Weblog des AK Policey
[via Archivalia]
Über alpinen Größenwahn und einen Schneeverweser
Ö1-Diagonal 13.3.2010: Listen – alles hat eine Reihenfolge
Umberto Eco vermutet in seinem neuesten Buch "Die unendliche Liste", dass Listen "typisch für primitive Kulturen wären, die eine noch ungenaue Vorstellung vom Universum haben".
Doch bis heute ordnet der Mensch, wo er nur kann: Von den Zehn Geboten über das Köchelverzeichnis bis zum genetischen Code. Die Wirtschaft kennt Stücklisten, Personallisten, Preislisten und die To-Do-List. In der Wissenschaft wollen die Institutionen auf die vorderen Plätze der Universitäts-Ranking-Listen. Kulturjournalisten erstellen Listen der 100 besten Bücher oder Filme, Musikjournalisten veröffentlichen Hitparaden, Gesellschaftsjournalisten listen die zehn schlechtest gekleideten Damen und Herren der Welt auf. Eine Wiener Stadtzeitung veröffentlicht am Jahresende die Liste der hundert Besten des Bösen.
Schotts "Sammelsurium" und Ankowitschs "Konversationslexikon", Mitbringbüchlein neben den Buchhandelskassen, bestehen ausschließlich aus absurden Listen wie "Merkwürdige Tode einiger burmesischer Könige", Thomas Manns Kinder, Elizabeth Taylors Ehemänner, die den Kaviar liefernden Störarten und "einige der zahlreichen Komponisten, die in ihrem Leben insgesamt neun Symphonien geschaffen haben". Beide Bücher fanden Plätze auf den Bestsellerlisten.
Unbekannte Hausfrauen schreiben täglich Einkaufslisten, bekannte Autoren bauen Listen in ihre Bücher ein, wie die berühmte Liste der Tiere, die laut Jorge Luis Borges in einer alten chinesischen Enzyklopädie eingeteilt werden in, unter anderem, dem Kaiser gehörende Milchschweine, Sirenen, streunende Hunde, mit feinstem Kamelhaarpinsel gezeichnete und solche, die von weitem wie Fliegen aussehen. Und was, bitte, war eigentlich in den Listen des Odysseus verzeichnet? Listen to this program!
Keynote von Prof. Noiriel ist online
Der von Prof. Gérard Noiriel an den zweiten Schweizerischen Geschichtstagen gehaltene Vortrag ist jetzt online.
Panel „Konzeptionelle Grenzen zwischen Archiv und Geschichte: Bewertung, Forschung und Nutzung“ ist online
Die Vorträge des an den zweiten Schweizerischen Geschichtstagen veranstalteten Panels "Konzeptionelle Grenzen zwischen Archiv und Geschichte: Bewertung, Forschung und Nutzung" sind nun online.
Crossing borders: Travelling practices and knowledge in Africa
Innerhalb des Panels „Crossing Borders: Travelling Practices and Knowledge in Africa“ präsentierten vier Afrika-ForscherInnen Beiträge zum Thema Reisen in Afrika im 19. und 20. Jahrhundert. Unter der Leitung von Prof. Dr. Patrick Harries berichteten die Referenten von Missionaren, Händlern, politischen Leadern und anderen Reisenden, die nicht nur geographische und politische, sondern auch kulturelle, soziale und sprachliche Grenzen überquerten. Ihre Reiseberichte beeinflussten und konstruierten die Wahrnehmung und das Wissen über Afrika, dem „Andern“ und ihr Verhältnis zu diesen.
Das Schweigen der alten Männer
Panel „Quelleneditionen – Formen und Funktionen im aktuellen Wandel der Geschichtswissenschaft“
Die Vorträge des Panels "Quelleneditionen - Formen und Funktionen im aktuellen Wandel der Geschichtswissenschaft" sind jetzt online.
Keynote von Prof. Wiesner online
Der von Prof. Merry Wiesner an den zweiten Schweizerischen Geschichtstagen gehaltene Vortrag ist jetzt online.