Beitrag im Dreiertakt #dhiha5

von Marion Lamé

Hier nun, umgeschrieben, mein spontaner Beitrag zur französischen Mailingliste “DH” auf Einladung der Organisatoren von #dhiha5. Ihnen danke ich, ebenso wie Marjorie Burghart und Anne Baillot für ihre bereichernde Lektüre. Danke an Anne Baillot, Mareike König und Anja Busch für den Ansporn und die deutsche Übersetzung meines französischen Texts. Die Präsentation bleibt spontan, so wie der Appel und die Blogs es vorsehen. Ich versuche damit auf meine Art und auf eigenes Risiko und daher nicht ohne Ungeschick und ohne Zweifel, mich an der Diskussion zu beteiligen, indem ich mich an den Artikel von Marjorie Burghart anschließe und die Themen des Aufrufs zur Blogparade von #dhiha5 bezüglich der Forschungspraxis, der Anerkennung und der Ausbildung sowie dazugehöriger Überlegungen anspreche.

Funktioniert die Maschine “Computer” mit einem binären System, so scheint mir die dreigliedrige Metapher der drei Ordnungen der Digital Humanities, dargelegt von Marjorie, mit Eleganz und Feinheit der menschlichen Komponente der DH-Problematik Rechnung zu tragen. In Anbetracht und unter Beobachtung dieses fast schon ikonischen Bildes, das sich auf einen längst vergangenen Abschnitt der Geschichte bezieht und das ich mir für die Digital Humanities ebenso vergangen wünschte, könnte man genauso Überlegungen über einen tenären Rhythmus anstellen.

Ehe ich in die Materie einsteige, möchte ich jedoch an eine der Schlussfolgerungen aus meiner ursprünglichen Email erinnern. Ich betrachte das System des Ausdrucks und der Präsentation, zur Verfügung gestellt, sagen wir, durch das Medium “Papier” – oder besser das “analoge (Medium)” –  als ein System, dessen Funktionen und Vorteile dem digitalen System gegenüber sehr unterschiedlich und komplementär sind. Dies gilt auch, wenn Letzteres in der Praxis mühelos einen großen Teil dessen ausdrücken und repräsentieren kann, was ein gedrucktes Werk im Stande ist darzustellen. Ich hege gerne den Traum, dass, in einer nahen oder fernen Zukunft, beide zusammenkommen und gemeinsam funktionieren.

Sie einander gegenüber zu stellen, erscheint mir heute wie eine Art falsche Dichotomie. Auch sei hier darauf hingewiesen, dass ich, ohne sie jedoch zu vergessen (sie liegen mir sehr am Herzen) die sozialen und politischen Aspekte nur streifen werde  -  ich denke z.B. an den freien Zugang zu Daten  -  die ich der Sorgfalt anderer Think Tanks (die besser dafür Sorge tragen werden als ich) überlasse. Hier ruht der Fokus auf den folgenden drei Fragen, die zwar aus Bequemlichkeit deutlich unterschieden, dennoch eng miteinander verbunden sind. Diese Fragestellungen öffnen den Weg zur praktischen Dimension der Digital Humanities, eine Dimension, die möglicherweise andere Formen der bestätigten Publikation brauchen würden, um anerkannt zu werden.

Drei Fragestellungen

1) Forschung in den digitalen Geisteswissenschaften (und nicht etwa Forschung in den Geisteswissenschaften mithilfe der DH): kann man von DH-Forschung sprechen?

2) Anerkennung: Die Besonderheit der Digital Humanities scheint mir noch sehr implizit und verborgen. Da sie der breiten Öffentlichkeit noch unbekannt sind, ist es nicht immer leicht zu erklären, was digitale Geisteswissenschaften sind und tun. Diese Besonderheit zum Vorschein zu bringen – und damit auch die Form der Publikationen, die damit einhergehen -, ist möglicherweise einer der zahlreichen Schlüssel für ihre Anerkennung. In dem Moment, wo sie zum Vorschein gebracht wird, wird sie auch de facto anerkannt. Mein Beitrag auf der Mailingliste war weder Aufschrei des Herzens noch Ausdruck einer Karrierebesessenheit und auch nicht etwa das Herbeisehnen einer potentiell verknöchernder Institutionalisierung. Vielmehr verstand er sich als das realistische Pendant zu Marjories Metapher der drei Ordnungen, so wie ich sie verstehe: Die Hervorhebung eines zum Ausarten drohenden Ökosystems, weil diejenigen, die in diesem Bereich tätig sind – die laboratores -, der Erschöpfungen nahe sind: Sie fallen der inadäquaten Ausnutzung ihrer Arbeit zum Opfer.

Ob man DH nun als Methode, als Praxis oder als Disziplin – oder aber auch als ein Zusammenspiel von allen dreien – auffasst, es kommt einem tatsächlich seltener in den Sinn, es gegenüber der Arbeit von Ingenieuren, Ärzten oder Soziologen  -  im Alltag oder in der Forschung  -  an Anerkennung mangeln zu lassen, weil ihre Tätigkeitsfelder bekannt sind. Auch wenn es heikel sein mag dies zu schreiben, müssen wir doch den Mut aufbringen zu bekennen, dass zwischen unterschiedlichen Projekten Überschneidungen auftreten, die zu erklären bisweilen schwer fallen, da Querverweise (u.U. in Ermangelung einer anerkannt zitierbaren Form der Veröffentlichung der Egebnisse) nicht einzubauen sind. Sollte die Form, der in den Digital Humanities verfassten Beiträge, neu erfunden werden, um nicht länger Arbeiten aus der Informatik oder den Geisteswissenschaften reichhaltig nachzuahmen, ohne aber gleichwertig zu sein? Dies könnte der Arbeit der laboratores einen würdigen Platz verleihen. Was also ist eine Veröffentlichung in den Digital Humanities? Und was macht den Wert ihres Inhalts aus? Welche Publikation wird anerkannt, oft benutzt und laufend als Referenz zitiert, weil sie tatsächlich verwendet für die Realisierung eines Projektes?

3) Ausbildung in den DH: Seit einigen Jahren werden dankenswerterweise Ausbildungen im Bereich der DH aufgebaut. Diese könnten sich drei Ziele setzen: übliche Praxis, spezialisierte Praxis und Forschung. Es würde darum gehen, technische Kompetenzen und wissenschaftliche Kenntnisse zu erwerben, vor allem, wenn auch nicht ausschließlich, in den Sozial- und Geisteswissenschaften. Einzubeziehen sind auch theoretische Aspekte, die zu einer Eigenständigkeit des Denkens und zu einem kritischen Umgang mit den Instrumenten führen würden. So scheint es mir merkwürdig, Programmierung zu unterrichten, ohne zuvor verständlich zu machen, was ein Algorithmus ist und die Leute zig-Mal ihre XML-Codes nachprüfen zu lassen, weil Oxygen ihnen signalisiert, die Datei sei nicht “well formed”, ohne sie jemals darin einzuweisen, was Formalismus ist.  Solchen Unterricht habe ich dennoch erlebt. Einige wissen es, Andere nicht; einige Curricula passen sich dem an, andere nicht. Warum werden formale Logik und Zahlen, die doch Säulen der Digitalisierung sind, in den DH vernachlässigt?

Wie dem auch sei: Ebenso wichtig erscheint mir das eigene Grundwissen der Informatik, Mathematik, Philosophie, Linguistik, die in DH eine Rolle spielen, sowie zahlreicher weiterer Disziplinen. Die Liste könnte lang sein: Es bleibt überraschend, dass Studierende und manchmal auch Nicht-Studierende autodidaktisch und so als würde es sich um den Heiligen Gral handeln, zentrale Lehren, wie – um nur zwei Beispiele zu nennen, – den Memmex von Vannevar Bush, die Turingmaschine oder auch andere Wissensfelder wie die Semiotik entdecken. Warum muss es so sein?

Schließlich könnte man DH-Curricula erarbeiten, indem man jedermann den nötigen digitalen Raum eröffnet, um dort die Themen und die einschlägige Bibliographie zu deponieren, deren Kenntnis und Beherrschung seiner Meinung nach eine tragende Säule eines solchen Curriculums bilden sollten? Was, wenn wir jetzt und hier versuchen würden, eine solche Liste auf die Beine zu stellen, selbst wenn es ein wenig durcheinander geschieht?

Digital Humanities: Fragen der Praxis oder Praxisfragen

Diese drei Achsen machen aus den DH noch keine Disziplin. Meines Erachtens sind die DH keine Disziplin in dem Sinne, in dem man manchmal lesen kann, dass Medizin weder tatsächlich eine Disziplin noch tatsächlich eine exakte Wissenschaft, jederzeit tadellos reproduzierbar, sei ((« Nos connaissances, fondées sur l’observation et l’expérience, tendent au maximum d’exactitude compatible avec les fluctuations des phénomènes de la vie. » Jean Starobinsky, Histoire de la Médecine, S. 6.)). Im Zusammenspiel von Genauigkeit und Ungenauigkeit sei sie vielmehr eine Kunst, angewandt auf die Kenntnis des und die Einwirkung auf den Menschen, um nicht zu sagen des Lebendigen im Allgemeinen (normal und krankhaft), die unterteilt ist in übliche Praxis, spezialisierte Praxis und Forschung und die sich in einer Konstellation höchst facettenreicher Disziplinen ineinanderfügt. Von diesen sind einige grundlegender – aber nicht wichtiger als andere – und sie stützen sich, in einem Verhältnis der Abhängigkeit und dennoch autonom bleibend, auf harte Wissenschaften, auf Techniken und Technologien, die sie sich aneignen und die es solide zu beherrschen gilt, ohne deshalb Physiker, Biologe oder Mathematiker zu sein. Unter Umständen ist es sogar von Vorteil, dies nicht zu sein. Das Umgekehrte aber wäre problematischer, denn um Humanismus geht es immer, wenn man sich das Humane als Forschungsfeld aussucht. Der Schriftsteller und Historiker (und übrigens auch Arzt) Jean Starobinski schrieb: “[Medizin] ist in Macht verwandeltes Wissen.” ((Ebenda.)) Wenn DH Ausdruck und Darstellung, wie sie zu Papier gebracht werden, ergänzen, verpflichten sie auch dazu, die menschliche Vernunft in dem Mittelpunkt zu stellen, indem sie sie in ihrer ganzen Blöße zeigen: Wenn e:s eine Frage von Macht ist, so kann man verstehen, dass DH bewegen, Widerstand und Neid hervorrufen. Was können wir tun?

Selbst wenn diese Analogie mit der Medizin schnell auf ihre Grenzen stößt  -  die Struktur der medizinischen Kunst bereichert sich an kulturellen Unterschieden und wird in seiner Funktionsweise von Kritik nicht ausgenommen sein  -, könnte sie ein wenig Licht auf manche Realität der Digital Humanities werfen, wie:

1) Was ich in meinem professionellen Arbeitsalltag “Problemstellungen der Digitalisierung” bezeichne.Sie sind in DH-Projekten kontinuierlich präsent  und deren Bedeutung sicherlich nicht zu unterschätzen. Warum und wie definiert, repräsentiert, behandelt und drückt man einen solchen wissenschaftlichen Untersuchungsgegenstand und die damit verbundenen Phänomene aus?

2) Was ich in meinem Arbeitsalltag als “Digitalisierungsakte” bezeichne und die sich aus der Problematisierung ableiten lassen: Ausprobieren, Anwendung von Standards, Suche nach noch zu erfindenden] Lösungen, Fallstudien, Evaluierungsprotokolle durch die Gemeinschaft, Erstellung von Prototypen, …

3) Der vielgestaltige Charakter dessen, was es verdienen würde, auf dem Publikationsmarkt aufzutreten. Denn weder das Digitalitisierungsprojekt, das im Idealfall nicht einem Forscher, sondern einem Projektmanager anvertraut wird, noch dessen Ergebnis sind offensichtlich publizierbare Ergebnisse. Dennoch lösen beide zahlreiche Forschungen aus, die, obwohl nicht gleich mit diesem, dem Projekt dienlich sind: Auch diesen Ergebnissen sollten im öffentlichen Raum mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung geschenkt werden, denn auch sie und die sie produziert haben sind dem Forschungsökosystem nützlich. Es sind dies methodische Ansätze, Begrifflichkeiten, Protokolle, Prototypen, Plug-Ins, Fallstudien, Beweise, welche Schwierigkeiten aufzeigen bzw. auflösen und dabei auf bessere Praktiken zusteuern. Diese aber bürgern sich so leicht ein, dass sie zu Evidenzen werden, die im Nachhinein dermaßen überstrapaziert sind, dass man sie zu Unrecht auf dem Publikationsmarkt für wertlos hält. Ebenso scheint mir der in den Sozial- und Geisteswissenschaften bzw. in Informatik übliche Rahmen, in dem in Aufsatzform veröffentlicht wird, ungeeignet, um einer für DH grundlegenden Tätigkeit gebührend Raum zu verleihen: nämlich dem Ausarbeiten formeller Modelle.

4) Die Forschungen, die in den Digital Humanities unternommen werden, um die Ausdrucks- und Repräsentationsfähigkeit von Informationsverarbeitungssystemen auszuweiten. Diese Forschungen werden von Wissenschaftlern durchgeführt, die sich manchmal mit ihrem Status als DH-Forscher stark identifizieren und das selbst, obwohl es sich bei diesen weder um eine Wissenschaft, noch um eine Disziplin handelt. Als solche können DH derzeit keine Karrieren vorantreiben, da die in diesem Bereich produzierten Ergebnisse sich nicht in das Anerkennungssystem einfügen, das mit dem heutigen Publikationsmarkt zusammenhängt.

5) Die Eigenart der DH, weder wirklich Wissenschaft, noch Disziplin, aber fachliche Methode, die auch in einer Philosophie des Handelns sinnträchtig wird, zu sein ((Interessant ist dieser Blogbeitrag von Guido Koller, der unter Bezugnahme auf Pierre Bourdieux zu einer Reflektion über die Theorie der Praktiken der DH aufruft: «Digital Humanities: Short Outline of a Theory of Practice » http://wethink.hypotheses.org/468)). Durch ihr Ausmaß und ihre Komplexität verlangt diese Praxis, sich in einem akademisch anerkannten Ausbildungsgang zu organisieren im Sinne der oben erwähnten Dreifächerung in Allgemeinbildung, Spezialisierun und Forschung. Dies reicht, meines Erachtens, weit über ein Masterdiplom oder hier und da in den Fakultäten verstreute Module hinaus, und sei es nur aufgrund der zur Einarbeitung benötigten Zeit.

Aus den Skavenfesseln heraus zur Veröffentlichung

Selbst wenn die digitale Abbildung menschlichen Wissens nicht auf physische, elektrotechnische, mathematische oder formallogische Eigenheiten reduzieren lässt, dürfen diese tatsächlich nicht vernachlässigt werden.

Ebenso hören die Digital Humanities nicht bei Technik, Informatik und Wissen auf – Fachbereiche, die man in gewisser Hinsicht als Äste der DH verstehen könnte. Die Praxis des Digitalen wären in diesem Sinne als ganzeihtlicher Ansatz zu verstehen, der zur Synthese leitet und bei dem der Einfluß der Annalenschule und der französischen Historiographie noch immer nachwirkt, ohne damit gleichzustellen sein. Diese Praxis des Digitalen schliesst somit auch (aber nicht nur) methodische Überlegungen ein, auch solche, die sich mit dem Platz und der gesellschaftlichen bzw. epistemologischen Wirkung der Digitalisierung sowie dem Bewußtsein ihrer Einbindung in einem historischen Kontinuum auseinandersetzen.

Wie viele vielleicht festgestellt und besser als ich verstanden haben, frage ich mich, ob die Konstituierung von DH – betrachtet durch das Prisma des einen (Informatik) oder anderen (Sozial- und Geisteswissenschaften) Ansatzes -, nicht etwa einer “wissenschaftlichen Ideologie” entspringen, wie sie einem anderen Mediziner und Philosoph, Georges Canguilhem, so teuer war. Wenn das der Fall wäre, würden dann diese Herangehensweisen nicht selbst die größte Bremse sein, auch in Formatierungsfragen?  Langsam und schwierig ist nämlich die Ausgestaltung einer professionellen Kommunikation, die auf dem Publikationsmarkt ihren Platz finden und dennoch den DH angepasst wäre. Aber der Traum einer solchen lässt mich nicht los: Expliziter wäre sie, einfacher, und dennoch nicht weniger komplex, und emanzipiert von dem Modell einer literarischen bzw. mathematisch-informatischen Rhetorik.

Ich wäre glücklich hier in den Kommentaren oder woanders konkrete Beispiele egal zu welchem der hier angesprochenen Themen zu lesen: Beispiele für eine vollständige Ausbildung über fünf oder sieben Jahre bzw. sogar mehr, Beispiele für gelungene Veröffentlichungen, Fallstudien, die zu Referenzgrößen geworden sind incl. der Gründe dafür, Thematiken, die in die Grundkenntnisse der DH eingegliedert gehören, Autoren, Werke und Hoffnung gebende Gegenbeispiele, die den Übergang belegen; ich werde gerne meine Beispiele dazufügen. Im Seminar “Digital Humanties” ((Seminar « Digital Humanities. Les transformations numériques du rapport aux savoirs » du 24 mars 2013 « DH EHESS : humanités numériques italiennes » http://philologia.hypotheses.org/1091 und htp://www.ehess.fr/fr/enseignement/enseignements/2012/ue/324/)) vor kurzem, haben die Beiträge der Seminarteilnehmer Paul Bertrand sagen lassen, dass die Organistion der geisteswissenschaftlichen Disziplinen selbst, Disziplinen, die auf sozialen Konstrukten beruhen, einer neuen Ordnung bedürfen, jedoch ohne tabula rasa. Was den dreiteiligen Aufbau der Metapher Marjories hervorbringt, ist für mich, dass in einer solchen Organisation sich der Mensch letztlich nur schwer entfalten kann. Die Gesellschaftsordnung, auf die Marjorie sich bezieht, wurde glücklicherweise 1789 abgeschafft. Werden wir es schaffen, im Lichte dieser gemeinsamen, neu aufgenommenen Überlegungen im Rahmen des fünften Kolloquiums zum Thema DH des Deutschen Historischen Instituts, für die Digital Humanities einen weiteren Schritt  in dieselbe Richtung zu machen?

Autorin

Marion Lamé

Wissenschaftsblog : Épigraphie en Réseau

Zitierte Literatur

CANGUILHEM, George. « Qu’est-ce qu’une idéologie scientifique », Idéologie et rationalité dans l’histoire des sciences de la vie. Paris : VRIN. Édition de poche, 2009, S. 39-55. 1977.

STAROBINSKI, Jean . Histoire de la médecine. [Lausanne] : Rencontre ; [Genève] : Erik Nitsche International, 1963.

Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/1744

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Oral History – Geschichte mal anders?

Folgende Szene sollte den meisten Studenten der Geschichtswissenschaft geläufig sein: Man hört einer gut besuchten Vorlesung seines Lieblingsprofessors der Zeitgeschichte zu. Der Vortrag neigt sich zu Ende, deshalb lädt der engagierte Dozent seine Zuhörer ein, Fragen zu stellen. Aber natürlich meldet sich niemand. Niemand? Doch, aber kein junger Student, sondern meist ein älterer Zuhörer nimmt die Chance wahr. Oftmals ist es eine Frage, manchmal wird aber auch ein Kommentar abgegeben und wenn wir viel Glück haben, erleben wir sogar einen Zeitzeugen, der den Vortrag entweder bestätigt oder kritisiert. Immerhin: “Er war dabei”. Dies ist meist das erste Erlebnis eines jungen Studenten mit einem echten Zeitzeugen (wenn wir mal die unzähligen Knoppschen Filme außen vor lassen).  Aber wer von uns hatte schon einmal die Chance mit jemand länger über seine “Zeitzeugenschaft” zu sprechen? Wohl nicht allzu viele, und das obwohl die Oral History ein wichtiger Teil der Erinnerungsgeschichte des 20. Jahrhunderts geworden ist. Im Folgenden möchte ich aber eine Sonderform der Oral History besprechen: das Experteninterview.

Der Zeitzeuge als Feind des Historikers?

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Aber nun zu meiner Erfahrung mit einem Zeitzeugen. Ich hatte letzten Montag ein gutes Expertengespräch mit einem ehemaligen CDU Angestellten (bzw. späteren Staatsekretär). Mein Vorgehen bestand in einem vorher erarbeiteten Leitfragebogen und einer offenen Gesprächssituation. Vor dem Gespräch und auch jetzt noch, stelle ich mir aber immer wieder folgende Fragen: Ist die Oral History in der Praxis sinnvoll? Wieso habe ich das Gespräch gesucht? Welche Vor- und Nachteile haben solche Gespräche? Dies will ich anhand meiner eigenen Arbeit kurz besprechen.

Vorweg muss ich gestehen, dass mein Projekt eine archivgestützte Arbeit ist, die von der Idee her völlig auf eine Zeitzeugenbefragung verzichten kann. Ich baue meinen Narrativ und auch meine Argumentationsstruktur nicht auf Zeitzeugenaussagen auf. Allerdings konnte ich in meiner Magisterarbeit über Stadtplanung in München schon erste Erfahrungen mit Experteninterviews sammeln. Trotzdem bleiben solche Gespräche höchstens eine Hilfestellung. Aber für was? Hier kommen wir zum eigentlich Kern der Sache. Meine Doktorarbeit kreist in wichtigen Aspekten darum, wie Politik verhandelt wird, wie sich eine Organisationskultur verändert und wie wissenschaftliche Expertisen Politiker anleiten. Diese “Wie-Fragen” deuten natürlich auf einen kulturgeschichtlichen Ansatz hin und bezeugen die Suche nach Bedeutungen und Rollenmustern. Dafür ist ein gewisses “Feeling” für informelle Beziehungen von Vorteil. Wichtig war mir nicht unbedingt, die Spitzenpolitiker zu befragen, sondern die Menschen “hinter den Kulissen”. Schließlich geht es mir nicht um den “arkanen Zirkel” der Macht. Trotzdem kann ich durch ihre Beschreibungen von Prozessen die Aussagekraft meiner schriftlichen Quellen besser einschätzen. Wie Berater und Politiker zusammenarbeiten, findet sich wenn man Glück hat in der Korrespondenz oder bestimmten Nachlässen, aber eben nicht immer. Deshalb sind persönliche Einschätzungen zu diesen symbiotischen Beziehungen hilfreich. Wichtig ist, dass man sich stark darauf beschränkt “wie” der Zeitzeuge bestimmte Sachverhalte erzählt und bewertet. Für mich war sein eigenes Selbstverständnis und die Rollenzuschreibung wichtig. Das “was” und die Selbsteinschätzung der eigenen Taten stehen dabei definitiv im Hintergrund.

Ein anderer Grund ist die Motivation. Es macht ganz einfach Spaß ein gutes Gespräch mit jemanden zuführen, der sich in dem Gebiet auskennt. Natürlich darf man die kritische Betrachtungsweise nicht verlieren (auch wenn dies im Gesprächsverlauf passieren kann), aber durch eine gute Nachbereitung und die Distanz zu seinem Objekt sollte das kein großes Problem sein. Außerdem sollte man schon vorher klar wissen, welchen Platz diese Aussagen in der Arbeit haben werden. Für mich war das Gespräch deshalb eher eine Bestätigung und eine Ergänzung, als eine Generierung von neuem Wissen. Ich habe das Gespräch auch erst nach meiner Archivrecherche getätigt und wusste relativ klar worauf ich hinaus will und was mich erwartet. Die richtige Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg. Ein weiterer Nebenaspekt ist die Ergänzung von Details oder mögliche Quellenfunde. Manchmal wird ein Buch empfohlen oder man findet Zeitungsausschnittssammlungen. Andere Gespräche führen zu Kontakten mit weiteren involvierten Personen. Diese pragmatische Dimension sollte man nicht unberücksichtigt lassen und hier durchaus seine Fühler ausstrecken.

Neben den allgemeinen Problemen der Oral History, wie dem Gedächtnis, der Befragungssituation oder der emotionalen Nähe zu seinem Zuhörer, lag meine größte Sorge jedoch darin begründet, sich einen Narrativ “aufschwatzen” zu lassen. Das gilt vor allem für Experteninterviews, weil man es in der Regel mit Kommunikationsprofis zu tun hat. Diese haben sicherlich mehr Erfahrung mit Interviewsituationen als der jeweilige Historiker. Daher ist auch hier das Wissen um die Person und die Einordnung seiner Leistung schon vor dem Interview unumgänglich.

Als Resümee bleibt zu sagen, dass die Zeitgeschichte offen bleiben sollte und ich auch Zeithistoriker ermutigen will: Fragt nach! Sie darf den Zeitzeugen nicht kategorisch ablehnen, sondern muss wissen, wie sie ihn in ihre Geschichte integriert. Dies gilt natürlich auch für die Präsentation von Zeitzeugen in den Medien. Wenn man aber zu vorsichtig ist, verschließt man sich lediglich einer weiteren Dimension, die in dieser Art nur der Zeitgeschichte zur Verfügung steht. Allerdings darf man nicht zu viel erwarten. Neues Wissen oder echte Hilfe für die Arbeit kommt dabei in der Regel nicht heraus (außer es ist ein dezitiertes Oral History Projekt). Mir helfen diese Gespräche auf meinem langen Weg zur Promotion, weil sie Spaß bereiten und mich bestätigten. Welche bessere Motivation kann es geben?

Literaturtipps:

Mittlerweile gibt es natürlich sehr viel Literatur zu dem Thema und immer mehr Material wird online gestellt. Eine kleine Einstiegsliste für englische Projekte findet ihr hier, eine wahren Fundgrube für Hausarbeiten oder Abschlußarbeiten. Ich selbst habe mich auf die Expertengespräche mit sozialwissenschaftlichen Handbücher vorbereitet. Sie sind Schulbuchhaft geschrieben, besprechen aber wichtige Aspekte wie das Leitfadeninterview sowie allgemeine Anforderungen und Situationen: Gläser, Jochen/Laudel, Grit: Experteninterviews und qualitative Inhaltsanalyse, 2. Aufl, Wiesebaden 2006; Alexander Bogner: Das Experteninterview: Theorie, Methode, Anwendung, Opladen 2002.

Quelle: http://konservativ.hypotheses.org/68

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Tagungsankündigung (TU Dresden): “Kultursoziologie im 21. Jahrhundert” (20.-22. Juni 2013)

Im 20. Jahrhundert weist die Kultursoziologie eine in sich gebrochene Linie auf. Fällt im deutschsprachigen Raum um 1900 die Entstehung der Soziologie und Kultursoziologie nahezu in eins (Simmel, Weber), so ist nach dem Zweiten Weltkrieg, also nach der dominanten Rezeption … Weiterlesen

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/4214

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Inverted Worlds – Congress on Cultural Motion in the Arab Region

„Wir befinden uns inmitten eines Wandels, der sehr kompliziert ist, und der Leute wie mich verpflichtet, bescheiden zu sein. Was heute in der arabischen Welt passiert, hat Intellektuelle wie mich, die ihr ganzes Leben lang für Demokratie, Freiheit und soziale Gerechtigkeit gekämpft haben, sehr überrascht. Wir sollten zurück in die Schule der Geschichte gehen und Geschichte von der Jugend, die die Straßen der arabischen Welt besetzt, lernen.“

Mit diesen Worten eröffnete der libanesische Schriftsteller und Intellektuelle Elias Khoury die fünftägige Konferenz „Inverted Worlds – Congress on Cultural Motion in the Arab Region“ am Orient-Institut (OI) Beirut im Oktober 2012. Diese Konferenz stellte die kulturellen Impulse, die die arabische Region seit 2011 erlebt hat, in den Mittelpunkt. In vier interdisziplinären Panels kamen prominente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Künstlerinnen und Künstler sowie Aktivistinnen und Aktivisten zusammen, um sich über verschiedene lokale, regionale und transregionale Aspekte  des Wandels in der arabischen Welt auszutauschen. Zusammenhänge der Ereignisse innerhalb der Region sowie Schnittstellen mit Erfahrungen in anderen Regionen (z. B. in Serbien und England) wurden dabei herausgearbeitet. Im Vordergrund standen die Neuen Medien, urbane Kunstformen wie Hip Hop und Graffiti, Humor und soziale Bewegungen. Die dynamischen Debatten machten deutlich, dass die Künstlerinnen und Künstler und Aktivistinnen und Aktivisten lange vor den Ausbrüchen der Revolutionen aktiv waren, sich nun nach Wegfall alter Schranken aber intensiver mit der Neudefinierung der Beziehung zwischenS taat und Gesellschaft auseinandersetzen. Wie auch aus Khourys Einleitung deutlich wird, spielen neue Akteure verstärkt eine Rolle.

Ausdrucksformen des Arabischen Frühlings


Mittagspause in der Lebanese American University.

Das Ziel des ersten Panels mit dem Titel „Sound Messages: Popular Music and Social and Political Transformation“ war es, neue Fragen zu musikalischen Ausdrucksformen des Arabischen Frühlings zu stellen. Musik ist ein Mittler politischer, sozialer und kultureller Ideen. Dies wird in den regionalen Transformationsprozessen deutlich, etwa durch populäre Kunstproduktionen, die dem arabischen Nationalismus und patriotischen Bewegungen gewidmet sind, oder durch polemische oder gar subversive Texte. Wofür kämpfen Künstlerinnen und Künstler der jungen Generation? Die Präsentationen lösten eine lebhafte und kontroverse Debatte zwischen Panelisten und Publikum aus, in denen es unter anderem um die Frage von „Authentizität“ (z. B. ob Arabischer Hip-Hop oder Heavy Metal authentisch sein können?) und die Frage von „Vermittlung“ (z. B. welche Rolle Musik in den derzeitigen Transformationsprozessen spielt?) ging. Aufschlussreich war die Diskussion zwischen sechs Hip-Hop-Künstlern aus der Region (Syrien, Libanon, Jordanien, Tunesien). Die Musiker unterstrichen, dass sie sich im Augenblick inmitten eines Wandels befänden, der so schnell voranschreite, dass es schwierig sei, die Lage rational zu analysieren, während man gleichzeitig Teil der Ereignisse sei. Der libanesische Hip-Hopper El-Ras betonte: „Eine Explosion hat stattgefunden, sei es auf dem Niveau der Politik, der Kunst, oder des Denkens. Viele Schranken sind gefallen. Nicht Du oder ich entscheiden wie es weitergeht, sondern die Gesellschaft.“ Das zweite Panel „Linear and Non-linear Narratives in the Context of Arab Revolutions“ brachte neun Akteure aus Wissenschaft, Kunst und Politik aus dem Libanon, den USA, Bahrein, Großbritannien und Deutschland zusammen. Die Beiträge untersuchten verschiedenste künstlerische Ausdrucksformen wie Videokunst, Klangkunst, Datenbanken als kulturelle oder als politische Ausdrucks-, Speicher- und Wissensform, Film, Theater und Graffiti. Der Zusammenhang zwischen dem Aufbrechen linearer, hierarchisierender Erzählstrukturen und den politischen Aktivitäten im Kontext der arabischen Revolutionen wurde diskutiert. Besonderes Augenmerk erhielt auch die Zeit vor den politischen Ereignissen sowie die Interaktion zwischen Ausdrucksformen, Techniken wie zum Beispiel Datenbanken, Video- und Filmtechniken, Medien und Menschen.

Humor und Widerstand

Die ägyptische Revolution stand im Mittelpunkt der ersten Diskussionsrunde des dritten Panels „Humour, Suffering and Resistance“. Die zweite Diskussion konzentrierte sich vor allem auf die Rolle des Humors in den aktuellen Umwälzungen in Syrien sowie im zeitgenössischen Libanon. Neben Medien wie Wandmalereien, Print-Karikaturen und Slogans wurden hier auch Fernsehserien, Internetvideos und mündlich tradierte Witze einbezogen. Die Rolle des von Seiten des Staates tolerierten Humors unter dem syrischen Baath-Regime wurde ebenso gewürdigt wie die Rolle des Humors in politisch-kulturellen Aktivitäten der Opposition. Die weit verbreitete These, Humor sei „ambivalent“, wurde in den lebhaften Präsentationen und Diskussionen des Panels zugunsten einer stärkeren Würdigung der jeweiligen sozialen, räumlichen und politischen Kontexte der Artikulation des Humors aufgelöst. Im letzten Panel „Open Rebellion – Hidden Scripts“ wurde ergründet, von welchen Erwartungshaltungen sich die Aktivistinnen und Aktivisten der arabischen Aufstände leiten ließen und inwiefern die Ereignisse einer Form der Revolutionsdramaturgie folgten. Politische Aktivistinnen und Aktivisten und Think-Tank-Analysten behandelten unter reger Teilnahme des Publikums eine Reihe von Themen, wie etwa die gewaltlose Philosophie der serbischen Organisationen OTPOR! und Canvas. Diese verbuchten ihre Arbeit mit ägyptischen Akteuren als Erfolg, beurteilten jedoch die Zusammenarbeit mit syrischen Aktivistinnen und Aktivisten kritisch, da die Eskalation der Gewalt auch als ein Fehler der Opposition bewertet wurde. Ägyptische Aktivistinnen und Aktivisten stehen allerdings weiterhin vor großen post-revolutionären Herausforderungen, wie am Beispiel der „April 6 Jugendbewegung“ deutlich wurde. Die Demonstrationen in Bahrein, die auch Folgen der bis in die britische Besatzungszeit zurückreichenden sozialen Konflikte sind, wurden ebenso analysiert wie die Rolle der Neuen Medien im Transformationsprozess in Libyen und Gründe für die Ursprünge des syrischen Aufstands im ländlichen Daraa. Abschließend wurde die Rolle des Militärs in der arabischen Politik erläutert und gezeigt, auf welche Weise verschiedene Herrscher militärische Insignien zur Herrschaftslegitimation einsetzten.

„Inverted Worlds“ in Beirut

Filmabend auf den Stufen von Gemmayzeh

„Inverted Worlds“ nahm auch Bezug auf den Standort Beirut. Wie Stefan Leder in seiner Willkommensrede betonte, ist Beirut eine Stadt, die stets verschiedene Gesichtspunkte aufgenommen hat, experimentierfreudig ist und alle zur Diskussion auffordert. Auch Elias Khoury ging in seiner Einführung auf die Stadt ein. Beirut sei eine Stadt, die einen langen Kampf hinter sich habe. Seit der israelischen Belagerung von 1982 war sie eine Stadt des Widerstands, lange Zeit die einzige in der Region. 2005 versuchte Beirut, mit der sogenannten „Unabhängigkeitsintifada“ ein Modell für populäre Revolutionen zu schaffen, doch der Wandel funktionierte auf Grund der konfessionellen Struktur des libanesischen politischen Systems nicht. „Beirut ist eine traurige Stadt“, so beendete Khoury seine Einleitung. Sie befände sich heute am Rande der arabischen Welt, anstatt Vorreiter des Wandels zu sein. Er hoffe, dass sich dies bald ändern werde. Dies sei aber nur möglich, wenn die Libanesen es schafften, sich von der „Krankheit des Konfessionalismus“ zu befreien. Um die Vielseitigkeit Beiruts zu unterstreichen, fanden die Panelrunden nicht nur im Orient-Institut, sondern auch in der Bibliothèque Orientale und im Théâtre Monnot der Université Saint Joseph, im Gulbenkian Theater der Lebanese American University sowie im Beirut Art Center statt. Jeder Ort brachte seine eigene Identität und sein eigenes Publikum mit in die Diskussion ein. Das Experiment, die verschiedenen Ansätze von Aktivismus, künstlerischen Ausdrucksformen und wissenschaftlicher Analyse in einer Konferenz zusammenzubringen, war eine bereichernde Erfahrung für das OI Beirut. Über die Panels hinaus gab es auch ein facettenreiches Kulturprogramm: An einem der Abende wurden Kurzfilme auf den Stufen von Gemmayzeh gezeigt, die einen Einblick in die ägyptische Musikwelt gaben und den Frauen in den Aufständen in Ägypten und Bahrein eine Stimme verliehen. Ein Höhepunkt war das Hip-Hop Konzert der Kollektive Khat Thaleth, bei dem sich Akteure aus der Region kritisch dem Zeitgeschehen stellten und in ihrem Freestyle verdeutlichten: „Wir brauchen kein Al Jazeera, das Bild wird deutlich aus Beirut“. Einen visuellen Überblick über „Inverted Worlds“ eröffnet die Videovorschau

OIB Congress Trailer from Orient Institut Beirut on Vimeo.

und auch die einzelnen Vorträge können auf der Institutswebseite angeschaut werden. Derzeit wird eine Dokumentation zu „Inverted Worlds“ in der perspectivia.net-Reihe Orient-Institut Studies (OIS) vorbereitet.

Nadia von Maltzahn ist seit Februar 2013 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Orient-Institut Beirut. 2012 hat sie die internationale Konferenz „Inverted Worlds – Congress on Cultural Motion in the Arab Region“ organisiert.

Quelle: http://oib.hypotheses.org/343

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Frühe Stimmen über die chinesische Schrift (I)

Kaum etwas hat die Phantasie der Europäer so nachhaltig beflügelt wie Überlegungen zur chinesischen Schrift: Mutmaßungen zu ihrem Ursprung und zur  Anzahl der Schriftzeichen finden sich dabei ebenso wie die Frage, ob die ‘Charaktere’ nun ‘Bilder’ im Wortsinn oder ‘Symbole’ wären.[1]  Das Thema taucht in den meisten Texten auf, die sich mit China beschäftigen, die Erklärungen sind zum Teil faszinierend bis abstrus, zum Teil aber auch sehr (zu)treffend. In loser Folge hält die Serie ‘Frühe Stimmen’ Notizen bei der Lektüre von Texten über China aus dem 16.-18. Jh. fest.

In der ersten deutschen Übersetzung von  González de Mendozas Historia, die Johann Kellner 1589 unter dem Titel Ein Neuwe/ Kurtze/ doch warhafftige Beschreibung deß gar Großmächtigen weitbegriffenen/ bißhero vnbekandten Königreichs China, seiner fünffzehen gewaltigen Prouincien, vnsäglicher grosser vnd vieler Stätt, Fruchtbarkeit, … grossen Reichthumbs … Kriegsmacht … dergleichen in keiner Histoiren … in der weiten Welt jemals befunden veröffentlichte[2] heißt es im Kapitel “Von den Buchstaben vnd Charactern / welche die in China gebrauchen [...]” (p. 125-129):

Zukommen nun auff den ersten Puncten / sage ich / wiewol jhrer wenig seind / die nicht schreiben vnd lesen vnter jhnen können / so haben sie doch kein A b c oder Alphabet von Buchstaben / wie wir haben / sondern schreiben alle Ding mit Figuren / die sie in langer Zeit lernen mit grosser M[ue]he / dann es hat ein jedes Wort sein eygen Zeichen. [...] (p. 125)


Ein Neuwe/ Kurtze/ doch warhafftige Beschreibung deß gar Großmächtigen weitbegriffenen/ bißhero vnbekandten Königreichs China (1589) [Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf, urn:nbn:de:hbz:061:1-8774]

Hier wird der sogenannte ‘Monosyllabismus’ des Chinesischen beschrieben, dessen Ursprung Gustav Ineichen auf die Schriften der Jesuiten im 16. Jahrhundert zurückgeführt hat.[3]. Tatsächlich gilt im Chinesischen die Regel ein Schriftzeichen = eine Silbe, aber das bedeutet nicht zwangsläufig, dass es nur einsilbige Wörter gibt …

Zur Anzahl der Schriftzeichen heißt es:

[...] Figuren / deren seind mehr dann sechstausend alle vnterschiedlich / vnd k[oe]nnen sie aber behende schreiben / wie man auß der Erfahrung gesehen hat / bey vielen dieser Nation / die t[ae]glich in dei Insuln Philippinas kommen / vnnd sich daselbst verhalten. (p. 125)

Wie der Verfasser auf die Zahl 6000 kommt ist, bleibt offen – denn schon das älteste Zeichenwörterbuch, das Shuōwén jiězì 說文解字 (um 1)00 n. Chr.)[4] enthält 9.353 Schriftzeichen (plus 1163 Varianten), das Kāngxī zìdiǎn 康熙字典 (1716)[5] – das zweite große Zeichenlexikon – enthält insgesamt rund 47.000 Schriftzeichen, das derzeit umfangreichste gedruckte Zeichenlexikon, das Zhōnghuá zìhǎi 中华字海 (1994), enthält rund 87.000 verschiedene Schriftzeichen und Varianten.[6]

Zur Schreibrichtung heißt es:

Sie schreiben anders / da[nn] wir im Brauch hab[en]/ dann sie schreiben die Zeilen von oben herab vnter sich sehr gleich vnd strack / vnd heben widerwertig an / nemlich von der Rechten zur Linken. (p. 126)

Bis ins frühe 20. Jahrhundert -war die Schreibrichtung in der Regel senkrecht von oben nach unten, die Zeilen (oder eher Spalten)  waren von rechts nach links angeordnet.

Zu Beschreibstoffen und Schreibwerkzeug heißt es:

Sie hab[en] grosse Meng Papier / welches leichtlich gemacht ist auß Tuch von Rohrn / das ist wolfeiles Kauffs / gleich wie auch die getruckten B[ue]cher / man kan aber nur auff einer Seit[en] darauff schreiben / da[nn] es gar d[uenn]e und rein ist. Sie brauch[en] der Federn zum schreib[en] nit wie wir thun / sonder etlich Rohr mit einem klein[en] Federlein an der Spitzen. (p.127)

Chinesische (Schreib-)Papiere waren überwiegend leicht (verglichen mit den in Europa verbreiteten Büttenpapieren. Da bei dem dünnen Papier Tusche und Druckerschwärze durchschlugen, wurden die Blätter einseitig beschrieben und bedruckt. Für Bücher wurden die bedruckten Blätter so gefaltet, dass die unbeschriebene Seite innen liegt, die gefalteten Blätter wurden gestapelt und auf der offenen Seite zusammengenäht.[7]

Chinesische Schreibpinsel (máobǐ 毛笔) haben meist einen Griff aus Bambus und einen kleinen Pinselkopf. Diese Pinsel sind sind deutlich elastischer als die im Westen gebräuchlichen Malerpinsel. Damit der Pinsel in einer haarfeinen Spitze ausläuft, die sich bei jedem Anheben neu bildet,  wird Haar von Ziege oder Hase um einen Kern aus Wieselhaar gebunden. Über die Art, wie der Pinsel geführt wird, äußert sich der Verfasser nicht[8] …

BTW: Georg Lehner hat auf De rebus sinicis hat eine Serie zu den Vier Schätze des Studierzimmers (I) begonnen – dort findet sich auch ein Bild dieser ‘vier Schätze’.))

  1. Zu satirischen Auswüchsen vgl. das Beispiel im Beitrag Fachchinesisch.
  2. Digitalisate → Bibliotheca Sinica 2.0.
  3. Gustav Ineichen: “Historisches Zum Begriff des Monosyllabismus im Chinesischen”. In: Historiographia Linguistica, Vol. 14, Number 3 (1987), pp. 265-282.
  4. Chinese Text Project: 《說文解字 – Shuo Wen Jie Zi》.
  5. Online-Version: http://www.kangxizidian.com/.
  6. Vgl. Endymion Wilkinson: Chinese History. A Manual. Revised and Enlarged. (Harvard-Yenching Institute Monograph Series, 52; Cambridge, Mass/London: Harvard University Asia Center 2000 p. 46.
  7. In europäischen Bibliotheken wurden Bücher oft neu gebunden, wobei die traditonelle Bindung abgeschnitten wurde – und mitunter die Falze geöffnet wurden.
  8. Vgl. dazu die Bemerkungen zum Porträt des Alvaro Semedo.

Quelle: http://mindthegaps.hypotheses.org/716

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Prize of the German Historical Institute London 2013

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Wie jedes Jahr verleiht das DHI London auch 2013 wieder den Prize of the German Historical Institute London. Damit zeichnet es hervorragende Dissertationen über die deutsche Geschichte (eingereicht an einer britischen oder irischen Universität), die britische Geschichte (eingereicht an einer deutschen Universität), deutsch-britische Beziehungen oder Dissertationen, die sich mit einem deutsch-britischen Vergleich beschäftigen, aus. Das Preisgeld beträgt 1000 Euro.

Um teilnehmen zu können, muss die Dissertation nach dem 30.6.2012 an einer britischen, irischen oder deutschen Universität eingereicht worden sein. Wer teilnehmen möchte, sollte ein Exemplar seiner Dissertation zusammen mit

  • einem Abstract von einer Seite
  • dem Gutachten der Prüferin/des Prüfers
  • einem kurzen Lebenslauf
  • einer Erklärung, dass der Autor/die Autorin damit einverstanden ist, dass die Arbeit für die deutschsprachigen Veröffentlichungen des Instituts in Betracht gezogen wird und dass die Arbeit nicht vor der Entscheidung der  Jury veröffentlicht wird.
  • einer Empfehlung der Doktormutter/des Doktorvaters

bis zum 30. Juni 2013 an den

Director of the German Historical Institute London

17 Bloomsbury Square

London WC1A 2NJ

senden. Die Preisträgerin/der Preisträger wird bei der Annual Lecture am 8. November 2013 bekannt gegeben.

Further information in English can be found here.

Foto: Sean MacEntee, CC BY 2.0.

 

Quelle: http://gab.hypotheses.org/779

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100 Jahre Erster Weltkrieg | Linkliste Geschichtslernen

2014 naht. Der Erste Weltkrieg wird im kommenden Jahr in Öffentlichkeit, Politik und Medien große Aufmerksamkeit erfahren – allerdings ist das bislang nur verhalten spürbar. Die Welt diskutierte im Januar die Frage: Warum Deutschland den Ersten Weltkrieg vergaß und stellte fest: “Ausgerechnet in dem Land, das im Zentrum der Katastrophe stand, ist der Krieg entrückt”.

Durch Giftgas verwundete britische Soldaten 1918 | Foto: T.L. Aitken, Wikimedia.org (Public Domain)
 

Dies spiegelt sich in den deutschsprachigen Online-Angeboten zum Geschichtslernen und für den Geschichtsunterricht wider. Während wissenschaftliche Blogs und Portale sich dem Thema bereits intensiver widmen, stehen für das Geschichtslernen zwar gute (teils ältere) Materialien auf verschiedenen gängigen Informationsportalen und Medienanbietern bereit. Auffälliger ist jedoch der Mangel an konkreten und didaktisierten Online-Lernangeboten. Weil zurzeit das Inhaltsfeld Erster Weltkrieg auf der Lernplattorm segu erstellt wird – hier das Ergebnis der bisherigen Recherche. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Ressourcen zum Erstellen freier Bildungsmedien (OER) mittels Creative Commons-lizensierter oder gemeinfreier (Public Domain) Medien. Gute Linktipps – insbesondere zu digitalisierten, frei verfügbaren Quellen und zu didaktisierten Lernmaterialien – können gerne als Kommentar gepostet oder an kontakt[at]segu-geschichte.de gesendet und somit die Linkliste laufend ergänzt werden.

1 | Für Schüler/innen geeignete Informationsseiten
2 | Lernaufgaben und -umgebungen
3 | Unterrichtsvorbereitung für Lehrer/innen
4 | Ressourcen zum Erstellen von OER (Open Educational Resources)
5 | Medienangebote, urheberrechtlich geschützt
6 | Wissenschaftliche Blogs und Portale zum Ersten Weltkrieg (zur Vertiefung)
7 | Linklisten
 
 

1  |  Für Schüler/innen geeignete Informationsseiten

allgemein: Wikipedia, LeMo, Deutsche Geschichten, Geschichtszentrum

für jüngere Schüler/innen: Hanisauland, Was ist Was?

zu bestimmten Themenschwerpunkten: Verdun/Planet Wissen

Social Media: Facebook-Seite Leon Vivien (frz.), twitter, z.B.: @IWM_Centenary, @1914_2014

Zeitungsdossiers: Die Zeit, Zeit für die Schule, Spiegel, einestages

 

2  |  Lernaufgaben und -umgebungen

segu (im Aufbau), zwei Lernzirkel/Landesbildungsserver BW, Lernmodul “Heimatfront”/Landesbildungsserver BW

 

3  |  Unterrichtsvorbereitung für Lehrer/innen

allgemein: ZUM (Zentrale für Unterrichtsmedien)Lernen aus der Geschichte MagazinKaiserreich/BpB, Vorkrieg 1913/BpB, Landesbildungsserver BW

Quellen: Menschen im Ersten Weltkrieg/Volksbund.de, Objektdatenbank DHM, Bildpostkarten/Univ. Osnabrück

Regionalgeschichtliche Beispiele: Karlsruhe-Wiki, Freiburg

Museen: Historial Péronne, Imperial War Museums GB, National WW1 Museum Kansas City, MHM Dresden

 

Um urheberrechtlich unbedenkliche Lernmaterialien als OER (Open Educational Resources) zu erstellen und zu veröffentlichen, muss man auf Medien zurückgreifen, die unter CC (Creative Commons) Lizenz stehen oder gemeinfrei (Public Domain, durchgestrichenes Copyright-”C”) sind. Screenshot: Wikimedia.org (Public Domain)

 

4  |  Ressourcen zum Erstellen von OER (Open Educational Resources)

Bildmedien: Wikimedia; Themenschwerpunkte z.B. Kriegsanleihe bzw. War Bonds (Plakate), Verdun War (oder andere Stichworte in die Mediensuche/”Multimedia” eingeben), Suchmaschine CC Search (zu verschiedenen Suchbegriffen)

digitalisierte Quellen als CC (Creative Commons): Bildersuche/Europeana.eu (nicht alle Fotos/Quellen sind CC!)

verschiedene Medienangebote als OER: ZUM (Zentrale für Unterrichtsmedien)

OER-Video: Dolchstoßlegende [ansonsten kaum Filme als CC oder PD]

 

5  |  Medienangebote, urheberrechtlich geschützt

Fotos: Bundesarchiv, Süddeutsche Zeitung photo, Photos of the Great War

Medienportale (mit Audios und Videos): D-Radio, LexiTV/MDR, ZDF Mediathek, arte Themenportal, ARD Mediathek, BBC, Hörspiel/Lernen aus der Geschichte

 

6 | Wissenschaftliche Blogs und Portale zum Ersten Weltkrieg (zur Vertiefung)

Blog 1914_2014, 1914-1918 Online, Themenportal Clio Online, Themenportal Max-Weber-Stiftung, Zeitgeschichte Online, Europeana 1914-1918

 

7 | Linklisten

Politische Bildung Online, Lernen aus der Geschichte

 

empfohlene Zitierweise    Pallaske, Christoph (2013): 100 Jahre Erster Weltkrieg | Linkliste Geschichtslernen. In: Historisch denken | Geschichte machen | Blog von Christoph Pallaske, vom 6.6.2013. Abrufbar unter URL: http://historischdenken.hypotheses.org/1840, vom [Datum des Abrufs].

Quelle: http://historischdenken.hypotheses.org/1840

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Lassen Sie mich durch, ich bin Doktor!?

Für eine akademische Karriere ist eine Promotion unerlässlich. Wer eine wissenschaftliche Forschungs- und/oder Lehrstelle anstrebt, legt mit einem Promotionsstudium den Grundstein für den späteren Karriereweg. Doch wie sieht es aus, wenn man als Geisteswissenschaftler einen Berufsweg einschlagen möchte, der nicht … Weiterlesen

Quelle: http://musermeku.hypotheses.org/205

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Vier Schätze des Studierzimmers (I)

Entsprechend der großen Bedeutung von Schrift und Schriftlichkeit maßen die Gelehrten-Beamten im traditionellen China den zum Schreiben benötigten Utensilien große Bedeutung bei. Diese Bedeutung von Schriftlichkeit und Schriftkunst spiegelt sich nicht zuletzt in dem für die im Frühjahr 2004 an der Pariser Bibliothèque Nationale gezeigte Ausstellung gewählten Titel “Chine: l’Empire du trait” wider. In diesem Sinne würdigt “De rebus sinicis” die kulturgeschichtlichen Bedeutung dieser Utensilien im Rahmen einer Serie, die mit der Erläuterung des Begriffs der “Vier Schätze” und mit einem Überblick über frühe Abhandlungen darüber beginnt.

Papier (zhi 紙), (Schreib-)Pinsel (bi 筆 bzw. maobi 毛筆), Stangentusche (mo 墨) und Reibstein (yan 硯) wurden gemeinhin als die “vier Schätze des Studierzimmers” (wenfang sibao 文房四寶) bezeichnet.[1]

“Vor diesem Hintergrund wird auch verständlich, daß die Schreibutensilien des Gelehrten nicht nur zu höchster Verfeinerung entwickelt wurden, sondern sich auch eine Kennerschaft und Liebhaberei um das Schreibgerät herausbildete, wie sie sich in diesem Maße in keiner anderen der uns bekannten Kulturen finden.”[2]

Die intensive Beschäftigung mit diesen “vier Schätzen” führte schließlich auch zu deren ausführlicher Beschreibung.

Vier Schätze

“Vier Schätze” | Foto: Monika Lehner

Der aus der heutigen Provinz Sichuan stammende Autor Su Yijian 蘇易簡 verfasste im 10. Jahrhundert (das Nachwort ist auf das Jahr 986 datiert) das Wenfang sipu 文房四譜 (d. i. “Abhandlung über die Vier Schätze des Studierzimmers”; in einigen Bibliographien auch mit dem Titel Wenfang sibao pu 文房四寶 gelistet). Su präsentierte darin Informationen über jeden dieser Vier Schätze, unter anderem zur Herstellung sowie zu “historischen Begebenheiten”[3].

Später folgte das von Lin Hong 林洪 verfasste Wenfang tuzan 文房圖贊 (“Illustrierte Huldigungen zur Studierstube”, Vorwort aus dem Jahr 1237). Auch wurden einzelnen dieser Vier Schätze ähnliche Abhandlungen gewidmet, so widmete sich Gao Sisun 高似孫 im 13. Jahrhundert den Tuschereibsteinen (Yan jian 硯箋, 1223)[4].

Weitere Autoren beschrieben die Herstellung von Tusche beziehungsweise den qualitativen Aspekten. Von besonderer Bedeutung ist beispielsweise das vermutlich im späten 11. Jahrhundert 李孝美 verfasste Mopu fashi 墨譜法式, das detaillierte Angaben zur den bei der Herstellung von Tusche erforderlichen Arbeitsschritten enthält.[5]

  1. Vgl. u.a. die Bemerkungen zu “The Scholar’s Desk” in The British Museum/Online Tours: “Mountains and Water: Chinese landscape painting”. Die “vier Schätze” durften auch bei der von Juni bis Oktober 2012 an der Universitätsbibliothek Marburg gezeigten Ausstellung “Kulturgeschichte des chinesischen Buches” nicht fehlen.
  2. Helwig Schmidt-Glintzer: Geschichte der chinesischen Literatur. Von den Anfängen bis zur Gegenwart (München, 2. Aufl., 1999) 84 f.
  3. Vgl. dazu Martina Siebert: Pulu 譜錄. “Abhandlungen und Auflistungen” zu materieller Kultur und Naturkunde im traditionellen China (Opera Sinologica 17; Wiesbaden 2006) 218 sowie chinaknowledge.de: “Wenfang sipu. Notes on the Four [Tools] of the Study”
  4. Vgl. dazu Siebert: Pulu, 218 (Yan jian) und 233 (Wenfang tuzan).
  5. Vgl. dazu ebd., 183, zur Übersetzung des Titels vgl. ebd., 139 Anm. 246. Zum Mopu fashi vgl. auch Thomas O. Höllmann: Das alte China. Eine Kulturgeschichte (München 2008) 220 f.

Quelle: http://wenhua.hypotheses.org/497

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