Ö1: Die Suchmaschine und ihre analogen Vorfahren
Dimensionen - die Welt der Wissenschaft
Ö1 Medien-Schwerpunkt
Die Suchmaschine und ihre analogen Vorfahren. Informationsfilter vor dem Computerzeitalter. Gestaltung: Marlene Nowotny
Ein Alltag ohne Informationen aus dem Internet ist heute fast unvorstellbar. Digitale Suchmaschinen helfen uns, die Inhalte aus dem Netz zu durchforsten. Doch wer waren die "Vorläufer" dieser hochkomplexen Computerprogramme, die uns heute auf Knopfdruck Suchergebnisse zur Verfügung stellen? Die Geschichtswissenschaft macht sich nun daran, die zahlreichen Einrichtungen, Personen und Techniken zu untersuchen, die vor Google und Co. diese Funktionen übernommen haben: etwas Staatshandbücher, Bibliothekskataloge oder Zeitungskomptoire.
Welche strukturellen Ähnlichkeiten gibt es zwischen den Suchmaschinen der Vergangenheit und der Gegenwart? Welche utopischen Vorstellungen haben sich an Suchmaschinen vor dem Computerzeitalter geknüpft? Und wie neutral waren analoge Suchmaschinen und welche Wertvorstellungen beeinflussen die digitalen Informationsfilter heute?
Ein Jahr Blogger
Vor etwas mehr als einem Jahr, am 26.10.2011, habe ich – damals noch auf der Plattform Posterous - meinen ersten wissenschaftlichen Blogpost geschrieben. Wie ich genau darauf gekommen bin, mit dem Bloggen anzufangen, weiß ich bis heute nicht genau. Vielleicht lag es vor allem daran, dass ich kurz vorher meine Dissertation abgegeben hatte und irgendeine Form von Kompensation brauchte, meine Schreiblücke aufzufüllen. Ein weiterer Grund war sicherlich, dass ich Werbung machen wollte für Tesla, also die Software, die wir im Zug zweier paralleler Dissertationen an unserem Lehrstuhl entwickelt hatten. Zwar hatten wir das System schon auf diversen Konferenzen vorgestellt, Artikel verfasst und eine verhältnismäßig gut dokumentierte Webseite [just heute migrieren wir auf einen neuen Server, sorry, Link schalte ich morgen wieder frei] angelegt, irgendwie hatte ich aber das Gefühl, dass ich mehr Leute von unserem Konzept, empirisch-experimentelle Wissenschaft über Textdaten zu betreiben, erreichen könnte, würde ich nur neue Kommunikationskanäle nutzen (fast genau ein Jahr vorher bin ich zum Twitterer geworden, aber die Geschichte erzähle ich demnächst woanders).
Tatsächlich bloggte ich anfangs wohl vor allem für mich und vielleicht für ein paar Student|inn|en, die daran interessiert waren, was ihr Dozent so treibt, wenn er sie nicht gerade mit Unterricht belästigt (mit, ich habe mit geschrieben). Allerdings ist es mir aber nach und nach gelungen (da hat sicher auch mein Twitter-Profil viel beigetragen), mehr Interessenten auf die Seite zu locken und teilweise wurde gar kommentiert, u.a. auch von Mareike König, die ja bekanntermaßen das Sprachrohr dieser Plattform hier ist. Als de.hypotheses dann im Frühjahr diesen Jahres an den Start ging, bekam ich das (Twitter) mit und fand das Konzept einer geisteswissenschaftlichen Blogplattform so stimmig, dass ich mich fast umgehend darum bewarb, dorthin wechseln zu dürfen.
Ich habe diesen Entschluss bisher noch zu keinem Zeitpunkt bereut – die Plattform ist phantastisch betreut, bei Problemen erhält man umgehend Rückmeldung (Twitter) und Hilfe und man muss nicht mehr ganz allein die Werbetrommel für seinen Blog rühren (Twitter), tatsächlich bekommt man auch eine Menge Laufkundschaft dadurch, dass die eigenen Artikel auf der Protalseite verlinkt sind. Nicht zu unterschätzen ist auch, dass man weiß, dass das, was man so im Blog verbricht, zumindest von der hypotheses-Redaktion gelesen wird. Bei Gefallen bekommt man einen prominenten Platz auf der Portalseite, was zumindest mich zusätzlich anspornt (mit meinem ersten Artikel hier bin ich sogar Headliner mit unterlegtem Bild geworden; ich schiebe es mal darauf, dass es da noch nicht viele Blogs gab…). Ein weiterer Vorteil wäre die Vernetzung mit anderen Bloggern aus der Linguistik/Computerlinguistik-Szene, wenn es die hier denn geben würde. Noch bin ich vor allem von Historikern umgeben, aber vielleicht ändert sich das ja noch (Und ja, das ist ein Aufruf!).
Die Vergrößerung der Reichweite meines Blogs über die letzten Monate kann ich mir über das Analysetool von WordPress selbst anschauen, allerdings ist immer schwer zu ermitteln, ob sich gerade wirkliche Besucher auf meine Seite verirrt haben, oder ob sich lediglich ein paar Bots austoben. Wichtiger sind da Retweets meiner Werbetweets von anderen Twitter-Nutzern, Likes bei Facebook, +1en bei Google+, vor allem aber Pingbacks aus anderen Blogs, Empfehlungen auf anderen Plattformen (Webwatch auf spektrum.de) und – nicht zu vergessen – Leser-Kommentare, die mir zeigen, dass sich tatsächlich echte Menschen mit den von mir geäußerten Gedanken befassen. Wirklich geadelt fühlte ich mich, als ein Beitrag für gut genug befunden wurde, um bei den Scilogs zu erscheinen.
Inzwischen nutze ich Links auf einzelne Blogposts oft dazu, potentiell an unserer Software Tesla Interessenten einen ersten Eindruck zu geben, was genau die Vorteile sind, wenn man sich darauf einlässt, unser virtuelles Labor zu nutzen. Oder um meine Theorie zur Entstehung des Textes im Voynich-Manuskript knapp zu erläutern. Oft – wie gerade jetzt – verfalle ich auch ins Meta-Bloggen, also in die bloggende Betrachtung des Bloggens selbst. Ich verspreche aber, dass ich mich in nächster Zeit wieder um Sachthemen aus meinem angestammten Wissenschaftsbereich kümmern werde. Bloggen macht Spaß, darf aber nicht zum Selbstzweck werden…
Nachruf auf Eric Hobsbawm von Georg Fülberth
[via @istuetzle]
Porträt von Jacques-René Hébert
Ein Symposion, das in die Kapuzinergruft gehört
Tagung “Kultureinrichtungen im digitalen Zeitalter”, 22./23.11.2012
Von 22. bis 23. November 2012 veranstaltet das Zentrum für Informationsmodellierung in den Geisteswissenschaften an der Universität Graz die 3. Tagung in der Reihe “Digitale Bibliothek”:
„Kultureinrichtungen im digitalen Zeitalter“
In den Vorträgen am Freitag, 23.11.2012 werden folgende Themen angesprochen:
- Neue Aufgaben und Ziele für Kultureinrichtungen
- Partnerschaftsmodelle
- Technische Lösungen
Bereits am Donnerstag, 22.11.2012, werden Workshops für Museen, Bibliotheken und Archive angeboten:
- Workflow Management in Museen; ICOM/CIDOC Entwicklungen
- Einführung der RDA in Deutschland und Österreich
- “… ausprobieren, abwarten, nachjustieren, richtig einstellen, ausspülen und den Vorgang wiederholen” – Archive im digitalen Zeitalter
In den Workshops und Vorträgen referieren Fachpersonen von Institutionen aus der Schweiz, Deutschland, Serbien und Österreich.
Detaillierte Programminformationen mit Abstracts und die Online-Registrierung finden Sie auf: http://conference.ait.co.at/digbib2012
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Quelle: http://dhd-blog.org/?p=1051
(H-Soz-u-Kult): Job 10 x 0,5 Doctoral Positions “Diversity: Mediating Difference in Transcultural Space” (Univ. Trier)
Der Ursprung des Anti-Amerikanismus
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Typische anti-amerikanische Darstellung |
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Man beachte die Sprache. |
Dieser Lesart zufolge habe Deutschland "Kultur" - man muss sich im Geiste dazu Goethe, Mozart und Hegel denken - während die USA zwar die Annehmlichkeiten der "Zivilisation" besitzen - also Kühlschränke, Autos und Telefone - aber eben jegliche geistige Entwicklung vermissen ließen. Verstärkt wurden diese Vorurteile durch Reiseberichte, die im Tenor negativ die neuen Entwicklungen und Trends aus den USA in den Fokus rückten, vor allem den Jazz, Radio und den aufkommenden Massenkonsum. Da diese Entwicklungen zeitverzögert auch in Deutschland ankamen und im konservativ und völkisch geprägten Rechts-Milieu auf Ablehnung stießen, konnte der Anti-Amerikanismus massentauglich werden, war man doch mit dem "amerikanischen Sittenverfall" bereits vor der eigenen Haustüre konfrontiert. Zusätzlich eigneten sich die USA mit ihrer schwarzen Bevölkerung und der vergleichsweise geringen Diskriminierung von Juden als Projektionsfläche für rassistische Ressentiments. Diese Entwicklung verstärkte sich in der Nazi-Diktatur natürlicherweise noch und fand ihren Höhepunkt während des Krieges.
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Anti-amerikanische Demo 1984 |
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Anti-amerikanisches Graffiti in Venezuela |
Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2012/11/der-ursprung-des-anti-amerikanismus.html
Kulturelles Erbe online: Suchdienste und soziale Foren des Zentralamts für Denkmalpflege in Schweden



