
Quelle: https://www.visual-history.de/2016/03/22/envisioning-palestine/
Geschichtswissenschaftliche Blogs auf einen Blick
Die Geschichte der Kunstwerkevernichtungen ist lang und schrill. Lassen wir jetzt mal die ISIS-Annihilationszüge durch die Kunstgeschichte, oder Autodafés des staatlichen Totalitaritarismus (sei es „Entartete Kunst“ in München oder „Bulldozer-Ausstellung“ in Moskau) beiseite. Die Urheber der Kunstwerke sind es bisweilen selbst, die an Ihre Arbeit Axt anlegen. So wie hier:
Weil ein Künstler Teil der Ausstellung wurde, vernichtete er seine Werke.
Vor ungefähr 2 Jahren haben wir in diesem Blog bereits den Akt des „Vandalismus“ beleuchtet, der als eine Reaktion auf den Akt der Selbstzerstörung des Werkes von Ai Wei Wei durch den selbigen darstellte. Ja die Dadaisten selber zerstörten direkt oder indirekt ihre eigene Werke, wie zum Beispiel Max Ernst, der in seiner Kölner Dada Ausstellung eine Axt aushängte, damit die selbsternannte Kunstkritiker die Objekte ihrer Aversion buchstäblich auseinandernähmen.
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Alain Bieber ist künstlerischer Leiter des NRW-Forums Düsseldorf und Kurator der Ausstellung „Ego Update – Die Zukunft der digitalen Identität“, die nun unter dem Titel „Me, Myself and I“ vom 20.03.16 – 19.06.16 in der Villa Rot in Ulm zu sehen sein wird. Christian Schulz führte mit Alain Bieber ein Gespräch in dem es vorwiegend um Selfies und die „Ego Update“-Ausstellung geht, aber auch das Verhältnis von Kunst und Alltagspraktiken, die Kontrollgesellschaft und die Datenmacht von Internetkonzernen angesprochen werden. Das Interview führte Christian Schulz.
Alain Bieber ist künstlerischer Leiter des NRW-Forums Düsseldorf und Kurator der Ausstellung „Ego Update – Die Zukunft der digitalen Identität“, die nun unter dem Titel „Me, Myself and I“ vom 20.03.16 – 19.06.16 in der Villa Rot in Ulm zu sehen sein wird. Christian Schulz führte mit Alain Bieber ein Gespräch in dem es vorwiegend um Selfies und die „Ego Update“-Ausstellung geht, aber auch das Verhältnis von Kunst und Alltagspraktiken, die Kontrollgesellschaft und die Datenmacht von Internetkonzernen angesprochen werden. Das Interview führte Christian Schulz.
Christian Schulz: Was ist denn deine Definition von Selfie?
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Daniel Becker
Online-Demonstrationen oder virtuelle Sit-ins sind eine Form des electronic civil disobedience, die in Computernetzwerken wie dem Internet praktiziert werden. In Anlehnung an die Sit-ins/Sitzstreiks der amerikanische Bürgerrechtsbewegung der 1960er Jahre stellen sie eine Form des gewaltlosen Protestes dar, bei dem ein Ort oder ein Gebäude durch massenhaftes Sitzen blockiert und für eine andere Nutzung unzugänglich gemacht wird. Im Unterschied zur (Haus-)Besetzung ist diese Blockade aber nur temporär angelegt und dient primär der Aufmerksamkeit und nicht der dauerhaften Inbesitznahme. Als virtuelle Sit-ins werden in der Regel koordinierte Attacken vieler Computersystem auf ein anderes bezeichnet, die mit dem Ziel durchgeführt werden, die Struktur des angegriffenen Systems zu überlasten und deren Dienst nicht mehr verfügbar zu machen; sogenannte DDoS-Attacken (Distributed Denial of Service). Im Allgemeinen ist der virtuelle Sit-in nur ein Werkzeug für Netzaktivisten, er war aber ein wesentlicher Bestandteil des Toywar (1999/2000), zwischen dem Künstlerkollektiv etoy und dem Unternehmen eToys.
Dem Toywar ging ein Streit zwischen dem amerikanischen New-Economy Unternehmen eToys und dem besagten Künstlerkollektiv um die Domain www.etoy.com voraus.
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Quelle: http://nomoi.hypotheses.org/761
Christoph Scheurle
Am 18. Juni 2013 stellt sich der türkische Tänzer und Choreograf Erdem Gündüz für sechs Stunden auf den Taksim-Platz der türkischen Metropole Istanbul und schaut unverwandt die türkische Fahne und das überlebensgroße Porträt des Staatsgründers Mustafa Kemal Atatürk an (Abb. I). An seinem Gürtel hängt eine Taucherbrille gegen eventuelle Tränengasangriffe, auf dem Rücken trägt er einen Rucksack, in dem sich außer einer Flasche Wasser nichts weiter befindet. Gündüz verharrt zunächst lange Zeit unbemerkt auf seinem Platz, dann werden Sicherheitsleute auf ihn aufmerksam und durchsuchen ihn. Gündüz lässt das ganze Procedere regungslos über sich ergehen. Da die Untersuchung nichts Verdächtiges hervorbringt, lassen ihn die Ordnungskräfte zunächst in Ruhe. Sie wissen nicht so recht, wie sie mit dem Mann umgehen sollen. Zwar manifestiert sich in seinem Auftreten und dem gewählten Ort eine Form des Protests – der Blick auf das Plakat von Atatürk erscheint als dezidierte Kritik und Befragung an der aktuellen Regierung unter Staatschef Erdogan – jedoch stellt Gündüz’ Performance keinen Gesetzesbruch dar.
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Quelle: http://nomoi.hypotheses.org/751
Archivale des Monats (1): Die erste Pressemitteilung vom März 1972 (Akz. XV/1/1321)
In der neuen Serie „Archivale des Monats“ werden in unregelmäßiger Folge ausgewählte Archivalien des Universitätsarchivs präsentiert und erläutert.
Die jüngste Aktenaussonderung der Zentralregistratur führte dazu, dass die Sammlung der Pressemitteilungen der Universität nahezu vervollständigt wurde. In einer der neu übernommenen Akten befanden sich die Pressemitteilungen für den bislang mit solchem Schriftgut nicht dokumentierten Zeitraum von 1972 bis 1980. Aus Anlass dieser unerwarteten Komplettierung wird in diesem Beitrag die erste Pressemitteilung der Universität vorgestellt und aktenkundlich erläutert. Das Dokument weist zahlreiche Eigenheiten auf, die für amtliche Dokumente aus der Entstehungszeit einer neuen Einrichtung typisch sind.
I.
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