Fünf Fragen an… Élodie Lecuppre-Desjardin (Lille III)

Élodie Lecuppre-Desjardin im Studenteninterview

Élodie Lecuppre-Desjardin im Studenteninterview (Foto: T. Hiltmann)

Frau Lecuppre-Desjardin, herzlichen Dank, dass Sie sich im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe Zeit für ein Interview nehmen. Wir würden Ihnen gerne einige mehr oder weniger persönliche Fragen bezüglich ihrer Erfahrungen als in Frankreich arbeitende Historikerin sowie zum Inhalt Ihrer Präsentation stellen.

Viele französische Absolventen der Geisteswissenschaften gehen nach dem Studium in den Schuldienst. Warum haben Sie sich für eine akademische Laufbahn entschieden?

Zunächst einmal schätze ich mich sehr glücklich, Beruf und Leidenschaft miteinander vereinen zu können. Ich kann mir jedoch auch Forschung nicht ohne Lehre vorstellen. Es wäre egoistisch, sich mit seiner wissenschaftlichen Arbeit zu isolieren und aus dem Erkenntnisgewinn nur eine persönliche Befriedigung zu ziehen. Der wichtigste Aspekt meines Berufs ist wohl die intellektuelle Herausforderung. Ich bin von Natur aus neugierig und als Historikerin vor allem fasziniert von der facettenreichen Gesellschaft des 14. und 15. Jahrhunderts, die oft als Übergangsgesellschaft verstanden wird. Vielleicht auch, weil ich zu den Menschen des ausgehenden Mittelalters eine professionelle Distanz habe. Zu dieser intellektuellen Herausforderung gehört aber auch der Austausch mit Studierenden, der mir für meine Forschung neue Perspektiven eröffnet. Es liegt in der Natur wissenschaftlicher Arbeit, sich in Details zu vertiefen. Erst die Konfrontation mit meinen Studenten zwingt mich, meine Ergebnisse auf verständliche Weise zu vermitteln. Auch wenn es sich paradox anhört, hilft mir dieser Vereinfachungsprozess persönlich weiter. Die Lehre ist mir also besonders wichtig. Aber um Ihre Frage zu beantworten: Letztendlich habe ich mich ganz einfach aus meiner Leidenschaft für Geschichte für eine wissenschaftliche Karriere entschieden.

Sie sind Maître de conférences für mittelalterliche Geschichte in Lille. Lässt sich die Arbeit als Forscherin mit sehr hoher Lehrverpflichtung mit Privat- und Familienleben vereinbaren?

In Frankreich hat man als Maître de conférences sehr viel Sicherheit und auch Freiheit, da man verbeamtet ist und keiner direkten Kontrolle unterliegt. Trotzdem investiere ich extrem viel Zeit in die Erneuerung und Verbesserung meiner Lehrveranstaltungen. Zudem hat man als Wissenschaftlerin nie wirklich Feierabend, es gibt immer ein neues Werk oder einen wissenschaftlichen Artikel zu lesen. Man hört ja nie mit dem Denken auf. Ich habe das Glück, mit einem Mediävisten verheiratet zu sein, der das Wesen meiner Arbeit kennt und versteht. Wir haben zwei kleine Kinder und wenn ich um 17 Uhr nach Hause komme, bin ich bis abends natürlich ausschließlich für sie da, ab 21 Uhr sitze ich aber wieder am Schreibtisch. Hätte mein Mann nicht zufällig den gleichen Beruf und das damit verbundene Verständnis für meine Forschung, wäre das alles sicher unmöglich.

Wie sind Sie zu Ihrem Forschungsthema gekommen? Worauf beruht Ihre Faszination für Burgund?

Für mich ist Burgund ein interessantes „Labor“ politischer Erfahrungen, die Konzentration aller politischen Spielräume und Möglichkeiten der Menschen des 15. Jahrhunderts. Die Geschichte der Herzöge von Burgund zeigt, wie ich in meinem Vortrag erläutert habe, wie angreifbar die Idee des modernen Staates in Bezug auf das Mittelalter ist. An Burgund kann man das Durchspielen ganz verschiedener Modelle beobachten – das französischen Modell, das imperiale, das Modell des italienischen Stadtstaates und so weiter. Das Faszinierendste an Burgund sind für mich die vielen Brüche und Widersprüche und die Kultur, in der die politischen Kommunikation eine zentrale Rolle spielt. Anhand dieses einen Untersuchungsgegenstandes kann man den Machtapparat einer ganzen Epoche verstehen und nachvollziehen, wie Hof, Stadt oder auch Justiz in dieser Zeit funktionierten. Nicht zuletzt lässt sich die Problematik des Falls Burgund auch auf die heutige Zeit übertragen: Das Beispiel der EU zeigt, wie es Jürgen Habermas kürzlich angesprochen hat, wie schwierig vor dem Hintergrund der verschiedenen Sprachen, Kulturen und Geschichten noch immer die Konstruktion eines überregionalen Staatsgebildes ist.

Ziel Ihres Projektes ist die Habilitation. Welche Besonderheiten gibt es beim französischen Habilitationsprozess im Unterschied zum deutschen? In Frankreich bleibt man ja während seiner gesamten akademischen Karriere mehr oder weniger beim gleichen Thema. Das ist im deutschen Hochschulsystem ja nicht der Fall.

Voraussetzung für die französische Habilitation ist wie für die deutsche erst einmal die Promotion. In Frankreich muss man für die Habilitation dann aber insgesamt drei Werke präsentieren: eine Sammlung aufeinander aufbauender wissenschaftlicher Artikel, ein neuartiges Forschungsprojekt und zuletzt eine so genannte Égo-histoire, bei der man auf etwa hundert Seiten erläutert, wie und warum man Geschichte schreibt, was man unter Geschichtswissenschaft versteht und wie man sich seinen zukünftigen Beruf vorstellt. Eine Art Karriereplan also. Ich selbst forsche ja am Beispiel Burgunds vor allem zur politischen Kommunikation. Es machte Sinn, nach meiner Dissertation mit diesem Thema und im selben Stil weiterzuarbeiten. Es stimmt nämlich, dass man in Frankreich bei seinem thematischen Schwerpunkt bleibt, denn wenn man sich einmal für Wirtschaftsgeschichte, Kulturgeschichte oder Rechtsgeschichte entschieden hat, ist es schwierig, das noch einmal zu ändern. Trotzdem gibt es genug Abwechslung. So beschäftige ich mich ja am Beispiel Burgund zugleich mit urbaner Geschichte und der Geschichte von Staatlichkeit.

Können Sie abschließend erklären, warum die Idee des Staates in der französischen Mediävistik eine so große Rolle spielt?

Historiker erforschen ja immer auch ihre eigenen Wurzeln. In Frankreich hat das Nachdenken über den Zusammenhang zwischen Staat, Land, Nation und Region eine lange Tradition. Bei meiner Habilitation habe ich oft einen Satz zu Ende geschrieben und dann gedacht: „Nein, das geht nicht. Das ist zu teleologisch, zu französisch.“ Als französische Forscherin ist es besonders schwer, sich von dieser Denktradition der starken Staatsidee zu lösen. Dabei beschäftige ich mich ja auch mit Vergleichender Geschichte, bei der es außerordentlich wichtig ist, sein Untersuchungsobjekt kritisch zu reflektieren. Ebendiese Reflexion hilft dabei, sich vor Enthusiasmus, vor jeder überhöhten Emotionalität gegenüber seinem Untersuchungsgegenstand schützen.

Frau Lecuppre-Desjardin, wir bedanken uns für das Gespräch. 

Gespräch und Redaktion: Helena Kaschel
Unter Mitwirkung von Laura-Marie Krampe, Yannis Krone, Jan Pieper, Jörg Schlarb und Simon Siegemeyer.

Das Interview entstand im Rahmen der Lehrveranstaltung “Einführung in die französischsprachige Geschichtsforschung – aktuelle Tendenzen (Lektüre, Übersetzung, Diskussion mit französischen Gästen)”, welche die Vortragsreihe begleitet.

Informationen zu Élodie Lecuppre-Desjardin: hier
zur deutschsprachigen Zusammenfassung des Vortrags: hier

Quelle: http://jeunegen.hypotheses.org/840

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Zwischen Sammelband und Wikipedia? Die ‘Netzbiographie’ als innovatives Wissenschaftsformat

Reichsunmittelbarer Altgraf und Landesherr, sodann französischer Citoyen, Comte d’Empire Napoleons, Fürst von Preußens Gnaden, verhinderter Standesherr, Wissenschaftspionier, liberaler Regionalpolitiker, virtuoser Gesellschaftsnetzwerker, Freimaurer, Major der Landwehr, Gatte einer zelebrierten französischen Salonière und Schriftstellerin, Maire, passionierter Jäger, kunstsinniger Mäzen, Großgrundbesitzer, lokaler Patron, hochkommunikatives ‘Wunderkind’ und noch vieles mehr… . Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck entzieht sich ob des enormen Facettenreichtums seiner Person, der Vielzahl ganz unterschiedlicher Handlungsräume und Arenen, die er bespielte, letztlich jedem Versuch einer monographischen Biographie. Eine solche ist notgedrungen immer auch subjektive Interpretation und Wertung, retrospektive Schwerpunktsetzung, Ausfluss des ganz persönlichen ‘Sehepunkts’ des jeweiligen Biographen. Die klassischen historischen Biographien (man denke nur etwa an die große Bismarckbiographie Lothar Galls, Golo Manns Wallenstein, oder, oder, oder…), in all ihrer Würde, sie zeugen hiervon, ja ließen das Genre in der wissenschaftlichen Community zuletzt etwas ‘alt aussehen’.

Das ist nicht ganz unbedenklich. Denn Geschichtswissenschaft, und insbesondere die Adelsforschung, braucht den biographischen Zugriff durchaus, braucht Lebensbilder weitbekannter wie auch unscheinbarer historischer Persönlichkeiten als ‘Messlatten’, detaillierte Vergleichsfolien im breiteren sozialen Kontext, und sicher auch ein Stück weit als ‘Magnete’ der außeruniversitären Aufmerksamkeit. Angesichts eines immer breiter gestreuten Fachwissens, nicht nur zu solch schillernden, multiaktiven Figuren wie Salm-Dyck, sind heute allerdings neue, integrative und über den Rahmen der universitären Forschung hinausreichende Formate der Wissensakquise und -vermittlung vonnöten, um diesen Anspruch einlösen zu können. Es braucht mehr Interdisziplinarität und einen barrierefreien Zugang zu jenem nicht mehr wegzuleugnenden wisdom of the crowd. Korporativ verfasste, breit rezipierte und ‘lebendige’ Online-Enzyklopädien geben dabei die Richtung vor. Neben der genannten interdisziplinären Expertise bieten jene webbasierten Formate die große Chance zu einer multiplen Perspektive, zu mehr Ergebnisoffenheit, zu einem differenzierteren Blick – zum Beispiel auf adlige ‘Gewinner und Verlierer’ der Sattelzeit.

Eine Netz-Biographie (wobei das Wort ‘Netz’ hier gleich eine ganze Reihe von Implikationen aufweist) erscheint vor diesem Hintergrund nicht nur als mögliche Reaktion, denn vielmehr als vielleicht  wegweisende Innovation. Als dezidiert multiperspektivisch reüssiert dieses neuartige Format über vergleichsweise zahlreiche, thematisch stark konzentrierte, den einzelnen ‘Spezialgebieten’ im Wirken Salm-Dycks gewidmete, eng miteinander verlinkte Kurzbeiträge (small narrative units), erarbeitet von einem interdisziplinären Autorenkollektiv, das koordiniert von der Redaktion in stetem Kontakt zueinander steht und die Beiträge nicht ‘nebeneinander her’, sondern ‘aufeinander zu’ schreibt. Dies vermeidet nicht allein Redundanzen, sondern blendet verschiedene Forschungsansätze und Überlieferungsstränge (etwa private Adels- und Staatsarchive) fruchtbringend ineinander. Die Netzbiographie versteht sich ferner als modular, denn sie ermöglicht unterschiedlichste Zugriffe auf Beiträge, Verzeichnisse und ergänzende Materialien und visualisiert dieserart Synergien und Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Handlungsräumen (vgl. Blogbeitrag vom 7.5.2013). Dass die Netzbiographie online publiziert wird, versteht sich dabei im Grunde von selbst. Ubiquitäre Sicht- und Verfügbarkeit, rasches Erscheinen und die Verpflichtung gegenüber dem Open-Access-Prinzip sind hierzu nur die wichtigsten Triebfedern. Die gewählte Online-Publikationsplattform (historicum.net – E-Studies) deutet dem Namen nach bereits ein weiteres Anliegen an – die Einbindung der präsentierten Forschungsergebnisse und Quellenmaterialien ins universitäre E-Learning.

Selbstredend verbleibt das Format – weniger trotz als gerade wegen seiner Platzierung im Web vollends wissenschaftlich. Hierfür garantieren die den Beiträgen immanenten Anmerkungsapparate, Zitierhinweise und Metadatenkerne, die Registrierung/Auffindbarkeit der Netzbiographie in den Web-OPACS der akademischen Bibliotheken, ihre Langzeitarchivierung. Dass Digitalisate und Transkriptionen zitierter Quellenstücke die Netzbiographie ergänzen, ist auch in diesem Zusammenhang als Demonstration der Stärken des Publikationsmediums Internet zu verstehen. Darüber hinaus ist auch dieses Feature Teil des integrativen Konzepts. Denn Adressaten der Netzbiographie sind nicht allein die Wissenschaftskreise. Ein bewusst dokumentarisch gehaltener Schreibstil, eine (verlinkte) Zeitleiste, ein Glossar zur kurzen Erläuterung speziellerer Phänomene und Institutionen sollen die volle Wertschöpfung aus der Publikation auch für historisch interessierte ‘Laien’, Studierende, Lehrer, Heimatforscher etc. ermöglichen. Schöpfen, anzapfen, aufgreifen und integrieren möchte die Netzbiographie ja gerade auch deren Fachwissen, Ideen und Anregungen. Sie ist dialogisch, gerade insofern, als sämtliche Beiträge von vornherein als aktualisierbar (Time Stamps) und kommentierbar (Front End) konzipiert sind – von universitär angebundenen wissenschaftlichen Redakteuren kontrolliert und koordiniert. Dies schließt das Einstellen komplett neuer Artikel zu weiteren Themenfeldern genauso mit ein wie die Diskussion der jeweiligen Ansätze und Befunde ‘en Blog’. Von der fortdauernden ‘Lebendigkeit’ der Online-Biographie kann also in gleich mehrfacher Hinsicht ausgegangen werden. ‘Ins Netz’ geht hier weit mehr als nur ein Fürst!

 Florian Schönfuß

Quelle: http://rhad.hypotheses.org/155

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Die Generalstaaten im Dreißigjährigen Krieg: eine vergessene Geschichte

Die Geschichtsschreibung ist an der Stelle sehr entschieden: Krieg führten der Kaiser und seine Verbündeten gegen die Pfälzer, Dänen, Schweden, Franzosen. Nur mit den Generalstaaten (in den Quellen meist „Staaten“ oder wie heut noch einfach und fälschlich „Holländer“ genannt) gab es so gut wie keine Berührungspunkte. So weit, so falsch. Denn es gibt immer wieder Hinweise darauf, daß niederländische Soldaten in großer Anzahl und keineswegs ‘zufällig’ im Reich agierten.

Gerade am Niederrhein gab es zahlreiche Basen für niederländische Einheiten, und diese Region war ohnehin der Bereich, in dem sich der Achtzigjährige und der Dreißigjährige Krieg überlappten. Die Operationen „staatischer“ Einheiten richteten sich aber nicht nur gegen spanische Stützpunkte, sondern griffen weit ins Reichsgebiet aus – ein Umstand, den die Forschung bislang vernachlässigt hat. Dabei ist durchaus bekannt, daß viele Reichsfürsten, zumal die katholischen, sich sehr davor scheuten, in das „niederländische Wesen“ verstrickt zu werden: Der Krieg im Reich sollte sich auf keinen Fall mit dem Kampf der Generalstaaten gegen die Spanier vermischen. Diese politische Doktrin ist in der Forschung weithin bekannt und mag ein wichtiger Grund dafür sein, daß dieses Thema bislang nicht in entsprechender Weise gewürdigt worden ist.

Ich selbst habe vor einigen Jahren dieses Thema von kurkölnischer Warte aus berührt (Der Krieg in der „Wetterecke der europäischen Politik“: Kurköln und die Kriegführung der Liga unter dem Feldherrn Tilly (1621-1630), in: Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins 98 (1997/98), S. 29-66). Mittlerweile aber sehe ich die Dimension generalstaatischer Aktivitäten differenzierter und auch deutlich vielfältiger als zunächst angenommen. Nun strebe ich gar nicht an, die Generalstaaten gleichsam als offizielle Kriegspartei in diesen Konflikt einzuführen. Aber es gab deutliche Verstrickungen. Nur hat man deswegen kein großes Aufheben darum gemacht; gerade die betroffenen Landesobrigkeiten hielten es offenbar für nicht opportun, dieses Thema oben auf die Agenda zu setzen. Dasselbe gilt auch für die Generalstaaten selbst.

Und so wurde diese Problematik auch in der Aktenüberlieferung zwar nicht verschwiegen, doch deutlich zurückgedrängt. Nun ist es, wie ich finde, an der Zeit, diese vergessene Geschichte prononcierter, als bislang geschehen, zu bearbeiten. Im September findet in Bonn eine Tagung zum Thema „Krieg und Kriegserfahrung am Rhein. Der Westen des Reiches im langen 17. Jahrhundert (1568-1714)“ statt, auf der ich mich zum Thema Generalstaaten äußern werde. Erschöpft ist dieser Themenkomplex damit jedoch noch lange nicht. Weiteren Aspekten werde ich mich auch künftig verstärkt zuwenden.

Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/229

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Tagung: Kooperative Forschungsumgebungen in den Digital Humanities

Das interdisziplinäre Forschungsprojekt studiolo communis veranstaltet am 22. und 23. Juli 2013 seine Abschlusstagung in Paderborn.

Die geplanten Vorträge der Tagung werden sich aus interdisziplinärer Sicht mit unterschiedlichen Ansätzen, Problemen und Fragen bei der Entwicklung von Forschungsumgebungen auseinandersetzen und ebenso eine Blick auf zukünftige Entwicklungen und Forschungsperspektiven in den Digital Humanities werfen.

Vorträge

  • Prof. Dr. Reinhard Förtsch (Deutsches Archäologisches Institut, Berlin) Die DAI-Cloud und IANUS. Evolutionsstufen einer kooperativen Forschungsumgebung
  • Doris Annette Hartmann, Andreas Oberhoff (Universität Paderborn) studiolo communis – Digitale Unterstützung des Forschungsdiskurses in der Kunst- und Architekturgeschichte
  • PD Dr. Martin Warnke (Leuphana Universität Lüneburg) Das subversive Bild
  • Michael Franke (Max Planck Digital Library, München) Erfolgsfaktoren für virtuelle Forschungsumgebungen
  • Prof. Dr. Joachim Veit (Hochschule für Musik, Detmold) Zum gegenwärtigen Stand und den Perspektiven digitaler Musikeditionen
  • Prof. Dr. Eva-Maria Seng, Prof. Dr. Reinhard Keil (Universität Paderborn) Hand- und Kopfarbeit – Unterstützung des Forschungsdiskurses in den Kulturwissenschaften

Das ausführliche Programm und weitere Infos zur Tagung gibt es unter: http://imt.uni-paderborn.de/studiolo/abschlusstagung-22-23713/

Um eine Anmeldung wird gebeten, am einfachsten online unter: http://www.imt.uni-paderborn.de/studiolo/anmeldung

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=1940

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Hausnummern-Expedition, Fr 27.9.2013

Für das Wienmuseum biete ich im September - Fr 27.9.2013, 16 Uhr - wieder eine Hausnummern-Expedition an; wer auch immer daran teilnehmen möchte, ist herzlich eingeladen, Informationen zur Anmeldung siehe unten!

150 Jahre Orientierungsnummern in Wien: Eine Hausnummern-Expedition durch die Innenstadt

1863, also vor 150 Jahren, wurde in Wien die Einführung von Hausnummern abgeschlossen. Die Initiative ging vom Schilderfabrikanten Michael Winkler aus, der nach Vorbild anderer Städte wie Paris vorschlug, das System der wechselseitigen Nummerierung mit geraden und ungeraden Nummern auf jeweils gegenüberliegenden Seiten auch in Wien zu etablieren. Das alte System mit den in einer Zahlenreihe durchlaufenden "Konskriptionsnummern" war zu unübersichtlich geworden.

Die heute üblichen Hausnummern scheinen keine Vergangenheit zu haben, so alltäglich sind sie für uns geworden. Der Rundgang liefert Einblicke in die Geschichte einstiger und gegenwärtiger Orientierungssysteme.

Dauer: 2 Stunden
Teilnahme: EUR 10,–
Beschränkte Teilnehmerzahl,
Anmeldung unbedingt erforderlich: service(at)wienmuseumat oder
Tel. (43-1) 505 87 47-85173 (Mo-Fr, 9-13 Uhr)
Die Stadtexpedition findet bei jedem Wetter statt!


Weitere Infos:
http://www.wienmuseum.at/de/veranstaltungen.html

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/444868297/

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Ostdeutschland: Blockierter Umbruch? – Von Benjamin Köhler

Nach unseren ersten Beiträgen zu Kriminalität und Migration werde ich im Folgenden ein eher regionalsoziologisches Thema in den Vordergrund rücken, das sich mit den Umbrüchen in Ostdeutschland beschäftigt. Dazu möchte ich einführend auf die Filme Nicht mehr – noch nicht und … Weiterlesen

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/5266

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Christliche Mystik im Mittelalter – der Austausch mit anderen religiösen Lehren

Kam es im Mittelalter zu einer Art Austausch zwischen der christlichen Mystik in Europa und der islamischen oder fernöstlichen Mystik und nicht-christlichen religiösen Lehren (Islam, Buddhismus, Taoismus)?

Bei näherer Betrachtung der im Mittelalter existierenden spirituellen Strömungen, lassen sich  zwischen den theoretischen und praktischen Elementen der christlichen Mystik Übereinstimmungen und Ähnlichkeiten mit der Lehre des Buddhismus und anderen Strömungen der östlichen Mystik finden (z. B. die Idee des absoluten Nichts in: Haas, 1984 Freiburg/Schweiz, S. 183, Reiland, Münster 2007, S. 34). Daher verwundert es nicht, dass es kulturelle Kontakte und einen Austausch zwischen den europäischen Mystikern des Mittelalters und beispielsweise fernöstlichen Mystiker gegeben hat. Jedoch lassen sich gewisse Wechselwirkungen zwischen der Mystik aus jüdischer, christlicher, buddhistischer und islamischer Tradition erst in der Frühen Neuzeit finden: So lässt sich der christliche Mystiker Jakob Böhme am Ende des 16. Jhr. von Lehren aus der jüdischen Mystik, der Kabbala inspirieren, der islamische Mystiker Husayn ibn Mansur al- Hallag greift Lehren aus der christlichen Mystik auf, während der christliche Mystiker Johannes vom Kreuz sich mit Lehren der islamischen Mystik befasst (Hense, Münster 2005, S. 9).

Empfohlene Zitierweise: Blümel, Jonathan (2013): Christliche Mystik im Mittelalter  der Austausch mit anderen religiösen Lehren. In: JBSHistoryBlog.de. URL: http://jbshistoryblog.de [Zugriff: DD:MM:YYYY]

Quelle: http://jbshistoryblog.de/2013/07/christliche-mystik-im-mittelalter-im-austausch-mit-fremden-religiosen-lehren/

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Podcast zum Thema "kontrafaktische Geschichte"

Von Stefan Sasse

Kontrafaktische Geschichte - die Frage des "Was wäre, wenn" - stellt Historiker vor eine ganze Reihe von Problemen, kann aber gleichzeitig auch ungeheure Chancen bieten. Sie ist gleichzeitig das bevorzugte Arbeitsfeld von Hobby-Historikern und Science-Fiction-Autoren wie Harry Turtledove, die jedoch alle ernste Probleme aufweisen. Ich rede mit dem amerikanischen Historiker Steven Attewell über die wissenschaftlichen Probleme der kontrafaktischen Geschichte, über die Gründe ihrer Popularität, ihre Vor- und Nachteile sowie einige landesspezifische Unterschiede. Der Podcast ist auf Englisch und kann hier als MP3 heruntergeladen werden.

Hinweis: Beim Download das Häkchen für die Verwendung des "Sendspace Accelerators" enthaken, um nicht nutzlose Zusatzsoftware zu laden. 

Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2013/07/podcast-zum-thema-kontrafaktische.html

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