Rezension: „Corona und die journalistische Bildkommunikation. Praktiken und Diskurse des Visuellen“

Rezension: „Corona und die journalistische Bildkommunikation. Praktiken und Diskurse des Visuellen“

Cover: Felix Koltermann (Hrsg.), Corona und die journalistische Bildkommunikation. Praktiken und Diskurse des Visuellen, Nomos, 2021 ©

Selten ist das Thema eines Sammelbandes so aktuell wie das des vorliegenden: „Corona und die journalistische Bildkommunikation“, herausgegeben von dem Kommunikationswissenschaftler und Journalisten Felix Koltermann. Dass es sich dabei nur um eine Momentaufnahme handeln kann, ist kaum nötig zu erwähnen. Ein absehbares Ende der Pandemie war zum Redaktionsschluss des Bandes im Mai 2021 ebenso wenig in Sicht wie zur Veröffentlichung dieser Rezension. Folgerichtig beabsichtigen die Autor:innen nicht, die langfristigen Folgen der Pandemie auf den Bildjournalismus zu prognostizieren; vielmehr soll hier eine Art Zwischenfazit nach rund einem Jahr Pandemie gezogen werden. Die einzelnen Beiträge betrachten, wie die Coronakrise die Arbeit von Bildredakteur:innen, Foto- und Datenjournalist:innen bis zu diesem Zeitpunkt eingeschränkt und verändert sowie neue Diskurse geschaffen hat.

Die Autor:innen des Sammelbandes aus dem Kollegium des Hannoveraner Studiengangs „Fotojournalismus und Dokumentarfotografie“ verlassen sich dabei nicht nur auf die systematisch erhobenen Ergebnisse ihrer Studien, sondern ziehen ganz bewusst einzelne Stimmen aus der Berufspraxis heran, um die dargelegten Erkenntnisse mit Erfahrungen zu ergänzen und einzuordnen.

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Quelle: https://visual-history.de/2022/03/01/kulig-rezension-corona-und-die-journalistische-bildkommunikation/

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Plakate im „Ruhrkampf“ 1923

Plakate im „Ruhrkampf“ 1923

Einleitung

Als französische und belgische Truppen am 11. Januar 1923 damit begannen, Teile des Ruhrgebiets zu besetzen, löste dies einen „Sturm der nationalen Entrüstung“ aus,[1] der durch nahezu alle Bevölkerungsschichten ging.[2] Obwohl der Erste Weltkrieg mit der Unterzeichnung des Versailler Vertrags zwar juristisch-administrativ beendet wurde, war der Konflikt aus den Köpfen der Menschen noch längst nicht verschwunden.[3] Stattdessen flammte dieser erneut in Wort und Bild auf:[4] Wohl zu keinem anderen politischen Ereignis wurden so viele Flugblätter und Plakate produziert wie zum sogenannten Ruhrkampf von 1923.[5]

In diesem Aufsatz sollen drei ausgewählte politische Text-Bild-Plakate der deutschen Propaganda betrachtet werden, die sich thematisch dem passiven Widerstand zuordnen lassen und gegen den „Erbfeind Frankreich“[6] agitierten.[7] Dabei soll schlaglichtartig beleuchtet werden, wie und mit welchen bildrhetorischen Mitteln der passive Widerstand im Plakat gestalterisch umgesetzt werden konnte. Dazu wurden drei illustrierte Plakate aus dem Bestand des Bundesarchivs ausgewählt, die im Anschluss an eine kurze theoretische Einführung anhand eines eigens erstellten Analyseschemas untersucht werden sollen.



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Quelle: https://visual-history.de/2020/06/02/plakate-im-ruhrkampf-1923/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=plakate-im-ruhrkampf-1923

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