Papiere der Émilie Du Châtelet werden versteigert

Émilie Du Châtelet (1706-1749), die Geliebte Voltaires und bekannt vor allem als Übersetzerin Newtons, war eine der bedeutendsten Wissenschaftlerinnen des 18. Jahrhunderts. Dass nun ein Teil ihres Nachlasses im bislang verloren geglaubten Schlossarchiv Cirey aufgetaucht ist, darf man durchaus als Sensation bezeichnen. Der Fonds de dotation Voltaire wirbt um Spenden, um französischen Institutionen den Erwerb der am 29. Oktober 2012 bei Christie’s einzeln angebotenen wichtigen Manuskripte zu ermöglichen. Mehr in Archivalia

Quelle: http://frueheneuzeit.hypotheses.org/1323

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Über 16.000 handschriftliche Fuggerzeitungen werden von der Wiener Nationalbibliothek digitalisiert

Seit langem ist bekannt, welchen mediengeschichtlichen Schatz die für das Augsburger Handelshaus Fugger zusammengestellten Berichte über Tagesneuigkeiten bergen, die vor allem in einer eindrucksvollen Reihe Wiener Handschriften von 1568 bis 1604 überliefert sind. Eine Pressemeldung, die auch vom VÖB-Blog  übernommen wurden, kündigt nun die komplette Digitalisierung dieses einzigartigen Quellenfundus an. Die Digitalisate sind bereits teilweise in den digitalen Zeitungslesesaal ANNO  der ÖNB eingebracht worden. Diese Präsentation ist zwar bequemer zu benutzen als der Viewer der Handschriftendigitalisate, doch ist es nicht akzeptabel, dass an den jeweiligen Jahrgangsbänden die erforderlichen Metadaten (nämlich die Handschriftensignaturen) fehlen.

Musste im Mai 2011 in diesem Blog beklagt werden, dass die ÖNB Wien ihre Digitalisate weitgehend versteckt, so trifft das inzwischen nicht mehr zu. Für die digitalisierten Handschriften bietet der Digitale Lesesaal eine Abfragemöglichkeit. In der Trefferliste des HANNA-Katalogs kann man durch Eingabe von Novellae Fuggerianae (bei “Suchanfrage verfeinern”) die derzeit zwölf Jahrgänge, die in dieser Oberfläche zur Verfügung stehen, auffinden. Den ersten Hinweis auf diese Digitalisate (das ANNO-Angebot und dieses sind noch nicht deckungsgleich, man muss also beide benutzen, wenn man alle online einsehbaren Digitalisate finden will!) gab Anton Tantner im Februar 2012. Er wies dabei auch auf das Wiener Forschungsprojekt zu den Fuggerzeitungen hin, dessen Webpräsenz auf den ersten Blick sehr erfeulich wirkt.

Monatlich wird eine Fuggerzeitung im Bild vorgestellt und transkribiert. Der Augsburger Universitätsarchivar Werner Lengger machte aber in Archivalia darauf aufmerksam, dass die Transkriptionen zu fehlerhaft seien. In der Tat weisen die Textwiedergaben erhebliche Mängel auf, was für ein am Institut für Österreichische Geschichtsforschung angesiedeltes Projekt außerordentlich peinlich ist. Da die Fuggerzeitungen vergleichsweise einfach zu lesen sind, gibt es keine Entschuldigung für schludriges Arbeiten. Auch Internet-Transkriptionen müssen sorgfältig kollationiert werden.

Leider gibt es in der Bibliographie auf der Website keine Online-Nachweise, und auch die Link-Sektion ist allzu karg ausgefallen. Beispielsweise ist das Buch von Kleinpaul 1921 im Internet Archive zugänglich. Der Aufsatz von Cornel Zwierlein in QFIAB 2010, der sich als Einführung in den jüngsten Forschungsstand zu den Fuggerzeitungen eignet, ist auf Perspectivia.net frei einsehbar. Die von ihm erwähnten Heidelberger Handschriften Cpg 774 und 842 mit weiteren Fuggerzeitungen (der Wiener Bestand ist zwar der wichtigste, aber keinesfalls der einzige) sind online (Nachweis und weitere Links), aber einen Link sucht man auf den Projektseiten vergeblich.

Ärgerlicherweise muss zu dem vom IÖG bereitgestellten digitalen Bestandsverzeichnis die genauere Auswertung in einem gedruckten MIÖG-Aufsatz herangezogen werden. Wieso liegt dieser nicht auch Open Access vor?

 

 

 

 

Quelle: http://frueheneuzeit.hypotheses.org/1296

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Digitalisate der ÖNB Wien

Die Österreichische Nationalbibliothek ist, um ihre Altbestände zu digitalisieren, eine Partnerschaft mit Google eingegangen.  Vermutlich seit April scannt Google. 600.000 Bände sollen elektronisch erfasst werden. Auch wenn die Wiener Bibliothek hinsichtlich ihrer Digitalisierungsaktivitäten nicht mit München oder Göttingen konkurrieren kann, so hat sie doch mehr online verfügbar gemacht als die dürftige Liste im “Digitalen Lesesaal” […]

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Early Modern Thought Online als Nachweisinstrument zu Digitalisaten

“Die Datenbank “Early Modern Thought Online” (EMTO) eröffnet den Zugang zu ca. 13.500 digitalen Quellentexten aus der Philosophie der frühen Neuzeit und verwandten Disziplinen wie der Wissenschafts- oder Kirchengeschichte, die von Bibliotheken in Europa und Übersee zur Verfügung gestellt werden. Zur Zeit bietet EMTO vor allem Links zu externen Ressourcen.”  Leider erfährt man nicht, was […]

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Satire gegen Herzog Heinrich den Jüngeren von Wolfenbüttel 1541

Der Magdeburger Reformator Nikolaus von Amsdorf verfasste anonym sein “Getichte, wie fromm Herzog Heinrich und wie böse die Lutherischen sein”, für das vier Ausgaben in Wittenberg und Magdeburg nachgewiesen sind (VD 16 A 2364-2365, siehe Georg Kuhaupt: Veröffentlichte Kirchenpolitik, 1998, S. 289, hinzu kommt nach der VD16-Datenbank VD16 ZV 532 ). Eine zeitgenössische Ausgabe liegt meines […]

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500 Jahre Reuchlins Augenspiegel – Mitteilungen über Erhard von Pappenheim OP

Ohne ausführlichen aktuellen Aufhänger sind bei den sogenannten Qualitätsmedien derzeit wohl keinerlei Beiträge zu historischen Themen unterzubringen, wie man sie früher im Feuilleton las. Vor einigen Tagen erschien im Freitag ein Stück über den Aufklärer Nicolai mit der für mich unangemessenen Überschrift: “Es war einmal ein Nicileaks. Vor 200 Jahren starb der Verleger und Publizist […]

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Early Modern Architecture

http://earlymodernarchitecture.com/ ist ein neues Portal zur frühneuzeitlichen Architektur, das eigenartigerweise auf einen Mailnewsletter statt auf RSS-Feeds setzt. Wir wollen unser eigenes Modell niemand aufzwingen, aber wenn man schon WordPress zugrundelegt, sollte man alle Neuigkeiten zentral in Art eines Weblogs abrufbar machen.  In den Forschungsnotizen nimmt man erstaunt zur Kenntnis, dass es 2010 in Deutschland keine […]

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Superioren und Rektoren des Jesuitenkollegs Münstereifel. Ein Nachtrag zum “Nordrheinischen Klosterbuch”

Im Frühjahr 2010 erschien der lang erwartete erste Band des “Nordrheinischen Klosterbuchs” als Band 37,1 der Studien zur Kölner Kirchengeschichte. Dieser erste Band des auf fünf Bände angelegten Nachschlagewerks, dessen Erstellung ein absolutes Desiderat darstellt, versammelt in alphabetischer Folge Artikel über alle bis 1815 gegründeten Klöster in den Städten Aachen bis Düren; mit Aachen, Bonn […]

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Wieso werden Weblogs in den Geschichtswissenschaften nicht viel selbstverständlicher genutzt?

Dies ist eine Frage, die wohl nicht nur die Besucher des Basler Workshops sich stellen. In seinem Beitrag dazu verzeichnet Jan Hodel zugleich die Resonanz des Basler Events in der Blogosphäre. Die bislang eher bescheidene Rezeption dieses AGFNZ-Weblogs, ablesbar am Ausbleiben seriöser Kommentare oder der Verlinkung von Beiträgen, gibt ebenfalls zu denken.

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Imperiale Repräsentation in Klosterresidenzen und Kaisersälen

Der 1985 erschienene  Aufsatz  des Wiener Kunsthistorikers und Frühneuzeit-Forschers Friedrich Polleroß ist im Schriftenserver ART-Dok der Universitätsbibliothek Heidelberg online. Insgesamt können dort über 40 ältere Aufsätze dieses Autors abgerufen werden, darunter einige wichtige Beiträge zur Kulturgeschichte des Wiener Hofs.  Aus Anlass der gerade laufenden internationalen Open-Access-Woche hat das Weblog Archivalia ein Kurzinterview mit Polleroß geführt.

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