„Geben und Nehmen“ – Eine ganz alltägliche ökonomische Redewendung? Wie junge Erwachsene Fürsorge mit Nutzenerwartung erklären

verfasst von Maik Krüger

„Geben und Nehmen“ ist eine Redewendung, die den meisten bekannt sein dürfte. Sie begegnet uns im Alltag regelmäßig, wenn man darauf achtet, so wie ich das derzeit, mal erwünscht, mal unerwünscht, tue. Ich bearbeite derzeit ein Forschungsprojekt an der LMU München, mit dem Titel „‘Heute nicht mehr, und wenn auf’m Land – Vorstellungen junger Erwachsener (in Bayern) zur Gestaltung von Fürsorge“ (Laufzeit 2015-2019) unter der Leitung von Paula-Irene Villa. Dabei wurde in sechs von elf bislang analysierten Gruppendiskussionen diese Redewendung von den Diskutant*innen wörtlich genutzt. Was aber bedeutet in diesem Zusammenhang „Geben und Nehmen“? Was steckt im Kontext von Care/Fürsorge hinter diesem scheinbar ökonomischen Leitsatz? Seither fällt mir ständig auf, wenn irgendwo vom Geben und Nehmen gesprochen wird oder ich entdecke Muster dessen, was ich als Merkmale des Gebens und Nehmens im Datenmaterial ausgemacht habe. Beispielsweise rappt Bushido in seinem Lied „Geschichten die das Leben erzählt“ (2012) folgende Zeilen im Refrain:

Jeden Tag hör‘ ich Geschichten, die das Leben erzählt; ein reicher Mann ist arm, wenn er keine Menschlichkeit besitzt; Dieses Leben ist ein Geben und Nehmen; Es ist egal, was Du besitzt, denn am Ende bleibt Dir Nichts



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Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/10756

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