Die Gegenwart des Vergangenen im Künftigen. Zu einer gegenwärtigen Differenz der Zukunftserwartung

02.07.2016 Jan-Hendryk de Boer

Wenn zurzeit allerorten heftig und leidenschaftlich über die Folgen des britischen Referendums über den Austritt aus der EU diskutiert wird, prallen – ebenso wie in der Abstimmung selbst – zwei verschiedene Haltungen in Bezug auf die Zukunft aufeinander. Hier stehen diejenigen, die eine offene Zukunft als gestaltbar sehen und darauf vertrauen, in der Offenheit sich bietende Chancen nutzen zu können, dort diejenigen, für die eine ungewisse Zukunft eine Gefahr darstellt. Während jene positive Erwartungen in Bezug auf die Zukunft haben und unzeitgemäßen Ballast der Vergangenheit über Bord werfen wollen, setzen diese auf eine Rückkehr in die gute alte Zeit, die vermeintlich Sicherheit und Gewissheit verspricht.

Jene schreiben sich in ein linear-progressives Modell historischer Entwicklung ein, in dem die Gegenwart immer den Punkt bildet, der den harmonischen Übergang von Vergangenheit zur Zukunft markiert, von dem aus das Künftige bewältigt werden kann, wenn man selbst gut gerüstet ist, sei es intellektuell, sei es sozial, sei es ökonomisch. Vergangenheit ist in diesem Modell der Rückraum, aus dem Elemente gebrochen werden können, um sie zu nutzen.

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Quelle: http://grk1919.hypotheses.org/180

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Resiliente Brexit-Reaktionen?

Nach dem Brexit-Referendum: Mitglieder des Bayerischen Forschungsverbundes ForChange diskutieren, wie sie die Entscheidung durch die Resilienzbrille ihres Projekts sehen – auch in Bezug auf die Querschnittsthemen Governance, Ressourcen, Normen und öffentliche Legitimation.

von Christoph Weller*

Reflexive Resilienz könnte bedeuten, Widerstandsfähigkeit dadurch zu steigern, sich möglichst große Handlungsspielräume offen zu halten, auch für den Fall, dass sich die aktuellen Annahmen über die Welt als nur sehr eingeschränkt tragfähig erweisen. Für viele Möglichkeiten, wie sich Prozesse fortentwickeln, sollte man sich demnach Gestaltungsfreiheiten erhalten, um unabhängig von unbeeinflussbaren Entwicklungen an den eigenen Zielen resilient festhalten zu können. Diese Form der Resilienz spielt insbesondere bei sozialen Systemen eine wesentliche Rolle, insofern deren Entwicklungen auch von menschlichen Entscheidungen abhängig sind. Doch auf welchem Wege lässt sich durch reflexive Resilienz die Widerstandsfähigkeit, etwa gegenüber den mehr denn je offenen Entwicklungen der Europäischen Union, vergrößern? Auf materieller Ebene möglicherweise durch Steigerung von Unabhängigkeit und daraus resultierenden Machtzuwachs, was im Brexit-Fall aber als nicht besonders vielversprechend erscheint.

Ein Austritt aus der Europäischen Union wird bei einigen, gerade in Großbritannien, zwar mit Sicherheit als ein solcher Modus von Resilienzsteigerung gesehen.

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Quelle: https://resilienz.hypotheses.org/950

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Marian Goodmans Gespür für Kunst

Die Galeristin Marian Goodman wird dieses Jahr mit dem Leo Award ausgezeichnet. Der Leo Award, benannt nach dem einflussreichen amerikanischen Kunstsammler und Kunsthändler Leo Castelli (1907-1999), wird einmal im Jahr an Personen vergeben, die mit ihrer Arbeit für die zeitgenössischer Kunst sowie die Etablierung von Künstler in der internationalen Kunstwelt Herausragendes geleistet haben.

Der Leo Award wird am 26. Oktober 2016 anlässlich der jährlich stattfindenden Independent Curators International (ICI) Benefizauktion in New York verliehen. Marian Goodman ist die erste Galeristin, die diesen Preis erhält. Renoud Proc, der geschäftsführende Direktor des ICI, begründete die Preisvergabe wie folgt: „We’re proud to honor Marian Goodman for her steadfast support of so many of the artists who move us, impact society, and help us make sense of the world in which we live.“ In der Pressemitteilung lobt das ICI darüber hinaus Marian Goodmans “deep commitment to fostering the careers of some of the most significant and respected artists of our times, with a distinctive vision – international in scope, thoughtful, and always intimately supportive of the creative process […]. “

In den vergangenen 40 Jahren ist es der New Yorker Galeristin gelungen, weltweit anerkannte Künstler für ihre Galerie zu gewinnen.

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Quelle: http://gra.hypotheses.org/2232

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Zuwanderer im Mittelalter: Matthias Hardt über den Landesausbau östlich der Elbe

Tumba-Deckplatte des Grafen Wiprecht von Groitzsch aus Sachsen, der den Migrationsaufruf gezeichnet haben soll. Möglicherweise ist die Zeichnung aber auch gefälscht. Foto: KaterBegemot, Wikipedia

Tumba-Deckplatte des Grafen Wiprecht von Groitzsch aus Sachsen, der den Migrationsaufruf gezeichnet haben soll. Möglicherweise ist die Zeichnung aber auch gefälscht. Foto: KaterBegemot, Wikipedia

„Gürtet Euch, ihr starken Söhne und kommt, all ihr Kriegsleute… Die Heiden sind schlimm, aber ihr Land ist sehr gut an Fleisch, Honig, Geflügel und Mehl und, wenn es bebaut wird, voller Reichtum der Ernten vom Lande. (…) Daher, oh ihr Sachsen und Franken, Männer aus Lothringen und Flandern, ihr berühmten Bezwinger der Welt, hier könnt ihr Eure Seele retten und, wenn es Euch so gefällt, das beste Land zum Bewohnen gewinnen.“

Dieser Aufruf von sächsischen Geistlichen und weltlichen Herrschern spiegle die Stimmung im 12. Jahrhundert gut wider, sagte Matthias Hardt bei seinem Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung am 29. Juni. Der Historiker am Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas an der Universität Leipzig befasste sich in seinem Vortrag mit der Zuwanderung zwischen dem 12.

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Quelle: http://migration.hypotheses.org/579

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Nostalgische Spiele und die Bewältigung der Gegenwart. „DDR“ Spiele im postsozialistischen Ost-Deutschland – von Andreas Schulz

Ein Spiel ist eine freiwillige Handlung, welche an bestimmte Regeln gebunden ist, sich jedoch dem alltäglichen Kontext der Alltagsrealität entzieht, da es an sich keine Implikationen für das Leben hat (Fritzsche 2001: 14). Das Spektrum der Spiele, sowie der kultur- und sozialwissenschaftlichen Theorien über Sinn und Funktion…

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/9590

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Seminar zu Platons Ethik 5. und 6. – Die Tugenden als intrinsische Güter

Die einzelnen Tugenden, die wir im IV. Buch der Politeia entdeckt haben, haben uns gezeigt, welchen Zusammenhang es zwischen der platonischen Seelenlehre und seiner Ethik gibt. Denn jede der Tugenden findet ihre Korrespondenz in der guten Funktion eines der drei Seelenteile. Aber erinnern Sie sich an diese drei Seelenteile? Ich schreibe sie Ihnen noch einmal kurz auf, ohne gesondert darauf einzugehen. Platon unterscheidet (übrigens er unterscheidet wirklich und postuliert es nicht einfach) den rationalen Seelenteil (logistikon) vom muthaften Seelenteil (thymoeidês) und vom begehrenden Seelenteil (epithymêtikon) […]

Quelle: https://philophiso.hypotheses.org/1034

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Brexit, Resilienz und kommerzielle Medienlogik

Nach dem Brexit-Referendum: Mitglieder des Bayerischen Forschungsverbundes ForChange diskutieren, wie sie die Entscheidung durch die Resilienzbrille ihres Projekts sehen – auch in Bezug auf die Querschnittsthemen Governance, Ressourcen, Normen und öffentliche Legitimation.

von Michael Meyen

B5 aktuell am Morgen danach. Zahlen, Live-Berichte, Fragen. 52 zu 48. Eine Million plus. Ich bin enttäuscht, sagt irgendwer. Ich nicht, sagt ein anderer. Wann tritt Cameron zurück?

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Quelle: http://resilienz.hypotheses.org/875

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Enthemmte Kreativität und Kunst auf Pinterest: Wohin Museen blicken sollten

Auf Pinterest, das sich selbst „ein Katalog unendlich vieler Ideen“ nennt, können Nutzer Bilder mit Beschreibungen ansehen und an eigene virtuelle Pinnwände „heften“. Damit speichern sie die Pins, um später wieder darauf zugreifen zu können. Pinnen sollte man, wenn man Dinge wiederfinden will, was ansonsten recht schwierig bis unmöglich sein kann.

Zu einem Suchbegriff werden neben den entsprechenden Pins oft auch weitere Kategorien angezeigt, wie der folgende Screenshot zeigt:

pinterest_01 Ich habe mal „van“ „Gogh“ eingegeben und darunter erscheinen weitere Kategorien wie „Art“, „Quotes“, „For Kids“ oder „Tattoo“. Wählt man eine Kategorie per Klick aus, wird die Anzeige der Pins aktualisiert.

Neben Fotos von Werken van Goghs (Gemälde und Zeichnungen), gibt es auch Zitate und dann jede Menge kreative Ideen, die hier präsentiert werden. Die folgenden Screenshots zeigen einige Suchergebnisse rund um den Künstler.

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Quelle: http://games.hypotheses.org/2092

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Warum heißt… die Vogelspinne Vogelspinne?

Charlotte Kießling

Warum heißt… die Vogelspinne Vogelspinne? Diese Frage wurde im Geomagazin 05/16 in der gleichnamigen Rubrik gestellt und beantwortet. In der Rubrik wird erläutert, dass der Name ‚Vogelspinne‘ zurückgeht auf einen Kupferstich von Maria Sybilla Merian. Diese  reiste von 1699 bis 1701 durch Suriname und hielt ihre Naturbeobachtungen in Zeichnungen fest, die in ihrem Werk Metamorphosis insectorum Surinamensium (Amsterdam 1705) publiziert wurden. Auf Tafel 18 bildete sie dabei unter anderem eine Spinne auf einem toten Kolibri sitzend ab. Davon inspiriert führte Carl von Linné später den wissenschaftlichen Namen Aranea avicularia – vogelartige Spinne – ein. Dabei ist die Spinne nicht vogelartig oder -ähnlich. Merians Darstellung der Spinne führte zu der Bezeichnung.



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Quelle: https://rumphius.hypotheses.org/131

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Wie David gegen Goliath kämpfte – und Recht bekam

Das Recht sowie rechtliche und soziale Normen regeln unser gesellschaftliches Zusammenleben. Einer der großen Unterschiede rechtlicher und sozialer Normen liegt darin, dass erstere textlicher Natur sind, d.h. sie sind niedergeschrieben, denn rechtliches Handeln ist an die Arbeit mit Texten gebunden … Weiterlesen

Quelle: https://hse.hypotheses.org/153

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