Versponnene Fäden. Kriegsnarrative im jugoslawischen Raum
Von Sabine Rutar
Nur wenige Bücher teilen das Schicksal von Katherine Verderys „National Ideology Under Socialism: Identity and Cultural Politics in Ceauşescu’s Romania“. Es ging am 8. November 1989 in Druck und geriet buchstäblich über Nacht zu einem kontingenten Narrativ: „From being an analysis of how cultural production and national ideology are intertwined in a socialist society, it became a recent history of a now-very-different future cultural and national politics, in the transition from socialism to whatever will come after it.“1 Dieses „whatever will come after it“ beeinflusste in der Folge, nicht von ungefähr, die Interpretationen der sozialistischen Zeit, und für Jugoslawien gilt dies in besonderer Weise.
In den letzten zwanzig Jahren tendierten Historiker und Historikerinnen dazu, Fragestellungen ex post facto zu formulieren. Sozialwissenschaftler entwarfen Erklärungsraster, die von der Erwartung konditioniert waren, dass in den postsozialistischen Gesellschaften rasch Demokratien und Marktwirtschaften westlichen Typs entstehen würden. Diese Erwartungen des „Westens“ machten zwar durchaus einen substantiellen Teil der Transition aus, vergessen wurde nur allzu leicht, was eigentlich, also welche Gesellschaft in Transition begriffen war. Maßgenommen und interpretiert wurde anhand letztendlich nebulöser “westlicher Standards”.
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Experimenting research design: Digital Humanities-Laboratories #dhiha6
On the second day of the conference “Digital Humanities Experiments #dhiha6” at the German Historical Institute Paris (DHIP) we will experiment in different Laboratories (see the arcticle “The program explained“). Four live experiments will be organised and the participants can choose according to their interests.
Laboratory 1: Aggregate, visualize and browse information about researchers and their activities
Lambert Heller (TIB Hannover) and David Chavalarias (ISC-PIF, Paris)
Data-Experiments and Visualization with Open Science VIVO beta and communityexplorer.org
Nowadays, information about researchers and their activities can be found everywhere on the web, and there is nothing wrong with that in principle. A closer look reveals a more desperate situation: Many variations on the closed silo. On the one hand there are the classics like Web of Science (expensive, includes only traditional research products like the peer review journal article), on the other hand closed institutional systems (like Elsevier Pure, Thomson Reuters Converis) that are not mainly made for the web and its public.
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Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/2479
Stellenausschreibung: Postdoktorand/in bzw. Doktorand/in im Bereich Text Mining/Machine Learning (bis TV-L 14 bzw. TV-L 13, ganztags)
An der Julius-Maximilians-Universität Würzburg ist in der Arbeitsgruppe DMIR (Data Mining and Information Retrieval Group) von Prof. Dr. Andreas Hotho zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle
einer/s Postdoktoranden/in oder einer/s Doktoranden/in im Bereich Text Mining/Machine Learning (bis TV-L 14 bzw. TV-L 13, ganztags)
befristet für zunächst zwei Jahre mit der Option auf Verlängerung bis mind. 31.3.2019, zu besetzen.
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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=5053
Fundstücke
- Am Triangle Factory Fire kann man gut die katastrophalen Zustände für Arbeiter in der Gilded Age erkennen. Interessant auch, dass die Gewerkschaften in den USA darauf aufbauen. (Englisch)
- Die Geschichte des Chaos Computer Clubs.
- Die FAZ hat was zum 100jährigen Giftgasjubiläum.
- Interview mit einem Historiker über den Sinn von Jubiläen.
Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2015/05/fundstucke_18.html
Digital ist besser für euch?! – Historische Bildungsarbeit mit Actionbound
Manchmal denk ich wie es wäre
wenn es nicht so wär
Ich wär wohl anders und
vielleicht wär ich auch glücklicher
Tocotronic: Digital ist besser (1995)
Digital ist besser für mich (ohne Fragezeichen!) hieß es bei Tocotronic schon 19951. Und auch wenn Dirk von Lotzow wohl weniger die digitale Revolution der 2000er mit der massenhaften Verbreitung des Internets, Smartphones und vernetzten Kühlschränken im Sinn hatte, so lohnt es sich doch, die von ihm in den obigen Zeilen geäußerten Zweifel einen Moment lang auf die eigene (Bildungs-)Arbeit zu übertragen. Wäre es denn möglich, in der historisch-politischen Bildung weiterhin nur mit Stift und Papier zu arbeiten? Was wäre, wenn ich mich dem Wunsch nach vermeintlicher „Alltagsnähe“ zu den jugendlichen Teilnehmenden verweigern würde? Vermutlich werden viele diese Momente kennen, gerade wenn technische Schwierigkeiten oder auch ein grundlegender Mangel in der Ausstattung, die Qualität der inhaltlichen Arbeit zu überdecken drohen. Dann überlegen wir wohl, wie es wäre/wenn es nicht so wär. Und ob wir nicht vielleicht auch glücklicher (oder zumindest weniger gestresst) wären.
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Archivwesen: Bayerisch-tschechisches Netzwerk digitaler Geschichtsquellen
scienceblogs: Aberglaube und Alternativmedizin in Dachau heute
Das Universitätsarchiv: ein akademisches Archeion für Janus und Cardea
Vortrag des Universitätsarchivars Karsten Kühnel vor dem Universitätsforum Bayreuth (UFB) am 13. Mai 2015
Einleitung
Der vermutlich eigenartig anmutende Titel des Vortrags – „ein akademisches Archeion für Janus und Cardea – ist eine sehr komprimierende Metapher, die bei ihrer Entschlüsselung bereits viel über das Wesen von Archiven aussagen kann. Ich werde sie im Laufe des Vortrags auflösen.
Archeion ist im Griechischen eigentlich nur das Amtsgebäude. Es kommt vom Verb ἄρχω, das ‚herrschen‘ bedeutet. Archive sind Herrschaftsinstrumente. Das ist ihr historisch ursprünglicher Zweck. Nicht von ἀρχαῖος leiten sie sich her. Nicht sind sie primär mit dem Attribut des ‚Alten‘ konnotiert.
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Heft 47 der Mitteilungen des “Förderkreises Archive und Bibliotheken zur Geschichte der Arbeiterbewegung”
Der Historiker Andreas Diers rezensiert unter der Überschrift “Wichtig für Wissenschaft und Forschung” auf der Website des Landesverbandes Bremen der LINKEN, die neue Ausgabe der Mitteilungen des Förderkreises Archive und Bibliotheken zur Geschichte der Arbeiterbewegung (Inhaltsverzeichnis und das ganze Heft hier direkt als PDF):
“Wer sich im deutschsprachigen Bereich über den aktuellen Stand der Archivarbeiten und der Archivforschungen zur Geschichte der ArbeiterInnenbewegungen informieren will, der findet in den Mitteilungen des Förderkreises Archive und Bibliotheken zur Geschichte der Arbeiterbewegung stets eine sowohl sehr ergiebige als auch zuverlässige Informationsquelle. Dass sich die Mitteilungen in den vergangenen Jahren so positiv entwickelt haben und zwischenzeitlich zu einem über alle partei-politischen Grenzen der – im weiteren Sinne – gesellschaftlichen Linken hinweg anerkannten Organ geworden sind, ist den zahlreichen Mitwirkenden und den jeweiligen verantwortlichen RedakteurInnen – und nicht zuletzt vor allem auch den gegenwärtigen – zu verdanken. Nur durch ihre mühevolle ehrenamtliche Arbeit sind die Mitteilungen zu dem geworden, was sie heute sind. Natürlich gibt es trotz dieser positiven Entwicklungen immer wieder mehr oder weniger großen Innovations- und/oder Verbesserungsbedarf. Dieser Innovations- und/oder Verbesserungsbedarf wird dabei von den Verantwortlichen durchaus zeitnah erkannt. Davon zeugt auch das aktuelle Heft.
Die aktuelle Ausgabe präsentiert sich nämlich in einem ansprechenden neuen leserfreundlicheren und übersichtlicheren Layout. Allerdings musste dieses neue Layout dadurch „erkauft“ werden, dass in den gedruckten Ausgaben für Beiträge künftig etwa ein Drittel weniger Platz als bislang zur Verfügung steht. Um dieses zu kompensieren soll die Website des Förderkreises Archive und Bibliotheken zur Geschichte der Arbeiterbewegung künftig stärker als bislang die Mitteilungen inhaltlich ergänzen, d.h.
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Quelle: https://kritischegeschichte.wordpress.com/2015/05/15/2690/