von Doris Gutsmiedl-Schümann Bei unseren Recherchen sind wir auch auf Straßen gestoßen, die nach arc...
Rezension: Hartmut Kaelble – Kalter Krieg und Wohlfahrtsstaat. Europa 1945-1989, Teil 2
Hartmut Kaelble - Kalter Krieg und Wohlfahrtsstaat. Europa 1945-1989
Gleichzeitig war Europa aber auch der "Kontinent mit den vielen Gesichtern", geprägt von zahlreichen Divergenzen. Zu diesen zählt Kaelble den anhaltenden Konflikt zwischen Peripherie und Zentrum, vor allem in Bezug auf Südeuropa. Zudem postuliert er eine "Vielfalt der nationalen Entwicklungen", die zwar nicht schlecht, aber bemerkenswert ist. Für die Folgen des Zweiten Wektkriegs sieht er in den 1970er Jahren zwar eine weitgehende Überwindung von wirtschaftlichen Ungleichheiten; gleichwohl sei der moralische Gegensatz zwischen Gewinnern und Verlieren erhalten geblieben; so etwa wurde in den besetzten Länder und den Siegerländern das Erinnern an Widerstandsbewegungen und Standhalten hochgehalten, während der Diskurs in Deutschland und Italien ein merklich anderer war. Am offensichtlichsten war natürlich die Spaltung Europas durch den Kalten Krieg und den Eisernen Vorhang, der für zahlreiche Divergenzen im Wirtschaftssystem, dem politischen System, den gesellschaftlichen Entwicklungen und dem Wohlfahrtsstaat sorgte (Divergenzen, die bis heute in Deutschland für Probleme sorgen, von der europäischen Ebene gar nicht zu sprechen). Aber auch zwischen den westlichen Demokratien und den südlichen Diktaturen Europas bestanden Divergenzen fort, wenngleich in den 1970er Jahren hier erste Annäherungen stattfanden. Sie waren arm, aber in die NATO integriert und über Tourismus und Gastarbeiter an die westliche Wirtschaft angeschlossen, was ihre Aufnahme in die EG später deutlich erleichtern sollte. Diese Divergenzen sieht Kaelble in der "geteilten europäischen Integration" zusammenkommen.
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Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2023/02/rezension-hartmut-kaelble-kalter-krieg.html
Der böße Knab
Nach kurzer Weihnachts- und Winterpause sind die Beschwerdebriefe aus Münchner Archiven zurück, dies...
Das Gästebuch von Schloss Schwarzenraben
Headerbild: Gästebuch Schloss Schwarzenraben, Einband Am 14. Dezember 1923 gründete sich der heute ü...
Mitarbeiter_in im Forschungsbetrieb – Digital Cultural Heritage am MMRC
Am MMRC – Music and Minorities Research Center der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ist voraussichtlich ab 1. Juni 2023 eine Stelle als
Mitarbeiter_in im Forschungsbetrieb – Digital Cultural Heritage
(Praedoc oder Postdoc)
zu besetzen.
Der Stelleninhaber_die Stelleninhaberin wird federführend für den Aufbau einer Onlineplattform verantwortlich sein, auf der digitales Kulturerbe in Onlineausstellungen präsentiert wird. Die geplanten Ausstellungen basieren auf Archivbeständen des Music and Minorities Research Center (MMRC, https://musicandminorities.org/) bzw.
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Quelle: https://dhd-blog.org/?p=19028
Die Bücherregale sind Staffage – Gespräch mit Thomas Stäcker über die Folgen der Digitalisierung für Bibliotheken (2)
Professor Dr. Thomas Stäcker ist studierter Philosoph und seit 2017 Direktor der Universitäts- und ...
Cybermobbing an Universitäten
In der Lehre werden mittlerweile zahlreiche digitale Anwendungen genutzt. Sie schaffen Möglichkeiten...
Wissenschaftsbarometer 2022: Die Krux der scientific literacy
Die Mitte Dezember veröffentlichte Ausgabe des Wissenschaftsbarometers für das Jahr 2022 stellt nich...
Herbst 1716: Ein preußisches Botschafterpaar etabliert sich in Wien
von Ines Peper Abbildung 1: Antoine de Pesne: Gräfin Luise Charlotte von Schwerin (geb. Baronin ...
Rezension: Geoffrey Parker – Global Crisis. War, Climate Change and Catastrophe in the Seventeenth Century (Teil 4)
Geoffrey Parker - Global Crisis. War, Climate Change and Catastrophe in the Seventeenth Century (Hörbuch)
Teil 1 hier, Teil 2 hier, Teil 3 hier.
Der vierzehnte Teil, "Red Flag over Naples", wirft den Blick auf Italien. Die Halbinsel stand im 17. Jahrhundert zu großen Teilen unter spanischer Herrschaft, wie wir am Rande ja bereits im Kapitel über Spanien selbst gesehen haben. Dort kam Italien vor allem als Schauplatz zahlreicher Kriege vor, die die spanische Staatskasse belasteten. Nun sehen wir, was dort direkt vor sich geht - und die deutlichen Unterschiede zum "Mutterland". Diese sind in der Tat frappierend: wo in Spanien Bürgerkrieg und Aufstand durch staatliche Steuerpolitik wesentlich verschlimmert wurden, indem die spanischen Herrscher dem verbreiteten Muster der Steuererhöhung in Zeiten wirtschaftlicher Not folgten, reagierten die Herrscher in Italien völlig anders. Als in Palermo wegen der hohen Brotpreise ein Aufstand ausbrach (der wie die meisten Aufstände des 17. Jahrhunderts übrigens sinngemäß von dem Schlachtruf "Es lebe der König, nieder mit der Regierung" begleitet wurde, der eine Unschuld des Königs und eine Schuldigsprechung der "bösen Berater" postulierte, die für die menschliche Geschichte typisch ist), reagierten die dortigen Statthalter trotz ausdrücklichen Verbots sofort mit staatlichen Subventionen.
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Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2023/02/rezension-geoffrey-parker-global-crisis_0722290166.html