähe der 40%, ohne jemals die absolute Mehrheit zu erreichen; die Akzeptanz des Nationalsozialismus und die Ablehnung des parlamentarischen Systems jedoch sind im Volk breit verankert. Es handelt sich also um keine Machtergreifung, sondern eine Homogenisierung von Politik und Gesellschaft, die aus Aversion vor dem demokratischen Prinzip selbiges abgeschafft sehen wollte. Der Nationalsozialismus ist so nicht über die Deutschen gekommen, sondern genuin aus ihnen hervorgewachsen.

Ausstellung zum Thema Lebensraum 1942
Der Nationalsozialismus bietet der Rechten Stabilität und das Ende der Pluralität der Parteien, die sich diese, neben der Stabilisierung der Wirtschaft, so sehr wünschte. Überträgt man diese Wünsche in die Programmatik, so erkennt man: starke politische Führung ist durch Führerkult, Führung, Gewalt gegeben und wird diktatorisch umgesetzt. Die Artikulation durch nur eine Stimme ist enthalten durch die Diktatur einer Partei und der Beseitigung des alten, parlamentaristischen Systems. In der radikalen Ideologiebildung der akademischen Welt der 1920er Jahre hatte sich auf Grundlage der völkischen Idee die Idee entwickelt, "Volk" als Gegensatz zu "Staat" zu sehen. Daraus hervor kommt die völkische Ordnung mit biologistischen, natürlichen Feinden, die es zu erkennen und zu bekämpfen und vernichten gilt. Es handelt sich um eine Negation der Ordnungsprinzipien des bürgerlichen Staates, die unter verschiedenen Auspizien bekämpft werden, sei es die Form des wilhelminischen Obrigkeitsstaates, sei es die liberale parlamentarische Republik; negiert wird beides.

Der Jurist Carl Schmitt hatte sofort bei der Machtergreifung 1933 daran mitgewirkt, die bürgerliche Rechtsordnung so umzuinterpretieren, dass etwas vollkommen anderes herauskam: „Je mehr sich die alte Gesetzesjurisprudenz selbst ad absurdum führt, umso mehr wird unsere Bewegung wachsen.“ Oder: „Überall schafft der Nationalsozialismus eine andere Ordnung. Von der NSDAP angefangen bis zu den zahlreichen neuen Ordnungen, die wir vor uns wachsen sehen. Alle diese Ordnungen bringen ihr inneres Recht mit sich. Unser Streben hat die Richtung lebendigen Wachstums auf seiner Seite und seine neue Ordnung kommt aus uns selbst.“ Daraus ergibt sich ein System der reinen Willkür und Rechtsbeugung. Heidegger sagte in seiner Rektoratsrede: „Sich selbst das Gesetz geben ist höchste Freiheit.“ Damit wird der aufklärerische Freiheitsbegriff widerrufen.
Titelblatt der Rassengesetze
Die alten liberalen Ordnungen waren durch den Ersten Weltkrieg und die 1920er Jahre so weit diskreditiert worden, dass die Menschen ihr Obsolet-Sein akzeptierten und die vernichtende Alternative in Kauf nahmen. Interessanterweise schafften die Nationalsozialisten die bürgerliche Gesetzordnung nicht ab; sie erließen neue Gesetze, interpretieren bestehende um und hebelten damit von innen die Gesetzesordnung aus. Die SS-Führerschaft arbeitet vorrangig daran mit, diese neuen Formen als Vertreter der akademischen, meist juristischen, bürgerlichen Elite aktiv umzusetzen. Aus dieser so geschaffenen rechtlichen Absicherung rührt auch das vollkommen fehlende Unrechtsbewusstsein nach Ende des Dritten Reiches. Der Konsens, der die Grundlage der nationalsozialistischen Diktatur war, erklärt auch das fehlende Bewusstsein der Zeitgenossen dafür, dass es sich überhaupt um eine Diktatur handelte.

Der Siegeszug des Faschismus und Nationalsozialismus hatte viele Konsequenzen. Erstens wurde die Sowjetunion vom internationalen Pariah zum anerkannten Staat. Das hängt auch damit zusammen, dass der Kommunismus seine Wurzeln ebenso wie der Liberalismus in der Aufklärung und der französischen Revolution hat. Zweitens gab es eine gewaltige Emigrationsbewegung, besonders der „Feinde der Bewegung“ - Kommunisten, Gewerkschaftler, Sozialdemokraten, Juden, Wissenschaftler, Künstler. Zum Dritten steht natürlich der extreme Antisemitismus, der seinen Niederschlag nicht erst in der Shoah, sondern auch in den Pogromen der 1930er Jahre fand. Die Voraussetzung für die Emigration war meist, die tödliche Gefahr zu erkennen, die der Nationalsozialismus in sich barg. Unter den Emigranten gab es auch die Hoffnung, dass das Ganze nicht allzu lange anhalten könnte. Besonders für Wissenschaftler war es logisch nicht nachvollziehbar, dass aus rassischen Motiven (vulgo: irrationalen) ein solcher Kulturverlust impliziert werden könnte. Der Kulturverlust ist für Deutschland bis heute nicht ersetzbar gewesen. Die Aufweichung bekannter Fronten durch den Hitler-Stalin-Pakt und die Anti-Hitler-Koalition birgt für viele vormals überzeugte Kommunisten die Umwendung zu radikalen Antikommunisten und auch den Nährboden für die Totalitarismustheorie. Diese erlangte im so genannten "Historikerstreit" große Bedeutung.

Der Historikerstreit

Ernst Nolte publizierte 1963 das Buch „Der Faschismus in seiner Epoche“. Es entstand zwischen 1957 und 1962, der Phase der Berlin- und der Kubakrise. Es ist insofern geprägt vom Kalten Krieg, was sich dergestalt niederschlägt, als dass die Definition „Faschismus ist Anti-Marxismus“ ohne Einbezug des Antisemitismus getätigt wird. Als nächstes erschien 1974 „Deutschland und der Kalte Krieg“, das in der HZ (Historische Zeitschrift) massiv angegriffen wird, weil es enthält, dass es unter bestimmten Bedingungen eintreten könnte, dass jeder Staat seine „Hitlerzeit“ durchlaufe. Der zeitgeschichtliche Zusammenhang besteht in diesem Fall aus den Kriegen des Nahen Ostens und dem palästinensischen Terrors. 1983 erschien dann „Marxismus und industrielle Revolution“. Es beschäftigt sich mit England im 19. Jahrhundert und der Frage, welches die Vordenker der marxistischen Theorie waren. An diesem Buch arbeitet Nolte seit etwa 1976/77. Alles, was er in dieser Zeit zum Faschismus publiziert, ist von diesen Forschungen geprägt. So entdeckt Nolte bei einem englischen Bevölkerungstheoretiker zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Erkenntnis, dass der Boden die Bevölkerung irgendwann nicht mehr ernähren könne. Er postuliert zur Lösung die Trennung von Geschlechtern bei den Proletariern, um deren Vermehrung einzuschränken. Darin zeigt sich auch die Abneigung der Bürger vor den Proletariern. Die Kinder könnten durch Gas eliminiert werden. Die Assoziation zur Judenvernichtung der Nationalsozialisten ist damit klar. In dem Buch formuliert Nolte auch die These, dass, wenn es dahin komme, dass eine gesellschaftliche Schicht ohne individuelles Verschulden mit Vernichtung bedroht ist (wie die Bourgeoisie durch die marxistische Theorie), dann muss sie sich auch von der Vernichtung bedroht fühlen. Das Besondere ist, dass hier eine Schicht ohne Verschulden bedroht ist. Auf diese anonyme Vernichtungsdrohung reagiert die Bourgeoisie mit „Angst“. Die „Angst“ der Bourgeoisie macht sie potenziell dazu bereit, auf die Vernichtungsdrohungen seitens des Marxismus’/des Proletariats mit eigenen Vernichtungsgedanken zum Schutz zu reagieren. Diese Thesen beeinflussten Noltes Reflexion auf den Nationalsozialismus. Diese Thesen wurden um 1980 im Umfeld der Arbeiten am Marxismusbuch geäußert.

Jürgen Habermas
Unter dem Titel „Vergangenheit, die nicht vergehen will“ mit dem Untertitel einer „Rede, die nicht gehalten werden sollte“ trat Nolte nach gescheiterten Versuchen, mit Fest und der FAZ die Thesen und Texte zu veröffentlichen, erneut an die Öffentlichkeit. Dieser war ein impliziertes Plädoyer zum Nachdenken über die Pluralität der Ablehnung des Nationalsozialismus’. Er warf die Frage auf, ob nicht der Terror der Kommunisten ursprünglicher sei als der des Nationalsozialismus und dieser nur eine Reaktion? 1980 wurde in Berlin der Siedler-Verlag gegründet. Dieser versuchte die moderne Geschichte so zu repräsentieren, dass Nationalgefühl wieder greifbar werde. Eine kleine Reihe, Korso, kam heraus, von dem ein Band den Namen „Zweierlei Untergang“ trug und zum einen den Untergang der deutschen Armeen an der Ostfront beschrieb, dessen langer Kampf Leben zu retten geholfen habe; im zweiten enthaltenen Aufsatz ging es um das Ende des osteuropäischen Judentums. Dieser Aufsatz war in einer sehr entemotionalisierter Sprache geschrieben, im Gegensatz zu dem Ostfrontartikel. Die Dummheit, diese Artikel im selben Bändchen mit klammerartiger Überschrift zu versehen, sorgte für viel böses Blut. In der FAZ formuliert Michael Stürmer am 1986 einen Leitartikel, den Habermas dann auch in seinem Zeitartikel aufgriff.

1980 endet endgültig „Das Rote Jahrzehnt“. Damals dominierten neo-marxistische Gesellschaftsanalysen. Die Gesellschaft war hochgradig politisiert. Stefan Aust meinte einmal, in den 1970er Jahren sei jeder Tag das „Jahr der Geisteswissenschaften“ gewesen, um das entsprechende Schavan-Projekt zu zitieren. In dieser Zeit der 1980er Jahre entstand hochgradige Nervosität in der Gesellschaft, als die 1970er Modernisierung an ihr Ende kam. In dieser Zeit entstand eine Nostalgie und Rückbesinnung; Kohl forderte einen „aufrechten Gang“ und ein Bekenntnis zu Geschichte und Nation. Auf Druck verschiedener Interessensgruppen entstanden zwei Museen, das Haus der Geschichte und das Deutsche Historische Museum. Historiker wie Habermas, Wehler und Mommsen fürchteten nun, dass ein Geschichtsbild von der Kohlregierung festgeklopft werden sollte. Neben Kohl trat auch dessen Konkurrenz Weizsäcker auf, der im Bundestag eine Rede zum „Tag der Befreiung“ im Ton der damaligen political correctness hielt, die implizit der Kohl’schen Geschichtspolitik widersprach. Zwischen dem Syndrom Kohl (Suche nach Identität) und dem Syndrom Weizsäcker (Schuldbewusstsein) hatte sich um 1985/86 ein tiefer Graben aufgetan. Deswegen nimmt es nicht wunders, dass 1986 der Historikerstreit begann. Die bundesdeutsche Linke hatte seit 1970 nur einen stabilen Bezugspunkt, nachdem der Marxismus 1959 bzw. 1963 (DGB) eliminiert wurde: Modernisierung. Das ging solange gut, wie die Modernisierung mit dem Geist der Sozialdemokratie harmonisierte. Um sich links zu fühlen, blieb damit nur das Element des Antifaschismus übrig. Deswegen konnte das an sich abseitige Thema des Historikerstreits auch diese Brisanz erreichen. Die Linke gewann den Streit und sicherte das sozialliberale Klima bis in die frühen 1990er Jahre hinein. Mit dem Zusammenbruch des Realsozialismus war allerdings auch das am Ende, besonders mit dem Beginn der Diskussion nicht-deutscher Historiker über Mordzahlen von Kommunismus und Faschismus.

Bildnachweise: 
Abzeichen - unbekannt (gemeinfrei)
Eisner - Robert Sennecke (gemeinfrei)
Himmler - Friedrich Franz Bauer (CC-BY-SA 3.0)
Goebbels - Heinrich Hoffmann (CC-BY-SA 3.0)
ausstellung - Krajewsky, M (CC-BY-SA 3.0)
Gesetzblatt - Lumu (gemeinfrei)
Habermas - Wolfram Huke (CC-BY-SA 3.0)

Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2012/03/eine-kurze-geschichte-des-faschismus.html

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Eine kurze Geschichte des Faschismus und Nationalsozialismus, Teil 2/2

Von Stefan Sasse

Teil 1 findet sich hier. 

Hoheitszeichen der NSDAP
Auch die Lebensraumideologie leitet sich aus dem völkischen Denken her und setzt voraus, dass man in Kategorien von Raum und Volk und nicht in solchen von Staat und Nation denkt. Die Landwirtschaft in Ostpreußen war wegen der Unterbevölkerung kaum funktionsfähig und auf Erntehelfer aus Polen sowie Saisonarbeiter aus Deutschland angewiesen. Auch die Wegnahme Elsass-Lothringens, eigentlich nur ein Bismarck-Raub, forderte in diesem Weltbild Kompensationen – eben Lebensraum. Der zentrale Punkt der Lebensraumideologie ist also der Versailler Vertrag. Sie kokettiert außerdem mit den Sehnsüchten des Städters im Industriezeitalter, was die Nationalsozialisten propagandistisch ausschlachteten, besonders in Bildern. Der Bauerngedanke wird somit gleichzeitig imperialistisch aufgeheizt. Der Lebensraum nimmt also den Rassegedanken auf, sofern er ihn nicht sowieso bereits in sich trägt. Diese drei Elemente sind keine des europäischen Faschismus’, sondern spezifisch deutsche Elemente. Die große Gewalttätigkeit des Nationalsozialismus findet ihr Scharnier in Hitler selbst, weniger im Programm der NSDAP. Die Verbindung der Formel von "National" und "Sozial" war nach 1918 dazu geeignet, Massen zu mobilisieren und Wähler zu gewinnen. Er ist die schlichte Antithese des internationalen Sozialismus, des Marxismus. Der nationale Sozialismus ist dabei hochgradig aggressiv, im Gegensatz zum internationalen.

Das völkische Denken verschwamm ab 1933 und besonders ab dem Zweiten Weltkrieg bis zur Untrennbarkeit mit dem Nationalsozialismus, was in seiner Anlage nicht enthalten war. Die nationalsozialistische Bewegung entstand ab 1919 und ist untrennbar mit der Gründungskrise der Weimarer Republik verbunden. Die Gewaltbereitschaft in der Bevölkerung, die sowohl Ursache als auch Voraussetzung für diese Krisen war, entstand im Ersten Weltkrieg; die Toleranzschwelle für Gewalt sank sowohl in Politik und Militär als auch in der Gesellschaft als solcher; die Soldaten brachten die Fronterfahrung mit, die in Männlichkeitsvorstellungen eingebunden ist und Gewaltausübung einschließt, die abgeschüttelt werden muss oder aber in der Zivilgesellschaft beibehalten wird. Durch letztere Möglichkeit bilden sich die Kampfbünde, die allen faschistischen Staaten gemein sind, so beispielsweise die SA. Ebenso zugehörig sind die Freikorps.
Kurt Eisner, um 1919
Die Novemberrevolution brachte zwei große Revolutionszentren hervor; Berlin und München. In Berlin sind es vor allem linksradikale Kräfte, die den Rechten als Vertreter von „Recht und Ordnung“ gegenüberstehen (die beispielsweise auch Liebknecht und Luxemburg töten) und die die Niederlage davon tragen. In München sieht das anders aus; Eisner übernimmt eine Revolutionsregierung. Diese wurde von Rechtsradikalen gewalttätig bekämpft. Dies entwickelt sich bis zum Kapp-Putsch weiter, wo Militärs versuchen, die Regierung beiseite zu schaffen und eine Militärdiktatur zu errichten. Durch Generalstreik wird das System gerettet und verschafft sich eine Halbakzeptanz. In diesem Umfeld entsteht die NSDAP, vorerst als bayrisch-österreichisches Phänomen mit Zentrum München. Dabei gab es zwischen Theorie und Praxis teils deutliche Unterschiede.

In München existierte es die so genannte Thule-Gesellschaft. Der Name spricht anti-rational, anti-romanisch und anti-westlich das völkische Denken mit diffuser Rückbesinnung auf irgendwelche germanische Vorzeiten an. Sie ist im bürgerlichen und großbürgerlichen Milieu verankert und propagiert eine Weltanschauung, in der Antikapitalismus und Antisemitismus nebeneinander existieren. Auch das rassische Denken ist bereits enthalten. Aus diesen Kreisen rekrutieren sich die „Intellektuellen“ des Nationalsozialismus. Außerdem verlegt er das Blatt „Münchener Beobachter“, der später zum Völkischen Beobachter wird. Über den „Beobachter“ ergibt sich Kontakt zu diversen „Arbeiterclubs“. Diese sind nicht kommunistisch, sondern vereinsmäßige Gruppen, die sich zum Kampf gegen die eigentliche Arbeiterbewegung zusammengefunden haben. Diese „Arbeiter“ sind natürlich keine Industriearbeiter, sondern Eisenbahner u.ä. Diese Arbeiter gründen die DAP (Deutsche Arbeiterpartei), die insofern sozialistisch ist, als dass sie sich anti-elitär geriert. Dadurch besitzt sie die Voraussetzung, Massenpartei zu werden. In diese Partei wird Adolf Hitler hineingezogen. Sie verbindet Rassismus, völkisches Denken und Antisemitismus (für Hitler auch wegen des hohen Judenanteils von Wien und Lemberg prägend), die sich zum „Wiener Antisemitismus“ vereinigen.

Heinrich Himmler 1942
Gleichzeitig war bereits zu erkennen, was später prägend werden sollte: für die Erfahrungswelt Röhms und Himmlers war der Erste Weltkrieg prägend, so dass die Fronterfahrung ihr Denken bestimmte, ebenso der Egalitarismus der Grabenkämpfer. Das machte sie gegenüber Klassen und Schichten gleichgültig und ließ sie als Männerbündler handeln, quasi als verschworene Gemeinschaft. Darin ist auch der Grund zu suchen, dass Frauen in der NS-Führung keinen Platz haben. Auch auffällig ist, dass nie einzelne Personen durch die NS-Propaganda angesprochen werden, sondern stets die Masse: das Individuum hat keinen Platz in der NS-Gesellschaft. Dazu gehört die "Gemeinschaft" als Idee von der Gestaltung „des“ deutschen Volkes, außerdem die Militarisierung von Hierarchie, Befehl und Ordnung nach militärischem Beispiel. Diese krasse Militarisierung unterscheidet den Nationalsozialismus auch vom europäischen Faschismus, der zwar auch mit Militär kokettiert, dessen Denken jedoch nicht verinnerlicht.

Ebenfalls wichtig ist der Antikommunismus bzw. Antibolschewismus, der teilweise im kommunistischen Gewand daherkommt (man denke an den Streik von 1932). Wie die Kommunisten benutzen die Nationalsozialisten die Farbe Rot als Grundton der Propaganda. Dadurch stellen sich beide Richtungen fundamental gegen die bürgerliche Gesellschaft aus wilhelminischem oder europäischem Kontext. Auch das Schwarz-weiß-rot der Hakenkreuzfahne ist ein Kontrast zur schwarz-rot-goldenen Fahne der Weimarer Republik wie auch zur rein roten Fahne der Kommunisten. Die NSDAP ist per se nicht nur antibürgerlich, sondern versucht das Bürgertum zu nutzen, biedert sich ihm an. Somit suggeriert der Nationalsozialismus den Bürgerlichen trotz des revolutionären Kerns seiner These, dass er relativ harmlos ist und man über gemeinsame Ziele verfügt. Ein weiterer Feind der Nationalsozialisten sind die Sozialdemokraten. Sie sind der Kardinalfeind für beide Gruppen, weswegen sich Kommunisten und Nationalsozialisten punktuell verbünden.

Joseph Goebbels
Der Antisemitismus muss primär mit der Person Hitler verbunden werden. Er ist zumindest bis 1918 kein Rassenantisemitismus. Ab etwa 1920 propagiert Hitler allerdings zunehmend einen solchen; dadurch können diverse Gegner (wie der westlich-liberale Kapitalismus und der Bolschewismus) miteinander verkoppelt werden. Dies schließt für die Deutschen in ihrem Prozess der Selbstfindung seit dem Ersten Weltkrieg eine Möglichkeit, das „wir“ neu zu definieren, mit ein. Interessanterweise nimmt die Propaganda den Juden auch die Möglichkeit zu einer Individualisierung; es bleibt eine Masse, „das Judentum“. Die Vernichtungsdrohung ist dabei ein Abstraktum, wird aber durch ihre Aussprache in die Nähe des Möglichen gerückt. Der Hitlerputsch 1923 mit dem Ziel der Errichtung einer Diktatur schlug fehlt; im „Luxushotel“ Landsberg sitzt Hitler bis 1924 ein und breitet seine ideologischen Positionen weiter aus. Ab 1926 baut er die NSDAP aus, in der Erkenntnis, dass das System nicht von außen, sondern von innen zerstört werden muss. Ausführender Arm dieser Strategie wird Josef Goebbels. Aus dieser Erfahrung wird für die BRD das Konzept der wehrhaften Demokratie entwickelt.

Die Mitte der 1920er Jahre werden gerne als Goldene Jahre bezeichnet; das waren sie jedoch letztlich nur für die Antirepublikaner. Denn statt des Systems wurden hauptsächlich die rechten antirepublikanischen Kräfte stabilisiert. Deutlich stehen dafür die beiden Reichspräsidentenwahlen. 1925 starb Friedrich Ebert; ein neuer Reichspräsident musste gewählt werden. Es gab drei Kandidaten: Hindenburg, pensionierter Militär, Wilhelm Marx (Zentrum) und KPD-Chef Ernst Thälmann. Hindenburg erhält etwa 49% der Stimmen, Zentrum 45% und KPD 6%. Alle Rechten wählten Hindenburg; mit der KPD wäre Hindenburg nicht Reichspräsident geworden und hätte wohl weder die Präsidialherrschaft der Ära Brüning begonnen noch Hitler zum Kanzler gemacht. 1932 traten Hindenburg, Hitler und Thälmann an. Wieder gewinnt Hindenburg; dieses Mal mit den Stimmen derer, die 1925 Marx wählten – Hindenburg war die wenigsten schlimme Wahl. Es gab also eine gravierende Verschiebung der politischen Verhältnisse innerhalb der deutschen Gesellschaft. Demokraten gibt es bei dieser Wahl überhaupt nicht mehr zur Auswahl. Das ist das Ergebnis dieser „Stabilisierungsphase“ der Weimarer Republik und ihrer „Goldenen Jahre“.

Diesen Wechsel vor Augen ergibt sich folgendes: starke politische Führung und klare politische Willensbildung sind nach den unsicheren Zeiten am Ende des Ersten Weltkriegs erwünscht. Von Seiten des Nationalsozialismus wird das mit Führerkult und Gewalt bedient; das stößt 1925 noch auf Skepsis, 1932 schon nicht mehr. Dazu kommt der Einparteienstaat durch Diktatur einer Partei und Beseitigung des parlamentarischen Systems unter der Propagandaformel der Volksgemeinschaft. Dadurch rücken die Nationalsozialisten bis in die Nähe der 40%, ohne jemals die absolute Mehrheit zu erreichen; die Akzeptanz des Nationalsozialismus und die Ablehnung des parlamentarischen Systems jedoch sind im Volk breit verankert. Es handelt sich also um keine Machtergreifung, sondern eine Homogenisierung von Politik und Gesellschaft, die aus Aversion vor dem demokratischen Prinzip selbiges abgeschafft sehen wollte. Der Nationalsozialismus ist so nicht über die Deutschen gekommen, sondern genuin aus ihnen hervorgewachsen.

Ausstellung zum Thema Lebensraum 1942
Der Nationalsozialismus bietet der Rechten Stabilität und das Ende der Pluralität der Parteien, die sich diese, neben der Stabilisierung der Wirtschaft, so sehr wünschte. Überträgt man diese Wünsche in die Programmatik, so erkennt man: starke politische Führung ist durch Führerkult, Führung, Gewalt gegeben und wird diktatorisch umgesetzt. Die Artikulation durch nur eine Stimme ist enthalten durch die Diktatur einer Partei und der Beseitigung des alten, parlamentaristischen Systems. In der radikalen Ideologiebildung der akademischen Welt der 1920er Jahre hatte sich auf Grundlage der völkischen Idee die Idee entwickelt, "Volk" als Gegensatz zu "Staat" zu sehen. Daraus hervor kommt die völkische Ordnung mit biologistischen, natürlichen Feinden, die es zu erkennen und zu bekämpfen und vernichten gilt. Es handelt sich um eine Negation der Ordnungsprinzipien des bürgerlichen Staates, die unter verschiedenen Auspizien bekämpft werden, sei es die Form des wilhelminischen Obrigkeitsstaates, sei es die liberale parlamentarische Republik; negiert wird beides.

Der Jurist Carl Schmitt hatte sofort bei der Machtergreifung 1933 daran mitgewirkt, die bürgerliche Rechtsordnung so umzuinterpretieren, dass etwas vollkommen anderes herauskam: „Je mehr sich die alte Gesetzesjurisprudenz selbst ad absurdum führt, umso mehr wird unsere Bewegung wachsen.“ Oder: „Überall schafft der Nationalsozialismus eine andere Ordnung. Von der NSDAP angefangen bis zu den zahlreichen neuen Ordnungen, die wir vor uns wachsen sehen. Alle diese Ordnungen bringen ihr inneres Recht mit sich. Unser Streben hat die Richtung lebendigen Wachstums auf seiner Seite und seine neue Ordnung kommt aus uns selbst.“ Daraus ergibt sich ein System der reinen Willkür und Rechtsbeugung. Heidegger sagte in seiner Rektoratsrede: „Sich selbst das Gesetz geben ist höchste Freiheit.“ Damit wird der aufklärerische Freiheitsbegriff widerrufen.
Titelblatt der Rassengesetze
Die alten liberalen Ordnungen waren durch den Ersten Weltkrieg und die 1920er Jahre so weit diskreditiert worden, dass die Menschen ihr Obsolet-Sein akzeptierten und die vernichtende Alternative in Kauf nahmen. Interessanterweise schafften die Nationalsozialisten die bürgerliche Gesetzordnung nicht ab; sie erließen neue Gesetze, interpretieren bestehende um und hebelten damit von innen die Gesetzesordnung aus. Die SS-Führerschaft arbeitet vorrangig daran mit, diese neuen Formen als Vertreter der akademischen, meist juristischen, bürgerlichen Elite aktiv umzusetzen. Aus dieser so geschaffenen rechtlichen Absicherung rührt auch das vollkommen fehlende Unrechtsbewusstsein nach Ende des Dritten Reiches. Der Konsens, der die Grundlage der nationalsozialistischen Diktatur war, erklärt auch das fehlende Bewusstsein der Zeitgenossen dafür, dass es sich überhaupt um eine Diktatur handelte.

Der Siegeszug des Faschismus und Nationalsozialismus hatte viele Konsequenzen. Erstens wurde die Sowjetunion vom internationalen Pariah zum anerkannten Staat. Das hängt auch damit zusammen, dass der Kommunismus seine Wurzeln ebenso wie der Liberalismus in der Aufklärung und der französischen Revolution hat. Zweitens gab es eine gewaltige Emigrationsbewegung, besonders der „Feinde der Bewegung“ - Kommunisten, Gewerkschaftler, Sozialdemokraten, Juden, Wissenschaftler, Künstler. Zum Dritten steht natürlich der extreme Antisemitismus, der seinen Niederschlag nicht erst in der Shoah, sondern auch in den Pogromen der 1930er Jahre fand. Die Voraussetzung für die Emigration war meist, die tödliche Gefahr zu erkennen, die der Nationalsozialismus in sich barg. Unter den Emigranten gab es auch die Hoffnung, dass das Ganze nicht allzu lange anhalten könnte. Besonders für Wissenschaftler war es logisch nicht nachvollziehbar, dass aus rassischen Motiven (vulgo: irrationalen) ein solcher Kulturverlust impliziert werden könnte. Der Kulturverlust ist für Deutschland bis heute nicht ersetzbar gewesen. Die Aufweichung bekannter Fronten durch den Hitler-Stalin-Pakt und die Anti-Hitler-Koalition birgt für viele vormals überzeugte Kommunisten die Umwendung zu radikalen Antikommunisten und auch den Nährboden für die Totalitarismustheorie. Diese erlangte im so genannten "Historikerstreit" große Bedeutung.

Der Historikerstreit

Ernst Nolte publizierte 1963 das Buch „Der Faschismus in seiner Epoche“. Es entstand zwischen 1957 und 1962, der Phase der Berlin- und der Kubakrise. Es ist insofern geprägt vom Kalten Krieg, was sich dergestalt niederschlägt, als dass die Definition „Faschismus ist Anti-Marxismus“ ohne Einbezug des Antisemitismus getätigt wird. Als nächstes erschien 1974 „Deutschland und der Kalte Krieg“, das in der HZ (Historische Zeitschrift) massiv angegriffen wird, weil es enthält, dass es unter bestimmten Bedingungen eintreten könnte, dass jeder Staat seine „Hitlerzeit“ durchlaufe. Der zeitgeschichtliche Zusammenhang besteht in diesem Fall aus den Kriegen des Nahen Ostens und dem palästinensischen Terrors. 1983 erschien dann „Marxismus und industrielle Revolution“. Es beschäftigt sich mit England im 19. Jahrhundert und der Frage, welches die Vordenker der marxistischen Theorie waren. An diesem Buch arbeitet Nolte seit etwa 1976/77. Alles, was er in dieser Zeit zum Faschismus publiziert, ist von diesen Forschungen geprägt. So entdeckt Nolte bei einem englischen Bevölkerungstheoretiker zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Erkenntnis, dass der Boden die Bevölkerung irgendwann nicht mehr ernähren könne. Er postuliert zur Lösung die Trennung von Geschlechtern bei den Proletariern, um deren Vermehrung einzuschränken. Darin zeigt sich auch die Abneigung der Bürger vor den Proletariern. Die Kinder könnten durch Gas eliminiert werden. Die Assoziation zur Judenvernichtung der Nationalsozialisten ist damit klar. In dem Buch formuliert Nolte auch die These, dass, wenn es dahin komme, dass eine gesellschaftliche Schicht ohne individuelles Verschulden mit Vernichtung bedroht ist (wie die Bourgeoisie durch die marxistische Theorie), dann muss sie sich auch von der Vernichtung bedroht fühlen. Das Besondere ist, dass hier eine Schicht ohne Verschulden bedroht ist. Auf diese anonyme Vernichtungsdrohung reagiert die Bourgeoisie mit „Angst“. Die „Angst“ der Bourgeoisie macht sie potenziell dazu bereit, auf die Vernichtungsdrohungen seitens des Marxismus’/des Proletariats mit eigenen Vernichtungsgedanken zum Schutz zu reagieren. Diese Thesen beeinflussten Noltes Reflexion auf den Nationalsozialismus. Diese Thesen wurden um 1980 im Umfeld der Arbeiten am Marxismusbuch geäußert.

Jürgen Habermas
Unter dem Titel „Vergangenheit, die nicht vergehen will“ mit dem Untertitel einer „Rede, die nicht gehalten werden sollte“ trat Nolte nach gescheiterten Versuchen, mit Fest und der FAZ die Thesen und Texte zu veröffentlichen, erneut an die Öffentlichkeit. Dieser war ein impliziertes Plädoyer zum Nachdenken über die Pluralität der Ablehnung des Nationalsozialismus’. Er warf die Frage auf, ob nicht der Terror der Kommunisten ursprünglicher sei als der des Nationalsozialismus und dieser nur eine Reaktion? 1980 wurde in Berlin der Siedler-Verlag gegründet. Dieser versuchte die moderne Geschichte so zu repräsentieren, dass Nationalgefühl wieder greifbar werde. Eine kleine Reihe, Korso, kam heraus, von dem ein Band den Namen „Zweierlei Untergang“ trug und zum einen den Untergang der deutschen Armeen an der Ostfront beschrieb, dessen langer Kampf Leben zu retten geholfen habe; im zweiten enthaltenen Aufsatz ging es um das Ende des osteuropäischen Judentums. Dieser Aufsatz war in einer sehr entemotionalisierter Sprache geschrieben, im Gegensatz zu dem Ostfrontartikel. Die Dummheit, diese Artikel im selben Bändchen mit klammerartiger Überschrift zu versehen, sorgte für viel böses Blut. In der FAZ formuliert Michael Stürmer am 1986 einen Leitartikel, den Habermas dann auch in seinem Zeitartikel aufgriff.

1980 endet endgültig „Das Rote Jahrzehnt“. Damals dominierten neo-marxistische Gesellschaftsanalysen. Die Gesellschaft war hochgradig politisiert. Stefan Aust meinte einmal, in den 1970er Jahren sei jeder Tag das „Jahr der Geisteswissenschaften“ gewesen, um das entsprechende Schavan-Projekt zu zitieren. In dieser Zeit der 1980er Jahre entstand hochgradige Nervosität in der Gesellschaft, als die 1970er Modernisierung an ihr Ende kam. In dieser Zeit entstand eine Nostalgie und Rückbesinnung; Kohl forderte einen „aufrechten Gang“ und ein Bekenntnis zu Geschichte und Nation. Auf Druck verschiedener Interessensgruppen entstanden zwei Museen, das Haus der Geschichte und das Deutsche Historische Museum. Historiker wie Habermas, Wehler und Mommsen fürchteten nun, dass ein Geschichtsbild von der Kohlregierung festgeklopft werden sollte. Neben Kohl trat auch dessen Konkurrenz Weizsäcker auf, der im Bundestag eine Rede zum „Tag der Befreiung“ im Ton der damaligen political correctness hielt, die implizit der Kohl’schen Geschichtspolitik widersprach. Zwischen dem Syndrom Kohl (Suche nach Identität) und dem Syndrom Weizsäcker (Schuldbewusstsein) hatte sich um 1985/86 ein tiefer Graben aufgetan. Deswegen nimmt es nicht wunders, dass 1986 der Historikerstreit begann. Die bundesdeutsche Linke hatte seit 1970 nur einen stabilen Bezugspunkt, nachdem der Marxismus 1959 bzw. 1963 (DGB) eliminiert wurde: Modernisierung. Das ging solange gut, wie die Modernisierung mit dem Geist der Sozialdemokratie harmonisierte. Um sich links zu fühlen, blieb damit nur das Element des Antifaschismus übrig. Deswegen konnte das an sich abseitige Thema des Historikerstreits auch diese Brisanz erreichen. Die Linke gewann den Streit und sicherte das sozialliberale Klima bis in die frühen 1990er Jahre hinein. Mit dem Zusammenbruch des Realsozialismus war allerdings auch das am Ende, besonders mit dem Beginn der Diskussion nicht-deutscher Historiker über Mordzahlen von Kommunismus und Faschismus.

Bildnachweise: 
Abzeichen - unbekannt (gemeinfrei)
Eisner - Robert Sennecke (gemeinfrei)
Himmler - Friedrich Franz Bauer (CC-BY-SA 3.0)
Goebbels - Heinrich Hoffmann (CC-BY-SA 3.0)
ausstellung - Krajewsky, M (CC-BY-SA 3.0)
Gesetzblatt - Lumu (gemeinfrei)
Habermas - Wolfram Huke (CC-BY-SA 3.0)

Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2012/03/eine-kurze-geschichte-des-faschismus.html

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Gendered Lego Advertising Remixer

Für alle, die es verpasst haben: Es gibt jetzt eine neue Lego-Variante: Lego-Friends. Extra für Mädchen. Und von der SZ gleich zum "Gender-Ghetto in Pink und Lila" erklärt. (Mehr dazu auch hier: http://geekchicks.de/2012/02/09/lego-nur-noch-fur-jungs-cool/) Da das ganze umfassend erforscht wurde, bevor es auf den Markt kam, scheint es wohl Mädchen zu geben, die damit lieber spielen als mit

Quelle: http://geschichtsweberei.blogspot.com/2012/03/gendered-lego-advertising-remixer.html

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Quelle: http://geschichtsweberei.blogspot.com/2012/03/gendered-lego-advertising-remixer.html

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Rezensions-Digest Februar 2012

Die Links zur Historischen Zeitschrift sind nicht Open Access, sondern nur über Institutionen mit einem Abonnement aufrufbar.

Volker Reinhardt: Rezension zu: Ronald G. Asch / Birgit Emich / Jens Ivo Engels (Hrsg.): Integration – Legitimation – Korruption. Politische Patronage in Früher Neuzeit und Moderne. Bern / Frankfurt a.M. [u.a.] 2011, in: sehepunkte 12 (2012), Nr. 2, 15.02.2012

http://www.sehepunkte.de/2012/02/20854.html

Britta Kägler: Rezension zu: Václav Bůžek: Ferdinand von Tirol zwischen Prag und Innsbruck. Der Adel aus den böhmischen Ländern auf dem Weg zu den Höfen der ersten Habsburger. Wien 2009, in: sehepunkte 12 (2012), Nr. 2, 15.02.2012

http://www.sehepunkte.de/2012/02/15809.html

Stefan Benz: Rezension zu: Marcus Conrad: Geschichte(n) und Geschäfte. Die Publikation der „Allgemeinen Welthistorie“ im Verlag Gebauer in Halle (1744–1814) (Buchwissenschaftliche Beiträge, Bd. 81). Wiesbaden 2010, in: HZ Bd. 294, Februar 2012

http://www.oldenbourg-link.com/doi/pdf/10.1524/hzhz.2012.0009

Daniel Bellingradt: Rezension zu: Femke Deen / David Onnekink / Michel Reinders (Hrsg.): Pamphlets and Politics in the Dutch Republic (Library of the Written World, Vol. 12; The Handpress World, Vol. 7). Leiden/Boston 2011, in: HZ Bd. 294, Februar 2012

http://www.oldenbourg-link.com/doi/pdf/10.1524/hzhz.2012.0009

Hans-Georg Hermann: Rezension zu: Andreas Deutsch (Hg.): Ulrich Tenglers Laienspiegel. Ein Rechtsbuch zwischen Humanismus und Hexenwahn (Akademiekonferenzen 11). Heidelberg 2011, in: ZLBG, 14.02.2012

http://www.kbl.badw-muenchen.de/zblg-online/rezension_2191.html

Tobias Sarx: Rezension zu: Irene Dingel / Herman J. Selderhuis (Hrsg.): Calvin und Calvinismus. Europäische Perspektiven. Göttingen 2011, in: sehepunkte 12 (2012), Nr. 2, 15.02.2012

http://www.sehepunkte.de/2012/02/20334.html

Wolfgang Burgdorf: Rezension zu: Erich Donnert: Antirevolutionär-konservative Publizistik in Deutschland am Ausgang des Alten Reiches. Johann August Starck (1741-1816), Ludwig Adolf Christian von Grolman (1741-1809) und Friedrich Nicolai (1733-1811). Bern/Frankfurt a.M. [u.a.] 2010, in: sehepunkte 12 (2012), Nr. 2, 15.02.2012

http://www.sehepunkte.de /2012/02/20020.html

Daniel Damler: Rezension zu: Jörg Fisch (Hg.): Die Verteilung der Welt. Selbstbestimmung und das Selbstbestimmungsrecht der Völker. München 2011, in: sehepunkte 12 (2012), Nr. 2, 15.02.2012

http://www.sehepunkte.de/2012/02/19762.html

Jürgen Lotterer: Rezension zu: Werner Freitag / Christian Helbich (Hrsg.): Bekenntnis, soziale Ordnung und rituelle Praxis. Neue Forschungen zu Reformation und Konfessionalisierung in Westfalen (Westfalen in der Vormoderne, Bd. 4). Münster 2009, in: HZ Bd. 294, Februar 2012

http://www.oldenbourg-link.com/doi/pdf/10.1524/hzhz.2012.0009

Anuschka Tischer: Rezension zu: Bertrand Haan: Une Paix pour l’éternité. La Négociation du traité du Cateau-Cambrésis. Genève 2010, in: sehepunkte 12 (2012), Nr. 2, 15.02.2012

http://www.sehepunkte.de/2012/02/20197.html

Kurt Andermann: Rezension zu: Karl Härter / Michael Stolleis (Hrsg.): Repertorium der Policeyordnungen der Frühen Neuzeit. Bd. 10: Reichsstädte 4: Speyer, Wetzlar, Worms. Hrsg. v. Gunter Mahlerwein, Thomas Rölle u. Sigrid Schieber (Studien zur europäischen Rechtsgeschichte, Bd. 251). Frankfurt am Main 2010, in: HZ Bd. 294, Februar 2012

http://www.oldenbourg-link.com/doi/pdf/10.1524/hzhz.2012.0009

Christoph Kampmann: Rezension zu: Tryntje Helfferich (Hrsg.): The Thirty Years War. A Documentary History. Indianapolis/Cambridge 2009, in: sehepunkte 12 (2012), Nr. 2, 15.02.2012

http://www.sehepunkte.de/2012/02/16478.html

Johann Kirchinger: Rezension zu: Gerhard Henkel: Das Dorf. Landleben in Deutschland – gestern und heute. Stuttgart 2012, in: ZBLG, 06.02.2012

http://www.sehepunkte.de/2012/02/16478.html

Ulrike Ludwig: Rezension zu: Martin H. Jung: Philipp Melanchthon und seine Zeit. Göttingen 2010, in: HZ Bd. 294, Februar 2012

http://www.oldenbourg-link.com/doi/pdf/10.1524/hzhz.2012.0009

Leslie Choquette: Rezension zu: Devrim Karahasan: Métissage in New France and Canada 1508 to 1886. Frankfurt am Main 2009, in: H-Soz-u-Kult, 24.02.2012

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/id=17695

Michael Rohrschneider: Rezension zu: Ruth Kohlndorfer-Fries: Diplomatie und Gelehrtenrepublik. Die Kontakte des französischen Gesandten Jacques Bongars (1554–1612) (Frühe Neuzeit, Bd. 137). Tübingen 2009, in: HZ Bd. 294, Februar 2012

http://www.oldenbourg-link.com/doi/pdf/10.1524/hzhz.2012.0009

Detlef Döring: Rezension zu: Sebastian Kühn: Wissen, Arbeit, Freundschaft. Ökonomien und soziale Beziehungen an den Akademien in London, Paris und Berlin um 1700. Göttingen 2011, in: sehepunkte 12 (2012), Nr. 2, 15.02.2012

http://www.sehepunkte.de /2012/02/20355.html

Horst Carl: Rezension zu: Thomas Lau: Teutschland. Eine Spurensuche im 16. Jahrhundert. Stuttgart 2010, in: sehepunkte 12 (2012), Nr. 2, 15.02.2012

http://www.sehepunkte.de/2012/02/20011.html

Peer Frieß: Rezension zu: Thomas Lau: Unruhige Städte. Die Stadt, das Reich und die Reichsstadt (1648-1806). München 2012, in: sehepunkte 12 (2012), Nr. 2, 15.02.2012

http://www.sehepunkte.de/2012/02/20858.html

Christina Vanja: Rezension zu: Hannes Ludyga: Obrigkeitliche Armenfürsorge im deutschen Reich vom Beginn der Frühen Neuzeit bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges (1495–1648) (Schriften zur Rechtsgeschichte, H. 147.). Berlin 2010, in: HZ Bd. 294, Februar 2012

http://www.oldenbourg-link.com/doi/pdf/10.1524/hzhz.2012.0009

Wolfgang Mährle: Rezension zu: Michael Maaser: Humanismus und Landesherrschaft. Herzog Julius (1528–1589) und die Universität Helmstedt (Frankfurter Historische Abhandlungen, Bd. 46). Stuttgart 2010, in: HZ Bd. 294, Februar 2012

http://www.oldenbourg-link.com/doi/pdf/10.1524/hzhz.2012.0009

Stefan Benz: Rezension zu: Markwart Herzog / Huberta Weigl (Hrsg.): Mitteleuropäische Klöster der Barockzeit. Vergegenwärtigung monastischer Vergangenheit in Wort und Bild (Irseer Schriften, NF., Bd. 5). Konstanz 2011, in: HZ Bd. 294, Februar 2012

http://www.oldenbourg-link.com/doi/pdf/10.1524/hzhz.2012.0009

Paul Friedl: Rezension zu: Judith Matzke: Gesandtschaftswesen und diplomatischer Dienst Sachsens 1694-1763. Leipzig 2011, in: sehepunkte 12 (2012), Nr. 2, 15.02.2012

http://www.sehepunkte.de/2012/02/19867.html

Michaela Schmölz-Häberlein: Rezension zu: Günther Mohr: “Neben, mit Undt bey Catholischen”. Jüdische Lebenswelten in der Markgrafschaft Baden-Baden 1648-1771. Köln 2011, in: H-Soz-u-Kult, 07.02.2012

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2012-1-080

Carsten Nahrendorf : Rezension zu: Anja Moritz: Interim und Apokalypse. Die religiösen Vereinheitlichungsversuche Karls V. im Spiegel der magdeburgischen Publizistik 1548–1551/52 (Spätmittelalter, Humanismus, Reformation, 47). Tübingen 2009, in: HZ Bd. 294, Februar 2012

http://www.oldenbourg-link.com/doi/pdf/10.1524/hzhz.2012.0009

Alois Schmid: Rezension zu: Wolfgang Müller (Bearb.): Die datierten Handschriften der Universitätsbibliothek München. Textband und Tafelband (Die datierten Handschriften in Bibliotheken der Bundesrepublik Deutschland 6). Stuttgart 2011, in: ZLBG, 24.02.2012

http://www.kbl.badw-muenchen.de/zblg-online/rezension_2178.html

Wilhelm Volkert: Rezension zu: Hermann Nehlsen: Bayerische Rechtsgeschichte vom frühen Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert (Rechtshistorische Reihe 411). Frankfurt a.M. 2011, in: ZBLG, 06.02.2012

http://www.kbl.badw-muenchen.de/zblg-online/rezension_2105.html

Esther-Beate Körber: Rezension zu: Ludolf Pelizaeus / Franz Stephan Pelgen (Hgg.): Kontrolle und Nutzung – Medien in geistlichen Gebieten Europas 1680-1800. Bern / Frankfurt a.M. [u.a.] 2011, in: sehepunkte 12 (2012), Nr. 2, 15.02.2012

http://www.sehepunkte.de/2012/02/20855.html

Sabine Arend: Rezension zu: Päivi Räisänen: Ketzer im Dorf. Visitationsverfahren, Täuferbekämpfung und lokale Handlungsmuster im frühneuzeitlichen Württemberg. Konstanz 2011, in: H-Soz-u-Kult, 01.02.2012

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2012-1-065

Georg Schmidt: Rezension zu: Robert Rebitsch: Wallenstein. Biografie eines Machtmenschen. Wien/Köln/Weimar 2010, in: HZ Bd. 294, Februar 2012

http://www.oldenbourg-link.com/doi/pdf/10.1524/hzhz.2012.0009

Friedrich Edelmayer: Rezension zu: Markus Reinbold: Philipp II. von Spanien. Machtpolitik und Glaubenskampf. Gleichen 2009, in: sehepunkte 12 (2012), Nr. 2, 15.02.2012

http://www.sehepunkte.de/2012/02/16974.html

Dieter J. Weiß: Rezension zu: Winfried Romberg (Bearb.): Die Würzburger Bischöfe von 1617 bis 1684 (Germania Sacra Dritte Folge 4, Das Bistum Würzburg 7). Berlin 2011, in: ZBLG, 06.02.2012

http://www.kbl.badw-muenchen.de/zblg-online/rezension_2057.html

Gerhard Altmann: Rezension zu: Emma Rothschild: Inner Life of Empires. An Eighteenth-Century History. Princeton 2011, in: H-Soz-u-Kult, 10.02.2012

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2012-1-091

Thomas Lau: Rezension zu: Georg Schmidt (Hg.): Die deutsche Nation im frühneuzeitlichen Europa. Politische Ordnung und kulturelle Identität? München 2010, in: sehepunkte 12 (2012), Nr. 2, 15.02.2012

http://www.sehepunkte.de/2012/02/18737.html

Nicole Waibel: Rezension zu: Georg Schmidt; unter Mitarbeit von Elisabeth Müller-Luckner (Hrsg.): Die deutsche Nation im frühneuzeitlichen Europa. Politische Ordnung und kulturelle Identität? München 2010, in: H-Soz-u-Kult, 28.02.2012

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2012-1-136

Götz Rüdiger Tewes: Rezension zu: Ingeborg Walter: Die Strozzi. Eine Familie im Florenz der Renaissance. München 2011, in: sehepunkte 12 (2012), Nr. 2, 15.02.2012

http://www.sehepunkte.de/2012/02/19333.html

Isabelle Deflers: Rezension zu: Uta Wiggermann: Woellner und das Religionsedikt. Kirchenpolitik und kirchliche Wirklichkeit im Preußen des späten 18. Jahrhunderts (Beiträge zur historischen Theologie, 150). Tübingen 2010, in: HZ Bd. 294, Februar 2012

http://www.oldenbourg-link.com/doi/pdf/10.1524/hzhz.2012.0009

Peter Borscheid: Rezension zu: Cornel Zwierlein: Der gezähmte Prometheus. Feuer und Sicherheit zwischen Früher Neuzeit und Moderne. Göttingen 2011, in: H-Soz-u-Kult, 21.02.2012

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2012-1-119

 

Quelle: http://frueheneuzeit.hypotheses.org/1192

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