Wie die Wilden? Sebastian Junger über Stammeskulturen und moderne Gesellschaft

Dirk Rustemeyer Alexis de Tocquevilles Bericht über seine Amerikareise (Über die Demokratie in Amerika [1835/1840], Stuttgart 1985) weckte das Interesse der Europäer am Gemeindeleben der Vereinigten Staaten. Gedieh in Amerika ein besonderes Ethos der Freiheit? Woraus speiste sich die eigentümlich staatsferne Sittlichkeit der Kolonien? Bei aller Begeisterung warnte Tocqueville auch vor Gefahren, die, wie ihm schien, aus der egalitären Natur der amerikanischen Gesellschaft selbst zu entspringen drohten, allen voran einem überhandnehmenden Individualismus. Klagen über den schleichenden Verlust eines ursprünglichen Freiheits-Ethos sind seitdem nicht mehr […]

Quelle: http://kure.hypotheses.org/342

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Forschungsnahes, Forschungsorientiertes, Forschungsbasiertes oder einfach Forschendes Lernen?

„In Zukunft wird es weniger auf die fachlichen Dozierkompetenzen ankommen, als auf Moderations-, Mediations- und Beratungstechniken, auf Experimentierfreude, Anleitung zu selbsttätigen Beobachtungen, Aktionen und umfassende sinnliche Erfahrungen sowie Probehandeln.“ (de Haan 1999) Von Kathrin…

Quelle: https://hse.hypotheses.org/657

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Kämpfen bis die Sonne untergeht

Für die habsburgischen Truppen begann der 22. Juni 1636 verheißungsvoll. Der spanische Kommandeur Leganés riß die Initiative an sich und befahl den Sturm auf die französisch-savoyardischen Stellungen. Die sich hier entwickelnden Kämpfe gingen als Schlacht bei Tornavento in die Geschichte ein; Gregory Hanlon hat dazu eine Studie vorgelegt, auf die ich mich bereits andernorts bezogen habe. Ein weiteres Mal möchte ich auf die Untersuchung Hanlons eingehen, der eine vorzügliche Analyse des Schlachtgeschehens vorgelegt hat.

Vor allem geht es mir um das Ende dieser eintägigen Schlacht. Der spanische Angriff hatte zunächst Erfolg, insofern er den Gegner aus seinen gut verschanzten Stellungen vertreiben konnte. „However, the greatest moment of vulnerability is that of victory.“ (S.

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Quelle: https://dkblog.hypotheses.org/1197

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Zur Lage des Geschichtsunterrichts

„Der Geschichtsunterricht ist besser als sein Ruf“

Interview mit Sven Tetzlaff über den Geschichtsunterricht an Schulen in Deutschland

Vor knapp zwei Wochen schlug Spiegel-Online in einem Artikel Alarm: „Vier von zehn Schülern wissen nicht, wofür Auschwitz steht“, so der Titel des Beitrags über die von der Hamburger Körber-Stiftung in Auftrag gegebene Umfrage zum Geschichtsunterricht in Deutschland. Der Schluss, dass Schülerinnen und Schüler kaum noch über Geschichtswissen verfügten, liegt demzufolge nah. Die daran anschließende Frage lautet daher: Wer ist schuld daran? Die Lehrerinnen und Lehrer? Ist der Geschichtsunterricht so schlecht?

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Quelle: http://vgdrp.hypotheses.org/402

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Zur Lage des Geschichtsunterrichts

„Der Geschichtsunterricht ist besser als sein Ruf“

Interview mit Sven Tetzlaff über den Geschichtsunterricht an Schulen in Deutschland

Vor knapp zwei Wochen schlug Spiegel-Online in einem Artikel Alarm: „Vier von zehn Schülern wissen nicht, wofür Auschwitz steht“, so der Titel des Beitrags über die von der Hamburger Körber-Stiftung in Auftrag gegebene Umfrage zum Geschichtsunterricht in Deutschland. Der Schluss, dass Schülerinnen und Schüler kaum noch über Geschichtswissen verfügten, liegt demzufolge nah. Die daran anschließende Frage lautet daher: Wer ist schuld daran? Die Lehrerinnen und Lehrer? Ist der Geschichtsunterricht so schlecht?

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Quelle: http://vgdrp.hypotheses.org/402

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Rezension „Arbeit transformieren! Denkanstöße der Kommission ‚Arbeit der Zukunft’“ von Kerstin Jürgens et al. – verfasst von Magdalena Polloczek

Mit dem im Juni 2017 erschienenen Buch „Arbeit transformieren!“ präsentiert die Kommission der Hans-Böckler-Stiftung zum Thema „Zukunft der Arbeit“ zentrale Ergebnisse ihres zweijährigen Schaffensprozesses. Das Buch positioniert sich als Überblickswerk in dem noch recht jungen Forschungsfeld zur Digitalisierung der Arbeitswelt zwischen aktuellen arbeits- und industriesoziologischen, bildungssoziologischen, aber auch ökonomischen, betriebswirtschaftlichen und wirtschaftspolitischen Studien, welche oft mit dem Kürzel „4.0“ ergänzt werden (z.B. als Arbeit 4.0, Wirtschaft 4.0, Industrie 4.0, Bildung 4.0) und zielt in seiner interdisziplinären Herangehensweise auf eine ganzheitliche Darstellung der Veränderungsprozesse.

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Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/10793

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Karrieren eines Beraters – biografische Skizze zum Wirtschaftsprüfer Dr. Wilhelm Voss (1896-1974) – Teil 1

Obgleich angesehener Funktionär des deutschen Revisions- und Treuhandwesens der späten 1920er Jahre, einer der ersten öffentlich bestellten Wirtschaftsprüfer 1931 und langjähriges Vorstandsmitglied im Reichswerke „Hermann Göring“-Komplex (1938-1945) sowie in den frühen 1950er Jahren Rüstungsberater der ägyptischen Regierung, ist über Voss heute kaum etwas bekannt. Hiermit lege ich eine erste chronologisch-biografische Skizze zu Voss vor.

Gesamtinhalt (Teil 1 und 2)

1.      Herkunft, Kriegsdienst, Studium und erste Berufstätigkeit

2.      Voss als Funktionär im Revisions- und Treuhandwesen

3.      Voss als Berater und Manager



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Quelle: http://abgehoert.hypotheses.org/676

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Bruno Latour und die neuen „Science wars“

Bruno Latour, französischer Wissenschaftssoziologe und Mitbegründer der Akteur-Netzwerk-Theorie, ist gerade in Rente gegangen – und befindet sich auf einmal inmitten eines zweiten „Krieges“ um Wissenschaft und Wahrheit. Als „Science wars“ wurde in den 1990er Jahren der Disput bezeichnet, den Latour und andere Vertreter der Wissenschaftssoziologie anheizten, weil sie proklamierten, das wissenschaftlich Ergebnisse immer (auch) sozial konstruiert seien.

Heute, 20 Jahre später, steht die „Wahrheit“ wissenschaftlicher Aussagen wieder im Zentrum eines erbitterten Streits. Latour allerdings steht heute auf der anderen Seite. In Zeiten, da politische Lager die Zuverlässigkeit wissenschaftlicher Ergebnisse – insbesondere zum Thema Klimawandel – bestreiten, versucht er nun, das Vertrauen in wissenschaftliche Ergebnisse wieder herzustellen. „Wir müssen etwas von der Autorität der Wissenschaft zurückgewinnen. Das ist das komplette Gegenteil von dem was wir taten, als wir begannen, Wissenschaftsstudien durchzuführen,“ sagte Latour kürzlich in einem Interview der Zeitschrift Science.

„Wir müssen etwas von der Autorität der Wissenschaft zurückgewinnen.

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Quelle: http://gclf.hypotheses.org/189

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Lehrgang zur Aktenkunde des Holocausts aus dem Bundesarchiv

ZiIm März 2016 wurde hier auf ein Seminar des Bundesarchivs zur Aktenüberlieferung des Holocausts hingewiesen. Dass die Aktenkunde ein Wahrnehmungsproblem hat, ist mein ceterum censeo. Solche Initiativen sind der beste Wege zur öffentlichen Relevanz. Nun haben die verantwortlichen Kollegen aus dem Bundesarchiv daraus einen Online-Kurs gemacht.

 

Ein didaktischer Meilenstein

Die European Holocaust Research Infrastructure (EHRI) ist ein europäisches Projekt mit dem Ziel, ein Portal zu archivalischen Quellen der Holocaust-Forschung zu schaffen. In Deutschland wird EHRI vom Institut für Zeitgeschichte und eben vom Bundesarchiv getragen. Eigentlich liegt es nahe, auf einer solchen Plattform auch Interpretationshilfen zu bieten. Wer einerseits das Maß des Freiraums für Grundlagenforschung in der Arbeitsrealität der Staatsarchive kennt und andererseits den Grad des Problembewusstseins für aktenkundliche Quellenkritik in der historischen Forschung, kann vor Dankbarkeit, dass so etwas tatsächlich gemacht wurde, aber nur auf die Knie sinken.

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Quelle: http://aktenkunde.hypotheses.org/752

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Bildung revolutioniert die Wissenschaft?

Dirk Baecker zur Begrüßung der Erstsemester zum Wintersemeser 2017/18 am 12. Oktober 2017 Nun gut, sehr plausibel klingt das nicht. Aber für einen Moment könnte man diesem Gedanken einmal nachgehen. Bildung, so denkt man, ist etwas für Bildungsbürger. Und Bildungsbürger sind jene frommen Menschen, die mit Dramen von Goethe und Büchner, Gedichten von Hölderlin und Whitman, Musik von Beethoven und Satie, Romanen von Dostojevski und Coetzee „in sich“ zu gehen vermögen und „in sich“ sogar etwas vorfinden, was als Resonanz zu diesen künstlerischen Impressionen […]

Quelle: http://kure.hypotheses.org/336

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