Konzepte von Gleichheit und Ungleichheit in der deutschen Spätaufklärung

von Sibylle Röth (Konstanz)

Exposition

„Gibt es wirklich Rechte der Menschheit? und sind die Menschen in Ansehung derselben völlig gleich?”1 Dies war eine der Fragen, die in deutschen aufgeklärten Zeitschriften in der Zeit der Französischen Revolution diskutiert wurden. Sie ist Teil einer breiteren Debatte, die sich um die Frage drehte, ob es natürliche Rechte gibt, die jedem Einzelnen einzig aufgrund seines Menschseins zukommen und – wenn das der Fall ist – welche Konsequenzen daraus für die Verfasstheit der Gesellschaft erwachsen.

Meine Dissertation, die an der Forschungsstelle „Signaturen der Frühen Neuzeit” an der Universität Konstanz angesiedelt ist und die im Folgenden vorgestellt werden soll, untersucht Diskurse wie diesen, um herauszufinden, in welchen Zusammenhängen Gleichheit und Ungleichheit in der deutschen Spätaufklärung diskutiert wurden. Das Konzept der Menschenrechte setzt voraus, dass es Rechte gibt, die für alle Menschen gleichermaßen gelten. Allein dieser Ansatz ist also schon eine Provokation der ständischen Ordnung.

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Quelle: http://fnzinfo.hypotheses.org/430

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Interview zur Geschichte der Suchmaschinen auf Radio Dispositiv

Herbert Gnauer von Radio Dispositiv hat Astrid Mager und mich interviewt, die Sendung wird kommenden Montag (1.6.2015, 10:00-11:00) auf Radio Orange ausgestrahlt und kann danach auch downgeloadet werden:

Zur Geschichte der Suchmaschinen

Astrid Mager und Anton Tantner im Studiogespräch

Das Geschäft mit Information und ihrer Vermittlung fiel nicht vom Himmel, schon zu Beginn der Neuzeit traten Adressbüros, Fragämter und Intelligenz-Comptoirs auf den Plan. Ihrer Geschichte geht der Historiker Anton Tantner in seiner jüngsten Publikation 'Die ersten Suchmaschinen' nach. Astrid Mager beschäftigt sich als Wissenschafts- und Technikforscherin mit Schwerpunkt Internet und Gesellschaft mit dem Wirken ihrer heutigen Nachkommen Google, Facebook & Co.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022437766/

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Hausnummern-Widerstand zu Prag 1968

In ihrem Erinnerungswerk Zu Hause in Prag beschreibt die Schriftstellerin Lenka Reinerová Widerstandsmaßnahmen gegen die 1968 erfolgte Okkupation der Tschechoslowakei durch die Truppen des Warschauer Pakts:

Über den Haustoren und an den Straßenecken gab es tagelang blinde Stellen. Die Hausnummern und Straßenschilder fehlten. Die Eindringlinge sollten ihren Weg nicht finden. (…) Als ich am ersten Tag der Niederwalzung des Prager Frühlings am Abend nach Hause kam, war an unserer Wohnungstür ein neues Namensschild festgemacht. Dubček stand darauf in dicken schwarzen Lettern. Ich blickte mich um, sah an der Tür bei meinen Nachbarn denselben Namen. Ein junges Mädchen hatte in unserem Haus von unten bis oben an allen Wohnungen diese Namensänderung vorgenommen. Niemand hatte dagegen protestiert, obwohl die Wohnungsinhaber sehr unterschiedlicher Anschauung waren. Aber in jenen Tagen war das überfallene Volk einmütig.

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Quelle: http://nummer.hypotheses.org/64

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Stellenausschreibung: Wissenschaftliche/r Mitarbeiterin/Mitarbeiter im Bereich Digital Humanities und TYPO3 Entwicklung (TV-L 13, Vollzeit)

Die Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz sucht für die Digitale Akademie zum nächstmöglichen Termin und zunächst befristet auf 2 Jahre mit der Option einer Verlängerung eine/einen Wissenschaftliche/n Mitarbeiterin/Mitarbeiter im Bereich Digital Humanities und TYPO3 Entwicklung (TV-L 13, Vollzeit).

Zu den Aufgaben gehört die Anwendung und/oder Konzeption von
Technologien, Methoden und -verfahren zur Digitalisierung geisteswissenschaftlicher Forschungsprojekte und Datenbestände (Schwerpunkt: TYPO3 Integration und -entwicklung) im Kontext der Forschungsvorhaben der Mainzer Akademie sowie die Forschung an Kernfragen der Digitalen Geisteswissenschaften mit besonderem Fokus auf den geisteswissenschaftlichen Langzeitprojekten des Akademienprogramms.

Erwartet werden fundierte Kenntnisse im Bereich aktueller Webtechnologien und Programmiersprachen sowie umfassende Praxiserfahrungen in der Applikationsentwicklung mit dem Content Management Framework TYPO3 (insbesondere in der Extensionentwicklung mit Extbase/Fluid).

Die Bewerbungsfrist endet am 26. Juni 2015. Alle weiteren Informationen finden sich in der Stellenausschreibung.



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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=5126

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Workshop: Digitales Arbeiten in den Geisteswissenschaften ermöglichen!

Die DINI – Deutsche Initiative für Netzwerkinformationen e.V. und das Projekt DARIAH – Digital Research and Infrastructure for the Arts and Humanities laden vom 28. bis 29. September nach Göttingen zu einem gemeinsamen Workshop zum Thema Digitales Arbeiten in den Geisteswissenschaften ermöglichen! ein.

Dabei wird es um Fragen gehen wie: Wie stellen sich digitale Formen des wissenschaftlichen Arbeitens in den Geistes-, Kultur- und Kunstwissenschaften dar, welches Potential, aber auch, welche Herausforderungen sind mit ihnen verbunden? Welche Forschungsinfrastrukturen werden von DARIAH-DE aufgebaut und zur Verfügung gestellt? Welche Dienste und Werkzeuge werden dabei entwickelt oder sind bereits für die Nachnutzung verfügbar?

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=5119

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Auschwitz auf Instagram

Von Hannes Burkhardt Die Foto-App Instagram erfreut sich international zunehmend großer Beliebtheit. Der Fotodienst hatte am Ende des letzten Jahres bereits über 300 Millionen monatliche NutzerInnen. Im September 2013 waren es mit 150.000.000 nur halb so viele gewesen. Damit hatte die Facebook-Tochter Instagram im Dezember 2014 mehr monatliche NutzerInnen als Twitter.   Üblicherweise wird Instagram genutzt, um Fotografien aller möglichen Erlebnisse und Begegnungen des Alltags mittels verschiedenster Fotofilter optisch aufzubessern und dann mit seinen FreundInnen und der Welt zu teilen. Doch auch Institutionen der … Auschwitz auf Instagram weiterlesen

Quelle: http://erinnern.hypotheses.org/258

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Geteilte Geschichte, gespaltenes Gedenken. Der 9. Mai in der heutigen Ukraine

Jochen Hellbeck, Professor für Russische und Europäische Geschichte an der Rutgers University in New Brunswick (New Jersey, USA), veröffentlichte im Online-Magazin “Krautreporter” unlängst einen Beitrag zum Gedenken an den 9. Mai 1945 in der heutigen Ukraine. Darin beschreibt er, wie stark  das ukrainische Gedenken an den Sieg über das nationalsozialistische Deutschland und an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa in diesem Jahr vom bewaffneten Konflikt mit Russland beziehungsweise mit pro-russischen, separatistischen Kräften im Osten des Landes sowie von der handstreichartigen Einverleibung der Krim in die Russische Föderation beeinflusst wurde.

Während sich die mediale Aufmerksamkeit in Europa und Nordamerika zuletzt vor allem auf die traditionelle Militärparade in Moskau als “Siegesparade der Superlative” (F.A.Z., 4.5.2015) und als unverhohlene Machtdemonstration Putins gegenüber dem Westen sowie auf das ostentative Fernbleiben eigener Staatsrepräsentanten richtete, blieb das Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren in der krisengeschüttelten Ukraine weitgehend unbeachtet.

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Quelle: https://erinnerung.hypotheses.org/181

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Jenseits des Tellerrands – #stringsandstructures

In der letzten Woche fand bei uns ein von meinem Lehrstuhl co-organisierter Workshop zum Thema “Strings and  Structures – Computational Biology and Lingustics” statt. Das Ziel war, Wissenschaftler|innen mit unterschiedlichen Ansätzen zu Problemstellungen der Sprach- und Genomanalyse zusammenzubringen. Ich selbst durfte auch einen Vortrag (zum Thema Text Mining, Präsentation gibt es hier) beisteuern und empfand den Workshop als durchaus bereicherndes Ereignis.

Der Workshop ist ein zentraler Bestandteil des Projekts “Strings and Stuctures: Codes of Sense and Function in Genomics and Linguistics” das von unserem Lehrstuhl (Prof. Rolshoven Institut für Linguistik – Sprachliche Informationsverarbeitung) in Kooperation mit der Arbeitsgruppe Bioinformatik & Populationsgenetik (Prof. Wiehe, Department für Biologie | sic!) durchgeführt und von der Exzellenzinitiative der Uni Köln gefördert wird. Ein vorrangiges Ziel dieses Projekts ist es, die schon vor langer Zeit gestellten, aber nie wirklich beantworteten Fragen zur Berechenbarkeit von Bedeutung und Funktion neu zu adressieren und potentielle Synergien zwischen den Feldern Bioinformatik und Linguistik aufzudecken bzw. auszubauen.

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Quelle: http://texperimentales.hypotheses.org/1386

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Hof, Herr und Herrschaft. Eine Frage des Vertrauens

Höfe, weltliche wie geistliche, königliche, fürstliche, gräfliche oder herrliche, waren in all ihren politischen, kulturellen, sozialen, auch ökonomischen Aspekten die wesentlichen Herrschaftszentren1 der vormodern-vorstaatlichen Anwesenheitsgesellschaften2. Je nach Forschungsperspektive können sie in verfassungs-, rechts-, sozial-, kommunikations- oder kulturgeschichtlicher Hinsicht als symbolisch-repräsentativer oder textlicher Zusammenhang interpretiert werden3 oder als hierarchisch strukturierte Ordnung, dabei stets sowohl strukturell wie personell, formal wie informell4 auf den jeweiligen Herrn orientiert5. Der in der Einleitung dieser Blog-Reihe zitierte Walter Map nimmt vor allem die personelle Orientierung wahr und deutet diese kritisch als Ausdruck des Bestrebens, einem Einzigen zu gefallen6. Walter Map markiert mit seinen Worten treffend die Beobachtung, dass sich die Stellung des einzelnen Höflings nach seiner Nähe zum Herrn bestimmt habe. Zeitgenössisch, umgangssprachlich, aber auch in der Forschung wird diese Stellung insbesondere dann, wenn sie durch eine intensive Nahbeziehung zum Herrn hervorgehoben und ausgezeichnet ist und damit bereits in der Zeit prominent greifbar, ganz unterschiedlich angesprochen. Bekannt ist die interessengeleitete Abqualifizierung solch Personals7. So nennt etwa der sogenannte ‚Oberrheinische Revolutionär‘ den engen Kreis um Kaiser Maximilian schmorotzer, die nechst bim bett des Herrn sind8, der Chronist Wilhelm Rem bezeichnet sie als laurbůben9 und hebt Maximilians Diener Matthäus Lang als huorenjäger hervor10. Die Forschung hat sich v.a. der meist synonym und ohne analytische Trennschärfe verwendeten Begriffe des ‚Günstlings‘ und ‚Favoriten‘ bedient, dabei aber die nicht nur umgangssprachlich gegebenen pejorativen Implikationen kaum vermeiden können11, zumal schon in der Überlieferung jene abwertenden Äußerungen, recht häufig schlicht durch Neid motiviert, angeboten werden.

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Quelle: http://mittelalter.hypotheses.org/6172

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