Harald v. Kalm: Fragen der Forschungsorganisation (=Lehrgang für Wissenschaftsmanager und Wissenschaftsmanagerinnen, Speyer, 31. März 2012)

http://www.wissenschaftsmanagement-online.de/converis/artikel/85 Drittmittelverwaltung, Hausberufungsverbot, Ausschreibungsverzicht und Befristungsrecht: Der universitäre Alltag wird durch vielfältige rechtliche Regelungen bestimmt, die tief in die Lebensgestaltung der Akteure hineinreichen können. Harald von Kalm erklärt die juristischen Rahmenbedingungen der Forschungsorganisation. Die Regelungen zur Juniorprofessur kommen dabei ebenso zur Sprache wie die Forderung nach einem Wissenschaftstarifvertrag. Text nach dem Abstract auf den Seiten […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2012/12/3681/

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aventinus varia Nr. 36 [19.12.2012]: Realism and Idealism in Post-Cold War Australian Foreign Policy, 1989-2001

http://www.aventinus-online.de/varia/aussereuropaeische-geschichte/art/Realism_and_Ide/html/ca/view The end of the Cold War marked a period of change in Australian foreign policy. As the bipolar world order collapsed, an era of marked stability in international power relations came to an end. In the new world order, Australia had yet to define what role it should take in the international sphere.

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2012/12/3677/

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Das Community-Management stellt sich vor (1)

Sebastian Gießmann, CC-BY
Seit November 2012 kümmere ich mich zusammen mit Inger Brandt vom DHIP und Martin Clavey von Cléo in Marseille um den deutschen Teil der Community von Hypotheses. Dies tue ich im Auftrag der Max Weber Stiftung, die hier selber mit ihrem Portal Weber 2.0 vertreten ist. Als Kultur- und Medienwissenschaftler bin ich akademisch seit 1995 mit dem World Wide Web groß geworden. Da durfte selbstverständlich in der Doktorarbeit – “Die Verbundenheit der Dinge. Eine Kulturgeschichte der Netze und Netzwerke” -  ein Kapitel zur Netzwerkgeschichte des Internets nicht fehlen. Und das Schöne am Internet bleibt seine Unberechenbarkeit: Gerade die Dienste, mit denen niemand gerechnet hat, feiern unerwartbarerweise große Erfolge. Vielleicht ja nun auch die Weblogs in den Kultur- und Geisteswissenschaften? Ich bin da mittlerweile sehr optimistisch.

Hätte es 2006 Hypotheses bereits gegeben, wäre mein Dissertationsblog netzeundnetzwerke.de vermutlich hier gelandet. Als ich ein Jahr später versuchte, befreundete Literatur-, Medien- und Kulturwissenschaftler zur Mitarbeit auf netzeundnetzwerke.de zu überreden, scheiterte ich noch damit. Es war ganz selbstverständlich, dass eher ein Sammelband aus der Konferenz zu “Netzwerken der Moderne” entstehen musste. Aufgrund einer Fehlkalkulation mussten die Autor_innen am Ende noch selber Geld zuschießen, damit der Band publiziert werden konnte((1)). Die Beiträge des bei Königshausen & Neumann erschienenen Buches hätten online mit Sicherheit mehr Aufmerksamkeit bekommen, wenn auch zu diesem Zeitpunkt noch weniger Renommee. Nun haben wir Ende 2012 – und an den auf die Buchkultur ausgerichteten Referenzsystemen der Geistes- und Sozialwissenschaften hat sich meinem Eindruck nach wenig geändert. Auch die beiden Zeitschriften, die ich redaktionell betreue — die Zeitschrift für Kulturwissenschaften und ilinx, Berliner Beiträge zur Kulturwissenschaft — fühlen sich noch sehr den Druckversionen verpflichtet.

Viel geändert hat sich hingegen in der technischen Zugänglichkeit von Weblogs. Während ich bei netzeundnetzwerke noch als Autodidakt mit einer frühen Version von Drupal kämpfte, steht nun auf Hypotheses eine ausgewachsene WordPress-Plattform zur Verfügung. Und auch die populärste und legendär benutzerfreundliche aller freien Blogsoftwares ist mittlerweile eine komplexe Angelegenheit geworden, die liebevoller Pflege bedarf! Die Arbeit, die hierfür in Marseille und Paris im Hintergrund erfolgt, kann man gar nicht genug würdigen. Ich entdecke hier immer schöne neue technische Lösungen für spezifisch wissenschaftliche Bedürfnisse, z.B. für Fußnoten.((2))

All diese Sachen müssen freilich auch in der Praxis ausprobiert werden. Denn ohne lesenswerte Inhalte nützen alle schönen technischen Möglichkeiten nichts. Neben Redaktionsblog und Bloghaus findet man die meisten Artikel von mir auf “Geisteswissenschaft als Beruf” – kurz: gab_log – und auf Weber 2.0. Auf Twitter bin ich als @sebgiessmann unterwegs, wenn ich nicht gerade die @webertweets verfasse; Mails bitte an giessmann bei maxweberstiftung.de; die Homepage samt Publikationen findet Ihr hier.

Eine letzte Sache noch, die eigentlich viele Dinge beinhaltet: Was ist mir wichtig für Hypotheses?

Erstens wünsche ich mir, dass sich jede und jeder in der Community wohl fühlt und wir uns gegenseitig unterstützen. Hypotheses steht für konstruktive Diskussionen und soll eher Gedankenstürme auslösen als na-ihr-wisst-schon.

Zweitens wünsche ich mir, dass wir alle die frohe Botschaft in unsere Fächer weitertragen. Das bedeutet Überzeugungsarbeit, Überzeugungsarbeit und noch mehr Überzeugungsarbeit. Blogs sollen als Forschungsjournale, Konferenzchroniken und Entwurfsorte des Wissens zu einer anerkannten Schreibumgebung der Kultur- und Geisteswissenschaften werden.

Drittens wünsche ich mir, dass wir mit den Blogs als Schreibumgebung den wissenschaftlichen Anspruch auf Hypotheses hochhalten und dabei so interdisziplinär wie möglich aufeinander Bezug nehmen. Man merkt Texten ja an, ob sie mit Herzblut geschrieben sind… Weblogs sollten ein Ort der wissenschaftlichen Leidenschaften sein.

 

  1. Netzwerke der Moderne. Erkundungen und Strategien. Hrsg. Jan Broch, Markus Rassiller, Daniel Scholl. Würzburg: Königshausen & Neumann 2007; immerhin auch auf Google Books.
  2. Schaut doch mal unter Einstellungen > Fußnoten…

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/850

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Im neuen Jahr wird alles schöner: Weihnachtspause und Ausblick auf die neuen Designs 2013


Das Team von hypotheses geht vom 21.12.2012 bis zum 3.01.2013 in die Winterpause. In dieser Zeit können zwar Neuanträge auf ein Blog über unsere Website gestellt werden, diese werden aber erst im neuen Jahr bearbeitet und aufgesetzt.

Apropos neues Jahr: Wir werden zu Beginn 2013 dann drei neue Designthemen für die Blogs bei hypotheses aktivieren, darüber wurde an dieser Stelle auch schon kurz berichtet. Die neuen Themen bieten erweiterte Funktionalitäten, garantieren die Kompatibilität zu den Entwicklungen bei WordPress und haben ein modernes Layout. Zur Auswahl stehen:

  • MagazineP Basic (Nachfolger Magazine Basic)
  • Evolve Hypotheses
  • Twenty Eleven (Nachfolger Twenty Ten)

Mit MagazineP Basic kann man eine Slideshow mit ausgewählten Artikeln im oberen Bereich des Blogs einrichten. Es gibt außerdem einen erweiterten unteren Bereich, die Extended Footer Bar. Sehr schön ist die Möglichkeit, sich eine eigene Haupt- und Unternavigation zu erstellen, die auch Links auf andere Webpages enthalten können. Dieses Thema ist ideal für diejenigen, die ihre Inhalte in getrennte Bereiche organisieren möchten. Das Thema ist im Redaktionsblog bereits aktiv: hier der Screenshot.

Evolve Hypotheses ist ein sehr vielseitig einsetzbares Designthema, bei dem man ein Blog- oder ein Magazinlayout auswählen kann. Das Design bietet viele Möglichkeiten der Personalisierung, z.B. über die Auswahl der Schrifttypen, Schriftfarben etc. Die Icons der sozialen Medien  können im oberen Bereich des Blogs angezeigt werden. Das Thema eignet sich für Bloggende, die gerne ein möglichst individuelles Design einstellen möchten. Zur Vorschau kann man sich hier auf dem Bloghaus umsehen, wo das neue Thema bereits aktiv ist.

Twenty Eleven, der Nachfolger von Twenty Ten, bietet ein klassisches Blog-Design. Die Texte der Artikel werden vollständig auf der Startseite angezeigt. Man kann allerdings in dieser neuen Version verschiedene Formate für die Artikel auswählen. Das Format “Galerie” ermöglicht es beispielsweise, nur einen Ausschnitt der Artikel anzuzeigen (den Teaser).

Alle Themen werden wir im neuen Jahr ausführlich vorstellen und eine Dokumentation zur Verfügung stellen, die den Umstieg erklärt. Die bisherigen Themen bleiben zunächst aktiv, werden allerdings langfristig nicht mehr zur Verfügung stehen, da sie mit den Entwicklungen auf WordPress nicht mehr kompatibel sein werden. Für den Umstieg stehen wir allen mit Rat und Tat zur Seite.

Titelabbildung: bby_Tür von bby_, CC-BY-NC.

Quelle: http://bloghaus.hypotheses.org/566

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Tagung "geschichtswissenschaftliche Fachbibliographie der Zukunft", München…

Spannende Tagung, die H-SOZ-U-KULT da ausgeschickt hat:

Workshop
Die geschichtswissenschaftliche Fachbibliographie der Zukunft – moderne Informationsdienstleistungen für Historiker

München, Historisches Kolleg

8. April 2013

13:00 Uhr Begrüßung

13:15 Uhr Claudia Zey (Zürich): Keynote - Was erwartet die Geschichtswissenschaft von der Fach-bibliographie der Zukunft?

14:00 Uhr Andreas Hartmann (Augsburg): Aktuelle Herausforderungen altertumswissenschaftlicher Fachinformationssysteme – Perspektiven aus der Praxis

14:45 Uhr Jürgen Warmbrunn (Marburg): Perspektiven bibliographischer Arbeit zu Ostmitteleuropa am Herder-Institut Marburg

15:30 Uhr Pause

16:00 Uhr Ludger Syré (Karlsruhe): Die Landes- und Regionalbibliographie der Zukunft

16:45 Uhr Harald Lordick (Essen): Perspektiven einer fachspezifischen Regionalbibliografie im Lichte der fortschreitenden Digital Humanities? Die Online-Bibliografie Deutsch-Jüdische Geschichte Nordrhein-Westfalen

17:30 – 18:00 Uhr Anja Thalhofer (Stuttgart): Kommentar

9. April 2013

09:00 Uhr Bernhard Ebneth (München): Bio-bibliographische Fachinformation im Internet und ihre Vernetzung – Praxis und Optionen

09:45 Uhr Daniel Burckhardt/Thomas Meyer (Berlin): Normdaten, Schnittstellen und RDF als Grundlage für die Vernetzung bibliographischer Fachinformationen mit den Angeboten von Clio-online – Historisches Fachinformationssystem e.V.

10:30 Pause

11:00 Uhr Eva Kraus (München)/Matti Stöhr (Berlin): Stand und Perspektiven des Aufbaus einer "Deutschen Historischen Bibliographie" – das DFG-Projekt "Kooperative Weiterentwicklung geschichtswissenschaftlicher Fachbibliographien"

11:45 Uhr Kooperative Erstellung und nutzerorientierte Vermittlung von Fachbibliographien:

1. Die kollaborativ erstellte Bibliographie der International Society for First World War Studies (Franziska Heimburger, Paris)

2. Fachbibliographie und Fachinformation – Informationskompetenz und Teaching Library: Welche Bedürfnisse, Erwartungen und Kompetenzen haben Studierende der Geschichte? (Marcus Schröter, Freiburg)

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/232596874/

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Frische Blogs eingetroffen! Alles aus dem Orient-Institut Beirut und zum Dreißigjährigen Krieg

Noch vor Weihnachten starten zwei neue wissenschaftliche Weblogs auf Weber 2.0. Zum einen begrüßen wir das Stiftungsinstitut aus Beirut, das unter dem Titel Mish ma32ool Wissenswertes und Aktuelles aus dem Nahen Osten bloggt. Außerdem hat unser Kollege Michael Kaiser ein Forschungsjournal zum 30jährigen Krieg begonnen, das kurz und bündig dk-blog heißt. Beide Neuzugänge  – auf die wir wirklich ein wenig stolz sind – wollen wir hier kurz dem geneigten Publikum vorstellen.

Alaa Awad: The Battle Mural (formerly on Tahrir Square, Cairo). All rights reserved by the artist

Artist: Alaa Awad
Title: The Battle Mural
(former) location: Tahrir Square, Cairo.
All rights reserved by the artist

Was verbirgt sich hinter dem Titel Mish ma32ool? Es handelt sich dabei um einen geläufigen arabischen Ausdruck, geschrieben im Stil der arabischen Bloggerszene. Auf Deutsch wird er “mish ma’ul” ausgesprochen. Der Ausdruck schwankt zwischen einem ungläubigen „Gibt’s doch gar nicht!“  und „Unglaublich“ oder sogar „Unvernünftig“. Auch das Titelbild des Weblogs ist eine Besonderheit: Es zeigt eine Arbeit des ägyptischen Künstlers Alaa Awad, die auf dem Tahrir-Platz in Kairo zu sehen war, bevor sie durch das Militär zerstört wurde. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Orient Instituts Beirut, das 2010 auch ein Büro in Kairo eröffnet hat, werden unter diesem Signet auf Englisch über die wissenschaftlichen Aktivitäten, aber teils auch über die allgemeine Umbruchssituation im Nahen Osten schreiben. Bereits im Blog zu lesen sind Neuigkeiten vom großen Kongress “Inverted Worlds” und ein Workshopbericht zur Arbeiterorganisation.

dkblog - Quellen, Literatur, Interpretationen zum Dreißigjährigen Krieg

dkblog – Quellen, Literatur, Interpretationen zum Dreißigjährigen Krieg

Mit dem dk-blog betritt ein anerkannter Experte zum Dreißigjährigen Krieg publizistisches Neuland. Michael Kaiser, zuständig für die Open-Access-Plattform perspectivia.net, teilt hier sein Wissen und neue Ideen zu einem genuinen Forschungsfeld der Geschichtswissenschaft. Er selber schreibt dazu:

Ich selbst beschäftige mich seit rund 20 Jahren mit Themen des Dreißigjährigen Kriegs. Das Interesse ist nie erlahmt, im Gegenteil. Doch ungeachtet der vielen und intensiven Auseinandersetzungen mit Problemen dieser Zeit bleibt vieles rätselhaft: Nicht nur das Wissen ist im Laufe der Jahre beständig gewachsen, sondern ebenso die Einsicht in die Vielschichtigkeit der hier berührten historischen Phänomene. Aber je mehr ich forsche, desto komplexer (und faszinierender!) stellt sich die Thematik dar. [...]

Warum dann aber die Öffentlichkeit eines Blogs? Sicher spielt die Selbstvergewisserung im Sinne einer Zusammenstellung von Material eine Rolle. Aber warum sollen diese ersten rohen Schnipsel nicht auch anderen Impulse geben? Und möglicherweise regen sie andere an, auf meine offenen Fragen zu reagieren und Probleme zu lösen, an denen ich mich abarbeite. Im Zentrum stehen weiterhin die Phänomene des Dreißigjährigen Kriegs, aber vielleicht ergibt sich ein Wechselspiel zwischen dem einsamen Arbeiten des Historikers und neuen Kooperationen, bis hin zu kollaborativen Ansätzen.

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern ebenso wie den Schreibenden von Mish ma32ool und dk-blog viel Vergnügen und Erkenntnisgewinn!

Quelle: http://mws.hypotheses.org/1713

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aventinus specialia Nr. 45 [19.12.2012]: Redaktionserweiterung

http://www.aventinus-online.de/service/kontakt Bereits Anfang Dezember wurde Marion Dietrich (München) zur Sektionsherausgeberin für Visio bestellt, nachdem sie diese Funktion bislang kommissarisch wahrgenommen hatte. Neu in der Redaktion ist Sandra Schaub (Hildesheim), welcher kommissarisch die Redaktion der Rubrik Didaktik der Geschichte übertragen wurde.

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2012/12/3673/

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Die ost- und nordosteuropäischen Archive zwischen Digitalisierung, Web 2.0 und sozialen Medien

Balticconnections.net The Aftermath of Prague Spring and Charter 77 in Latvia Die Transformationsprozesse Ende der 1980er Jahre in Osteuropa führten nicht nur zu einer Öffnung der Grenzen, sondern begünstigten den allmählichen Zugang zu den Archiven in den ost- und nordosteuropäischen Staaten. Gleichsam wurde die Welt mit einem neuen Phänomen bereichert: dem World Wide Web. Heute bieten Web 2.0 und die sozialen Medien den Kultureinrichtungen ein neues Spektrum der Öffentlichkeitsarbeit und ermöglichen es ihnen, mit dem Nutzer zu kommunizieren. Darüber hinaus nutzen viele Kultureinrichtungen die Möglichkeit, ihre Bestände digital zu präsentieren und stoßen immer mehr Projekte an. Die ersten großen Projekte basierten vor allem auf der Digitalisierung, z. B. von Personenstandsunterlagen und Kirchenbüchern, die somit auch die Möglichkeit bieten, diese Kulturgüter zu bewahren und zu schützen. Weiter folgende Internetprojekte basierten darauf, diese digitalisierten Bestände dem Nutzer online zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus bietet diese neue Form der Öffentlichkeitsarbeit mit Hilfe von Web 2.0 und den sozialen Medien, in unserem Fall den Archiven, den Institutionen die Chance, sich mit all ihrem Repertoire national sowie international zu präsentieren. Im folgenden Beitrag soll ein Einblick in die digitale Arbeit der ost- und nordosteuropäischen Archive gegeben werden. Insbesondere schufen die baltischen Staaten Portale zur Präsentation ihrer Digitalisate. Das Estnische Historische Archiv (EHA / Ajalooarhiiv) bewahrt umfassende Unterlagen der ehemaligen staatlichen Verwaltungsorgane des estnischen Gebiets sowie die Akten der Gerichts- und Polizeibehörden, der Ritterschaften und der Selbstverwaltungen der Städte und Gemeinden auf. Außerdem befinden sich in der Verwahrung die Unterlagen von Kirchen und Schulinstitutionen, Gutsbestände und Nachlässe, Archivalien verschiedener Vereine und Unternehmen. Auch befinden sich dort wertvolle Urkunden, Siegel, Originalbriefe der Herrscher, Pergamente, Kupferstiche und Fotos sowie Estlands größte Sammlung der historischen Karten. Das EHA enthält insgesamt 20 000 Regalmeter Archivgut bzw. rund 2 Millionen Archiveinheiten. Interessant in diesem Zusammenhang sind die Projekte SAAGA http://www.ra.ee/dgs/explorer.php und AIS http://ais.ra.ee/. Das Projekt SAAGA besteht seit 2004 und ist eine Kollektion von digitalisierten Archivbeständen des Estnischen Nationalarchivs und des Stadtarchivs Tallinns. Das Projekt umfasst gegenwärtig mehr als 9 Millionen Bilder. Das Projekt AIS ist eine elektronische Datenbank des Estnischen Nationalarchivs und des Stadtarchivs Tallinn, welche die Möglichkeit bietet, in den Beständen online zu suchen, um so eine etwaige Benutzung im hiesigen Lesesaal vorzubereiten. Weitere Projekte sind FIS (Filmiarhiivi Infosüsteem) http://www.filmi.arhiiv.ee/fis/, FOTIS (Fotode Infosüsteem) http://www.ra.ee/fotis/, Rahvusarhiivi kaaride infosüsteem http://www.ra.ee/kaardid/. Auch die Nutzung von Social Media ist beim Ajalooarhiv allgegenwärtig. Besonders durch die Nutzung von Facebook gibt das Archiv Einblick in seine Arbeit und seine Bestände, welche es regelmäßig präsentiert https://www.facebook.com/ajalooarhiiv. Auch die lettischen Nationalarchive (Latvijas Nacionālais arhīvs) http://www.arhivi.lv/index.php?&2 bieten ein umfangreiches Angebot digitalisierter Bestände im Web. Ein für jeden Familienforscher wichtiges Projekt ist das digitale Archiv „Rakuraksti“ http://www.lvva-raduraksti.lv/en.html, in welchem man umfangreiche Bestände von Kirchenbüchern und Personenstandsunterlagen sowie Listen über Seelenrevisionen und Volkszählungen vorfindet. Das Projekt „Baltic connections“ http://www.balticconnections.net/index.cfm?article=Archival+guide bietet wiederum eine Datenbank zur Geschichte der Ostseeprovinzen in der Zeit von 1450 bis 1800. Kooperationspartner hierbei sind neben dem Estnischen Nationalarchiv, auch die Nationalarchive aus Dänemark, Finnland, Lettland, Litauen, Niederlande, Schweden sowie das Staatsarchiv in Danzig und das Staatsarchiv in Niedersachsen. Des Weiteren bietet das lettische Staatsarchiv einen großen Fundus an Beständen sowie virtuellen Präsentationen, wie z. B. die Ausstellungen „The First Mass Deportation of Latvian Citizens, June 14, 1941“ http://www.itl.rtu.lv/LVA/dep1941/index.php?id= oder „The Aftermath of Prague Spring and Charter 77 in Latvia / the Baltics“ http://www.itl.rtu.lv/LVA/Praga68/index.php. Auch erscheint vierteljährlich die Zeitschrift „Latvijas Arhīvi”, welche das lettische Nationalarchiv publiziert http://www.arhivi.lv/index.php?&293, um insbesondere wissenschaftliche Artikel über die Probleme der Archivwissenschaft zu veröffentlichen. Das Historische Staatsarchiv Lettlands http://www.arhivi.lv/index.php?&16 verwaltet zudem in seinen Beständen eine umfangreiche Urkundensammlung zur Geschichte Lettlands von 1220 bis zum Jahre 1945. Hierbei verfügt das Archiv insgesamt über 6311 Bestände mit 6 349 095 Archiveinheiten. Die litauischen Staatsarchive (Lietuvos Vyriausiojo Archyvaro Tarnyba) in Vilnius präsentieren sich über ihre Homepage http://www.archyvai.lt/lt/lvat.html. Das Litauische Historische Staatsarchiv http://www.archyvai.lt/en/archives/historicalarchives.html verfügt in seinen Beständen über umfassende Personenstandsunterlagen, wie z. B. Volkszählungen, Hausbücher oder Hypothekenbücher sowie Kirchenregister bis 1940 und Personenstandsregister bis 2008, aber auch über Dokumente verschiedener Adelsfamilien von Vilnius und Kowno. Bisher sind wenige Bestände der litauischen Archive online einsehbar. Dennoch entwickeln sich auch in Litauen zahlreiche Digitalisierungsprojekte, die nun dem Nutzer zur Verfügung gestellt werden, wie z. B. eine Übersicht der Bestände der katholischen Kirchenbüchern, welche bereits einsehbar sind unter http://www.epaveldas.lt/vbspi/changeResultsPage.do?pageNo=1. Das Litauische Zentrale Staatsarchiv zählt zu seinen Beständen u. a. staatliche Dokumente, Aufzeichnungen von Unternehmen, Religionsgemeinschaften, öffentliche Organisationen, nicht-staatlichen Institutionen und Einzelpersonen aus dem Jahr 1918 bis 1990. Des Weiteren verfügen sie über eine umfangreiche Fotosammlung seit 1850, eine Videosammlung seit 1919 und Tonaufnahmen seit 1950 sowie zahlreiche Videobänder seit 1988 bis zum heutigen Tage. Insgesamt umfassen die Unterlagen rund 31000 lfd. Meter. Ebenso arbeitet dieses Staatsarchiv an dem Projekt MIDAS“ mit, welches „Filmarchives online – Finding Moving Images in European Collection“ http://www.filmarchives-online.eu/welcome-to-2018filmarchives-online2019/view?set_language=en beinhaltet und von 18 Partnern, unter der Leitung des Deutschen Filminstituts – DIF, unterstützt wird. Die beteiligten Institutionen verfassen ihre Beiträge selbstständig, bestimmen ausgewählte Bestände ihrer Archivdatenbanken, die dem Nutzer zur Verfügung gestellt werden soll. Das Ziel dieser Kooperation soll die Schaffung einer zentralen Datenbank sein, mit deren Hilfe es möglich wird, nach Filmen in europäischen Archiven zu recherchieren. Die Zusammenarbeit der polnischen Staatsarchive ist sehr umfassend auf dem Gebiet der Digitalisierung. Über verschiedene Datenbanken findet der Nutzer Zugang zu den Beständen der jeweiligen Archiv, die bereits sehr umfangreich online einsehbar sind. Unter dem Projekt SEZAM http://baza.archiwa.gov.pl/sezam/sezam.php?l=en findet der Nutzer Informationen über die nationalen Archivbestände von den Staatsarchiven (ohne die Bestände von Lublin und Posen) sowie seiner Institutionen, wie z. B. die Polnische Akademie der Wissenschaften in Warschau und seine Niederlassung in Posen, das Archiv der Wissenschaften der polnischen Akademie der Wissenschaften und der polnischen Akademie der Künste und Wissenschaften in Krakau, das Archiv der Mikołaj-Kopernik-Universität in Thorn, die Kardinal-Stefan-Wyszynski-Universität in Warschau, die Bibliothek der Universität in Warschau u.a. Das Projekt PRADZIAD http://baza.archiwa.gov.pl/sezam/pradziad.php?l=en, welches im 2011 abgeschlossen wurde, enthält Daten über Pfarr- und Personenstandsregistern in allen staatlichen Archiven sowie aus den Beständen der Pommerschen Bibliothek in Stettin (Książnica Pomorska im. Stanisława Staszica), die Erzdiözesanarchive in Lodsch, Posen, Stettin, Plock und Leslau, von den Niederlassungen der Diözesanarchive in Drohiczyn, Plock und Leslau sowie von den in Warschau erhalten gebliebenen jüdischen und römisch-katholischen Pfarrregistern. PRADZIAD enthält zudem weder Listen von Namen noch Angaben zu bestimmten Personen. Eine weitere Datenbank in Zusammenarbeit der Staatsarchive in Lublin, Posen, Warschau sowie der Niederlassung des Staatsarchivs Posen in Gnesen findet man unter www.szukajwarchiwach.pl, auf der der Nutzer auf gescannte Inhalte sämtlicher Archivbestände zugreifen kann. Darüber hinaus nutzen die Staatsarchive verschiedene Möglichkeiten der Präsentation ihrer Institutionen im Internet. Während das Staatsarchiv Warschau die „klassische“ Homepage unter http://www.warszawa.ap.gov.pl/ bevorzugt, nutzen andere Staatsarchive, wie z. B. das Staatsarchiv Lublin und Posen, darüber hinaus die Möglichkeiten des Social Media unter https://www.facebook.com/APwLublinie bzw. https://www.facebook.com/APPoznan. Auch hier macht Facebook einen Teil ihrer Öffentlichkeitsarbeit aus, um immer wieder Informationen und interessante Funde für den Nutzer bereit zu stellen. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die nord- und osteuropäischen Staaten an umfassenden Digitalisierungsprojekten arbeiten. Die Nutzung von Web 2.0 sowie sozialen Netzwerken, als eine neue Form der Öffentlichkeitsarbeit und Interaktivität mit den Nutzern betrachtend, wird bisher von den Archiven nur zögernd aufgenommen. Hierbei dominiert eher die „klassische“ Variante der Homepage. Wie eingangs bereits angesprochen, arbeiteten die ost- und nordosteuropäischen Archive vorrangig an verschiedenen Digitalisierungsprojekten, die insbesondere die „Onlinestellung“ umfassender Personenstandsunterlagen und Kirchenbücher beinhalteten.   Autor: Doreen Kelimes M.A. (Stadtarchiv Speyer)  

Quelle: http://archive20.hypotheses.org/492

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