Virtuelles DH-Kolloquium an der BBAW, 25.04.2022: „Epistemological Issues in Digital Humanities“

Im Rahmen des DH-Kolloquiums an der BBAW laden wir Sie herzlich zum nächsten Termin am Montag, den 25. April 2022, 16 Uhr c.t., ein (virtueller Raum: https://meet.gwdg.de/b/lou-eyn-nm6-t6b):

Michael Piotrowski
(UNIL Lausanne)
„Epistemological Issues in Digital Humanities“
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So far, digital humanities has largely contented itself with borrowing methods from other fields and has developed little methodology of its own. The almost exclusive focus on methods and tools represents a major obstacle towards the construction of computational models that could help us to obtain new insights into humanities research questions (which are ultimately qualitative, “why?

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Quelle: https://dhd-blog.org/?p=17745

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Ist das Wissenschaft oder kann das weg?

Erkenntnishorizonte: Zu Fragen der Wissenschaftstheorie im digitalen Zeitalter.(1)

Abstract: This German long-form essay poses the question whether the Digital Humanities can be considered an academic discipline in their own right. It focuses on hermeneutical issues. Due to the epistemological nature of the debate and the significant differences not only among the disciplines but the concepts surrounding those systems in differing languages, the exact same essay could not have been written in English. This, unfortunately, limits accessiblity but might also be telling of some of the difficulties involved.

Man pflegt heute häufig von »voraussetzungsloser« Wissenschaft zu sprechen. Gibt es das? Es kommt darauf an, was man darunter versteht. Vorausgesetzt ist bei jeder wissenschaftlichen Arbeit immer die Geltung der Regeln der Logik und Methodik: dieser allgemeinen Grundlagen unserer Orientierung in der Welt.

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Quelle: https://parergon.hypotheses.org/386

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Memo: Geschichte ist (k)eine Wissenschaft? — Popper revisited [BETA]

„Es ist nun wichtig, sich darüber klar zu werden, dass viele ‚historische Theorien‘ (man sollte sie vielleicht besser ‚Quasitheorien‘ nennen) sich von wissenschaftlichen Theorien beträchtlich unterscheiden.“ – Karl R. Popper (1957)[1]

‚Pour la petite histoire‘ erinnerte sich Jürgen Finger in den Kommentaren zu meinem letzten Blog-Post – mit dem zugegebenermassen etwas prätentiösen  Titel ‚Make the humanities scientific again‘ – an eine Diskussion in einer Vorlesung zur Wissenschaftsphilosophie: „Der Dozent hat nach längerer Diskussion mit den Hörenden den Wissenschaftscharakter unseres Faches in Frage gestellt, wenn wir nicht zumindest den Anspruch hätten, Regularitäten zu postulieren.“  An diese Anekdote musste ich wieder denken, als ich in meiner gegenwärtigen Nachttisch- und Pendellektüre, Poppers Die offene Gesellschaft und ihre Feinde schmökerte (seine eingestreuten Rants gegen Hegel, Platon oder Fichte amüsieren mich gar prächtig).

 

Denn hier findet sich tatsächlich eine Passage, in der der grosse Wissenschaftstheoretiker Die Geschichtsforschung von der Wissenschaft im von ihm meist gebrauchten Sinne abgrenzt, da  diese nicht generalisiere.  Sie untersuche vielmehr partikulare und setze dabei  keine deduktiven Gesetzmässigkeiten ein, die als verallgemeinerbare Theorien zur Erklärung der Vorgänge dienen könne. Jedenfalls nicht in einem so strengen  und präzisen Sinne, wie dies in anderen Forschungsfeldern geschehe.

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Quelle: https://shocknawe.hypotheses.org/565

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Make the humanities scientific again – Denken in Modellen

„Fakten […] entstehen am Schnittpunkt von Modellen“ [Baudrillard] Nicht Konvention [bzw. gar Relativismus] ist hier im Spiel, sondern Konvenienz im Sinne der Zusammenführung von Modellen, der iterativen Verkettung epistemischer Figurationen. – Hans-Jörg Rheinberger, 2006[1]

So förderlich ihre Gedanken auch seien: Die Geistes- und Sozialwissenschaftler begingen, so der Mikrobiologe  und Erkenntnistheoretiker Ludwik Fleck 1935, einen charakterischen Fehler: sie haben allzu grossen Respekt, eine Art religiöser Hochachtung vor naturwissenschaftlichen Tatsachen. Bis heute hat sich hieran – trotz aller dekonstruktiven Arbeit u. a. der Science and Technology Studies – nicht allzu viel geändert. Wer seine Arbeit als Geisteswissenschaftler mit jener der exakten, messbaren, empirischen Wissenschaften vergleicht –  wer von den humanities aus auf die „richtigen sciences blickt – den beschleicht zuweilen ein Gefühl der Minderwertigkeit. In den sciences werden reproduzierbare Lösungen erarbeitet, funktionierende technische Verfahren entwickelt, Patente angemeldet und Drittmittel eingeworben – in Grössenordnungen an die unsereiner nicht einmal zu denken wagt. Die in der öffentlichen Diskussion immer wieder aufgeworfene Frage nach der gesellschaftlichen Relevanz, dem gesellschaftlichen Nutzen einer Forschungsrichtung, zielt viel öfter auf die humanities als auf die sciences und sie verunsichert uns Geisteswissenschaftler viel eher als unsere Kollegen in den Naturwissenschaften.

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Quelle: https://shocknawe.hypotheses.org/546

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